** Der ultimative CORONA-Thread **

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DH0GHU
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Vielleicht wäre ja eine "Stotterbremse" dann tatsächlich der richtige Weg, wenn sich Vorschriften eh nicht durchsetzen lassen und weitgehend nicht beachtet werden:
4 Wochen ohne über AHA+L hinausgehende Einschränkungen (außer freiwillig), dann wieder 2 Wochen Lockdown. Das läßt sich vernünftig planen, Dienstleistungspersonal muß halt 4 Wochen lang Überstunden schieben und 2 Wochen abbauen, damit der Einnahmeausfall der 2 Wochen kompensiert wird....
Wenn ich Wochen vorher weiß, welche 2 Wochen ich möglichst nicht aus dem Haus soll, lassen sich auch private Termine wunderbar planen, das Tiefkühlfach managen, etc...
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Thomas(Metal)
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Thomas(Metal) »

DH0GHU hat geschrieben: Sa 17. Okt 2020, 23:15 Wenn ich Wochen vorher weiß, welche 2 Wochen ich möglichst nicht aus dem Haus soll, lassen sich auch private Termine wunderbar planen, das Tiefkühlfach managen, etc...
Ein sehr interessanter Punkt! Es ist definitiv leichter zu ertragen wenn der Lockdown mit entsprechender Ansage des Zeitkorridors kommt als wenn es gefühlt unkontrolliert reinläuft. Sicherlich ist da viel Psychologie mit dabei. Z. B. drei Wochen auf die man sich einrichten kann -vs-, wie es in Bayern war, einem unklar langen Lockdown. Ich vermute daß dann auch die Einhaltung deutlich besser aussieht, weil eben das Ende absehbar ist.
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DH0GHU
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Zudem sind damit vermutlich viele Firmen noch zu retten. Wenn's so weiter geht, wie's jetzt absehbar ist, werden wir hunderttausende Firmenpleiten haben. Dann wird es nach der Eindämmung der Pandemie auch auf Jahre bis Jahrzehnte nicht mehr so werden wie vor der Pandemie. Das ist ehrlich gesagt nach wie vor meine größte Sorge im Zusammenhang mit der Pandemie. Wahrscheinlich wäre es sogar besser, der Staat würde sämtliche Einnahmeausfälle großzügig übernehmen. Die Folgekosten durch Steuer- und Sozialabgabe-Ausfälle und erhöhte Sozialausgaben ohne solche Maßnahmen wären vermutlich höher.
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Thomas(Metal)
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Thomas(Metal) »

DH0GHU hat geschrieben: So 18. Okt 2020, 11:09 Zudem sind damit vermutlich viele Firmen noch zu retten. Wenn's so weiter geht, wie's jetzt absehbar ist, werden wir hunderttausende Firmenpleiten haben. Dann wird es nach der Eindämmung der Pandemie auch auf Jahre bis Jahrzehnte nicht mehr so werden wie vor der Pandemie. (...)
Allerdings! Und so langsam sollte man einmal kreative Maßnahmen "oben" überlegen wie man mit einem echten Lockdown damit umgeht. Bisher hat man u. a. mit Kurzarbeit 0, wie damals im Osten, das zu lösen versucht. Meine Befürchtung ist daß das nicht mehr reichen wird, so es je funktioniert hat. Die Tarifpartner, da scheint bei manchen Abschlüssen derzeit der Schuß auch noch nicht gehört worden zu sein :-( , werden da natürlich auch gegen angehen, aber ich könnte mir vorstellen daß es dann ähnlich wie bei einem Streik beim Lockdown kein Entgeld gibt. Alternativ kann das vielleicht mit Arbeitszeitkonten oder mit Urlaub abgefangen werden. Klingt hart? Ja, ich bin auch weiter Gewerkschaftler, aber nicht blind um zu erkennen daß die Substanz der Unternehmen besorgniserregend abgeschmolzen ist.

