DAB+ Regionalradio in BW

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Dana Diezemann
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Dana Diezemann »

Habakukk hat geschrieben: So 20. Mär 2022, 19:06 Falls du für uns genauere Daten hast (z.B. Strahlungsdiagramme), nur her damit.
Folgt. Danke. Ich muss mit meiner kleinen Verstärkerleistung (125, 150 & 250 Watt) haushalten, daher doppelt gestocke Antennen. Dipol (5,6 dBd) und Yagi (8 dBd). Ich melde mich die Wochen, wenn die Diagramme stehen.
hjl
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von hjl »

Bei vertikal gestockten Sendeantennen die passende Absenkung und die Nullstellenauffüllung nicht vergessen....
Zwei-Doppeldipole_(Vertikal-Diagramm).gif
Zwei-Doppeldipole_(Vertikal-Diagramm).gif (11.7 KiB) 3311 mal betrachtet
Antennengewinn ~ 7,5 dB (ohne Kabel und Filter)
Dana Diezemann
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Dana Diezemann »

Hey, danke für deine Infos und die Hilfe, die du mir anbietest. Ich komme auf dich zu, Ich starte mit doppelten Dipolen, also einfach gestockt. Wie die berühmte Kathrein. Später je nach Situation am Antennenträger auch 3er oder 4er Gruppe. Vertikal kann ich ja ziemlich bündeln, weil ich nicht "runter" in einen Kessel muss. Und ich brauche ja Gewinn. Der Dipol hat H180° -3dB, die 3er Yagi hat H140° -3dB. Filter 1.2dB, Kabel ist noch nicht klar.
Harald Z
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Harald Z »

Bezugnehmend auf das Diagramm würde ich mir eine Art von kurzem Nachhilfeunterricht wünschen:
Was sagt so ein Diagramm aus/was kann man da praxisrelevantes herauslesen?
Vielen Dank im Voraus!
shortwave
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von shortwave »

Im Diagramm oben, dass die Antenne etwa 2 Grad nach unten strahlt und dass z. B. bei 20 Grad nach unten nur noch 1/100 (-20dB) der Leistung rausgeht. Man will da nicht die gesamte Leistung im Boden verfresnelsen.
Dana Diezemann
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Dana Diezemann »

Genau. Das ist das vertikale Diagram. Hier strahlt die Antenne schon leicht nach unten. Downtilt. Ja, es soll ja das SIgnal beim Empfänger eintreffen. Daher habe ich Stellschrauben, die mehr oder weniger wirken:

- Abstand der 2 Dipole/Antennen zueinander
- Abstand der Dipole vom Mast
- Delay eines Signales
- Downtilt des Mastes selbst

Manchmal ist eine Nebenkeule mit Winkel praktisch. Beispiel Hamburg. Damit ich im nahen Umkreis unterm Turm auch ein wenig Empfang habe, nicht nur die Reflektionen. Stuttgart aus. Aber ich stehe mit beiden Leistungsstandorten im Wald. Eine 4-fach gestockte wäre hier optimal. Was aber momentan mit Kosten (Mastmiete, Antennen selbst) verbunden ist. Ein 2er Markendipol liegt zwischen 1500 und 2500 Euro.
hjl
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von hjl »

Harald Z hat geschrieben: Mo 21. Mär 2022, 08:12 Bezugnehmend auf das Diagramm würde ich mir eine Art von kurzem Nachhilfeunterricht wünschen:
Was sagt so ein Diagramm aus/was kann man da praxisrelevantes herauslesen?
Vielen Dank im Voraus!
Kein Problem....
Hier vier vertikale Strahlungsdiagramme von Dipolen zum Vergleich:
Dipole_(Vertikal-Diagramm).gif
Bild 1: Einzelstrahler, Gewinn 2,1 dB
Bild 2: Zwei Dipole, Gewinn 5,5 dB, Nullstelle bei ~31° (Auslöschung!)
Bild 3: Zwei Dipole, Gewinn 5,5 dB, el. Absenkung 5°, Nullstelle bei ~38° (Auslöschung!)
Bild 4: Zwei Dipole, Gewinn 5,4 dB, el. Absenkung 5°, aufgefüllte Nullstelle (-17dB) bei ~38° (keine Auslöschung!)

