BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

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iro
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von iro »

Einfach mal auf die Einwohnerzahlen der Länder schauen...
Über 40 Mio. EW haben RUS, D, UK, FRA, ITA, ESP, UKR.
Knapp unter 40 Mio. hat POL.
Alle anderen Länder haben maximal (Rumänien) 19 Mio. EW.
Bei etwa 40 Mio. EW (nicht ganz identisch mit der Anzahl der Sprecher) scheint die magische Grenze zu liegen, ab der eine Synchronisation nicht mehr lohnt.
SeltenerBesucher
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von SeltenerBesucher »

Das übernimmt in Zukunft die KI, dann wird es günstiger - SynchronisationGPT oder so.
Funker Tommy
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von Funker Tommy »

In Pol, Rus, Ukr wird nicht synchronisiert!
UK-DX
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von UK-DX »

iro hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 15:50 Einfach mal auf die Einwohnerzahlen der Länder schauen...
Über 40 Mio. EW haben RUS, D, UK, FRA, ITA, ESP, UKR.
Knapp unter 40 Mio. hat POL.
Alle anderen Länder haben maximal (Rumänien) 19 Mio. EW.
Bei etwa 40 Mio. EW (nicht ganz identisch mit der Anzahl der Sprecher) scheint die magische Grenze zu liegen, ab der eine Synchronisation nicht mehr lohnt.
Es scheint mehr zu sein, Spanisch, fast ganz Lateinamerika, und Franzoesisch die am schnellsten wachsende Weltsprache, ganz Westafrika und die ehemaligen Kolonien miteingerechnet.

Und bei Deutsch so wird es auch eine Frage des Westfernsehens in der DDR, der CSSR und Ungarn gewesen sein, und dort Denjenigen die die Moeglichkeit haben synchronsisierte Filme zu ermoeglichen. Deutsch als Fremdsprache ist bis heute in Tschechien, der Slovakie und Ungarn oft von Interesse. Und ist das Bild bei Fernempfang schlechter und man hat etwas Grieseln ist das Mitlesen auch nicht mehr so einfach, denke ich.

An sonsten ist mir das Synchronisieren unangenehm. Heute ist das wie geschrieben ohnehin leicht zu loesen, gute Filme und Serien gibts mehr als genug auf der Piratenbucht, Da muss man sich nicht wirklich herumaergern ob der Footprint von BBC 1 and 2 nicht so ist wie erwartet.

Auf den Great British Bake Off kann ich auch gerne verzichten. Alte englische Weiber die alle Maenner mit "love" bezeichnen, mit verwaschenen Taetowierungen, und irgendwelche uebersuessten Kuchen backen, die man nur aus Hoeflichkeit isst. Grauenvoll so etwas.
RudiP
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von RudiP »

UK-DX hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 22:52
iro hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 15:50 Einfach mal auf die Einwohnerzahlen der Länder schauen...
Über 40 Mio. EW haben RUS, D, UK, FRA, ITA, ESP, UKR.
Knapp unter 40 Mio. hat POL.
Alle anderen Länder haben maximal (Rumänien) 19 Mio. EW.
Bei etwa 40 Mio. EW (nicht ganz identisch mit der Anzahl der Sprecher) scheint die magische Grenze zu liegen, ab der eine Synchronisation nicht mehr lohnt.
Es scheint mehr zu sein, Spanisch, fast ganz Lateinamerika, und Franzoesisch die am schnellsten wachsende Weltsprache, ganz Westafrika und die ehemaligen Kolonien miteingerechnet.

Und bei Deutsch so wird es auch eine Frage des Westfernsehens in der DDR, der CSSR und Ungarn gewesen sein, und dort Denjenigen die die Moeglichkeit haben synchronsisierte Filme zu ermoeglichen. Deutsch als Fremdsprache ist bis heute in Tschechien, der Slovakie und Ungarn oft von Interesse. Und ist das Bild bei Fernempfang schlechter und man hat etwas Grieseln ist das Mitlesen auch nicht mehr so einfach, denke ich.

An sonsten ist mir das Synchronisieren unangenehm. Heute ist das wie geschrieben ohnehin leicht zu loesen, gute Filme und Serien gibts mehr als genug auf der Piratenbucht, Da muss man sich nicht wirklich herumaergern ob der Footprint von BBC 1 and 2 nicht so ist wie erwartet.

