UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

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Habakukk
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Habakukk »

Etwas ärgerlich war für mich die Inbetriebnahme von Brotjacklriegel 100,1. Konnte man doch ab da den AFN aus Augsburg auf 100,0 nur noch stark gestört bzw. bei starken Tropo-Überreichweiten empfangen.

Die Radios waren damals ja nicht so trennscharf und an eine Yagi mit höherer Richtwirkung war bei mir nicht zu denken.

Man konnte dann zwar auf 99,9 oder 99,95 ausweichen, (FM4 vom Kitzbühler Horn gab es damals nicht), was aber bei meinem Tuner auf Kosten des Stereosignals ging (Stereo nur, wenn man einigermaßen auf der richtigen Frequenz war).
---
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Allgäu_Süd
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Allgäu_Süd »

Auch in Oberstdorf und Kempten gingen damals ein paar leistungsschwache Dlf Funzeln in Betrieb. Ob die heute noch senden, kann ich im Moment nicht sagen.
Ruhrwelle
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Ruhrwelle »

Oberstdorf läuft noch, Kempten ist aus. Die ganzen Funzeln kamen aber erst ab Mitte der 90er, danach ging's richtig rund mit der Rumfunzelei.
Jens1978
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Jens1978 »

radneuerfinder hat geschrieben: Mo 10. Jan 2022, 19:16
Klaus hat geschrieben: So 4. Okt 2020, 13:58 Interessant finde ich persönlich die Frage, ob denn die Richtdiagramme mit Änderung der Auftragslage des DLF geändert worden sind. Vor 1990 dienten die grenznahen Standorte ja primär der Versorgung des granznahen Auslands, das heißt Wesel müsste Richtung der Niederlande gesendet haben.
Die UKW Sender des DLF zur Versorgung des "grenznahen Auslands" hatten Richtung DDR keine Einzüge, [...]
Nö, das stimmt nicht. Vor allem die 103,5 vom Torfhaus sendet(e) quasi nur nach Westdeutschland, da Ausblendung nach Ost. Eigentlich eine komplette Fehlkoordinierung bezüglich des Auftrags des DLF.
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mittendrin
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von mittendrin »

Die UKW Sender des DLF zur Versorgung des "grenznahen Auslands" hatten Richtung DDR keine Einzüge, [...]
Jens1978 hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 17:12Nö, das stimmt nicht. Vor allem die 103,5 vom Torfhaus sendet(e) quasi nur nach Westdeutschland, da Ausblendung nach Ost. Eigentlich eine komplette Fehlkoordinierung bezüglich des Auftrags des DLF.
Da stellt sich mir die Frage, ob da bei Strahlung nach Osten Reflexionen vom Brockenmassiv in Ri. Westen einen Einfluss hatten, denn am Brocken vorbei strahlte der Sender durchaus kräftig, nur hierher eben nicht, weil hinter dem Berg.
Fährt man nach N (A14 Ri. MD) oder nach W (A38 Ri. Kreuz mit A71) kommen die Torfhaus-Sender sofort, wenn man aus dem Schatten des Berges heraus ist.
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050 (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B,11C), 23km (5D), 29km (6C,9A,10A,12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
Klaus
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Klaus »

Manager hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 19:45
jkr 2 hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 16:51 Wegen des Leerträgers:
Die Sender Witthoh, Hornisgrinde und Freiburg konnten in den 80er Jahren erst verspätet in Betrieb gehen, da das Land Baden-Württemberg gegen die Zuweisung ans DLF (vergeblich) juristisch vorgegangen war.
Sorry jkr 2, das war ein klein wenig anders.
Die bei Genf 84 koordinierten Frequenzen sind wie geplant für den DLF in Betrieb genommen worden.
Witthoh 100.6 am 20.05.87, Hornisgrinde 106.3 am 30.11.88 (zunächst für einige Jahre vom kleinen Bundespost Sendemast) und Blauen 105.1 bereits vorab am 20.11.85 vom TV Grundnetzsender Freiburg/Totenkopf, bevor am 18.02.94 auf den Blauen gewechselt wurde. Im Zuge der von der Politik angestoßenen Kooperation von SDR und SWF ab 01.01.91 mit dem Start von S4 Baden-Württemberg - dem Vorläufer von SWR4 BW - klagte dann der SWF auf Zuteilung dieser 3 an den DLF vergebenen Frequenzen. Vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim gewann 1992 aber der DLF und behielt die Frequenzen.

