Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

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andimik
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von andimik »

Danke für die Details. Darf ich fragen, ob du beruflich damit zu tun hast?
macright
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von macright »

andimik hat geschrieben: Di 14. Mai 2024, 12:40 Darf ich fragen, ob du beruflich damit zu tun hast?
Berufsanwärter in einem der drei juristischen Kernberufe, ja. Wir streifen das Verwaltungsrecht (Baurecht) hie und da als "Anhängsel", das zu Immobilientransaktionen mitgemacht werden muss - ist jetzt aber nicht meine Spezialmaterie und vor allem zersplittert - in jedem Bundesland gnadenlos "anders".
MHM
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von MHM »

@macright
Danke für Deine Ausführungen. Nachdem die Funkbetreiber keine Masten mit mehr als 10 m Höhe (vom Fußpunkt gerechnet) einsetzen bzw. eigentlich gar keine Masten verwenden, würde dies ja bedeuten, daß die Bauvorhaben als "geringfügig" einzustufen wären? Mit anderen Worten, die Bauvorhaben sind der Gemeinde schriftlich anzuzeigen, und wenn innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist keine Reaktion erfolgt, gilt das Vorhaben als genehmigt?

Vorhin las ich diesen Bericht:
https://www.meinbezirk.at/schaerding/c- ... r_a6688967

Demnach hätte im Oktober 2023 die Behörde die Stabilität des Turms für in Ordnung befunden und der Turmeigentümer mutmaßt, daß eine heißgewordene Batterie den Brand ausgelöst hätte. Gemeint ist damit sicherlich eine USV.
Bekanntlich ist es so, daß bei zu hohen Temperaturen der Zement im Beton dehydriert und das gebundene Wasser geht in den Aggregatzustand Wasserdampf über. Der Wasserdampfdruck in den feinen Poren und die thermische Belastung des Materials können dann dazu führen, daß Teile der Betonplatten abgesprengt werden. Mit bestimmten Zusatzstoffen läßt sich eine höhere Hitzebeständigkeit erzielen (Feuerbeton), je nach Material kann der Beton dann auch Temperaturen über 1500°C aushalten. Man unterscheidet zwischen wärmebeständig, hitzebeständig, feuerfest und hochfeuerfest.

Der Turm in Schardenberg wurde ja um 1930 herum gebaut und dürfte sicherlich nicht aus Feuerbeton bestanden haben, das wäre auch nicht notwendig gewesen. Feuerbeton verwendet man hauptsächlich für industrielle Anlagen, Kernreaktoren und Schornsteine. Ich zweifle im Augenblick an, daß wegen einer defekten USV ein Turm komplett in sich zusammenfällt. Das ist ja wie mit dem World Trade Center in New York. Die beiden Türme sind nicht wegen eines Flugzeugs in sich zusammengefallen, sondern das kam daher, weil das Fundament quasi weggezogen wurde durch irgendwas anderes. Mittels Stopuhr und der einfachen Gleichung für den freien Fall läßt sich derselbe sofort belegen, das ist simple Mathematik.

Aber wie dem auch sei, die Datalogger-Protokolle von Kronehit oder jene der Mobilfunkprovider können ja belegen, ab wann es zu einer Störung der Stromversorgung kam. Es wird keine USV heißlaufen und im selben Moment den Turm zum Einsturz bringen. So extrem wackelig kann er nun auch nicht gewesen sein, auch wenn die Überladung mit Antennenkonstrukten auch ohne nähere fachliche Beurteilung mit bloßem Auge erkennbar war.

