Ich habe einige Interviews mit Bio-Bauern und Direktvermarktern gelesen, die sich nicht an den Protesten beteiligt haben.
z.B in dem Artikel der Funke Gruppe , aber auch in der NOZ.
www.morgenpost.de/politik/article241424 ... wtab-de-de
Ich bin nicht wütend oder sauer und muss auch kein Ampel-Bashing betreiben, weil es mir nicht schlecht geht“, sagt Lars Odefey. „Ich habe die Demonstrationen verfolgt, an denen sich auch meine Nachbarn hier in der Lüneburger Heide beteiligen. Ich habe jedoch nach Betrachten der Fakten festgestellt, dass die beschlossenen Kürzungen für mich keine Relevanz haben.“
Als Direktvermarkter, der die Ohnmacht gegenüber dem Oligopol der großen Handeskonzerne früher selbst erlebt hat, kann und muss er sich das leisten. Die grün-affine Kundschaft der Wochenmärkte reagiert auf den "Kartoffel-Mob" recht allergisch. Eine Medizinerin aus Osnabrück empfand schon das Dauer-Hupkonzert in der Stadt am 23.12 und 08.01 als "Körperverletzung". So empfindlich muss man nun wirklich nicht sein. In Osnabrück musste die Polizei kaum Anzeigen schreiben.
Den Kampfbegriff vewendete übrigens der Leitartikler der NOZ zur Abgrenzung gestern im Leitartikel:
Nein, hier gibt es keinen „Kartoffel-Mob“ oder eine von Reichsbürgern unterwanderte Bewegung mit obskuren Umsturzfantasien. Vielmehr gehen Leistungsträger aus der Mitte dieser Gesellschaft auf die Straße, um für eine bessere Zukunft der wichtigen Branche zu kämpfen, die dieses Land ernährt.
Der Herr drückte da leider beide Augen zu, als er zum Forum den Bauern-Anführer aus Möllenbeck Anthony Lee eingeladen hatte. Dieses frühere Werte-Union Mitglied, mitlerweile ausgetreten aus der CDU war ja der Anpeitscher der Bauern auf der A2 mit ihren mehrfachen, unangemeldeten und illegalen Aktionen rund um Rinteln. Ganz nach holländischem Vorbild. Will nun die Freien Wähler in NDS kapern und ins Europa-Parlament einziehen.
Die Jungbäuerin aus Hessen, die an den Demos teilgenommen hat, sieht dessen Rolle auch sehr kritisch.
Baumgart bestätigt Versuche der extremen Rechten, die Proteste zu unterwandern – und besonders auf dem Land gebe es ein Problem mit Rechtsextremismus. Aus ihrer Sicht wäre es nötig, dass sich der Deutsche Bauernverband und der Verein Land schafft Verbindung (LSV) nach allgemeinen Abgrenzungen gegen die extreme Rechte „jetzt konkret und deutlich von den rechtsextremen Aussagen des LSV-Sprechers Anthony Lee abgrenzen“. Der Landwirt aus Möllenbeck in Niedersachsen hatte Politikern vorgeworfen, sie wollten den Bauern ihr Land wegnehmen, um darauf Flüchtlingsunterkünfte zu bauen.