Auf den Great British Bake Off kann ich auch gerne verzichten. Alte englische Weiber die alle Maenner mit "love" bezeichnen, mit verwaschenen Taetowierungen, und irgendwelche uebersuessten Kuchen backen, die man nur aus Hoeflichkeit isst. Grauenvoll so etwas.
Es gibt im Fernsehen nicht nur Spielfilme und Trivialserien. Die Welt ist etwas differenzierter. Wie sieht es z.B. mit BBC Question Time am Donnerstag aus? Da hilft keine Bucht. Oder z.B. Great Continental Railway Journeys mit Michael Portillo: Die jüngste Staffel kann man nicht einmal mehr auf DVD kaufen.
kram5610
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von kram5610 »

Terranus hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 15:32
Dadurch kommt ja im Ausland auch immer der Eindruck auf - gerade in Skandinavien - dass Synchronisation eine speziell deutsche Sache oder Mode ist - das ist natürlich völlig falsch. Es ist im Gegenteil weltweit der Standard. Auch in Europa synchronisieren die Mehrzahl der Länder fast alles; es ist eine Minderheit wie BeNeLux und Skandinavien sowie kleine Osteuropa Staaten, wo man es nicht tut. Auch die Franzosen, Spanier und Italiener lesen kaum Untertitel oder schauen Englisch, aber sie bekommen das Angebot es tun zu können.
Das ist durchaus richtig. Meine Frau aus Kolumbien guckt sich alles auf Spanisch an (Netflix bietet sogar „Espanol Latino“ an - es angeblich besser und anderes als „Espanol Espania“ :eek: ). Ihr Wunsch: Amerikanische Filme auf Latino Spanisch mit deutschen (oder dänischen) Untertiteln zu sehen - wird NIE passieren… ;)
Terranus hat geschrieben: Fr 17. Mär 2023, 15:32
Was die Niederländer und Skandinavier hinbekommen haben, ist aus einer ursprünglich finanziell begründeten Entscheidung nicht zu Synchronisieren sondern zu Untertiteln -es ist halt einfach wesentlich billiger- eine Tugend und Vorteil zu machen. Wir synchronisieren nicht, weil wir den Film nicht "zerstören" wollen. Das mag heute auch stimmen, aber die damalige Entscheidung als das Fernsehen aufkam, war anders gelagert.... man hat die Leute frühzeitig ans billigere gewöhnt, davon profitiert das Budget der Sender und Filmstudios dort noch heute. Aber man kann halt nicht europaweit via Satellit senden...
Das hast du wahrscheinlich recht (dieses Argument ist mir allerdings neu) - aber es wäre undenkbar etwas in Skandinavien (außer für Kleinkinder) zu synchronisieren. Es gibt sogar „Kultur-Kinos“ in den großen Städten, die Filme ganz ohne Untertitel anbieten.

Gruß
Morten Hesseldahl
kram5610
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von kram5610 »

RudiP hat geschrieben: Sa 18. Mär 2023, 10:39 Es gibt im Fernsehen nicht nur Spielfilme und Trivialserien. Die Welt ist etwas differenzierter. Wie sieht es z.B. mit BBC Question Time am Donnerstag aus? Da hilft keine Bucht. Oder z.B. Great Continental Railway Journeys mit Michael Portillo: Die jüngste Staffel kann man nicht einmal mehr auf DVD kaufen.
„Question Time“ wird meines Wissens nach auf YouTube eingestellt. Auf BBC Brit laufen viele UK Sendungen ein paar Tage nach der Ausstrahlung auf BBC One / BBC Two… In Skandinavien gibt es „BritBox“ hier kann man „ BBC Question Time“ sehen. Die Nachfrage in Deutschland ist wohl zu gering dafür.

Gruß
Morten Hesseldahl
ulionken
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von ulionken »

Youtube, Netflix und Co kosten Abonnementsgebühren, jedenfalls wenn man es ohne Werbeunterbrechungen sehen will. Ich bin froh, dass ich BBC und ITV via Astra 2 noch ohne Komplikationen sehen und hören kann. Dabei geht es mir nicht um irgendwelche Serien oder Filme (die gibt's doch überall!), sondern um Nachrichten, Informationen, Dokumentationen. Als Ex-Expat in Nordengland interessieren mich auch die Entwicklungen dort, die ich hin und wieder in BBC Look North oder ITV Calendar verfolge. Der Niedergang der Industrie dort ist bedrückend...

Heute früh kommt im BBC Red Button als Füller ein Film "Night Delivery" - Eindrücke aus der Landschaft nördlich von Glasgow. Ich geniesse solche Beiträge!

Die BBC hat in einer aktuellen Umfrage mit ihrem Versuch, überall politisch möglichst neutral zu sein, gegenüber ITV an Vertrauen verloren: https://www.theguardian.com/media/2023/ ... ontroversy - das sollte den Verantwortlichen zu denken geben.