Für Kronehit wäre der (neue) Turm versorgungstechnisch schon die bessere Option (zumal die ORS in der Leistungskategorie richtig teuer wird), aber freilich kann Kronehit nicht abwarten, bis der neue Turm gebaut ist und für Antennen zur Verfügung steht. Wenn es soweit ist, mag das vielleicht wieder ein Thema sein, aber dieses Jahr wird sicherlich kein neuer Turm mehr fertiggestellt. Jetzt laufen erstmal die Ermittlungen und die Schadensersatzverfahren können sich auch in die Länge ziehen.
Habakukk
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von Habakukk »

Bin gespannt, ob das bei der ORS nur ein kurzfristiges Gastspiel wird, oder ob man am Ende nicht dauerhaft dort bleiben wird.
Ist ja auch die Frage, ob sich kronehit für den Aufpreis, den 8kW statt 3kW bei der ORS kosten würden, nicht vielleicht stattdessen einen zusätzlichen Füllsender in einem jetzt kritischen Gebiet leisten könnte.

Wo kann es denn durch die geringere Leistung vielleicht Probleme geben?

Der Übergang von 104,9 zur 92,6 dürfte nicht mehr ganz so gut sein wie bisher, aber wohl dennoch unproblematisch. Wie macright schon erwähnt hat, kommen sich natürlich 92,5 Schärding und 92,6 Linz gegenseitig ins Gehege. Durch die höhere Reichweite der 104,9 gegenüber 92,5 war das aber wohl nicht ganz so ein Problem wie es das jetzt vielleicht sein könnte. Allerdings ist kronehit gut aufgestellt mit den Füllsendern 105,1 Aigen, 93,0 Arnreit und vor allem 96,2 Ried im Innkreis. Vor allem letzterer dürfte den Übergangsbereich recht gut entschärfen, der Sender auf dem Sulzberg ist trotz nur 200W sehr weitreichend.

Dann gibt es noch den Bereich zwischen Ostermiething über Hochburg-Ach (Burghausen) rauf nach Braunau. Dort war die 104,9 kronehit bisher deutlich besser zu empfangen als die 102,6 von Life Radio. Life Radio hat dort wegen dem fehlenden Gaisberg-Sender die Gleichwelle 106,5 installiert, die v.a. für Braunau und Umgebung funkt. kronehit kam da m.E. mit der stärkeren 104,9 aus Schärding bisher halbwegs brauchbar hin, alternativ kann die 104,2 Hallein je nach Lage noch recht gut aushelfen. Ich weiß nicht, ob es für Braunau selbst (also direkt am Inn) jetzt noch ausreicht, ob dort, wo die 104,9 jetzt zu schwach ist, alternativ 104,2 Hallein geht. Womöglich könnte hier ein Füllsender für Braunau jetzt nicht schaden.

Alternativ müsste sich kronehit in der Gegend um einen Alternativstandort bemühen, wo sie ihre 8kW fahren können. Es muss ja nicht zwingend Schärding bzw. Schardenberg sein, aber auf 580+40m Höhe muss man halt schon kommen, sonst funkt man die meiste Energie in den Boden rein. Allerdings wird die 104,9 sich mit hoher Leistung wegen 104,6 Gaisberg nicht allzu weit herumkoordinieren lassen.
macright hat geschrieben: Mo 13. Mai 2024, 11:13 Ich glaube, das Diagramm wird so bleiben. Die Empfangseinbußen im Norden sind kronehit wahrscheinlich herzlich egal
Das weiß ich nicht. kronehit ist ja durchaus auch auf deutscher Seite beliebt und ähnlich wie Welle 1 wildern die auch auf deutscher Seite im Werbemarkt herum. Komplett egal dürfte das also nicht sein, aber freilich wird es nicht die große Rolle spielen, wie gut man in Niederbayern zu hören ist.
macright
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von macright »