Corona und Recht ist auch ein Thema für sich. Der Focus dazu: https://www.focus.de/finanzen/recht/urt ... 54800.html . Warum schafft man es eigentlich kaum eine rechtssichere Verfügung zu erlassen? So kann man auch Vertrauen zerstören. Man darf dazu nicht vergessen daß bei einigen Klagen der Klageweg auf Grund der weiteren Kosten niemals auch nur ansatzweise bis zum Ende durchschritten wurde.
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Lorenz Palm
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Lorenz Palm »

Lockdowns schaden mehr als sie nutzen. Darum hat sich jetzt auch ein hochrangiger Vertreter der WHO dagegen ausgesprochen:

https://corona-transition.org/der-pande ... -lockdowns
ulionken
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von ulionken »

Thomas(Metal) hat geschrieben: So 18. Okt 2020, 18:01 Warum schafft man es eigentlich kaum eine rechtssichere Verfügung zu erlassen? So kann man auch Vertrauen zerstören. Man darf dazu nicht vergessen daß bei einigen Klagen der Klageweg auf Grund der weiteren Kosten niemals auch nur ansatzweise bis zum Ende durchschritten wurde.
Was die Landeschefs beim Beherbungsverbot hingebastelt haben, das in der Tat sehr enttäuschend: An der Ursache des Problems für den raschen Anstieg in die zweite Welle (nömlich den privaten Feiern und Partys) vorbei, jedes Land zieht mehr oder weniger oder gar nicht mit, betroffen sind Reisende aus anderen Bundesländern (aber nicht aus dem Ausland oder dem eigenen Bundesland), rational nicht nachvollziehbar und als Konsequenz von alledem ist es nun "nicht rechtssicher". Mit derart unkoordinierten und logisch nicht nachvollziehbaren Massnahmen verspielt man Vertrauen und schürt Einstellungen wie "die wissen eh nicht, was sie wollen, also mach ich mal so weiter wie bisher".

Man hatte den ganzen Sommer Zeit, "Fahrpläne" für verschiedene Szenarien aufzustellen und diese landesweit und EU-weit abzustimmen. Anscheinend gibt es solche Fahrpläne (auch wenn ich diesen raschen Anstieg in die zweite Welle wie jetzt beobachtet nicht erwartet hätte). Ich fürchte, wenn die Mehrheit der Leute ihr Verhalten nicht ändert, dann wird ein zweiter Lockdown unausweichlich, auch wenn ihn fast niemand will und er für viele Unternehmen fatal wäre.

73 de Uli
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Das muß Kesseln

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Das muß Kesseln »

Endlich spricht mal jemand Klartext.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Spacelab »

Sag mal, musst du eigentlich in jedem Thread hier deine sinnfreien Einzeiler ablassen?!
Das muß Kesseln

Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Das muß Kesseln »

Mein Beitrag bezog sich auf dem Link von @Lorenz Palm. Habe ich mir durchgelesen und gebe den Autor von Link recht. So aber um des Friedens Willen werde ich hier gar nicht mehr schreiben. Edit: Auch ist das Corona Virus laut Wikipedia schon in den 1960 Jahren bekannt. Habe noch weitere Informationen bezüglich dieses Virus gefunden. Angeblich wird vermutet das dieses Virus von Fledermäusen stammt. Also in dieser Chinesischen Provinz Wuhan sollte das so passiert sein .
DH0GHU
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

ulionken hat geschrieben: So 18. Okt 2020, 19:47

Was die Landeschefs beim Beherbungsverbot hingebastelt haben, das in der Tat sehr enttäuschend: An der Ursache des Problems für den raschen Anstieg in die zweite Welle (nömlich den privaten Feiern und Partys) vorbei,
Das ist genau das Problem und mein Reden. Man weiß seit Monaten, dass private Partys ein Problem sind. Das war doch vorhersehbar. Das ist wie mit der Prohibition damals in Amerika: Mit Verboten löscht man keine Befürnisse aus. Es war von Anfang an sonnenklar, dass das "Party-Volk" Möglichkeiten suchen und finden wird, weiter zu feiern. Man hat offenbar keine zufriedenstellende Lösung gefunden (und auch keine Energie "verschwendet", intensiv danach zu suchen), das im legalen Rahmen mit allen "Features" des legal Rahmens wie einfacher Rückverfolgbarkeit zu ermöglichen. Anders als z.B. in Südkora... da hat man Bars und Clubs relativ schnell wieder geöffnet, dann zwar auch wieder wegen einem zweiten Wellchen (die Fallzahlen sind dort wirklich niedrig) geschlossen, aber mittlerweile auch wieder geöffnet. Es ist sicherlich leichter vermittelbar, 2-3 Monate nicht "party zu machen", aber 1 Jahr? 2 Jahre?

