wasat hat geschrieben: ↑Sa 12. Feb 2022, 21:39
Stefan Heimers hat geschrieben:Interessant wäre, ob es möglich wäre den Turm der Windkraftanlage auch noch gleich als Sendeturm zu benutzen.
Zunächst, die Senderausgangsleistung ist nicht die vom Sender verbrauchte Leistung. Ein Transistorsender mit 500 kW (Transradio TRAM 500) benötigt max. 893 kW (bei Modulationsgrad 1). Bei einem älteren Röhrensender mit 500 kW (Telefunken S4005) sind es 1140 kW. Und dann möchte man die vom Sender gelieferte Leistung nicht nur möglichst verlustfrei, sondern auch noch mit Gewinn "in die Luft" bringen. Deshalb verwendet man für LW und MW möglichst schlanke, daher meist abgespanne Masten mit einer an die Sendefrequenz angepassten Höhe, manchmal auch mehrere, um eine Richtwirkung zu erzielen. Kurzwelle wird meist gerichtet ausgestrahlt. Dazu werden üblicherweise Dipole über- und nebeneinander an Seilen zwischen Masten aufgehängt. Es braucht dann auch noch ein Reflektornetz. Je nach Antennenanordnung erreicht damit dann eine sehr hohe Sendeleistung in die Abstrahlrichtung. In Wertachtal waren das bis zu 63.000 kW auf den hohen Kurzwellenbändern. In Nauen werden es etwas weniger sein.
Eine Verwendung von Windkraftanlagen als Antennenträger für LW, MW oder KW ist nicht sinnvoll, außer man hat es mit einer geringen Sendeleistung von vielleich 1 kW zu tun. Dann könnte man einen Draht seitlich am Turm zum Boden spannen. Man hat dann aber weder einen hohen Wirkungsgrad noch eine gute Abstrahlwirkung.
Für eine Versorgung von Mitteleuropa sind weder 500 kW notwendig, noch eine aufwendige Antennenanlage. Ein gewinkelter Dipol (wegen Rundstrahlung) an 3 Masten reicht. Die Masten müssen auch nicht hoch sein, da man eine eher steile Abstrahlung möchte.
So sah das z.B. früher in Wertachtal aus:
Die Antenne war für 49/41m. Im HIntergrund sind gleichartige Antennen für 31/25m und 75m zu sehen. Die Antenne für die ganztägige Europafrequenz 6075 kHz war hinter dem Wald rechts und hatte 2 gewinkelte Dipole übereinander für 2 Abstrahlwinkel.
Für eine Versorgung von Mitteleuropa sind weder 500 kW notwendig, noch eine aufwendige Antennenanlage. Ein gewinkelter Dipol (wegen Rundstrahlung) an 3 Masten reicht. Die Masten müssen auch nicht hoch sein, da man eine eher steile Abstrahlung möchte.
Ach so du meintes, die HQ Antennen, im Wertachtal damit.
Wertachtal, hatte 5 Quadrantantennen
Nr. 315 Im Westen # HQ 49/41 m
Nr. 316 Im Westen # HQ 31/25 m
Nr. 317 Im Westen # HQ 75 m-Band
Nr. 314 Im Westen # HQ 49/41 m mit 2 Ebenen, womit der Abstrahlwinkel im Bereich 20 bis 45° an die Ausbreitungsbedingungen angepasst werden konnte. Über diese Antenne wurde einst hauptsächlich die traditionelle "Europa-Hausfrequenz" 6075 kHz des deutschen Programms der "Deutschen Welle" gesendet.
Nr. 226 Im Süden # HQ 49/41 m
4 Quadrantantennen standen im Westen des Geländes. Am Bild im Vordergrund eine Quadrantantenne für 49/41 m (Nr. 315), im Hintergrund links eine Quadrantantenne für 31/25 m (Nr. 316), rechts eine für das 75 m-Band (Nr. 317). Hier nicht zu sehen ist eine weitere Quadrantantenne mit 2 Ebenen (stand hinter dem Wald rechts).
Die Quadrantantenne für das 75 m-Band (Nr. 317) wurde erst errichtet, als 1996 die Sendestation Jülich von der "Deutschen Welle" aufgegeben wurde.
Eine Quadrantantenne für 49/41 m mit 2 Ebenen (Nr. 314), womit der Abstrahlwinkel im Bereich 20 bis 45° an die Ausbreitungsbedingungen angepasst werden konnte. Über diese Antenne wurde einst hauptsächlich die traditionelle "Europa-Hausfrequenz" 6075 kHz des deutschen Programms der "Deutschen Welle" gesendet.
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Eine weitere Quadrantantenne für 49/41 m (Nr. 226) stand im Süden des Geländes.