Das ist Russland halt egal, ob man diesen Krieg quantitativ oder qualitativ gewinnt. Die nächsten 300.000 Rekruten als Strohfutter stehen Gewehr bei Fuß, und was man an Material verliert, wird bei der aktuell laufenden Kriegswirtschaft um den Faktor 6 schnell neu geliefert.PAM hat geschrieben: ↑Mi 17. Apr 2024, 11:40 Der ukrainische Verteidigungsminister Umerow hat im Zusammenhang mit einem Frontbesuch die Lage als "angespannt" bezeichnet. Mit personeller und materieller Übermacht versuche die Gegenseite den ukrainischen Fronttruppen jede Chance zur Regeneration zu nehmen und den Druck sowie den Verbrauch hoch zu halten. Man geht weiterhin davon aus, dass die russischen Truppen bis zur Militärparade am 9. Mai (Feierlichkeiten anlässlich des Sieges über Deutschland im 2. Weltkrieg) einen Erfolg liefern müssen: Das taktische Ziel ist die Einnahme von Tschassiw Jar bzw. eines Höhenzuges unweit davon. Wer sich dort positioniert, der kann den Donbass praktisch kontrollieren. Würde der Durchbruch durch die noch gehaltene massiv befestigte Verteidigungslinie gelingen, wäre ein eiliger Rückzug der ukrainischen Truppen dort verbunden, die dahinter folgenden Verteidigungslinien sind bei Weitem nicht mehr so befestigt. Zuletzt waren die russischen Geländegewinne mit einem geradezu unvorstellbaren Verlust an Infanteristen und Unmengen rollendem Material verbunden.
Dass man in der momentanen Lage im Kreml nicht von den Maximalzielen abweichen will, ist klar. Damit erübrigen sich aber auch alle Bemühungen um ein Verhandlungsergebnis. Daher schon nicht verkehrt, wenn das US-Paket genehmigt wird und vor allem endlich ausreichend Munition geliefert wird. Da reden wir aber halt auch nicht von Wochen, sondern eher von Monaten, wenn nicht gar Jahren. Und dass Deutschland nun ein drittes Patriot-System abgibt, tut man schon mit ordentlich Bauschmerzen, denn alles was man jetzt der Ukraine überlässt, das fehlt hier im möglichen Verteidigungsfall. Mehr geht aktuell nicht. Und Selenskijs Vergleich mit Israel hinkt. Israel ist ein vergleichsweise kleines Land, das man auch völlig besser mit Flugabwehr schützen kann.
Und das größte Problem ist neben der fehlenden Munition ja vor allem die völlig erschöpften Soldaten. Es melden sich kaum noch Freiwillige (kein Wunder) zu einem Einsatz an der Front von mind. drei Jahren - eher länger. Da hilft auch das neue Mobilmachungs-Gesetz wenig. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird weiter niemand gegen seinen Willen zum Einsatz an der Front gezwungen, es drohen nun nur härtere Strafen wie der Entzug der Fahrerlaubnis. Würde ich in Kauf nehmen, wenn die Alternative wäre, in diesen Kriegs-Wahnsinn reingezogen zu werden.