AUS für SWR4 RP

[Wolfgang R]

Nun ist man bei SWR 4 auf dem (Rück)weg in die 80er, als das Rahmenprogramm von SWF 1 noch aus Baden-Baden gesendet wurde. Wobei Baden-Baden als weltbekannte Kurstadt einen eigenen Flair auch für die Hörer im nördlichen Rheinland-Pfalz aufwies. Stuttgart (SDR1, früher Südfunk 1) klingt dagegen eindeutig süddeutsch und verbindet nichts mit Westerwald, Mosel, Eifel und schon gar nicht Siegerland (das zum Teil auch noch zu Rheinland-Pfalz zählt). Wer also im nördlichsten Zipfel bei Friesenhagen wohnt muss sich bald als Süddeutsche(r) fühlen.

Das BW Programm wird - so denke ich - im zentralen Programm weniger BW lastig werden. Oder ist es doch z.B Abends schon.

Der Lokalbezug kommt doch durch die regionalen Nachrichtrn und die sollen ja weiterhin bestehen bleiben.

Sonst kann man das doch wie die Veranstaltungshineweise bei SWR3 lösen, dass auf den ex-RP Ketten individuelle "Claims" laufen.

Oder man schmückt sich wie SWR3 mit dem riesen Verbreitungsgebiet, kann auch ein Gemeinschaftsgefühl, ein "wir" Gefühl auslösen.

Nur interessiert sich im nördlichen RP keiner mehr für die Tour de Ländle, naja man wird man schon irgendwie vereint bekommen.

Wolfgang

[SeltenerBesucher]

Das interessante an der Diskussion ist, dass in NRW die privaten Lokalradios genau das gleiche Beispiel anregen und statt drei Moderatoren und Nachrichtensprecher in drei Studios stehen zu haben, gerne das machen würden, was der SWR 4 jetzt umsetzt. Wenn man sich die heutigen Programme anhört, dann steht da jemand im Studio und sagt Musiktitel, das Wetter und einige blödsinnige Storys an. Das muss niemand für zwei Bundesländer getrennt machen. Da würden regionale Fenster nicht nur für Nachrichten, sondern auch für Beiträge reichen. Das macht z.B. ffn seit Jahrzehnten sehr erfolgreich. Es werden lokale Inhalte in das landesweite Programm gestreut.

Die ARD-Anstalten sollen Content liefern, den sonst keiner hat. Dieser Serviceblöcke sind zwar nett, aber das Wetter sagt mir meine App auf dem Startbildschirm und ein Funkthermometer in jedem Raum an, außer dem zeigen stationäre Telefone auch das Wetter an. Wozu noch Wetter im Radio. Die Niederschlagvorhersage für meinen Ort kann mir nur eine App liefern, weil man im Radio die Vorhersage nicht auf die Straße genau herunterbrechen kann. Teilweise regnet es in meiner Straße aber drei Straßen weiter überhaupt nicht.

Die Inhalte müssen darauf überprüft werden, ob sie in sozialen Netzwerken ausgespielt werden und geteilt werden können. Einen Podcast mit dem Wetter für meinen Standort kann nur die KI erstellen.

Es ist besser, wenn man über den Tag nicht fünf oder sechs Moderatoren ans Studio bindet. Stattdessen sollte der SWR dieses Personal Inhalte produzieren lassen. Ihre Aufgabe ist es nicht, die Pressemitteilungen der Kommunen, Behörden und andere Organisationen vorzulesen, sondern zu schauen, welche Auswirkung hat eine neue Regelung und die vom Nachrichtensprecher vorgelesene Mitteilung für die Menschen. Sie sollten Betroffene finden und daraus Geschichten machen, für den Hörfunk, das Fernsehen und wie es bei der ARD üblich ist: Internet first.

[Allgäu_Süd]

In diesem Zusammenhang: https://www.radioszene.de/171968/swr-ba ... anker.html

[Marc!?]

Eben BAD wäre das Bindeglied zwischen BW und RLP gewesen. So wird Personal in Mainz einfach abgebaut.

Wie ein Vorredner geschrieben hat, eig wäre SWR1 der logische kandidat gewesen.

[catweazle99]

Im im allerersten Post dieses Threads verlinkten SWR-Text heißt es:

"Jeden Tag gibt es zudem die Regionalnachrichten: 156 regionale Nachrichtensendungen, jeweils 13 Nachrichtenausgaben aus zwölf verschiedenen Regionen im Südwesten."

Aktuell haben SWR4 BW und SWR4 RP addiert jedoch 13 (8 + 5) Regionalfenster.