Man war ja auch so "schlau" und hat Partys an der frischen Luft (Baggerseen etc) unterbunden. Was war die Folge? Partys im Privaten, in Innenräumen. Ohne Hygienekonzept, ohne ordentliche Belüftung. Das Ergebnis sehen wir heute.
Ja, das waren illegale Aktivitäten. Ja, die muss man unterbinden. Nein, das wird man nicht schaffen. Hat man bei Alkohol in den USA nicht, bei Cannabis nicht, auch das älteste Gewerbe der Welt war mal illegal und dennoch existent, etc.
Grundbedürfnisse suchen sich ihr Ventil, egal ob das medizinisch, juristisch oder moralisch als korrekt betrachtet wird. Wohlfeile Reden wie "die müssen halt einsehen, dass das derzeit nicht geht" sind für die Tonne - die kommen da garnicht erst an.
Verdammt, das war vorherzusehen, wurde vorhergesehen, es wurden Öffnungen angemahnt, es gab Konzepte - geschehen ist wenig.

Das Beherbergungsverbot ist natürlich gut gemeint, aber schlecht gedacht. Wenn die Leute sowieso Urlaub haben, werden sie nicht brav zuhause im Wohnzimmer herumsitzen. Sie werden "Irgendwas" unternehmen, aber nicht daheim herumsitzen.
Ich hatte im Frühjahr ja das große Glück, dass mein Arbeitgeber meinen Urlaub storniert hat. Da habe ich dann einfach brav weitergearbeitet (meist aus dem Home-office). Ansonsten? Ich hätte wohl getan, was im gegebenen Rechtsrahmen halt getan werden durfte...
Die Statistiken geben mir jedenfalls keinen Hinweis darauf, dass innerdeutsche Urlaubsregionen im Sommer zu Hot Spots wurden. Einige der Kreise mit den höchsten Gästeübernachtungszahlen bezogen auf Einwohner, die Landkreise OAL, OA, GAP, waren die meiste Zeit bei den Landkreisen mit den niedrigsten Inzidenzwerten, in GAP war nur mal ein Ausreiser durch ein Hotel der dortigen US-Armee zu beobachten.
Auch klassische Strand- und Wanderurlaubsländer wie Italien und Österreich waren im Sommer nicht Hauptquellen für Reise-Infektionen.
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** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von PAM »

Die privaten Partys, Oktoberfeste usw. wird man kaum unterbinden können. Dafür müsste man unangekündigt in Privaträume eindringen und das auch personell in ernsthafter Stärke leisten können. Rechtlich ohnehin nicht machbar.

Wirksam wären zwei Sachen: Generelle Maskenpflicht außerhalb der eigenen Wohnung und Ausgangssperren bei Dunkelheit. Hiervon müsste man Berufspendler und Nachtarbeiter ausnehmen - den Nachweis müssten sie erbringen. Wer unmaskiert und/oder bei Dunkelheit draußen aufgegriffen wird, der macht das zu 90 % illegal. Mit entsprechenden Strafandrohungen (statt Geldstrafen Quarantäne androhen!) haben sich die Feten in Berliner Parks vermutlich schnell erledigt. Diese Szene treibt man damit in den (schwer kontrollierbaren) Untergrund, treibt innerhalb der Szene aber wenigstens den Aufwand nach oben.
🎧📺📻📡
Habakukk
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von Habakukk »

Auch wenn ihr es zig mal wiederholt, wird es nicht richtiger: wie soll denn eurer Meinung eine legale Party oder Disco aussehen, die die illegalen Feiern ersetzen, dabei die derzeitigen Hygienekonzepte einhalten und trotzdem für Jugendliche attraktiv sein soll? Stellt euch einen vermufften engen Keller vor, wie so eine klassische Disse halt mal aussieht, und sagt mir, wie zum Geier das darin legal ablaufen soll?

