Torfhaus 100,4 MHz

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Jens1978

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Jens1978 »

Zitat
Kay B
Wie hatte sich die DDR eigentlich bei der Koordinierung der 100,4 für Torfhaus verhalten? Oder hatte sie da gar keinen Einfluß drauf? Denn das Zielgebiet wäre - im Gegensatz zu den NDR-Sendern und zum DLF - immerhin ganz offiziell das Territorium der DDR gewesen.


Was hätte die DDR denn machen sollen, wenns im Genfer Wellenplan '84 koordiniert ist?
Naja, das wäre das bekannte Henne-Ei Problem. Der Genfer Wellenplan wurde aber ja schließlich auch irgendwann koordiniert, d.h. ausgehandelt. Meines Wissens nach wurden die Wellenplanungen innerhalb der ITU Zonen schon zusammen ausgehandelt. Oder spielten die etwa bei UKW nur bedingt eine größere Rolle und waren die Ostblockstaaten da mehr oder weniger außen vor? Kann ich mir aber gar nicht vorstellen. Ansonsten würde mich wirklich auch die Reaktion der DDR diesbezüglich interessieren, wenn es damals überhaupt nach außen kommuniziert wurde.
Anonymer Teilnehmer

Geloescht

Beitrag von Anonymer Teilnehmer »

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DLR-Fan Sachsen-Anhalt

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

Es gab auf der ehenaligen Transit-Autobahn, heutigen A2, keine Versorgungslücke mit Westradio auf UKW, NDR2 (92,1) und SFB2(92.4) waren ja gleich nebeneinander, für die Analogradiohörer ohne PLL nur ein kleiner Dreh, und hatten auch genug Overspill in der Mitte der Strecke, in welchen auch problemlos mobil beide Anstalten gingen.
Die 100,4 wäre nur notwendig gewesen um die gesamte Strecke durchgehend mit RIAS sauber zu versorgen, sonst nichts.
Manager.

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Manager. »

Kranitz hat geschrieben: Warum hätte denn eigentlich der RIAS im damals britischen Sektor einen Sender bekommen sollen?

Hauptsächlich um die Reichweite des RIAS in der DDR auf UKW zu erhöhen. Die MW galt schon damals als nicht mehr zeitgemäß. Daneben wollte man auch auf der ganzen Transit-Strecke hörbar sein.

Kay B hat geschrieben: Es gab auch AFN im niedersächsischen Hessisch-Oldendorf und in Hermsdorf (ehemalige britische Zone). Und es gibt AFN im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern und Spangdahlem (ehemalige französische Zone).
Hermsdorf? Du meinst wohl Helmstedt. ;)
Die frühere Zonenzugehörigkeit spielte unter NATO-Partnern keine Rolle (mehr). Die Truppensender haben aber mit dem Thema "Torfhaus 100,4" nichts zu tun.

Kay B hat geschrieben: Wie hatte sich die DDR eigentlich bei der Koordinierung der 100,4 für Torfhaus verhalten? Oder hatte sie da gar keinen Einfluß drauf?
Bei der Wellenkonferenz 1984 in Genf wurden Tausende neue Frequenzen international miteinander abgestimmt; u.a auch die 100,4 für den DBP-Standort Torfhaus. Hätten die DDR und der Ostblock bei Genf 84 versucht neue UKW-Frequenzen westlich der innerdeutschen Grenze zu verhindern, hätte der Westen sicherlich im Gegenzug auch keinen neuen UKW-Frequenzen auf DDR-Territorium zugestimmt. So hat man sich dann friedlich auf möglichst viele neue Frequenzen auf beiden Seiten geeinigt.
Einen Einfluss auf die ausgestrahlten Programm-Inhalte gibt es dabei natürlich nicht. Da kann jedes Land machen was es will.

Kay B hat geschrieben: Denn das Zielgebiet wäre - im Gegensatz zu den NDR-Sendern und zum DLF - immerhin ganz offiziell das Territorium der DDR gewesen.
Da stimmt nicht. Nicht nur der RIAS, sondern auch der "alte" DLF hatte seinen Versorgungsauftrag ausschließlich jenseits der eigenen Grenzen. Für die Versorgung der Hörer im alten Bundesgebiet einschl. Berlin (West) waren nur die Landesrundfunkanstalten der ARD zuständig.