Was soll das bedeuten???

[freiwild]

In der SWR-PM sind die 12 und die 13 versehentlich vertauscht worden. Es sind 12 Regionalnachrichten pro Tag aus 13 Studios; nicht umgekehrt, wie Du zurecht anmerkst. Das Produkt (12x13=156) bleibt jedoch gleich.

[DH0GHU]

Eben BAD wäre das Bindeglied zwischen BW und RLP gewesen. So wird Personal in Mainz einfach abgebaut.

Wie ein Vorredner geschrieben hat, eig wäre SWR1 der logische kandidat gewesen.

Nein. SWR1 hat(te? - in letzter Zeit höre ich es seltener) immerhin noch einige moderierte Beiträge im Programm, womit das Programm ein guter Mix aus Service/Information und Unterhaltung war, das man auch auf längeren Autofahrten gut durchhören konnte, und das dennoch Bundeslandbezug hatte.
Konsequent wäre es eher, Lokalnachrichten auch auf SWR1 zu verlegen - wobei das Sendernetz das ja leider nicht wirklich hergibt. SWR4 ist für Nicht-Schlagerfans einfach nicht durchhörbar.
Ich muss sagen: Das Konzept des BRs finde ich hier deutlich gelungener. Lokale Informationen (nicht so feingliedrig wie beim SWR) auf dem recht gut durchhörbaren Bayern 1, die Schlagerfuzzis bekommen mit BR Schlager genauso eine Musiksparte wie die Klassikfans mit BR Klassik, die Urbayern mit BR Heimat, dazu kommt dann noch PULS für die Jugend - und dazu die hochwertige Kulturwelle Bayern 2 und den "Info-Rotierer" BR24. Das ist mit großem Abstand das schlüssigste Konzept einer Landesrundfunkanstalt.

[Manager]

Eben BAD wäre das Bindeglied zwischen BW und RLP gewesen. So wird Personal in Mainz einfach abgebaut.

Wie ein Vorredner geschrieben hat, eig wäre SWR1 der logische kandidat gewesen.

Nein. SWR1 hat(te? - in letzter Zeit höre ich es seltener) immerhin noch einige moderierte Beiträge im Programm, womit das Programm ein guter Mix aus Service/Information und Unterhaltung war, das man auch auf längeren Autofahrten gut durchhören konnte, und das dennoch Bundeslandbezug hatte.
Konsequent wäre es eher, Lokalnachrichten auch auf SWR1 zu verlegen - wobei das Sendernetz das ja leider nicht wirklich hergibt. SWR4 ist für Nicht-Schlagerfans einfach nicht durchhörbar.
Ich muss sagen: Das Konzept des BRs finde ich hier deutlich gelungener. Lokale Informationen (nicht so feingliedrig wie beim SWR) auf dem recht gut durchhörbaren Bayern 1, die Schlagerfuzzis bekommen mit BR Schlager genauso eine Musiksparte wie die Klassikfans mit BR Klassik, die Urbayern mit BR Heimat, dazu kommt dann noch PULS für die Jugend - und dazu die hochwertige Kulturwelle Bayern 2 und den "Info-Rotierer" BR24. Das ist mit großem Abstand das schlüssigste Konzept einer Landesrundfunkanstalt.

Da stimme ich dir ausdrücklich zu.

Und Marc!? hat mal wieder nicht aufgepasst. In der PM steht doch ausdrücklich, dass kein Personal abgebaut wird.

Auch wenn der SWR auf der Zeitachse personell kleiner werden wird, werden alle jetzigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbeschäftigt und gegebenenfalls mit neuen Aufgaben betraut.

Neue Aufgaben? - Nun - schon bei der Abschaffung der parallelen Regionalsendungen war erwähnt worden, dass man die freiwerdenden Ressourcen für die Online Dienste braucht. Und diese werden in Mainz produziert.
siehe ---> https://www.swr.de/unternehmen/organisa ... z-100.html
Wenn man jetzt 1 + 1 zusammenzählt...

Und was SWR4 betrifft:
Als ich letztes Jahr gesehen habe, dass es nur noch einen gemeinsamen Internetauftritt gibt war mir klar welches Ziel der SWR verfolgt.
SWR1 BW und SWR1 RP werden dagegen weiterhin als eigenständige Programme dargestellt.

[wolfgangF]

Die noch verbliebenen Regionalmagazine im BW Programm um 16 Uhr sollen also ab Herbst tatsächlich entfallen.
Was der SWR unter Gniffke da plant ist wirklich ein Armutszeugnis.