73 de Uli
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von kram5610 »

ulionken hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 09:20 Youtube, Netflix und Co kosten Abonnementsgebühren, jedenfalls wenn man es ohne Werbeunterbrechungen sehen will. Ich bin froh, dass ich BBC und ITV via Astra 2 noch ohne Komplikationen sehen und hören kann. Dabei geht es mir nicht um irgendwelche Serien oder Filme (die gibt's doch überall!), sondern um Nachrichten, Informationen, Dokumentationen. Als Ex-Expat in Nordengland interessieren mich auch die Entwicklungen dort, die ich hin und wieder in BBC Look North oder ITV Calendar verfolge. Der Niedergang der Industrie dort ist bedrückend...
Ja das ist in der Tat sehr beeindruckend (Deutschland macht das ja derzeit nach - ist aber eine andere Diskussion). Warum sollte der Englische Fernsehzuschauer für eine Europaweite Ausstrahlung zahlen? Damit ganz Europa sieht wie schlecht der Brexit ist?

Ich vermisse auch die Sender - aber ich kann das Vorgehen der BBC nachvollziehen - man sendet halt für die UK!.

ulionken hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 09:20
Die BBC hat in einer aktuellen Umfrage mit ihrem Versuch, überall politisch möglichst neutral zu sein, gegenüber ITV an Vertrauen verloren: https://www.theguardian.com/media/2023/ ... ontroversy - das sollte den Verantwortlichen zu denken geben.
Na ja The Guardian ist genau so rot und links wie die TAZ - klar, dass die sowas berichten!

Gruß
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von ulionken »

kram5610 hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 09:44
ulionken hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 09:20
Die BBC hat in einer aktuellen Umfrage mit ihrem Versuch, überall politisch möglichst neutral zu sein, gegenüber ITV an Vertrauen verloren: https://www.theguardian.com/media/2023/ ... ontroversy - das sollte den Verantwortlichen zu denken geben.
Na ja The Guardian ist genau so rot und links wie die TAZ - klar, dass die sowas berichten!

Gruß
Morten Hesseldahl
Ich lese Zeitungen, die "man" als "rechts", "links", rot, schwarz, blau oder sonst etwas einstuft. Zum Glück haben wir in den westlichen Demokratien diese Auswahl! Und wenn das einzige Argument gegen einen Artikel die politische Ausrichtung der Zeitung ist, in der der Artikel steht, dann finde ich das wirklich armselig - sorry. Warum berichten denn andere Zeitungen nicht darüber - das Resultat der Umfrage müsste doch bei der BBC die Alarmglocken läuten lassen!

73 de Uli
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von UK-DX »

ulionken hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 09:20 Der Niedergang der Industrie dort ist bedrückend...

73 de Uli
Ich vermute das ist besonders in Newcastle und Sunderland der Fall.

Das kommt auch in der Fernsehserie Happy Valley durch, ebenfalls in dem Film Get Carter aus 1971.

Seit geraumen 10 Jahren hoert man das Geschwaetz aus Westminster von Levelling Up bis zum Northern Powerhouse, passiert ist aber nichts.

Noerdlich von Manchester bis zu den Scottish Borders duerfte es groesstenteils wirtschaftlich mies sein.

Eventuell noch Barrow in Furness im Schiffsbau.
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von ulionken »

UK-DX hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 11:30 Ich vermute das ist besonders in Newcastle und Sunderland der Fall.

Das kommt auch in der Fernsehserie Happy Valley durch, ebenfalls in dem Film Get Carter aus 1971.

Seit geraumen 10 Jahren hoert man das Geschwaetz aus Westminster von Levelling Up bis zum Northern Powerhouse, passiert ist aber nichts.

Noerdlich von Manchester bis zu den Scottish Borders duerfte es groesstenteils wirtschaftlich mies sein.

Eventuell noch Barrow in Furness im Schiffsbau.
Meine persönlichen Eindrücke kommen aus der Region Hull/Grimsby, wo ich seit gut 20 Jahren mehr oder weniger häufig war. Jahr für Jahr sind dort produzierende Industriewerke verschwunden, und inzwischen sind auch meine ehemaligen Kollegen dort betroffen. Sie sind in andere Sparten gewechselt oder machen Consulting oder sind in Frühpension. Das ist ein Jammer, denn im internationalen Vergleich ist man dort zwar in einer unattraktiven Randlage im UK, aber relativ kostengünstig, zuverlässig und die Leute persönlich verbindlich. Es ist angesichts des stetigen Niedergangs kein Wunder, dass der Brexit dort (ebenso wie in Newcastle/Sunderland) viele Anhänger hatte - es war praktisch, die EU als Sündenbock anzusehen, aber auch ausgesprochen kurzsichtig. Die bürokratischen Hindernisse danach haben alles noch schlimmer gemacht.

Der einzige Lichtblick ist "offshore wind", also Windkraftturbinen vor der Küste, siehe https://www.economist.com/britain/2022/ ... shore-wind . Wind gibt es dort fast immer genug, und Ingenieure für Entwicklung und Betrieb der Anlagen auch. Und es ist erfreulich, dass deshalb so eine Dreckschleuder wie das Kohhlekraftwerk Eggborough bei Goole jetzt stillgelegt wurde.

