radio in der ehemaligen DDR

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tomfritz

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von tomfritz »

@Robert S.:z.B. Stimme der DDR auf 97.4 Brocken und auf 97.2 Inselsberg.
Ich bin damals nie an Unterlagen über die DDR-Sender gekommen. Im Genfer Wellenplan waren nur die West-Sender aufgelistet. Auch wußte ich nicht mit welchen Leistungen die fahren.Aufgrund der guten Reichweiten bin ich bei den Grenzsendern immer von 100kW ausgegangen, was ja wohl beim Brocken z.B. nicht durchgängig so war.
@chris2612: Danke für die Info!
Longus

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von Longus »

RDS-Kennungen hat der DDR-Rundfunk nie gesendet (es gab dort auch keine Autoradios mit RDS-Funktion.
Verkehrsmeldungen gab es: ich habe direkt an der DDR-Grenze gewohnt und ab und an mal die dortigen Radioprogramme eingeschaltet. Auf Radio DDR 2 gab es morgens Regionalsendungen aus Magdeburg (allerdings in mono), der Verkehrsfunk begann mit einem Jingle, der einem durch Mark und Bein ging.
In den 80er Jahren blieb uns an manchen Tagen nichts anderes übrig, als den DDR-Rundfunk einschalten (an "Trauertagen" wie Totensonntag gab es in den 80ern auf NDR 2 Kammermusik - da haben wir lieber die Propaganda von drüben ertragen, weil des öfteren gute Musikstücke liefen).
Dem DDR-Fersehen trauere ich heute noch nach - irgendwie war das Kult!
Ehemaliger User

Geloescht

Beitrag von Ehemaliger User »

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Jazzman

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von Jazzman »

Soweit ich mich erinnern kann gab es Frequenzlisten in der FF dabei, die immer ausverkauft war, und dem "kleinen" Bruder das m.W. Rundfunk- und Fernsehprogramm hieß und nur komprimiert die Programminformationen enthielt (8 Seiten, 7 Seiten Hörfunk und letzte Seite TV - im Querformat).

Kostete 15 Pf. (FF 60 Pf, wenn ich nicht irre). Die FF dabei gab es auch noch einige Jahre nach der Wende, wurde dann aber eingestellt, um den Verkauf der TV Today zu fördern (und alle die ich kenne und die FF noch hatten, haben dann die TV Today abbestellt und sind auf eine andere TV-Zeitschrift umgestiegen - ging also nach hinten los, weil der Verlag sie in die Arme der Mitbewerber trieb).

Selbst die RBI-Frequenzen wurden veröffentlicht, auch wenn man Programmhefte und und QSL's im Inland zu vermeiden versuchte. Habe aber mal aus einem Hotel in Halle/S. ein RBI-Heft mitgenommen.
uckermärker

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von uckermärker »

DDR Verkehrsfunk gab es ja
DDR RDS nein
und das die Frequenzen so dicht beieinanderlagen ist ostdeutsche Logig- ob da je der Westen hinterkommt wieso?? :-?
Grenzwelle

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von Grenzwelle »

Wer ein ARI-Radio aus dem Westen hatte, freute sich über die an sich im Osten nutzlose Funktion, da der Suchlauf, die Ostsender automatisch überging. *gg*

Irgendwann führte man dann aber die VF-Kennung auf Radio DDR 1 ein, wobei man recht verschwenderisch mit den Regionalcodes umging. Ob auch Durchsagekennung benutzt wurde, weiß ich nicht. Auf jeden Fall gab es einen sehr schrillen Erkennungstrailer.
Steffen_K1

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von Steffen_K1 »

Der Verkehrsjingle ist bei www.dxing.info .Zuerst bei Audio klicken.Danach Germany (East).Bei Sachsen R Leipzig und bei Sachsen R Dresden ist der Jingle dann zu hören.Man braucht unbedingt den Realplayer.

Steffen
QTH: Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt)
Ehemaliger User

Geloescht

Beitrag von Ehemaliger User »

[Beitrag auf Wunsch des Users entfernt.]
Hagen

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von Hagen »

Glaub, die Verkehrsmeldungen haben erst in den 80ern ngefangen.
Verkehrsmeldungen gab es wohl auch in den (nur vormittäglich ausgestrahlten) Regionalprogrammen auf den Radio DDR II Frequenzen. Aber bei denen war glaub ich kein Hinz-Triller zu hören...

Bei den wöchentlich in der FFdabei abgedruckten Frequenzlisten war neben dem Senderstandort kurioserweise immer noch eine römische Zahl abgedruckt, die wohl die Zugehörigkeit zur Senderkette kennzeichnete, z.B. "I" bei Radio DDR 1 oder "V" bei DT 64. Mancherorts gab's dann noch die "VI" für zusätzliche Regionalprogramme (z.B. Ostseewelle oder unterschiedliche Programme für Potsdam und Frakfurt/O vom Berliner Fernsehturm).
Sendeleistungen konnte man aber aus den Listen nicht entnehmen.
Robert S.

