@ Studio Leipzig: So ähnlich, nur in die andere Richtung, war das um 1980 herum in unserer damaligen Wohnung im Schloßweg (heute Kantatenweg) in L-Kleinzschocher. Wir wohnten bis Anfang 1983 in einem ziemlich heruntergekommenen und noch vor der Wende abgerissenen Wohnhaus. Nicht genug damit dass das Gelände Richtung Westen anstieg, die mächtige Taborkirche in der Windorfer Straße (die mit den zwei Türmen) schirmte alle UKW- und Fernsehsignale aus westlicher Richtung ab. Nur der Kanal 4 vom Ochsenkopf war empfangbar und so tummelten sich auf unserem Haus einige der bekannten "Ochsenköpfe" herum. Das Bild war nie besonders gut aber das nahm man mangels Alternativen eben hin. DDR1 wurde vom Wiederauer Kanal 9 (seltene Ausnahme!) über die vertikale Ochsenkopfantenne mitempfangen und den Kanal 22 mit DDR2 brachte die Zimmerantenne in der Erdgeschosswohnung glasklar. Auch an den zwar verrauschten aber absolut stabilen Empfang des Testbildes vom zweiten Programm des tschechischen Fernsehens erinnere ich mich, es war am frühen Nachmittag immer da, wenn ich von der Schule kam. Es war Kanal 38 vom 112 km entfernten Keilberg. Richtung Süd bis Südost war die Empfangslage nämlich recht gut. Als ich irgendwann den Radiorecorder mal an die Ochsenkopfantenne anschließ und Bayern3 (wieder-)entdeckte, hatte ich Blut geleckt. Viel besser wurde es dann mit dem Umzug nach Grünau. Darüber habe ich hier schon berichtet.
Besser war die Situation bei meinem Opa in der westlichen Limburger Straße in Plagwitz. Der "Rechen" mit 14 Elementen brachte ein fast immer gutes bis sehr gutes Bild vom Sender Harz-West auf Kanal 10 (DANKE NDR!). Als sich mein Opa 1978 den Farbfernseher Color22 kaufte, blieb der "Westen" schwarz-weis. Ein Pal-Decoder fehlte nämlich in dem Gerät. Den besorgte sich mein Opa über seinen in Heidelberg lebenden Bruder (mein Opa stammte aus Heidelberg und war nach dem Krieg in der "Oschtzone" hängengeblieben). Als der Fernsehmonteur des Vertrauens den Decoder eingebaut hatte, flimmerte eines schönen Samstagabends die Schaubude das allererste Mal in Farbe im Wohnzimmer. Schätzungsweise das ganze Haus war zu Gast, das wollten alle mal gesehen haben. ..
@ astranase: Von dieser Antennenanlage erzählte man sich Geschichten... Sie stellte wohl das absolute Maximum des damals Möglichen dar, was terrestrischen Empfang in Leipzig betraf.
Hattet ihr echt die ARD zusätzlich auch vom Ochsenkopf?