Noaa137,1 hat geschrieben: ↑Mo 17. Apr 2023, 17:16
DRM ist alles schon versucht worden und nichts ist daraus geworden.Es gibt immer noch zahlreiche MW Sender vor allem am Abend.DRM Signale hört man so gut wie gar nicht mehr.Der Zug ist lange abgefahren.Das Radiohören wird sich immer mehr auf Apps der Sender verlagern.
Als DRM damals begann, habe ich das auch mit Interesse verfolgt. Ich hatte gar extra einen Yaesu FRG 100 mit einem ZF Seitenausgang mit 12 kHz ZF umgebaut, die dann mit der Frauenhofer DRM bzw der Dream Opensource Soft in einem PC dekodiert werden konnte. Also wenn Audio da war, klang es gar nicht so schlecht. Es war zwar nie mit UKW vergleichbar, auch wenn das auf gewissen Webseiten behauptet wurde. Auch nicht mit 24 kBit/sec, was ja nur mit 64QAM Mode B erreichbar war. Aber Audio war einfach zu oft unterbrochen. Selbst mit den robusteren Modes 16 QAM Mode B oder Mode D, was aber schon dumpfer als AM klang. Egal, ob bei den Versuchssendungen von RTL oder Radio Vatikan auf Mittelwelle oder der deutschen Welle aus Sines auf Kurzwelle oder RTL auf Kurzwelle. Bei AM ist oft der Ton schlecht, aber noch vorhanden und mit Mühe kann man auch bei Fading der Sprache folgen. Bei einem kompletten Ton-Aussetzer, wie sie doch immer wieder bei DRM auftauchen, ist man erst mal raus aus dem Thema.
Mode A funktionierte meiner Härerfahrung zufolge nur auf Langwelle, und erlaubte dann eine hohe Datenrate und war sogar frei von Aussetzern, vielleicht wäre Langwelle der einzige sinnvolle DRM Anwendungsfall gewesen, das DRM des Deutschlandradios war das Einzige, was stabil funktionierte.
Die Deutsche Welle war zu Beginn auch so mutig oder optimistisch, oft Mode A mit der hohen Datenrate auf Kurzwelle zu nutzen, aber der Empfang war wohl bei dem geringen Fehlerschutz einfach zu schlecht, zu oft unterbrochen. Nicht nur bei mir, auch, was ich im Netz als Reaktion anderer Hörer so las.
Vielleicht hätte DRM+ (Mode E) bei UKW oder gar dem brach liegenden VHF 1 Bereich Sinn gemacht, da man nicht immer einen Multiplex bilden muss, wie bei DAB. Fading und Ionosphäreneffekte sind in den hohen Bereichen ja kaum vorhanden und bei der großen Bandbreite ist die komplette Auslöschung oder Störung des Spektrums auch unwahrscheinlicher, und man kann mit besserer Daten-Redundanz arbeiten.