Hier mal etwas ganz ganz fieses:
Wie heute morgen in der Tageszeitung zu lesen war geht eine neue Spamwelle um wo besonders viele Menschen drauf hereinfallen. Das mit den Banken wo man sich Autorisieren soll weil sonst das Konto gesperrt würde scheint sich etwas abgenutzt zu haben. Jetzt versucht man es anders herum und will den Leuten etwas schenken. Bekannte Firmen aus der Elektronikbranche verteilen E-Mails in denen der Leser gebeten wird Produkte zu testen. Natürlich stimmt das nicht aber die E-Mails sind wirklich wirklich gut gemacht. Fehlerfreies Deutsch, eine logische und ausschweifende Erklärung das so etwas üblich sei und warum, inklusive Links zu echten und seriösen Produkttester Seiten und so weiter. Man ist sogar so clever und verspricht keine übergroßen OLED Fernseher oder High-End Handys. Das würde vermutlich mittlerweile bei manchen die Alarmglocken läuten lassen. Bisher sind folgende E-Mails bekannt:
Sandisk sucht Tester für einen USB Stick der einen eingebauten Fingerabdruckleser hat und der die gespeicherten Daten auf diese Weise verschlüsselt.
JBL möchte einen neuen Bluetoothlautsprecher testen lassen der, wenn er erfolgreich getestet würde, nächstes Jahr in den Handel kommen soll.
Samsung sucht Tester für eine Dockingstation in die man sein Smartphone einlegen oder anschließen kann und die dann aussieht wie ein normales großes Tablet. Nur wesentlich günstiger weil man ja sein eigenes Smartphone benutzt.
LG sucht Tester für eine "Network Box" die man mit dem heimischen Netzwerk verbindet und die dann, nachdem man sie auf die eigenen Sehgewohnheiten trainiert hat, selbstständig die passenden Inhalte aus dem linearen TV mitschneidet und auf der integrierten Festplatte speichert, Inhalte aus den Mediatheken heraussucht und sogar Netflix und Amazon Prime Inhalte würden gefunden werden. Daraus würde die Box dann einen Fernsehsender zusammen basteln der ein 100% passendes Programm für seinen Besitzer bereitstellt.
Pioneer möchte im nächsten Jahr so etwas ähnliches nur in Audioform auf den Markt bringen. Also ein Gerät mit eingebautem Verstärker der aus linearem Radioprogramm, Mediatheken und Podcasts dem Besitzer ein eigenes Radioprogramm bastelt.
Philips verspricht einen intelligenten Staubsauger der sogar dem zig mal teureren Dyson Konkurrenz machen soll. Bevor man aber eine riesen Werbekampagne startet möchte man das Teil vorher nochmals von normalen Leuten unter realen Bedingungen testen lassen.
Diese E-Mails seien bis jetzt bekannt und schon in größeren Mengen verschickt worden. In diversen Internetforen würden aber in rascher Folge immer weitere solcher E-Mails veröffentlicht. Sogar ein Getränkehersteller sei dabei der neue Geschmacksrichtungen ausprobieren möchte. Das Ziel dieser Fishingaktionen sei es an reale Adressen zu kommen die wirklich existieren und unter denen auch jemand reagiert. Die Adressdatenbanken die im Darknet kursieren seien immer öfter total veraltet. Das perfide an dieser Methode einen auf Marktforschung zu machen sei, das man auf diese Art noch mehr Informationen aus den Opfern heraus bekäme. Nicht nur Adressen, sondern auch Bankverbindungen da fast immer ein paar Euro (nicht so viel das es merkwürdig erscheint) als Dankeschön fürs testen versprochen werden. Aber auch Alter und Berufsstand würden abgefragt. Sogar nach persönlichen Vorlieben und Lieblingsmarken würde gefragt. Aktueller Stromanbieter, Internet- und Mobilfunkanbieter... Fast nichts würde ausgelassen und kaum ein Opfer würde stutzig weil es ja eine Marktforschung ist und dieses Vorgehen bei so etwas ja völlig normal ist. Das bekommt man sogar bestätigt wenn man danach, wie von den Sicherheitsexperten empfohlen, googelt.
Der Ablauf ist immer der gleiche: man bekommt eine E-Mail von einem Hersteller der Tester sucht. Die Absenderadresse erscheint auf den ersten Blick seriös. Das Geschick herauszufinden woher die E-Mail tatsächlich kommt haben wohl nur wenige. In der E-Mail ist ein Link auf den man klicken soll wenn man Produkttester werden will. Dieser führt auf einen mehrseitigen Fragebogen eines angeblichen Marktforschungsinstituts das für die Firma, von der die ursprüngliche E-Mail kam, die ganze Abwicklung übernimmt. Dieser ganze Zauber liegt auf einem Server in Polen. Aber das dürften wiederum nur die wenigsten herausfinden. Nach dem ausfüllen des Fragebogens heißt es zwar man bekäme noch eine E-Mail zur Bestätigung und wann das zu testende Produkt verschickt wird, aber diese bleibt schon aus. In einem reddit Beitrag hätte ein User geschrieben das der Server dieses angeblichen Marktforschungsinstitutes schon mehrfach wegen Überlastung down gewesen sein soll.
Man muss den Leuten nur was für umsonst versprechen und schon geben die auch die aller persönlichsten Daten preis.