Das sehe ich anders.
Man erstmal ein gutes Angebot schaffen, dann wird es auch genutzt.
Prophylaktisch das Autofahren immer weiter verteuern und hoffen, dass die Leute dann das grottige ÖPNV-Angebot - falls überhaupt vorhanden - nutzen, ist definitiv der falsche Weg.
Ich sehe das doch in meinem Ort bestens.
In der Gesamtgemeinde rund 14 Tsd Einwohner, im Ortskern davon rund 10 Tsd.
Der Bus in die größere Nachbarstadt fährt im 30er-Takt, ab 19 Uhr bis 22 Uhr im 60er Takt. Der Bus wird gut und gerne genutzt, funktioniert zuverlässig.
Gleichzeitig gibt's bei der Linie zur Kreisstadt (Ziemlich gleiche Wegstrecke) einen steinzeitlichen 2-Stunden-Takt, wo der letzte Bus schon um 19 Uhr fährt. Am Wochenende wirds noch schlimmer.
Gleichzeitig sind die Fahrzeiten auch so dämlich gestaltet, dass der Anschluss an den Schienenverkehr dermaßen knapp ist, dass man bei wenigen Minuten Verspätung gerne den Zug verpasst, oder auf dem Rückweg den Bus. Wenn einem dann zwei Stunden Wartezeit drohen, oder gar kein Bus mehr kommt, weil der letzte schon um 19 Uhr fährt, brauch man sich nicht wundern wenn niemand den Bus nutzt.
Immerhin passiert was, ab Ende des Jahres soll die Linie auf einen Stundentakt ausgeweitet werden, mit deutlichen Fahrtausweitungen am Morgen und Abend sowie am Wochenende.
Dann kann man wenigstens mal mit der Linie planen und sie als Alternative zum Auto nehmen.
Ein kleiner Beitrag meinerseits zum Sinn des 9-Euro-Tickets in Kleinstädten, denn schon dort hapert es an der Nutzbarkeit des Tickets...