Jeder erhält seine persönlichen 2qm für Ausdruckstanz am festen Platz?
Maximale Anzahl an Gästen deshalb begrenzt auf 10?
Beim Tanzen bitte Maske auf, nur beim Verzehr von Getränken oder Essen darf die Maske runter...
Sich in der Disco kennenlernen? Schwierig, weil kein gemeinsamer Haushalt und damit Abstandsgebot!
Und überhaupt: Alkoholverbot ab 23 Uhr, also noch bevor die Sache überhaupt richtig begonnen hat...

So etwas funktioniert doch nicht! Da kann man die Läden auch gleich dicht machen.

Da bleibt den Jugendlichen doch nur die Privatparty, bei der alles egal ist. Ich mache ihnen das auch gar nicht so sehr zum Vorwurf. Die sind noch jung und glauben jeden Tag, dass sie wahnsinnig viel verpassen.

Umso allergischer reagiere ich auf Erwachsene, die Hirn genug haben sollten, dort wo es leicht geht sich an die Regeln zu halten.
---
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

PAM hat geschrieben: So 18. Okt 2020, 21:08 Wirksam wären zwei Sachen: Generelle Maskenpflicht außerhalb der eigenen Wohnung und Ausgangssperren bei Dunkelheit. Hiervon müsste man Berufspendler und Nachtarbeiter ausnehmen - den Nachweis müssten sie erbringen.
Im Prinzip richtig. Da muß man dann aber mehr ausnehmen. Fernbeziehungen, Verwandtschaftsbesuche, Zweitwohnsitze, etc. Das wird schnell ziemlich komplex. Ansonsten wird das ruckzuck wegen Verstoß gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit wieder kassiert. Dazu kommt: im Winter finden auch so triviale Dinge wie Einkaufen meist bei Dunkelheit statt.
Die generelle Maskenpflicht kann man ernsthaft auch nur in besiedelten Gebieten fordern. Wenn ich hier, wie heute abend, eine Stunde walke, begegne ich 2-3 Personen in mehreren Metern Abstand, eine Maske würde auch hier gegen die Verhältnismäßigkeit verstoßen - und auch als jemand, der generell für eine Maskenpflicht ist, sähe das als problematisch. Alleine Joggen / Radfahrne etc. mit Maske wäre purer Unsinn. Das mag im Tiergarten anders sein, aber im ländlichen Raum zumindest: Nein.

Mit entsprechenden Strafandrohungen (statt Geldstrafen Quarantäne androhen!) haben sich die Feten in Berliner Parks vermutlich schnell erledigt. Diese Szene treibt man damit in den (schwer kontrollierbaren) Untergrund, treibt innerhalb der Szene aber wenigstens den Aufwand nach oben.
... und den Schaden auch. "Drinnen" ist nunmal um ein Vielfaches schlimmer aus "draußen". Außerdem hält sie die Klientel ja nichtmal an Quarantäne..
Zuletzt geändert von DH0GHU am So 18. Okt 2020, 23:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von DH0GHU »

Habakukk hat geschrieben: So 18. Okt 2020, 22:34 Auch wenn ihr es zig mal wiederholt, wird es nicht richtiger: wie soll denn eurer Meinung eine legale Party oder Disco aussehen, die die illegalen Feiern ersetzen, dabei die derzeitigen Hygienekonzepte einhalten und trotzdem für Jugendliche attraktiv sein soll? Stellt euch einen vermufften engen Keller vor, wie so eine klassische Disse halt mal aussieht, und sagt mir, wie zum Geier das darin legal ablaufen soll?

Vorschläge von Branchenverbänden dazu gab es, die hatte ich vor einigen Wochen verlinkt. Mir ist die Problematik schon klar, natürlich geht das weder im gewohnten Umfang noch in allen Lokalalitäten (wobei die wenigen Diskotheken, die ich in meinem Leben von innen gesehen habe, eher große Hallen waren). Das geht natürlich nur dort, wo eine starke Belüftung möglich ist.
Außerdem ist "Disko" vermutlich zu kurz gedacht. Zwischen Speiserestaurant und Disse gibts noch mehr. Ein reinrassiger legaler Diskobetrieb zu Covid19-Zeiten dürfte tatsächlich kaum mit Infektionsschutz vereinbar sein.