MHM hat geschrieben: Di 14. Mai 2024, 13:44 @macright
Danke für Deine Ausführungen. Nachdem die Funkbetreiber keine Masten mit mehr als 10 m Höhe (vom Fußpunkt gerechnet) einsetzen bzw. eigentlich gar keine Masten verwenden, würde dies ja bedeuten, daß die Bauvorhaben als "geringfügig" einzustufen wären? Mit anderen Worten, die Bauvorhaben sind der Gemeinde schriftlich anzuzeigen, und wenn innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist keine Reaktion erfolgt, gilt das Vorhaben als genehmigt?
Das ist richtig so, teilweise braucht man in gewissen Fällen noch die Zustimmung der Nachbarn um das Ganze im vereinfachten Verfahren mit bloßer "Anzeige" abwickeln zu können bzw. ist das noch je nach Widmungskategorie (Bauland, Dorfgebiet, Gewerbegebiet, Grünland) anders zu beurteilen bzw. je nach Widmung ein unterschiedlich aufwendiges Verfahren. Und, wie gesagt, in jedem Bundesland verschieden!

Bauen die Mobilfunkbetreiber bei Masten echt nicht mehr höher als 10m? Das ist ja nur unwesentlich höher als ein Einfamilienhaus... Die freistehenden Masten, die ich in meiner Umgebung kenne (die sind zwar alle schon älter, da gibts keinen so richtig neuen) schauen schon nach massiv hoch aus, und sind meistens von mehreren Betreibern gemeinsam genutzt... Ich hab da aber ein relativ schlechtes Augenmaß und kann mich da ganz stark täuschen auch...

Was aber schon auffällt, ist, dass bei Einzelstandorten der "Privaten" (max.mobil, 3 Hutchison) sehr oft eher Dächer bzw. Silos als Masten bevorzugt werden...
Die Standorte der A1 sind historisch gewachsen meist auf den Vermittlungsstellen des Telefonnetzes im Ort - als Mast am dortigen Grundstück.

Was mir weiters auffällt, ist dass nur Hutchison bzw. die frühere one (Connect Austria) ihre Masten derart schwindlig anbindet (das heißt hier: nur ein Knoten mit Glasanbindung für Dutzende Sender, fast nur Richtfunkversorgung in der Fläche, dann noch dazu sehr oft filigrane Bauwerke als Träger). Am Lichtenberg in St. Georgen ist auch so ein Knoten für einige Sender, die die Endkunden versorgenden Sender in der Fläche haben als Anbindung nur Richtfunk - keine Leitung. Der ist aber in Stahlbauweise professionell errichtet und richtig groß.

Ein Mobilfunkmast gehört mE mit Glas (oder in der allergrößten Not mit Telefon-Kupfer, Mehrdraht SDSL) angebunden. Wenn man den zwingend nötigen Strom auf den ins Auge gefassten Standort leiten kann, kann man den Kommunikationsweg leitungsgebunden auch realisieren.

Post/mobilkom (die heutige A1) und max.mobil (die heutige T-Mobile A) haben meines Wissens so gut wie immer verkabelt angebunden und tun dies auch heute noch.
macright
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von macright »

MHM hat geschrieben: Di 14. Mai 2024, 13:44 Vorhin las ich diesen Bericht:
https://www.meinbezirk.at/schaerding/c- ... r_a6688967

Demnach hätte im Oktober 2023 die Behörde die Stabilität des Turms für in Ordnung befunden und der Turmeigentümer mutmaßt, daß eine heißgewordene Batterie den Brand ausgelöst hätte. Gemeint ist damit sicherlich eine USV.
Das ist klar, dass der das jetzt mal aufs Erste behauptet - für den gehts versicherungstechnisch um "alles oder nichts".

Bei einem Brand hätte er noch irgendwie Chancen, die ganze Malaise ersetzt zu bekommen (auch wenn das wahrscheinlich auch auf stärksten Gegenwind bei der Versicherung stößt und wohl durch alle Instanzen gehen wird), einen Einsturz durch Überlastung hat er aber zu 99,9% nicht versichert weil man das wahrscheinlich gar nicht kann.

