Das dürfte primär den letzten Medienkampagnen zuzuschreiben sein und weniger, weil die anderen Kandidaten die sich von der AfD abwendenden Wähler im letzten Moment doch noch überzeugt hätten. Und um Wahlergebnisse richtig einzuschätzen, lohnt sich immer wieder ein Blick auf die Gruppe der Nichtwähler.frank.koriander hat geschrieben: ↑Mo 27. Mai 2024, 12:24[...] Mag sein, aber in erster Linie hat sich die Partei durch die Skandale in letzter Zeit doch selbst zerfleischt und es war keineswegs der Verdienst der anderen Parteien. Es bleibt die Unzufriedenheit, und geschieht nicht einiges, kann dieser momentane Dämpfer bis zu den Landtagswahlen wieder rückgängig gemacht sein.
Randnotiz: Die Grünen stürzten in Thüringen massiv ab, ihr auch zuvor nicht unbedingt hoher Wählerzuspruch halbierte sich annähernd. Die FDP verschwand mit unter 3 % in der Bedeutungslosigkeit.
Mir fiel übrigens auf, dass sich anlässlich der auch in meiner Heimat anstehenden Kommunalwahlen die wählbaren Parteien und Vereinigungen diesmal erstaunlich viel Mühe geben, ihre Tätigkeitsschwerpunkte und ihre Argumente mitsamt ihren Kandidatinnen und Kandidaten ausführlich darzustellen. Keine Massen von postkartengroßen Wurfzetteln in die Briefkästen wie in Wahljahren zuvor - diesmal gab es mehrseitige A4- oder A5-Heftchen mit mehr als nur den üblichen Phrasen. Nur wenige stellten Erreichtes dar und im Falle zweier Parteien schrieb man auch dazu, mit wessen Unterstützung das jeweilige Projekt möglich gemacht wurde.
Mir scheint, dass auch die öffentlich wahrnehmbare Wahlkampfarbeit intensiviert wurde. Obwohl ich nicht direkt danach gesucht und auch allein auf meinen eigenen Ortsteil geachtet hatte, stand ich bereits mehrfach vor den Ständen von SPD, Linke und AfD sowie einmal vor dem der CDU. Mit Ausnahme des personell unterbesetzten SPD-Standes fand sich ansonsten überall jemand zum Plausch beim Kaffee und bei zwei Parteien gab es selbstgemachten Kuchen dazu. Ich sage nicht, wer es war, sonst würde irgendwer sofort "Wählerbestechung" propagieren. Es waren übrigens jene beiden, die nicht ohne Stolz das seit der letzten Wahl erreichte präsentierten.