Die Strompreise an der Strombörse sind wieder auf Vor-Ukrainekrieg-Niveau. Gestern um 12 Uhr wurde deutlich mehr Strom aus Erdgas gewonnen als aus Braunkohle, bei Day-Ahead-Preisen unter 10 Cent und Intraday-Preisen von unter 13 Cent pro kWh. Die 50 Cent vom Sommer sind in weiter Ferne.Thomas(Metal) hat geschrieben: ↑Do 2. Feb 2023, 08:53
Negativ! Die laufen deshalb um den Strompreis oben zu halten. Der Wahn names Merit Order läßt grüßen. Warum wird diese Abzocke so klaglos hingenommen?
Allerdings: bei genauerer Betrachtung der Daten dürfte das wiederum am Wetter liegen und nicht wie ich erst annahm nur an den Kosten. Braunkohlestrom wird vor allem im Osten und NRW produziert - dort gab es auch mehr als genug Windstrom. In Bayern kommt man nicht um Erdgas rum, da gab es gestern weder Windkraft und es gibt eben auch keine Braunkohle.
Die Diskussion ist wenig zielführend. Die noch bestehenden AKWs kann man vielleicht noch ein paar Jahre - mit steigendem Betriebsrisiko - am Leben halten. Sie sind um 35 Jahre alt, Materialermüdung wird zunehmend ein Thema werden.
Wir werden in 40 Jahren weder Gas- noch Kernkraftwerke brauchen. Die verbliebenen AKWs sind bis dahin längst zu alt, und wenn man jetzt neue baut, ist das nur wirtschaftlich, wenn sie mindestens bis ca. 2065 betrieben werden - bei Bauentscheid heute wären die ja frühestens ab 2030 startklar. Eher länger, so ein AKW ist ein bischen aufwändiger als eine Elbphilharmonie, und die Sicherheitstechnik auch komplexer als der Brandschutz eines BER
Für den Zeitraum zwischen 2030 und 2040 sind AKWs keine Lösung, weder hier noch bei unseren Nachbarn. Und wirtschaftlich interessant werden sie schon gar nicht mehr sein - in den nächsten Jahren wird's bei diversen Speichertechnologien noch einen massiven Preisverfall geben.