Klären Brand-/Bausachverständige bzw. die Ermittler der StA/Polizei.
macright
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von macright »

Habakukk hat geschrieben: Di 14. Mai 2024, 14:15 Dann gibt es noch den Bereich zwischen Ostermiething über Hochburg-Ach (Burghausen) rauf nach Braunau. Dort war die 104,9 kronehit bisher deutlich besser zu empfangen als die 102,6 von Life Radio. Life Radio hat dort wegen dem fehlenden Gaisberg-Sender die Gleichwelle 106,5 installiert, die v.a. für Braunau und Umgebung funkt. kronehit kam da m.E. mit der stärkeren 104,9 aus Schärding bisher halbwegs brauchbar hin, alternativ kann die 104,2 Hallein je nach Lage noch recht gut aushelfen. Ich weiß nicht, ob es für Braunau selbst (also direkt am Inn) jetzt noch ausreicht, ob dort, wo die 104,9 jetzt zu schwach ist, alternativ 104,2 Hallein geht. Womöglich könnte hier ein Füllsender für Braunau jetzt nicht schaden.
Kommt wahrscheinlich immer drauf an, welchen Maßstab man ansetzt.
Gemäß Richtlinie (>54dB mit Dachantenne 10m über Grund) oder auch mit einem sensitiven Qualitäts-Autoradio (Bosch-Blaupunkt/Harman-Becker mit allenfalls Diversity) wird man in Braunau Umgebung auch mit dem "reduzierten" Schardenberg wohl keine Probleme haben.
In Mattighofen hat man mW eh eine Funzel installiert, die aber meiner Erfahrung nach nicht sonderlich weit/gut geht.
Bürmoos/Hochburg/Burghausen wird wahrscheinlich auch mit dem starken Schardenberg noch nie gut mobil gegangen sein.

Was ist da in der Netzplanung eigentlich momentan Maßstab, das oben Gesagte?

Edit: ist der Zinkenkogel nicht deutlich höher koordiniert als die 500W, mit denen er gefahren wird, ich hab irgendwas mit 2kW noch im Gedächtnis? Wenn man den aufbohrt, deckt man das halbe Mattigtal bis rauf nach Braunau und auch Burghausen ab - und könnte sich die Funzeln in Mattighofen, Straßwalchen, Michaelbeuern und womöglich auch Salzburg-Stadt (NICHT Hallwang, NICHT St. Gilgen) auf einen Schlag komplett sparen.
MHM
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von MHM »

In der BNetzA-Liste steht als Koordinierungsmaske 27 dBW drin, das sind 500 W. Mehr ist für die 104,2 auf dem Zinkenkogel nicht koordiniert. Ich weiß nicht, ob man die 104,2 aufbohren könnte, aber der Unterschied zwischen 500 W und 2 kW ist nicht so groß, daß man deswegen gleich mehrere Füllsender einsparen kann.
Aber ich will den Vorfall von Schardenberg nicht als Aufhänger hernehmen, wieder über Sinn oder vermeintlichen Unsinn von Füllsendern zu diskutieren. Freilich wird das UKW-Band generell nicht effizient ausgenutzt, aber das hat sich historisch so ergeben und das kann Kronehit jetzt nicht bereinigen. Als Orientierungshilfe dienen weiterhin die Feldstärkeangaben der zugehörigen ITU-Empfehlung. Für moderne Autoradios könnte man die Limits viel niedriger ansetzen, für moderne Küchenradios müßte man sie dagegen höher ansetzen. Was soll man also tun?
macright
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von macright »

Wenn man streng nach der ITU-Empfehlung geht, dürfte man aber weder das trennscharfe Autoradio noch den billigen Küchenbrüllwürfel als Maßstab nehmen, dann ist halt einfach die Richtantenne 10m über Grund die Referenz.