Mr. John Dee hat geschrieben: Hier vermute ich aber eher, daß sich die Alliierten für die großen Transitstrecken von und nach West Berlin gleichermaßen "verantwortlich" gefühlt haben.
Die Versorgung der Transitreisenden war auch ein Motiv bei der Planung dieser RIAS-Frequenz. Viel wichtiger war es aber die UKW-Versorgung in der DDR zu verbessern.

Mr. John Dee hat geschrieben: Es gab übrigens auch einen französischsprachigen Sender im Harz auf der 92,7 MHz (Radio Forces Françaises de Berlin), der bis nach Braunschweig empfangbar war. Ich erinnere mich aber nur noch an die frühen 90er Jahre und meine damals wurde hauptsächlich Antenne Deux über die Frequenz gesendet.
Auf der 92,7 wurde hauptsächlich France Inter übernommen. Und von 18 bis 19 h kam das deutsche Programm von RFI.
Antenne Deux war das 2. TV-Programm (Vorgänger von France 2). Dieses war über den FFB TV-Sender in Berlin hauptsächlich zu sehen, bevor TV5 "erfunden" wurde.

Mr. John Dee hat geschrieben: Die Rundfunksender der Alliierten haben sich also nicht unbedingt an "ihre" Sektoren gehalten.
Wie schon geschrieben, war das ab etwa 1955 so ziemlich egal. Es gab auch belgische Sender in Hessen und NRW, ohne dass es eine belgische Zone gab.


Jens1978 hat geschrieben: Der Genfer Wellenplan wurde aber ja schließlich auch irgendwann koordiniert, d.h. ausgehandelt. Meines Wissens nach wurden die Wellenplanungen innerhalb der ITU Zonen schon zusammen ausgehandelt.

Ganz genau.

Jens1978 hat geschrieben: Oder spielten die etwa bei UKW nur bedingt eine größere Rolle und waren die Ostblockstaaten da mehr oder weniger außen vor? Kann ich mir aber gar nicht vorstellen.
Richtig. Das wurde alles im gegenseitigen Einvernehmen ausgehandelt und beschlossen. Und außer von Italien auch von allen unterzeichnet.


Um die Dinge etwas besser einordnen zu können, muss man sich ein bißchen die damalige poltische Großwetterlage ansehen. Im Zuge der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE), an der alle Mitgliedsstaaten von NATO und Warschauer Pakt sowie alle sonstigen europäischen Länder außer Albanien teilnahmen, war Mitte der 70er-Jahre auch eine gegenseitige Informationsfreiheit vertraglich vereinbart worden. Eine Folge davon war 1978 die Abschaltung der Störsender gegen die RIAS MW-Frequenzen. Eine gegenseitige Frequenzblockade bei einer Wellenkonferenz, wie es sie sicher noch in den 60er-Jahren gegeben hätte, passte da nicht mehr in die Zeit.


Mr. John Dee hat geschrieben: Denn de facto hat der NDR ja auch bis tief in den Osten gesendet, ich schätze mal auf den eh immer etwas exponierter gelegenen Autobahnen bis zur Grenze Sachsen Anhalt / Brandenburg (keine Ahnung welche DDR Bezirke das damals waren) und von dort waren vermutlich auch schon die West Berliner Sender zu empfangen.

NDR 2 92,1 war bis zur Straße des 17. Juni - also bis zur Mauer - zu empfangen. Keine Lücke.

DLR-Fan Sachsen-Anhalt hat geschrieben: Die 100,4 wäre nur notwendig gewesen um die gesamte Strecke durchgehend mit RIAS sauber zu versorgen, sonst nichts.
Richtig. Nach Süden gab es ja schon eine durchgehende RIAS-Versorgung durch die Sender Berlin und Hof.
Kranitz

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Kranitz »

Ich zitiere mich mal selbst:

„Warum hätte denn eigentlich der RIAS im damals britischen Sektor einen Sender bekommen sollen?“

Ist schon verständlich/bekannt, daß die drei Westmächte in ihren „Enklaven“ der jeweils anderen Zonen auch Ihre Kommunikationswege (und somit eben auch Radiosender) hatten und das völlig selbstverständlich war. Mir ging es aber eher darum, weshalb der "deutsche" RIAS und nicht z.B. der SFB (im Zuge der damaligen Zusammenarbeit mit dem NDR/RB) von dort aus hätte senden sollen. Hof und Dannenberg sind ja nachvollziehbare Beispiele für die damalige "Regionalisierung". Aber vermutlich hat man im Bezug auf die Ausstrahlung in Richtung DDR irgendwann wirklich nicht mehr in solchen Grenzen gedacht.