Bild
Und was war der Grund, dass die von Dir genannten drei Frequenzen zu den von Dir genannten Daten (Plural von „Datum“) zunächst nur mit sehr geringen Leistungen in Betrieb gehen konnten? Ich erinnere noch schwach, 105.1 hatte nur 200 Watt (?) und die Hornisgrinde wurde auch mit unter einem Kilowatt gefahren. Die volle Sendeleistung kam doch erst sehr viel später…
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Manager »

Für den Bereich zwischen 104 und 108 MHz gab es zum Schutz des Flugfunks eine Übergangszeit mit Leistungsbeschränkungen.
ulionken
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von ulionken »

Klaus hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 21:18 Und was war der Grund, dass die von Dir genannten drei Frequenzen zu den von Dir genannten Daten (Plural von „Datum“) zunächst nur mit sehr geringen Leistungen in Betrieb gehen konnten? Ich erinnere noch schwach, 105.1 hatte nur 200 Watt (?) und die Hornisgrinde wurde auch mit unter einem Kilowatt gefahren. Die volle Sendeleistung kam doch erst sehr viel später…
Freiburg/Totenkopf kam damals mit 0.5 kW, die Hornisgrinde mit 0.22 kW, beides zum Schutz der Flugfunkdienste bis zu derem Wechsel auf andere Frequenzen. Der DLF-Empfang ging damals hier bei Basel nur in exponierten Lagen und/oder mit guter Antenne, sonst hat man Donebach 153 kHz genutzt.

73 de Uli
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von DH0GHU »

ulionken hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 10:40
Klaus hat geschrieben: Do 27. Jan 2022, 21:18 Und was war der Grund, dass die von Dir genannten drei Frequenzen zu den von Dir genannten Daten (Plural von „Datum“) zunächst nur mit sehr geringen Leistungen in Betrieb gehen konnten? Ich erinnere noch schwach, 105.1 hatte nur 200 Watt (?) und die Hornisgrinde wurde auch mit unter einem Kilowatt gefahren. Die volle Sendeleistung kam doch erst sehr viel später…
Freiburg/Totenkopf kam damals mit 0.5 kW, die Hornisgrinde mit 0.22 kW, beides zum Schutz der Flugfunkdienste bis zu derem Wechsel auf andere Frequenzen. Der DLF-Empfang ging damals hier bei Basel nur in exponierten Lagen und/oder mit guter Antenne, sonst hat man Donebach 153 kHz genutzt.

73 de Uli
Ging es damals wirklich auch um Frequenzwechsel von Flug(navigations)funkdiensten, oder "nur" um die Ertüchtigung der luftfahrzeugseitigen Empfänger? Ich meine mich zu erinnern, dass es damals um die Umsetzung der normativen Anforderungen für "FM-Immunity" nach ICAO Annex10 ging, die für ältere Geräte nicht galt. Teils gab es wohl auch Nachrüst-Filter für COM-Geräte. Heutige Annex10-konforme Empfänger (z.B. COM-Geräte nach ED-23B) haben ja recht heftige Großsignalanforderungen zu erfüllen. Das Problem ist vor allem Intermodulation, die härteste Anforderung ergibt sich immer mit Sendern nahe 108 MHz und den entsprechend tiefer liegenden zweiten Komponenten (z.B. 97,8 / 107,9 MHz -> Intermodulation auf 118,0 MHz). Daraus ergibt sich auch: Je näher an 108 MHz, desto kritischer. erst recht bei NAV-Receivern, bei denen ja nichtmal vernünftig mit Filter gearbeitet werden kann, v.a. nicht bei Störern nahe 108 MHz. Dort hilft nur eine besonders großsignalfeste Mischerauslegen, oft bei gleichzeitigem kompletten Verzicht auf Eingangsverstärker. Die Empfindlichkeitsanforderungen sind zum Glück sehr niedrig.
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von ulionken »

DH0GHU hat geschrieben: Sa 29. Jan 2022, 15:28
ulionken hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 10:40 Freiburg/Totenkopf kam damals mit 0.5 kW, die Hornisgrinde mit 0.22 kW, beides zum Schutz der Flugfunkdienste bis zu derem Wechsel auf andere Frequenzen. Der DLF-Empfang ging damals hier bei Basel nur in exponierten Lagen und/oder mit guter Antenne, sonst hat man Donebach 153 kHz genutzt.