Die Gegend von Straßwalchen ostwärts bis ca. Wels überschneidet sich bei Kronehit halt derart stark, dass man hier nicht mehr von einer Planung gemäß dieser obigen "10m über Grund" Empfehlung für ländliches Gebiet (durchwegs >54dB) ausgehen kann. Alle 15 Kilometer eine Funzel. Das ist italienische Mehrfachversorgung mit System und eine Verschleuderung der (damals noch kollisionsfrei herausgepickten) Frequenzen, ausgerichtet auf jeweils taube Chinaradios indoor und wahrscheinlich auch durchaus darauf angelegt, beim Sendersuchlauf möglichst zwingend gefunden zu werden und hängen zu bleiben.

Und das noch dazu in einem Grenzgebiet, wo ich zusätzlich zu den schon zahlreichen Österreichern (die Neuen teilweise auf wirklich extrem schlechten Frequenzen) noch 2 in Ortssenderqualität einfallende Auslandsstandorte mit je 5 weiteren Programmen habe.

In meiner Gegend fällt Kronehit auf 7 (sieben!) Frequenzen mit RDS und rauschfrei beifahrertauglich hörbar im fahrenden Auto ein. Im oberen Mühlviertel sehe ich das Gleiche im Entstehen. All dies dürfte nicht im Sinn einer effizienten, zweckmäßigen Frequenznutzung sein.

Sorry, das musste jetzt raus.
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DX-Project-Graz
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von DX-Project-Graz »

macright hat geschrieben: Di 14. Mai 2024, 19:59 Alle 15 Kilometer eine Funzel. Das ist italienische Mehrfachversorgung mit System und eine Verschleuderung der (damals noch kollisionsfrei herausgepickten) Frequenzen, ausgerichtet auf jeweils taube Chinaradios indoor und wahrscheinlich auch durchaus darauf angelegt, beim Sendersuchlauf möglichst zwingend gefunden zu werden und hängen zu bleiben.

Und das noch dazu in einem Grenzgebiet, wo ich zusätzlich zu den schon zahlreichen Österreichern (die Neuen teilweise auf wirklich extrem schlechten Frequenzen) noch 2 in Ortssenderqualität einfallende Auslandsstandorte mit je 5 weiteren Programmen habe.

In meiner Gegend fällt Kronehit auf 7 (sieben!) Frequenzen mit RDS und rauschfrei beifahrertauglich hörbar im fahrenden Auto ein. Im oberen Mühlviertel sehe ich das Gleiche im Entstehen. All dies dürfte nicht im Sinn einer effizienten, zweckmäßigen Frequenznutzung sein.

Sorry, das musste jetzt raus.
Ich freue mich, wenn ich nicht der einzige bin, der das so sieht. Im Fall von Kronehit ist das seit deren Bestehen eine Tatsache, die bundesweit oftmals hier schon angemerkt wurde. Die Mehrfachversorgung im italienischen Stil ist gerade in OÖ beispiellos, auch bei mir in der südlichen Steiermark zeigen sich ähnliche Tendenzen.

Ich hatte schon vor 15 Jahren konstruktive Vorschläge unterbreitet, wie man frequenzökonomisch vorgehen könnte, ohne andere bestehende Frequenzen zu stören und durch diese selbst ein schlechtes Versorgungsgebiet zu erhalten, aber das stieß stets auf taube Ohren. (Stichwort 101.1 Deutschlandsberg vs 101.0 Zagreb, der als de facto Ortssender auf der A9 bei Leibnitz in 10 km Luftlinie über Kronehit drüberbügelt, weswegen Kronehit dann Jahre später offensichtlich 91.6 Leibnitz Wagna hinzugenommen hat, weil die 101.1 zu interferenzbelastet und unbrauchbar ist, die 101.1 ist aber bis heute on air und die 91.6 schießt über ihr Ziel hinaus, geht bei mir in Graz noch mit RDS - wäre alles noch plausibel, wenn man die 101.1 dann ersatzlos abschalten würde. Vor 2009 gab es den Eintrag Maribor 101.3 noch nicht, man hätte auf 101.2 gehen können und dies sogar von einem Standort wie Eibiswald Hadernigg für die gesamte Südweststeiermark, hat damals niemand interessiert als ich das kommuniziert habe. Gibt noch mehr Beispiele dafür...)
Habakukk
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von Habakukk »