Weiß jemand, ob es RIAS1 oder 2 hätte werden sollen? (Hoffe, hab's oben nicht irgendwo überlesen)

O.T.: Habe mich übrigens oft gewundert, warum die Briten im HQ Heidelberg nicht zumindest einen Kleinst-BFBS-Sender betreiben. Sind bzw. waren ja doch einige von denen dort.
Robert S.

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Robert S. »

Manager. hat geschrieben:

Mr. John Dee hat geschrieben: Denn de facto hat der NDR ja auch bis tief in den Osten gesendet, ich schätze mal auf den eh immer etwas exponierter gelegenen Autobahnen bis zur Grenze Sachsen Anhalt / Brandenburg (keine Ahnung welche DDR Bezirke das damals waren) und von dort waren vermutlich auch schon die West Berliner Sender zu empfangen.

NDR 2 92,1 war bis zur Straße des 17. Juni - also bis zur Mauer - zu empfangen. Keine Lücke.

DLR-Fan Sachsen-Anhalt hat geschrieben: Die 100,4 wäre nur notwendig gewesen um die gesamte Strecke durchgehend mit RIAS sauber zu versorgen, sonst nichts.
Richtig. Nach Süden gab es ja schon eine durchgehende RIAS-Versorgung durch die Sender Berlin und Hof.
War bzw ist denn der NDR auf 92,1 wirklich bis nach Berlin problemlos empfangbar :confused:

Und zum RIAS: die 89,3 bzw 91,2 machen doch schon weit vorm Hermsdorfer Kreuz schlapp und da ist noch lang nix aus dem Norden,sprich aus Berlin zu hören,wo war denn damals das "Überschneidungsgebiet" ?
OlaP

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von OlaP »

Die UKW-Sender aus Berlin gehen auf der heutigen A9 maximal bis Dessau,
die Sender aus Hof/Gr. Waldstein maximal bis zum Hermsdorfer Kreuz.
Die 89,3 war noch um einiges schwächer als die 91,2.
In dem Bereich dazwischen hätte eine 100,4 aus Torfhaus schon gut
aushelfen können.
Man kann das an den heutigen Sendern ja noch gut nachvollziehen.
NDR2 auf 92.1 in Berlin ist wohl nur bei Tropo mobil zu empfangen.
Heutzutage geht noch am ehesten die 107,0 aus Röbel.
Dannenberg spielt in Berlin keine Rolle.
PowerAM

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von PowerAM »

OlaP schrob: hat geschrieben:[...] NDR2 auf 92.1 in Berlin ist wohl nur bei Tropo mobil zu empfangen.[...]
Mit trennscharfen und empfindlichen Geraeten ist die 92,10 MHz bis etwa an die Berliner Stadtgrenze reinzukriegen. Unter normalen Umstaenden nicht mehr "beifahrertauglich" - aber noch eindeutig zu identifizieren. Auf dem westlichen Berliner Ring (A10) sind z. B. die NDR-Programme vom Torfhaus ueber weite Strecken gerade noch akzeptabel hoerbar. Praktisch sind sie immer irgendwie aufnehmbar und es bedarf nur ein wenig Tropounterstuetzung fuer einen annehmbaren Empfang. Selbst das dynamische RDS-PS von NDR1 NDS ist dann haeufig noch fehlerfrei einlesbar.

Als Grenze fuer annehmbaren Empfang unter normalen Bedingungen kann fuer die Torfhaus-Programme vom NDR-Mast etwa der westliche Berliner Ring gelten. Bis zum Dreieck Werder reichts auf der A2 eigentlich immer, danach baut die Signalstaerke schnell ab. In umgekehrter Richtung wuerde ich die Berliner 100 kW-Programme (vom Fernsehturm) als etwa bis Hoehe Magdeburg-Kannenstieg hoerbar bezeichnen. Das braucht praktisch zwar niemand, es hilft zumeist ja der Sender Bad Belzig aus.