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von Robert S. »

eyyy der jingle is cool,an den kann ich mich auch noch erinnern (obwohl ich da noch sehr jung war) aber diese musik ist immer noch gut in meiner erinnerung.

Staumelder

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von Staumelder »

An Verkehrsmeldungen kann ich mich auch erinnern. Ich habe ab Sommer 1989 regelmässig die Nachrichten von Stimme der DDR oder DDR2 gehört (die gingen hier am Besten, mich hat interessiert wie die Montagsdemos und die Fluchtwelle von den dortigen Medien dargestellt wird). "Achtung, Nebel behindert den Verkehr in den Bezirken Halle und Magdeburg, Kraftfahrer werden um besondere Vorsicht gebeten." ("Kraftfahrer" fand ich sehr lustig ;-))
B. Antworter

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von B. Antworter »

1.) ARI: Zur Ansteuerung gab es bei Radio DDR 1 jeweils vor dem legendären Jingle ein Steuersignal ähnlich dem, aber hörbar unterschiedlich vom Hinztriller.

2.) RDS: Offiziell nicht mehr realisiert. Wäre einmal interessant, mehr zu den Andeutungen hier zu lesen, die auf RDS-Tests in Berlin ab 1988 hinweisen.

3.) Stereosymbole in Programmübersichten: Die gab es, in den 80er Jahren war damit aber eigentlich das ganze Programm gekennzeichnet, außer während der wöchentlich vier Stunden Richtfunkwartung, in denen auf die grundsätzlich nur Monosignale führenden Kabelverbindungen zurückgegriffen wurde. Das Studio in Magdeburg hatte übrigens seinerseits auch nur eine Mono-Leitungsanbindung, daran scheiterte es dort mit Stereo (das war ein leidiges Thema; der Rundfunk mußte dem Vernehmen nach einigen Druck auf die Post ausüben, um eine Stereoverbreitung seiner Programme über alle UKW-Sender durchzusetzen und sich nicht besonders in der Nähe des Zonenrandgebietes mit Reichssendermono lächerlich zu machen).

4.) Römische Zahlen: Kennung des UKW-Sendernetzes. DT64 z.B. war eben UKW V.

5.) Kraftfahrer war ein gängiger Begriff in der DDR, in der es den Kult um Das Auto halt nicht gab. Und es gab natürlich auch keine Ah Zwei, sondern eine Autobahn Berliner Ring -- Marienborn, auf der dann möglicherweise zwischen den Anschlußstellen... Ansonsten ist zu der zitierten Empfehlung des BMV nur zu sagen, daß die kalten Krieger halt auf beiden Seiten saßen.

dödölödöd -- Pääääp-töödöötöödööht.
WellenJäger

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von WellenJäger »

Ist jetzt zwar etwas offtopic, aber trotzdem:
Wenn man sich das Verkehrswesen der DDR anschaut, ist doch sehr auffälllig, daß man gar keine oder nur kaum Abgrenzungspolitik zum westlichen Klassenfeind vollzog, sondern deutsche Geschlossenheit zeigte:
- Polizei in grün (!!)
- die ehemaligen Reichsstraßennummern blieben unverändert in West und Ost
- die DDR-Führung hat das Grunddesign der Verkehrszeichen und Wegweiser, von kleinen Details einmal abgesehen, nicht vollkommen individualisiert (z. B. gelbe Wegweiser und Ortsschilder wie im Westen)
- die seit den 70er Jahren eingesetzte Schriftart "Giligan" finde ich sogar sympatischer als die im Westen benutzte DIN Mittel- und Engschrift.

Nach der Vereinigung wurden 1992 sogar einige gestalterische Modernisierungen der Verkehrszeichen, die in der DDR in der 70er Jahren stattfanden, übernommen wie z. B. die Darstellung von Personen und Kraftfahrzeugen.
Grenzwelle

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von Grenzwelle »

''Stereosymbole in Programmübersichten: Die gab es, in den 80er Jahren war damit aber eigentlich das ganze Programm gekennzeichnet, außer während der wöchentlich vier Stunden Richtfunkwartung, in denen auf die grundsätzlich nur Monosignale führenden Kabelverbindungen zurückgegriffen wurde.''

Das ist also der Grund, warum alle DDR-Programme Mittwoch Vormittag nur in Mono sendeten? Interessant.

Die fünfte Kette von DT64 war anfangs auch lange komplett in Mono, wann kam da der Stereobetrieb?
smid

Re: radio in der ehemaligen DDR

Beitrag von smid »

Kleine Frage
An der Grenze in der DDR konnte man doch sicher Programme aus dem Westen hören. (Da gabs doch RIAS oder so ähnlich) und auch Mittelwelle hat doch sicher am Abend weit über die Grenzen gestrahlt.

Wie haben die DDR Machthaber verhindert, dass West-Radio gehört wurde?
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