DDR-MW-Kleinsender

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Harald Z
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Harald Z »

Staumelder hat geschrieben: Di 20. Jun 2023, 22:03 ...Östlich von Putbus/Rügen (Finkenweg) steht ebenfalls ein Gittermast der mal als Mittelwellenstandort aktiv war...
Aktuell steht der Mast noch, er dient als Mobilfunkstandort.
Der Mast, der in Putbus jetzt noch steht (Nordmast 75 m - freistehender Stahlfachwerkmast)
ist auf N54°21'35.69" E013°29'14.43" (54.359914 13.487342)
und von da kam nie MW.

Der Mittelwellenmast (Südmast 51 m - abgespannter rot-weißer Gittermast mit Dachkapazität)
stand auf N54°21´33.89" E013°29´14.92" (54.359414 13.487478)
was man auf Google-Earth sieht, wenn man dort in der Zeit zurückgeht.
Bild MW Mast: https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Pu ... -08-07.jpg

Putbus 1995.PNG
Frankfurt
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Frankfurt »

Die MW Gleichwellen Kleinsender lagen teils ziemlich nahe beieinander. Welche Auswirkung hatte dies nachts auf den Empfang im Nahbereich ? War der dann deutlcih kleiner, weil weiter entfernte Stationen als Kleinsender auch Störungen lokal verursachten ?
Wurden nchts teils Sender abgeschaltet ?
Harald Z
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Harald Z »

Rostock ist geklärt.
Bei https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussio ... rm_Rostock
steht:
----Die Sendeantenne war ein 50m-Stahlgittermast …
Der Sender war in einer Baracke 20m neben dem großen Richtfunkturm untergebracht. Die Sendeantenne befand sich auf einem extra Antennengelände, links in Fahrrichtung zum Turm af der linken Seite. (Pflegeheim oder Altersheim, dann Richtfunkturm und dann Antennenmast)
Der Kleine Fernmeldeturm hat nichts mit der Abstrahlung von Radio DDR 1 und im Sommer Ferienwelle von Radio DDR zu tun. Gegen über vom Richtfunkturm und vom Antennengelände befand sich die Speedwaybahn.
Ich habe an diesem Sender ab 1974 gearbeitet,falls weitere Fragen sind ,bitte schreiben...bin mit dem Ding aufgewachsen, und sollte es eigentlich wissen.----

Damit:

Rostock-Gartenstadt/Stadtweide 558 kHz - 20 kW - Am Richtfunkturm, 18059,
ca. 155 m nordwestlich vom 118 m hohen großen FMT
N54°04'20.01" E012°04'33.67" (54.072225 12.076019) 46 m
(Sendeantenne wahrscheinlich baugleich mit Putbus)
Rostock1.PNG
delicious
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von delicious »

sehr schön... kommt doch mal etwas mehr Licht ins Dunkel. leider habe ich den Funkmast nie gesehen, noch nicht mal ein Foto. wie praktisch, das auf dieser Karte alle Standorte gekennzeichnet wurden, das war nicht immer so.
der kleine Funkturm gehörte zum Richtfunknetz der SED und später auch NVA.. daher gibts wohl kaum Fotos davon. war ja im Allgemeinen an diesen Objekten das Fotografieren verboten..
höchstens mal als Beiwerk: https://richtfunknetz.de/neues-bild-der-01a1-gefunden/
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Staumelder
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Staumelder »

Harald Z hat geschrieben: Di 20. Jun 2023, 22:38
Der Mast, der in Putbus jetzt noch steht (Nordmast 75 m - freistehender Stahlfachwerkmast)
ist auf N54°21'35.69" E013°29'14.43" (54.359914 13.487342)
und von da kam nie MW.

Der Mittelwellenmast (Südmast 51 m - abgespannter rot-weißer Gittermast mit Dachkapazität)
stand auf N54°21´33.89" E013°29´14.92" (54.359414 13.487478)
was man auf Google-Earth sieht, wenn man dort in der Zeit zurückgeht.
Bild MW Mast: https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Pu ... -08-07.jpg


Putbus 1995.PNG
Oh. Wieder etwas gelernt. Vielen Dank.
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Harald Z
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Harald Z »

Die Masten von 51 m Höhe (Reichenbach, Chemnitz, Plauen, Markneukirchen, Klingenthal, Greifswald, Rostock, Putbus…) hatten drei Abspannungen,
die in 25 m und 40 m Entfernung vom Mast verankert waren.

Die Masten von 36 m Höhe für die 1485, 1584 und 1602 kHz Sender hatten vier Abspannungen, die in rund 27 m Entfernung vom Mast verankert waren.

Damit alles noch mal angesehen ergibt es kleine Korrekturen zu den Angaben in den Beiträgen vom 15.06. und 19.06.:

Reichenbach 1188 kHz - N51°08´43.89" E014°48´11.92" (51.145525 14.803311)
Markneukirchen 1341 kHz - 11 m südwestlich vom jetzigen UKW- und Mobilfunkmast N50°18´07.21" E012°19´22.92" (50.302003 12.323033)
Bautzen 1602 kHz - N51°11´26.64" E014°24´26.49" (51.190733 14.407358)
Zittau 1485 kHz - N50°54´50.81" E014°48´36.96" (50.914114 14.810267)
Schwarzenberg 1602 kHz - N50°32´00.96" E012°47´41.15" (50.5336 12.794764)
Ribnitz-Damgarten 1485 kHz - rund 150 m nordöstlich vom jetzigen UKW- und Mobilfunk- FMT N54°14´21.48" E012°26´48.49" (54.2393 12.446803) - nur eine Annahme
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von cybertorte »

Mich würde mal Sonneberg interessieren.