Die leistungsstarken Programme von Westberliner Gebiet gingen nach meinen Erinnerungen in gleicher Richtung mindestens genauso weit. Das Programm von rias2 hatten wir Ende der 1980er Jahre im "Stern Transit" auf dem Weg Richtung Harz ebenfalls ungefaehr bis Magdeburg. In umgekehrter Richtung lief NDR2 damals auch etwa bis Dreieck Werder.
DLR-Fan Sachsen-Anhalt

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

Die 100,4 hätte trotzdem nicht die Lücke zwischen Hermsdorfer Kreuz und Dessau gefüllt, den Grund hatte ich schon geschrieben, dann hätte man die 100,4 schon vom NDR-Standort im Harz senden müssen, das stand aber nie zur Debatte.
Torfhaus Telekomstandort konnte und kann nur Richtung Nord-Osten versorgen wegen der Topografie des Harzes (Brocken direkt Richtung Osten dahinter, deutlich tieferer Standort, fast 200m tiefer, als der Brocken).
Ingo A.

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Ingo A. »

Ich erinnere mich auch noch an die Mittelwelle aus Dannenberg, wo NDR2 und SFB2 im Wechsel übertragen wurden, genauso AFN aus Helstedt (Britisch) irgendwo bei 96 MHz mit kleiner Leistung.
Schön wäre jedenfalls der RIAS vom Torfhaus gewesen, denn ich hier im Nordharz habe immer lieber SFB und RIAS gehört. Ich denke noch gerne an die Abschaltung von DDR2 Brocken 94,6 - RIAS2 94,3 und Berliner Rundfunk 91,5 - RIAS Hof und an Rock over RIAS Nachts auf NDR3. So ein Programm wie RIAS2 wünsche ich mir heute, obwohl es auch heute noch 88,8 (Jürgen Jürgens - Hey Music) gibt. Und das sogar bei guter Tropo in DAB+. Wenn man heutzutage NDR2 hört, kann man gleich den Privatdudelfunk einschalten.
Manager.

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Manager. »

Kranitz hat geschrieben: Mir ging es aber eher darum, weshalb der "deutsche" RIAS und nicht z.B. der SFB (im Zuge der damaligen Zusammenarbeit mit dem NDR/RB) von dort aus hätte senden sollen.

DLF und RIAS hatten den Auftrag in die DDR zu senden. Der SFB hatte den Auftrag für Berlin (West) zu senden.

Kranitz hat geschrieben: Hof und Dannenberg sind ja nachvollziehbare Beispiele für die damalige "Regionalisierung".

RIAS Hof wurde ja schon Ende der 40er-Jahre in der heißen Phase des Kalten Krieges aufgebaut, um von Bayern aus den Süden der DDR zu erreichen.
Dannenberg war eine ganz andere Geschichte. Hier hatte sich der NDR bei Genf 75 eine Frequenz koordinieren lassen, einen Sender errichtet und dann ein paar Sendestunden an den SFB abgetreten. "Verkauft" wurde das als Service für die vielen (West)-Berliner Wochenendtouristen in Norddeutschland. :D


Kranitz hat geschrieben: Weiß jemand, ob es RIAS1 oder 2 hätte werden sollen?
RIAS1.

Robert S. hat geschrieben: War bzw ist denn der NDR auf 92,1 wirklich bis nach Berlin problemlos empfangbar

Nein, das war natürlich DX-Empfang. Beifahrertauglich war am Berliner Ring Schluß.

Robert S. hat geschrieben: Und zum RIAS: die 89,3 bzw 91,2 machen doch schon weit vorm Hermsdorfer Kreuz schlapp und da ist noch lang nix aus dem Norden,sprich aus Berlin zu hören,wo war denn damals das "Überschneidungsgebiet" ?
Auch hier ist DX-Empfang gemeint. Da es damals noch kein RDS gab, habe ich die Berliner 94,3 oder die 91,2 aus Hof immer so lange eingestellt gehabt bis nichts mehr zu verstehen war. Das war dann immer irgendwo im Leipziger Raum - je nach Wetterlage mal 20 km weiter nördlich oder südlich. Zwischendrin gab es zwischen Leipzig und dem Hermsdorfer Kreuz auch einige Empfangslücken, bei denen rias2 für einige Sekunden im Rauschen verschwand. Aber das war nicht so schlimm. :)