Weitere Hinweise:
Der Abstand zum Mast wird durch die Sendefrequenz bestimmt (daher meist schmalbandige Antenne)
Der vertikale Abstand der Strahler bestimmt die Lage der Nullstelle, die Lage und Größe der vertikalen Nebenkeulen (~55°) und den Antennengewinn:
-1100 mm: 37° und 5,3 dB
-1300 mm: 31° und 5,5 dB
-1500 mm: 27° und 5,3 dB
Es gibt also nur einen optimalen Wert, in diesem Fall ~1300 mm, hat was mit der Wellenlänge zu tun.... :)
Kleine Abstände veringern den Gewinn und größere erhöhen die Nebenkeulen.
Die Absenkung ist abhängig von der Höhe und Reichweite des Senderstandortes, die Leistung soll ja auf dem Boden ankommen. Diese wird IMMER durch Vorversatz oder Phasendifferenz durchgeführt, da sonst die rückwärtige Leistung nach oben geht! Normalerweise wird eine Sendeantenne nie mechanisch abgesenkt, nur wenn bei Einzelstrahlern vorwärts gerichtete Strahlung gewünscht wird.
Die Nullstellenauffüllung verhindert bei gestockten Antennen, dass in Sendernähe Empfangslöcher entstehen. Sie wird durch unterschiedliche Phasen und Leistungsteilung erreicht. Damit verbunden ist aber immer ein Rückgang des Antennengewinns.
Die Absenkung und die Nullstellenauffüllung haben noch einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Rückflussdämpfung (Anpassung) der Antenne. Bei geschickter Konfiguration lassen sich zwei Einzel-Antennen mit z.B. 20 dB Rückflussdämpfung so zusammenschalten, dass die Kombination 25 dB oder mehr besitzt. (Kompensation der Blindanteile der Strahler). Dies wiederum verbessert deutlich die Funktion von Maskenfilter und die Betriebssicherheit der Senderanlage.
Dana Diezemann
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Dana Diezemann »

Wow! Danke für deine Erklärungen. Das liebe ich an diesem Forum hier.
hjl
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von hjl »

Hier noch die Erklärung für die Nullstelle bei 31° bzw. 38°
Nullstelle_38°.gif
Nullstelle_38°.gif (3.57 KiB) 3022 mal betrachtet
lambda/2 ist elektrisch zu verstehen, muss nicht mechanisch übereinstimmen (z.B. bei Absenkung)!
Dana Diezemann
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Dana Diezemann »

Der Stockungsabstand ist nach der Literatur und was ich so finde ja 300 / Frequenz. Bei 226 MHz also 132cm. Nun hab ich die unten abgebildete Antenne hier und der Hersteller sagt, der vertikale Abstand soll 5/8 Lambda, also 83 cm betragen. Weil das von der Art / Höhe der Dipolschleife abhängt.

Der Mastabstand (Horizontal Spacing) ist Lambda/4, mechanisch geht nix anderes.
Und das elektrische Downtilt mache ich dann mit einem längeren Kabel für die obere Antenne?

Es ist ja gerade schönes Wetter. Ich hab alles hier aufgebaut und bin im Probebetrieb. Ich kann gerne den Stockungsabstand von 83 auf 132cm erhöhen. Wie messe ich dann meinen Erfolg? Sicher nicht in dem SWIR. Also eine Messfahrt...
s-l1600.png
hjl
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von hjl »

Hallo Dana,
Oben ist das kürzere Kabel... :)
Hersteller? Datenblatt?
Der vertikale Abstand kann zwischen lambda/2 und lambda sein.
Der Unterschied im Gewinn zwischen 830 mm und 1300 mm beträgt ~0,8 dB

Abstand Gewinn
800 mm: 4,4 dB
900 mm: 4,8 dB
1000 mm: 5,1 dB
1100 mm: 5,3 dB
1200 mm 5,4 dB
1300 mm 5,5 dB
1400 mm 5,4 dB
1500 mm 5,3 dB

Der Unterschied lässt sich auch durch eine Messfahrt nicht feststellen.
Die obere Antenne sollte bei 1000 mm Abstand eine Zusatzphase von etwa 45° (kürzen) bekommen.
Dana Diezemann
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Dana Diezemann »

Neuigkeiten: Die BNetzA hat gestern die Koordination meiner drei Standorte genehmigt. Es kam für den 12 B national kein Einwand. Thüringen ist mit meinen maximal 2 kw ERP eben nicht zu erreichen. Gut so.
Am 13.5. wird der FMT Brackenheim 1 besichtigt. Es gibt eine Herausforderung auf 89 Metern für die Antennenanlage.
Sendestart ist weiterhin der 1.7.22. Mal sehen.
Zuletzt geändert von Dana Diezemann am Do 5. Mai 2022, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
pomnitz26
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von pomnitz26 »

Bei DAB alt waren doch Thüringen und Baden-Württemberg auch schon auf 12B.
Dana Diezemann
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Dana Diezemann »

Deshalb ging es auch so schnell. Da gab es wohl noch ne alte Koordination. Landesweit für BW. In DAB_alt Kleinleistung...
Jagsttal-DX
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Re: DAB+ Regionalradio in BW

Beitrag von Jagsttal-DX »

Heute konnte ich auf dem 12B erstmals Tests beobachten. Es waren 2 Sender mit TII zu sehen (eigene Auswertung). Allerdings war das Signal recht schwach, sodass keine Decodierung der Inhalte möglich war.
Der Sender mit TII 6001 war ausschließlich via Backscatter von Flugzeugen zu erkennen. Das TII-Signal hat vom Standard abweichende Träger-Phasenwerte, wie z.B. beim HR und in der Schweiz üblich.
Das Signal mit dem TII-Code 6002 konnte auch als Echo von diversen Geländepunkten im CIR erkannt werden. Hier entspricht das TII-Signal dem Standard.
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