Ich kann irgendwo beide Seiten verstehen. Für uns DXer ist so etwas ärgerlich, aber ein Rundfunkanbieter möchte natürlich möglichst auch im einfachen Küchenradio gut empfangbar sein. Die Zeiten, wo sich Leute irgendwelche Yagis auf das Dach gebaut haben, sind längst vorbei, insofern mögen diese 10m über Grund zwar ITU-Maßstab sein, gehen aber an der Realität vorbei. Es hört sich heutzutage auch niemand mehr ein verrauschtes oder gar verzerrtes Signal an, nur damit er seinen Lieblingssender hören kann. Auch das ist vorbei!

Und da kronehit als Privatanbieter auch nicht unbegrenzt Geld hat, um überflüssige Funzeln zu betreiben, dürfte jeder Standort irgendwo schon seine Berechtigung haben.

Wenn ein Programm in einem modernen Autoradio 7 x rauschfrei mit RDS empfangbar ist, bedeutet das ja noch lange nicht, dass diese 7 Frequenzen auch wirklich im Küchenradio als Ortssender empfangbar sind. Die Rauschunterdrückung heutiger DSP-Autoradios ist unglaublich gut mittlerweile, insofern werden auch Sender, die eigentlich deutlich verrauscht wären, brauchbar rauschfrei und mit einem Stereoeindruck wiedergegeben (ob Hifi-tauglich, ist die andere Frage). Diese positive Entwicklung bei den Autoradios geht aber eindeutig konträr mit der Entwicklung bei portablen Küchenradios, die heutzutage eher immer schlechter werden.

MIr selber fällt auf, dass man schon auf kleinstem Raum zu sehr unterschiedlichen Aussagen kommen kann. Im besagten Atterseegebiet (allerdings direkt am See auf der Nordwestseite) war z.B. Linz/Lichtenberg und Sankt Georgen/Attergauwarte nur verzerrt und eher schwach empfangbar, ebenso Schärding. Das einzige, was dort ging, war Unterach/Ackerschneid (aufgrund der Entfernung aber auch schon nicht mehr mit vollem Signal) und Weyregg/Gahberg (nur Arabella) mit wirklich hohem Pegel. Der kronehit-Sender Vöcklabruck/Kronberg ging dafür kaum, weil der nochmal einen Hügel weiter weg als Gahberg steht.

Dass dann all diese für die hügligen Gegenden gedachten Füllsender manchmal draußen im Flachland alle zusammen kommen und dort eine Überversorgung suggerieren, ist klar! Aber welcher der kronehit-Füllsender in Oberösterreich wirklich überflüssig sein soll, würde mich schon interessieren. Wie gesagt, die Versorgung ist nicht für DXer gedacht, die ihre überdurchschnittlich guten Radios immer an den günstigsten Plätzen aufstellen mit meist besseren Antennen, sondern für Ottonormalhörer, der sich ein Küchenradio aufstellt, maximal noch die Antenne auszieht, und dort soll das Programm dann störungsfrei spielen.

Die gezeigten FMSCAN-Karten sind mit 45dB gerechnet, das geht schon eher Richtung DX. Man sollte da eher 51dB oder mehr als Schwelle ansetzen, damit es realistischer wird.
Siehe hier in meinem älteren Beitrag:
viewtopic.php?p=1758619#p1758619
macright
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von macright »

Zumindest 93,9 und 87,9 könnte man auf eine Frequenz (93,9 aus Gmunden) zusammenlegen, der Grünberg deckt - zumindest in der derzeitigen Praxis auf den ORF-Programmen und auch bei Kronehit - alle die Gebiete um die Stadt Vöcklabruck ab, die die 87,9 versorgungstauglich erreicht. Westlich davon übernimmt St. Georgen, östlich davon der Lichtenberg.