Nun das große ABER:

Der Hauptunterschied zwischen Diskothek und Privatparty ist aber ein anderer und ganz wesentlicher: Rückverfolgbarkeit. Das, was lange vor dem Gesundheitssystem überlastet wird, ist die Rückverfolgung von Kontakten. Und sobald die kollabiert, kollabiert das komplette Eindämmungs-Konzept.
Ich gehe dabei noch einen Schritt weiter: Heute hat jeder Jugendliche ein Smartphone. Ich würde die Covid-App zusätzlich zur Zugangsvoraussetzung machen - außerdem Fiebermessungen beim Einlass (und mittelfristig am besten noch Covid19-Schnelltests. Zumindest größeren Clubs mit 4-stelligen Besucherzahlen wäre die Ausbildung von Mitarbeitern hierfür zuzumuten).

Das Hauptproblem aktuell ist, dass man, dank privater Partys, nicht mehr nachvollziehen kann, wo Infektionen her kommen. Sie sind nicht mehr einer Reise oder einer Hochzeit oder einer Massenunterkunft zuzuordnen, sie poppen hier und da auf, und Kontaktinformationen werden verweigert. Ist ja auch klar: Wer auf einer illegalen Party war, gibt das nicht zu, und "verrät" in seiner jugendlichen Dummheit auch keine Freunde oder Freunde von Freunden. Ich sehe keine Chance, das Problem anderweitig zu lösen. Auch nicht durch PAMs Ausgangssperre. Denn wer sich in seinem Kiez auskennt, läuft der Polizei nicht in die Arme. Und wenn schon... der nächste Hinterhof ist nah.
Und nach Hause geht man erst am Sonntag um 9...
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Re: ** Der ultimative CORONA-Thread **

Beitrag von 793267 »

DH0GHU hat geschrieben: So 18. Okt 2020, 20:52
ulionken hat geschrieben: So 18. Okt 2020, 19:47

Was die Landeschefs beim Beherbungsverbot hingebastelt haben, das in der Tat sehr enttäuschend: An der Ursache des Problems für den raschen Anstieg in die zweite Welle (nömlich den privaten Feiern und Partys) vorbei,
Das ist genau das Problem und mein Reden. Man weiß seit Monaten, dass private Partys ein Problem sind. Das war doch vorhersehbar. Das ist wie mit der Prohibition damals in Amerika: Mit Verboten löscht man keine Befürnisse aus. Es war von Anfang an sonnenklar, dass das "Party-Volk" Möglichkeiten suchen und finden wird, weiter zu feiern. Man hat offenbar keine zufriedenstellende Lösung gefunden (und auch keine Energie "verschwendet", intensiv danach zu suchen), das im legalen Rahmen mit allen "Features" des legal Rahmens wie einfacher Rückverfolgbarkeit zu ermöglichen. Anders als z.B. in Südkora... da hat man Bars und Clubs relativ schnell wieder geöffnet, dann zwar auch wieder wegen einem zweiten Wellchen (die Fallzahlen sind dort wirklich niedrig) geschlossen, aber mittlerweile auch wieder geöffnet. Es ist sicherlich leichter vermittelbar, 2-3 Monate nicht "party zu machen", aber 1 Jahr? 2 Jahre?

Man war ja auch so "schlau" und hat Partys an der frischen Luft (Baggerseen etc) unterbunden. Was war die Folge? Partys im Privaten, in Innenräumen. Ohne Hygienekonzept, ohne ordentliche Belüftung. Das Ergebnis sehen wir heute.
Ja, das waren illegale Aktivitäten. Ja, die muss man unterbinden. Nein, das wird man nicht schaffen. Hat man bei Alkohol in den USA nicht, bei Cannabis nicht, auch das älteste Gewerbe der Welt war mal illegal und dennoch existent, etc.
Grundbedürfnisse suchen sich ihr Ventil, egal ob das medizinisch, juristisch oder moralisch als korrekt betrachtet wird. Wohlfeile Reden wie "die müssen halt einsehen, dass das derzeit nicht geht" sind für die Tonne - die kommen da garnicht erst an.
Verdammt, das war vorherzusehen, wurde vorhergesehen, es wurden Öffnungen angemahnt, es gab Konzepte - geschehen ist wenig.