[Manager]

Musst dich halt zukünftig über die App - mit regionaler Personalisierung (!) - informieren.
Link ---> https://www.swr.de/swraktuell/neue-vers ... p-100.html

Irgendwann werden sie noch hinterfragen, ob die Programme weiterhin terrestrisch verbreitet werden sollen. Gibt's doch auch online. Kost nur unnötig Geld.
Beim Fernsehen haben sie es auf dem flachen Land ja schon geschafft...

[Habakukk]

Das schlimme daran ist: es dauert gar nicht mehr lange, bis mir sowas dann tatsächlich auch egal sein wird.

[Alqaszar]

Eben. Wozu noch lineare Angebote aufrecht erhalten, die dann kaum noch genutzt werden? Das ist ja gerade der Grund dafür, kein teueres flächendeckendes DVB-T Netz aufzubauen, dass parallel zu Kabel und Sat sendet. Nun werden zusätzlich nichtlineare Angebote genutzt, der Nutzen der nicht-biderektionalen Netze sinkt dadurch noch weiter.

[793267]

Wieso das flächendeckende DVB-T Netz war doch schon vorhanden, es hätten nur die Sender, DVB-T2 tauglich gemacht werden müssen, um das alte flächendeckende DVB-T Netz, weiterhin nutzen zu können.

[DH0GHU]

Musst dich halt zukünftig über die App - mit regionaler Personalisierung (!) - informieren.
Link ---> https://www.swr.de/swraktuell/neue-vers ... p-100.html

Irgendwann werden sie noch hinterfragen, ob die Programme weiterhin terrestrisch verbreitet werden sollen. Gibt's doch auch online. Kost nur unnötig Geld.
Beim Fernsehen haben sie es auf dem flachen Land ja schon geschafft...

Diese Regionalisierung ist der allergrößte Schei**dr*eck, der mir bei Apps so untergekommen ist.
Meine Heimat liegt an der Grenze zwischen den Regionalisierungen für Karlsruhe und Freiburg - innerhalb letzerer Regionalisierung, und ich habe enge private Verbindungen in den Raum Stuttgart, aber auch in den Raum KA. Mich interessieren diese 3 Regionen. Und die Bodenseeregion ist für mich Naherholungsgebiet. Die einzige "uninteressante" Gegend ist für mich Heilbronn und Hinterland. Aber ich muss mich wegen dieser schwachsinnigen App dann mit Infos aus 2 Regionen begnügen. Wer denen bei der Erstellung der App-Spezifikation wohl ins H.... ge.....sen hat?
Bei der BR24-App kann ich mich durch alle Regionen klicken. Geht also auch anders. Nur interessieren mich in Bayern maximal 2 Regionen

[Rosenelf]

Der allernördlichste Zipfel von Rheinland-Pfalz liegt im Biggequellgebiet im Wildenburgischen Land rund um den kleinen Ort Friesenhagen (Landkreis Altenkirchen). Hier ist man rundherum eingekeilt von Nordrhein-Westfalen (Siegerland, Bergisches Land und sogar Sauerland, weiter südlich in RLP auch Westerwald). Eine durchaus interessante Ecke, es gibt dort weit verstreute Einzelhöfe, was man so sonst eigentlich eher in Norddeutschland findet. Im äußersten Norden grenzt Rheinland-Pfalz an den Kreis Olpe, nur 12 km von der Kreisstadt entfernt. Das wissen selbst in Olpe viele Einheimische nicht, es ist wenig bekannt, dass eine kleine Ecke im südlichen Sauerland unmittelbar an der rheinland-pfälzischen Grenze liegt. Wenn ich einem Hessen sage ich komme aus Olpe ist das für die Leute dort eher dem Siegerland zuzuordnen (Sauerland ist für die meisten Hessen eher die Ecke um Willingen), dagegen denken einige Rheinländer Olpe gehöre noch zum Bergischen Land.
Aber ich will nun auf das eigentliche Thema kommen, wenn das Rahmenprogramm aus Stuttgart kommt geht doch gerade für den Norden die Identität verloren. Da werden sich viele dann eher dem WDR und Köln zugehörig fühlen. Unabhängig vom Programm, das gefällt mir beim SWR deutlich besser.

Übrigens, ich war in den 90ern mal in einem kleinen Supermarkt in Friesenhagen um zu sehen, ob die TV-Zeitschriften dort die Regionalausgabe für RLP haben (die nächsten größeren Städte liegen ja alle in NRW). Es waren aber tatsächlich die richtigen Ausgaben.