Litzlberg/Unterbuchberg ist punktuell tatsächlich ein Problem, ja. Hier geht aber auch der ORF nicht gut, Lichtenberg und Gaisberg sind verzerrt bzw. zu schwach, und Unterach ist hier durch den Kaiserwald bzw. Buchberg verdeckt. Auf der gegenüberliegenden (Weyregger) Seeseite, 3km Luftlinie entfernt, hat Unterach mit allen Programmen Bombensignal, ebenso der Gaisberg und Wendelstein.

Es soll von mir aus eh alles so sein, die Kronehit-Frequenzen sind alt und kollidieren hier im Attergau mit nichts Substantiellem. Sie sind halt einfach nur viel. Das Blöde daran ist, dass so ein zerklüfteter Funzelteppich dann weitläufig je mindestens +/-300kHz zu schützen ist, für spätere, weitere Koordinierungen in dem Gebiet dann extrem ungut.

Wirklich unangenehm wirds halt nur wenn man durch eine solche Verknappung bei späteren Planungen dann absolute Ortssender im Grenzgebiet angeht, obwohl im konkreten, untenstehenden Fall selbst das noch nicht nötig gewesen wäre - es gäbe Alternativen.

Dies hat zur Folge, dass die neue Funzel selbst in ihrem eigentlichen Zielgebiet kaum gut funktioniert - aber einen satten Störkreis von gut 40 Kilometer beim Neu- und Altprogramm erzeugt.
Beispielsweise 98,6 Attergau zu 98,5 Wendelstein; aufs Erste genau gleich wie das steirische Beispiel Demmerkogel!
In dem Fall verbrät man überflüssig Geld, da ein Füllsender, der der 101,8 in guten Teilen des Bezirkes Vöcklabruck aushilft, zwar mitunter durchaus nötig wäre - aber eben nicht auf einer Nachbarkanalfrequenz zum Quasi-Ortssender, die ihn in 75% des zu stützenden Gebietes wieder unbrauchbar macht.

FMSCAN-Auszug für die Stadt Vöcklabruck, das wichtigste Zentrum im Versorgungsgebiet der 98,6; Bezirkshauptstadt.
Man beachte die errechneten Pegel, die sich auch in der Wirklichkeit abbilden.
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macright
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von macright »

In Leibnitz hat man die errechnete Situation übrigens in "umgedrehter" Form, aber mit ungefähr gleichem viel viel viel zu geringem Feldstärkenabstand.
Wie es dort in der Praxis aussieht, kann ich mangels Ortskenntnis nicht beurteilen - aber die Erzählungen sind vielversprechend...

Das kann man in der Praxis (mit 33dB Abstand lt. Richtlinie) nie und nimmer mehr einhalten...
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Patrick
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von Patrick »

macright hat geschrieben: Mi 15. Mai 2024, 12:08 In Leibnitz hat man die errechnete Situation übrigens in "umgedrehter" Form, aber mit ungefähr gleichem viel viel viel zu geringem Feldstärkenabstand.
Wie es dort in der Praxis aussieht, kann ich mangels Ortskenntnis nicht beurteilen - aber die Erzählungen sind vielversprechend...
Mit dem Küchenradio in der Stadt Leibnitz (Nähe Zentrum) stören sich Top 101.0 und kronehit 101.1 gegenseitig.
Allerdings würde für Küchenradioempfang auch die 107.5 aus Graz reichen, da bräuchte es die 91.6 aus Wagna nicht wirklich.

73,
Patrick
INGBEAN
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Re: Sender Schardenberg derzeit off / Aussichtsturm eingestürzt

Beitrag von INGBEAN »

Hallo!

https://ooe.orf.at/stories/3257535/
(Aussichtsturm vermutlich durch Frostschäden eingestürzt)

LG INGBEAN
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