Das Beherbergungsverbot ist natürlich gut gemeint, aber schlecht gedacht. Wenn die Leute sowieso Urlaub haben, werden sie nicht brav zuhause im Wohnzimmer herumsitzen. Sie werden "Irgendwas" unternehmen, aber nicht daheim herumsitzen.
Ich hatte im Frühjahr ja das große Glück, dass mein Arbeitgeber meinen Urlaub storniert hat. Da habe ich dann einfach brav weitergearbeitet (meist aus dem Home-office). Ansonsten? Ich hätte wohl getan, was im gegebenen Rechtsrahmen halt getan werden durfte...
Die Statistiken geben mir jedenfalls keinen Hinweis darauf, dass innerdeutsche Urlaubsregionen im Sommer zu Hot Spots wurden. Einige der Kreise mit den höchsten Gästeübernachtungszahlen bezogen auf Einwohner, die Landkreise OAL, OA, GAP, waren die meiste Zeit bei den Landkreisen mit den niedrigsten Inzidenzwerten, in GAP war nur mal ein Ausreiser durch ein Hotel der dortigen US-Armee zu beobachten.
Auch klassische Strand- und Wanderurlaubsländer wie Italien und Österreich waren im Sommer nicht Hauptquellen für Reise-Infektionen.
Auch hier Handelt es sich wieder um ein Hotel, in einem beliebten Urlaubsort und Ausflugsgebiet an der Ostsee.
Wie auch in Garmisch Partenkirchen, :sozusagen:
Hotel in Timmendorfer Strand wegen Corona geschlossen
Stand: 18.10.2020 13:06 Uhr
Drei Mitarbeiter eines Hotels in Timmendorfer Strand sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Hotel wurde geschlossen. 200 Gäste mussten abreisen.
Es handelt sich um das Grand Hotel Seeschlösschen. Die Infektionsketten lassen sich nach Angaben von Hotelchefin Brigitte von Oven nicht mehr nachverfolgen. Sie geht aber davon aus, dass sich ihr Personal außerhalb des Hauses angesteckt hat. Die Hygienemaßnahmen im Hotel sind nach ihren Worten streng gewesen. Die betroffenen Mitarbeiter haben nach Angaben des Kreises Ostholstein alle in unterschiedlichen Bereichen gearbeitet. Eine Ausbreitung unter der gesamten Belegschaft sei nicht auszuschließen.

Mehr als 100 Mitarbeiter müssen in Quarantäne
Mehr als 100 Beschäftigte des Hotels müssen in Quarantäne - sie gelten laut Kreisverwaltung als Kontaktpersonen der Kategorie 1. Das heißt, sie hatten intensiven Kontakt mit den Infizierten. Sie alle werden jetzt auf das Coronavirus getestet - die Ergebnisse sollen in ein paar Tagen vorliegen. Auch ihre Familien müssen mit einer Quarantäne rechnen.

Rund 200 Gäste müssen abreisen
Das Gesundheitsamt des Kreises Ostholstein hat das Hotel am Sonnabend auf Anordnung des Gesundheitsamtes geschlossen - rund 200 Gäste mussten abreisen. Sie wurden als Kontaktpersonen der Kategorie 2 eingestuft. Das bedeutet, sie hatten keinen direkten Kontakt mit den infizierten Personen. Sie dürfen sich freiwillig testen lassen und sollen in den kommenden Tagen auf Symptome einer möglichen Infektion achten. In Quarantäne müssen sie nicht.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... a4796.html
Corona-Ausbruch in Hotel in Timmendorfer Strand
Sendung: Schleswig-Holstein Magazin | 17.10.2020 | 19:30 Uhr
6 Min | Verfügbar bis 24.10.2020
Im Grandhotel Seeschlösschen sind drei Mitarbeiter infiziert. Das Gesundheitsamt hat angeordnet, das Hotel zu schließen.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 77042.html
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