Um beim Thema BBC zu bleiben: Einer der BBC-Mitarbeiter, der die Region seit Jahren aufmerksam und humorvoll beobachtet, ist Peter Levy, der Moderator von "Look North" aus Hull.

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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von UK-DX »

ulionken hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 13:36
Um beim Thema BBC zu bleiben: Einer der BBC-Mitarbeiter, der die Region seit Jahren aufmerksam und humorvoll beobachtet, ist Peter Levy, der Moderator von "Look North" aus Hull.

73 de Uli
https://www.youtube.com/watch?v=QQh56geU0X8
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von kram5610 »

ulionken hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 11:09 Ich lese Zeitungen, die "man" als "rechts", "links", rot, schwarz, blau oder sonst etwas einstuft. Zum Glück haben wir in den westlichen Demokratien diese Auswahl! Und wenn das einzige Argument gegen einen Artikel die politische Ausrichtung der Zeitung ist, in der der Artikel steht, dann finde ich das wirklich armselig - sorry. Warum berichten denn andere Zeitungen nicht darüber - das Resultat der Umfrage müsste doch bei der BBC die Alarmglocken läuten lassen!

73 de Uli
Ein klares Jein! Wenn die Bild Zeitung gegen den deutschen ÖR stänkert hat es klar Methode und ein klares medienpolitisches Zeil. Andersrum ist The Guardian gegen die Tories. So eine „Umfrage“ ist selbstverständlich gefundenes Fressen!

Gruß
Morten Hesseldahl
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Re: BBC zieht sich wieder mal ein Stück mehr zurück

Beitrag von kram5610 »

ulionken hat geschrieben: So 19. Mär 2023, 13:36 Meine persönlichen Eindrücke kommen aus der Region Hull/Grimsby, wo ich seit gut 20 Jahren mehr oder weniger häufig war. Jahr für Jahr sind dort produzierende Industriewerke verschwunden, und inzwischen sind auch meine ehemaligen Kollegen dort betroffen. Sie sind in andere Sparten gewechselt oder machen Consulting oder sind in Frühpension. Das ist ein Jammer, denn im internationalen Vergleich ist man dort zwar in einer unattraktiven Randlage im UK, aber relativ kostengünstig, zuverlässig und die Leute persönlich verbindlich. Es ist angesichts des stetigen Niedergangs kein Wunder, dass der Brexit dort (ebenso wie in Newcastle/Sunderland) viele Anhänger hatte - es war praktisch, die EU als Sündenbock anzusehen, aber auch ausgesprochen kurzsichtig. Die bürokratischen Hindernisse danach haben alles noch schlimmer gemacht.

Der einzige Lichtblick ist "offshore wind", also Windkraftturbinen vor der Küste, siehe https://www.economist.com/britain/2022/ ... shore-wind . Wind gibt es dort fast immer genug, und Ingenieure für Entwicklung und Betrieb der Anlagen auch. Und es ist erfreulich, dass deshalb so eine Dreckschleuder wie das Kohhlekraftwerk Eggborough bei Goole jetzt stillgelegt wurde.

Um beim Thema BBC zu bleiben: Einer der BBC-Mitarbeiter, der die Region seit Jahren aufmerksam und humorvoll beobachtet, ist Peter Levy, der Moderator von "Look North" aus Hull.

73 de Uli
Ich arbeite für ein deutsches Unternehmen einer Englischen Firmengruppe. Ich reise sehr viel nach UK und möchte Vorab sagen, dass ich dieses Land schätzte sowie deren Bevölkerung.

Aber es ist krass zu beobachten wie gespalten das Land ist - es gibt Großlondon und dann der Rest. Ich bin meistens außerhalb von London (hauptsächlich Cornwall und Yorkshire) unterwegs - hier gibt es kaum Industriearbeitsplätze. Ich habe Arbeitskollegen (gut ausgebildet) die jetzt nach dem Motto „Heat or eat“ leben.
Ich arbeite im Offshore Beriech - hier hat England längst den Zug verpasst. Meistens baut Ørsted aus Dänemark die Windparks (Besitzer). Die Pfähle (die meine Firma rammen) kommen meistens aus Belgien. Die Schiffe aus den Niederlanden und Belgien. Lediglich das Geld und die Whale Watchers kommen aus UK… Traurig aber wahr!

Meine Arbeitskollegen in Cornwall interessiert es überhaupt nicht ob ich in Flensburg BBC empfangen kann oder nicht - die wissen nicht ob die sich morgen Lebensmittel leisten können.

Gruß
Morten Hesseldahl
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