73 de Uli
Ging es damals wirklich auch um Frequenzwechsel von Flug(navigations)funkdiensten, oder "nur" um die Ertüchtigung der luftfahrzeugseitigen Empfänger?
Zumindest formal ging es um Sender des Flugfunkdienstes in Frankreich, die im Rahmen der Übergangsregelungen von GE84 noch bis zum 31.12.1995 Schutz vor Störungen durch den Rundfunkdienst behielten. Diese Klausel findet sich im Absatz 4.2.2 e) von GE84. Der Deutschlandfunk hat damals auf meine Nachfrage, wieso denn immer noch nicht von Freiburg auf den Blauen gewechselt worden war, im gleichen Sinn geantwortet.

Allerdings habe ich hier ab 1990 nie eine einzige Flugfunkaussendung zwischen 104 und 108 MHz beobachtet, trotz unmittelbarer Nähe zu Frankreich. Von daher habe ich auch den Verdacht, dass diese Übergangsregelung nur vorgeschoben war, um genügend Zeit für die Umstellung der älteren Empfänger in den Flugzeugen auf starke Signale unterhalb von 108 MHz zu lassen.

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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von _Yoshi_ »

Wo bei der Aktive Sprechfunk erst ab 118MHz anfängt.
108 - 118MHz ist nach wie vor dem VOR - ILS vorbehalten, wo kein Sprechfunk stattfindet.
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von DH0GHU »

Ja, und meines Wissens gabs auch unter 108 MHz nie Flugfunk, es ging also "nur" um den Schutz vor Großsignalstörungen.
Oder gab es den in Frankreich eben doch? Mir wär's neu. Der französischen Wikipedia ist jedenfalls auch keine Historie unterhalb 108 MHz bekannt: https://fr.wikipedia.org/wiki/Radiocomm ... Historique

Mir ist von ex-Kollegen nur bekannt, dass es Nachrüstfilter für alte Flugfunktechnik / NAV-Geräte gab, um diese Annex10-konform zu machen. Offenbar (ziemlich sicher) waren die Immunitätsanforderungen zumindest der EUROCAE-Standards vor der Rundfunkband-erweiterung in EU weniger streng als heute.
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von DH0GHU »

Lesestoff zu dem Thema: ITU R-REP-M.929-2
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Klaus »

DH0GHU hat geschrieben: So 30. Jan 2022, 16:12 Ja, und meines Wissens gabs auch unter 108 MHz nie Flugfunk, es ging also "nur" um den Schutz vor Großsignalstörungen.
Oder gab es den in Frankreich eben doch?
Ich erinnere mich, in den 80er Jahren auf der A3 unmittelbar am Frankfurter Flughafen bei 106 MHz eine sehr starke Flugfunkausstrahlung empfangen zu haben. Ich war mit meinen Eltern unterwegs, saß hinten im Auto und habe Radio per Kopfhörer gehört. Es blieb aber nur bei diesem einen Funkspruch. Wir hielten uns aber auch nicht lange dort auf, sind ja im Auto am Flughafen auf der A3 lediglich vorbeigefahren. Werde dieses aber nie vergessen. Das war aber vermutlich eine Streustrahlung, denn regulär sendete in diesem Bereich doch auch in Deutschland kein Flugfunk?
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von _Yoshi_ »

Wenn man 106MHz + 21,4MHz (2 × 10.7MHz ZF) rechnet, kommt man auf die 127,4MHz.

Jetzt weiß ich nicht, ob der Flughafen Frankfurt diese Frequenz am Tower früher mal genutzt hatte.

Edit

Das muss die UKW Frequenz 106,2MHz gewesen sein und Frankfurt sendet auf der 127,6MHz "Frankfurt 1 Tower International"
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