Felix II hat geschrieben: ↑Fr 9. Aug 2019, 12:37
Dann schon lieber eine sonst freie Frequenz suchen und dort die regional verfügbaren DAB-Programme rotieren.
Gab es das nicht mal in Berlin? Ich meine, das war die 104,10 MHZ.
Das so ein Frequenzsplitting besonders gut funktioniert, denke ich eher nicht. Manchmal mag das noch gehen, wenn die Programme sich nicht alzu unähnlich sind. Mal angenommen, es gäbe tatsächlich derartige Promo für DAB+, wäre es wichtig, alzu große Sprünge zu vermeiden, also zum Beispiel kein Schlagerparadies auf den Frequenzen von Deltaradio. Der Delta-Hörer wird sich wohl kaum zum Schlagerparadies hingezogen fühlen und sich daher kein DAB+ fähiges Radio anschaffen. Einen potenziellen Hörer für das Schlagerparadies wird man damit wohl auch nicht erreichen, weil er vermutlich kein Deltaradio hört. Also wenn schon, dann sollte der "Parasit" bitte schon irgendwie zu seinem "Wirt" passen.
Ich habe mal gelesen, dass genau das anfangs auf der Münchner 92,4 versucht wurde. Das soll wohl auch ganz gut funktioniert haben, weil sich die vier ursprünglichen Sender vom Programm her recht ähnlich waren (Rock- und Popmusik). Eines Tages wurden dort aber noch diverse Anbieter aufgeschaltet. Somit war das eigentlich recht homogene Programm geschichte und es wanten sich dann auch promt einige Hörer und Werbekunden ab, weil sie mit diesem Gemischtwahrenladen nicht einverstanden waren. Den Sendern ging es da nicht anders, so dass einer davon sogar über eine Programmeinstellung nachdachte. Die vier Sender, die schon früher auf dieser Welle sendeten, setzten sich zur Wehr, so dass schon nach weniger als zwei Wochen wieder das gewohnte Programmschema auf Sendung ging. Auch ein zweiter Versuch einen Monat später scheiterte schon nach ein paar Tagen. Mehr dazu kann man unter folgendem Link nachlesen:
http://www.uhini.de/uhini_sites/munich92.html
Wenn man nun also zu Promo-Zwecken für DAB+ einen UKW-Sender "kapern" würde, ginge dort wahrscheinlich ein ähnliches Theater los und die ihrer Sendezeit beraubten Stationen würden wahrscheinlich Rechtsmittel einlegen.
Anders sieht das natürlich bei Sendern aus, die zusätzlich zu ihren von UKW bekannten Programmen auch Stationen nur für DAB+ betreiben. So könnte zum Beispiel das oberfränkische Lokalprogramm Radio Euroherz in einem Zeitfenster Galaxy Oberfranken zurück auf UKW bringen. RSA aus dem Allgäu könnte seine Frühschoppensendung mit einem Zusatz wie: "Präsentiert von Allgäuer Heimatmelodie, empfangbar über DAB+" versehen und in den Ferienzeiten auch mal "Griaß di' Allgäu" übertragen. BR, MDR und NDR könnten auf ihren Landesprogrammen eine kleine Schlagersendung am frühen Abend einführen, in der sie ihre jeweiligen digitalen Schlagerwellen promoten könnten. Und vielleicht findet sich ja auf einem der beiden analog verbreiteten Deutschlandradios ja auch noch eine Sendung, die man in Zusammenarbeit mit Nova präsentieren könnte.