/// www.DABmonitor.COM ///
QTH: 5,3km südlich vom Bleßberg
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Manager
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Manager »

cybertorte hat geschrieben: Mi 28. Jun 2023, 15:56 Mich würde mal Sonneberg interessieren.
Sonneberg 1485 war für 50N21 / 11E11 geplant. Genauere Koordinaten sind mir nicht bekannt.
Manager
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Manager »

Darf ich hierzu nochmals nachfragen?

Manager hat geschrieben: Di 20. Jun 2023, 21:33 Als wir 2019 in Rostock waren hat jemand erzählt, dass die MW Rostock usprünglich aus HRO-Diedrichshagen (nicht zu verwechseln mit Diedrichshagen bei Bad Doberan) kam.

siehe ---> https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Rostock-Stadtweide
auch hier wird Diedrichshagen erwähnt ---> viewtopic.php?t=23882

Vielleicht wissen die Einheimischen hier näheres - auch wo diese Kiesgrube war.
Harald Z
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Harald Z »

HRO-Diedrichshagen - Könnte die Kiesgrube auch eine Sandgrube sein?
Diedrhg.PNG
Dann stelle ich zur Diskussion:
N54°10'19.70" E012°01'38.50" (54.172139 12.027361) oder
N54°10'18.971" E012°01'27.41" (54.171936 12.024281) oder

N54°10'27.84" E012°01'38.56" (54.1744 12.027378)

Wahrscheinlich letzteres, weil:
OlaP hat geschrieben: Mi 18. Jan 2012, 13:21 Zitat

Diedrichshagen (bei Rostock) 602 khz

Nach meiner Erinnerung stand der Sender in der Nähe der Ausflugsgaststätte Wilhelmshöhe,
da wo heute der Parkplatz ist. Um den Sendemast herum standen mehrere blau lackierte
Technikfahrzeuge der Deutsche Post.
Nicht zu verwechseln mit dem heutigen Senderstandort Diedrichshagen, bei Kröpelin!
Später wurde ja dann von Rostock-Stadtweide auf 558 kHz gesendet.
Diedrichshagen__.png
Zuletzt geändert von Harald Z am Do 29. Jun 2023, 17:48, insgesamt 3-mal geändert.
delicious
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von delicious »

ja, genau so soll es gewesen sein.. vom hören sagen hier beim Parkplatz:

https://www.openstreetmap.org/search?qu ... 4/12.02649
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Robert S. »

cybertorte hat geschrieben: Mi 28. Jun 2023, 15:56 Mich würde mal Sonneberg interessieren.
Kay B hatte doch vor Jahren mal Daten zu Sonneberg gepostet? Das müsste sich doch noch finden lassen.
QTH:Steinheid-Thüringer Wald (Lkr Sonneberg) 4 km neben Bleßberg
EMPFÄNGER: Bremen 74,SONY XDR-S3HD , PHILIPS FW 630 (110 Khz Filter), DEGEN 1103 (53 Khz Filter),ROADSTAR,MICROSPOT RA-318Cубotниk УДЛ-09
RalphT
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von RalphT »

Habe noch die alten Fotos vom Sender Reichenbach in der Oberlausitz gefunden:
MW-Sender Reichenbach-01.jpg
MW-Sender Reichenbach-02.jpg
MW-Sender Reichenbach-03.jpg
Funker Tommy
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Funker Tommy »

Historisch gefragt an damals aktive DDR Hörer:
Als im Nov 78 die Störungen gegen Rias aufhörten, gingen da unmittelbar die RDDR Kleinsender in Betrieb?
Wurden die ehemaligen Jammer zu Kleinsendern für das reguläre RDDR Programm,
oder gab es da keinen Zusammenhang?
Harald Z
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Re: DDR-MW-Kleinsender

Beitrag von Harald Z »

Bei https://www.radiomuseum.org/forum/mitte ... r_ddr.html steht u.a.:

Mit der Einführung des bis heute in Europa geltenden Frequenzplanes für den Mittelwellenrundfunk im Jahre 1978 wurde das Mittelwellensendenetz des Rundfunks der DDR um 34 Kleinsender ergänzt.
Grundlage war die Vereinbarung, in diesem "Genfer Wellenplan", die Frequenzen 1485 kHz, 1584 kHz und 1602 kHz zur freizügigen Nutzung für solche Sender bis maximal 1 KW Leistung zu reservieren.
Dabei handelte es sich in der DDR nicht, wie verschiedentlich angenommen, um eine Weiternutzung der Technik, mit der bis 1978 die Mittelwellen von RIAS Berlin gestört wurden.
Die Abschaltung dieser Störsender war Gegenstand der Verhandlungen auf der Wellenkonferenz, die 1975 in Genf stattfand.
Für den regulären Rundfunkbetrieb auf 1485, 1584 und 1602 kHz wurden stattdessen völlig neue Sendeanlagen errichtet. Deren technische Ausrüstungen waren 1976 in der Tschechoslowakei bestellt worden...

Weiteres zum Thema RIAS Störsender: https://www.radiomuseum.org/forum/rias_ ... ender.html
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