Ich habe das
TechniSat Digitradio mobil. Das scheint derzeit nicht mehr erhältlich zu sein.
Auf den Bildern zu sehen ist eine ganze Parade an Adaptern, die ich zusätzlich gekauft habe:
- Audio-Adapterkabel zwischen OMTP und CTIA. Das Radio benutzt nämlich die OMTP-Belegung und kommt mit der heute bei In-Ear-Kopfhörern und Smartphones üblichen CTIA-Belegung nicht klar. (Das betrifft aber nur Kopfhörer mit vier Kontakten am Stecker. Der mitgelieferte Kopfhörer hat nur 3 Kontakte am Stecker und kann deshalb direkt benutzt werden.)
- Micro-USB auf großen Rundstecker und großen Rundstecker auf kleinen Rundstecker. Das Radio hat nämlich keine Micro-USB- oder USB-C-Buchse, sondern eine kleine Rundbuchse. Die 5V vom USB sind aber kompatibel mit dem Radio. (Das mitgelieferte Ladekabel hat schließlich auch einen USB-Stecker.)
Wenn man das Radio in den Händen hält, ist es schön klein und passt in die Hosen- oder Jackentasche. Es gibt sechs Knöpfe:
- auf der rechten Seite der Powerknopf. Lang drücken zum Ausschalten statt Standby.
- auf der linken Seite zwei Laustärketasten. Wenn man den Leiser-Knopf lange drückt, kann man eine Tastensperre ein-/ausschalten.
- auf der Vorderseite einen UKW/DAB-Wechselknopf (lang drücken für Menü) und zwei Programmwechseltasten.
Es gibt von dem Radio mehrere Hardwareversionen, die sich in der Displayanzeige geringfügig unterscheiden.
UKW-Modus
Es gibt zehn Speicherplätze, zwischen denen mit den Programmwechseltasten gewechselt werden kann. Wenn man die Programmwechseltasten lange drückt, wird der frequenzmäßig nächste Sender gesucht. Im Menü kann man die UKW-Frequenzen in 0,1er-Schritten von 87,5 bis 107,9 manuell durchgehen. Der Frequenzwechsel wird automatisch auf dem aktuellen Speicherplatz gespeichert.
Auf dem Display angezeigt wird die Frequenz und der Programmname.
DAB-Modus
Hier gibt es zwei Modi: Im „Normalmodus“ wird die gesamte gespeicherte Programmliste durchgegangen. Im „Favoritenmodus“, in den man per Menü wechseln kann, gibt es – wie im UKW-Modus – zehn Speicherplätze, die im Normalmodus per Menü zuvor gespeichert werden.
Weiters kann im Menü der Suchlauf aufgerufen werden. Es gibt nur einen Komplettsuchlauf, man kann die Frequenzen nicht manuell auswählen. Auch werden neue Programme im Mux nicht automatisch hinzugefügt. Mehr als 100 Programme sind für das Radio kein Problem.
Auf dem Display angezeigt wird der Programmname (Longlabel) und das Dynamic Label.
Empfang
Bei der Busfahrt durch Dresden habe ich bei den beiden Bundesmuxen keine Aussetzer. Einzige Ausnahme ist ein 380 m langer Straßentunnel, durch den der Bus fährt. Auch daheim, auf Arbeit und in kleinen Einkaufsläden spielt das Radio wunderbar. Für den Bummel in großen Einkaufszentren ist das Radio weniger geeignet – dort gibt es kaum Empfang.
Bei uns sind aber die Programme „mit dem nassen Finger“ empfangbar, weil wir den 10-kW-Brummer in unserer Stadt stehen haben.
Wenn ich im Fahrzeug nach Moritzburg-Reichenberg, wo der 10-kW-Brummer etwas abgeschattet ist, fahre, gibt es Aussetzer. Keine Probleme gibt es outdoor und in Gebäuden.
Für Overspillempfang, wie den 12C aus Tschechien, ist das Radio weniger geeignet. Man findet zwar Stellen, wo man die Programme einlesen und auch abspielen kann, aber sobald man in Bewegung ist, gibt's Aussetzer.
Spannende Frage wird der 8C sein. Der soll zwar den gleichen Standort wie die Bundesmuxe nutzen – aber „nur“ mit 2kW und aus niedrigerer Höhe senden.
Die Empfangsleistung bei UKW ist etwas besser als beim Fairphone 2. Insbesondere, weil das Rauschen akustisch abgeschwächt wird. Bei Ortssendern ist jedoch DAB+ deutlich robuster, es gibt weniger Aussetzer auf DAB+ als Rauscheinbrüche auf UKW.
Für UKW wird keine AF-Funktion angeboten. Wie das Radio reagiert, wenn ein DAB+-Programm in mehreren Muxen verbreitet wird, und ob automatisch gewechselt wird, weiß ich nicht.
Fazit
Ich bin zufrieden mit dem Radio. Es ist schön klein, passend für Hosen- und Jackentasche, und hat keine unterwegs störende Teleskopantenne. In Dresden funktioniert das Radio wunderbar – es gibt praktisch keine Aussetzer. Man sollte aber einen 10-kW-Brummer vor Ort haben.