Mit meinem Blaupunkt Frankfurt und einer richtig guten Teleskopantenne auf dem Heckkotflügel ging das oft sehr weit - weiter als heute mit fest eingebautem Werksradio + Heckscheibenantenne.
Mit heute kann man das sowieso nicht mehr vergleichen, weil es die vielen Gleichkanal- und Nachbarkanalstörer noch nicht gab.
Habakukk

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Habakukk »

Warum hat der RIAS eigentlich nicht wie BR und DLF den Ochsenkopf genutzt? Kam man vom Großen Waldstein bei Hof besser in die DDR rein?
Kay B

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Kay B »

@ DLR-Fan Sachsen-Anhalt
Was hätte die DDR denn machen sollen, wenns im Genfer Wellenplan koordiniert ist?
Ich hatte das jetzt erst so verstanden, daß man die 100,4 MHz nachträglich für den RIAS koordinieren wollte.



@ Mr. John Doe
Nur am Rande: Braunschweig war ja ursprünglich von den Amerikaner besetzt und erst später den Briten übergeben worden.


Die spätere sowjetische Besatzungszone war südwestlich der Elbe zunächst von den Amerikanern besetzt. Erst später wurden die Zonen nach den Beschlüssen von Jalta eingenommen.

Zum Ende der DDR hin gab es doch unzählige Abkommen und Übereinkünfte, was den Transit angeht, welche allesamt das Ziel hatten den Transitablauf aus westdeutscher Sicht zu erleichtern und die Kassen aus ostdeutscher Sicht mit Devisen zu füllen. Spätestens hier wäre es vermutlich zu einer Lösung (durch Valuta :D ) gekommen, wenn es denn überhaupt Probleme bereitet hätte.


Das wäre natürlich auch eine Erklärung. Mit Valuta ging so einiges. Hätte man aber - wenn man die 100,4 MHz erst später koordiniert hätte um für RIAS eine Frequenz zu bekommen - hätten sich in der DDR einige ZKler bestimmt dagegen gesträubt.
Kay B

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Kay B »

@ Manager.
Hermsdorf? Du meinst wohl Helmstedt. ;)
Ups! Hast natürlich recht! :D

Die frühere Zonenzugehörigkeit spielte unter NATO-Partnern keine Rolle (mehr). Die Truppensender haben aber mit dem Thema "Torfhaus 100,4" nichts zu tun.
War das aber in Westberlin genau so?


Bei der Wellenkonferenz 1984 in Genf wurden Tausende neue Frequenzen international miteinander abgestimmt; u.a auch die 100,4 für den DBP-Standort Torfhaus.


Danke, dann hatte man also die 100,4 MHz für Torfhaus schon koordiniert bevor man auf die Idee kam, RIAS darüber auszustrahlen.

Da stimmt nicht. Nicht nur der RIAS, sondern auch der "alte" DLF hatte seinen Versorgungsauftrag ausschließlich jenseits der eigenen Grenzen.


Hast recht. :D

NDR 2 92,1 war bis zur Straße des 17. Juni - also bis zur Mauer - zu empfangen. Keine Lücke.


Ist das heute wegen der höheren Senderdichte nicht mehr möglich?
Manager.

Re: Torfhaus 100,4 MHz

Beitrag von Manager. »

Habakukk hat geschrieben: Warum hat der RIAS eigentlich nicht wie BR und DLF den Ochsenkopf genutzt? Kam man vom Großen Waldstein bei Hof besser in die DDR rein?
Nein, das nicht. Aber vermutlich ließen sich in den 50er- und 60er-Jahren keine UKW-Frequenzen für den RIAS auf dem Ochsenkopf international koordinieren. Da waren dann Frequenzen auf dem Gr. Waldstein besser als gar keine.
Der DLF bekam seine UKW-Frequenz ja erst sehr spät durch Genf 84.

Kay B hat geschrieben: War das aber in Westberlin genau so?

Nein, Berlin war da eine Ausnahme.

Kay B hat geschrieben: Ist das heute wegen der höheren Senderdichte nicht mehr möglich?
Da musst die die Berliner Kollegen fragen. Die wissen das viel besser.
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