Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

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Hochfranken_DX
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Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von Hochfranken_DX »

Da nicht nur der Öl- und Gaspreis stark gestiegen sind, sondern auch die Strompreise, überlege ich nun schon die ganze Zeit, ob ich mir eine Photovoltaik-Anlage auf's Dach setzen soll. Und dann ist die Frage, ob mit oder ohne Speicher. Da ich mit Elektroheizung heize und dadurch einen Jahresverbrauch von ca. 8.000 kWh habe, würde sich das ganze sicherlich in weniger als 10 Jahren amortisieren. Zudem werden Photovoltaik-Anlagen staatlich gefördert.
Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Wer von euch hat schon Erfahrungen damit?
Studio Leipzig
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von Studio Leipzig »

Hallo,

was issn das für eine Elektroheizung? Direkt? Also kein Nachtspeicher und keine Wärmepumpe?

MfG

Studio Leipzig
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carkiller08
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von carkiller08 »

Du solltest dich auf jeden Fall wegen Dingen wie
EEG-Umlage , 70%-Regelung und Anmeldung beim Finanzamt informieren.
PAM
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von PAM »

Hochfranken_DX hat geschrieben: Mi 10. Nov 2021, 23:23Da nicht nur der Öl- und Gaspreis stark gestiegen sind, sondern auch die Strompreise, überlege ich nun schon die ganze Zeit, ob ich mir eine Photovoltaik-Anlage auf's Dach setzen soll. Und dann ist die Frage, ob mit oder ohne Speicher. Da ich mit Elektroheizung heize und dadurch einen Jahresverbrauch von ca. 8.000 kWh habe, würde sich das ganze sicherlich in weniger als 10 Jahren amortisieren. Zudem werden Photovoltaik-Anlagen staatlich gefördert. Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Wer von euch hat schon Erfahrungen damit?
Was gefördert wird, das ist nicht immer die effektivste Lösung und oftmals auch nicht jene, die für deine Kosten-/Leistungs-Rechnung am besten ist. Förderungen werden mit Lobbyverbänden ausgehandelt und sind politisch entschieden. Darüber hinaus gibt es auch Förderungen direkt aus der Wirtschaft. Beispiel: Natürlich fördert dir dein regionaler Gaskonzern deine neue Gastherme. Vielleicht im Gegenzug für eine langfristige Vertragsbindung? Wenn keine Klausel für einseitige Kündigung seitens des Versorgers drin ist, dann könnte sich das für ein paar Jahre zur Zeit tatsächlich lohnen, die Preisspirale nimmt gerade erst Fahrt auf.

Lass' dich so unabhängig wie möglich beraten und schiebe nicht die mögliche Förderung als Entscheidungskriterium in die erste Reihe! Gerade wenn es die Förderung nicht als Einmalzuschuss sondern auf mehrere Jahre aufgeteilt gibt, würde ich vorsichtiger sein. Wer weiß, was die neue Regierung als erstes kippt? Vielleicht gefällt es ihnen ja überraschend, Heizungen nach dem Verbrennungsprinzip in fünf Jahren totzuschreiben und stilllegen zu lassen? Eine Heizungsanlage wird gewöhnlich als langfristige Investition verstanden und dafür braucht es zumindest eine Dekade Verlässlichkeit. Photovoltanik ist da ganz ähnlich - du investierst ja hier auch in (d)eine jahrelange Nutzungsaussicht.

Generell zur Photovoltanik: Die meisten Errichter planen vor Ort keine Speichermöglichkeit. Und selbst wenn, dann ist sie oftmals so sparsam ausgelegt, dass sie allenfalls eine Notversorgung für Kühlschrank, Heizung und Wasserversorgung leisten kann. Wenn man natürlich bereits elektrisch heizt, dann lebt man nur noch von dem, was im Heißwasserspeicher ist. Gerade heute früh gab es im Kölner Raum einen großflächigen Stromausfall und ich habe den Eindruck, diese Ereignisse nehmen zu.

Ob und was man errichten darf, dafür gibt es regional unterschiedliche Vorgaben. Auch ob und für welche Entschädigung man einspeisen darf, was man selbst nicht verbraucht, ist durchaus unterschiedlich. Die Einspeiseentschädigung wird jedenfalls sinken, je mehr Anbieter einspeisen wollen. Es war schon einige Male im Gespräch, in Zeiten von Überangebot an Solarstrom die Einspeiseentschädigung zu reduzieren, auf Null fallen zu lassen - im schlechtesten Fall auch ins Minus.

Derzeit gelten die Wechselrichter am günstigsten für private Solarstromerzeuger, die so ausgelegt sind, den eigenen Stromzähler möglichst auf Null zu fahren. Das heißt, aus dem Stromnetz wird nur dann genommen, wenn die eigene Erzeugung nicht ausreicht. Dafür müsste man seinen eigenen Haushalt aber auch so auslegen, dass größere Energieverbraucher dann betrieben werden, wenn man selbst genug erzeugt und weg geschaltet werden, wenn man Strom teuer zukaufen müsste. Eine elektrische Heizung lässt sich so auslegen - wobei die Zuheizung mit Solarthermie effektiver wäre. Allerdings hast du erfahrungsgemäß vom Mai bis in den September das Problem, dass du nicht weißt, wohin mit dem Heißwasser. Die sinnvollste Nutzung wäre ein beheizter Außenpool.
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Hochfranken_DX
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von Hochfranken_DX »

Studio Leipzig hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 07:02 Hallo,

was issn das für eine Elektroheizung? Direkt? Also kein Nachtspeicher und keine Wärmepumpe?

MfG

Studio Leipzig
Genau, direkt und ohne Wärmepumpe. Das Problem dürfte sein, dass ich im Winter dann nicht genug eigenen Strom hätte, wenn ich ihn am dringendsten brauche. Andererseits könnte ich im Sommer den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und Geld dafür bekommen.
zerobase now
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von zerobase now »

Ich würde jetzt erstmal abwarten. Bestimmt kommen da neue Fördermöglichkeiten, wenn die neue Regierung im Amt ist. Das teure an den Solaranlagen sind diese Stromspreicher, die echt ins Geld gehen. Ohne macht es aber auch keinen Sinn, weil man dann abends keinen eigenen Strom verbrauchen kann.
Zuletzt geändert von zerobase now am Do 11. Nov 2021, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
PAM
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von PAM »

Hochfranken_DX hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 09:44Genau, direkt und ohne Wärmepumpe. Das Problem dürfte sein, dass ich im Winter dann nicht genug eigenen Strom hätte, wenn ich ihn am dringendsten brauche. Andererseits könnte ich im Sommer den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und Geld dafür bekommen.
Es wird aber nicht in alle Ewigkeit so bleiben, dass du deinen überschüssigen Strom dann zu einem angenehmen Preis verkaufen kannst, wenn er gerade übrig ist. Das wollen alle anderen Erzeuger zeitgleich nämlich auch. Nun sind das aber genau die Zeiträume in der Saison, in denen nicht besonders viel abgenommen und verbraucht wird. Speichermöglichkeiten gibt es in unseren Netzen noch zu wenig. Es wird so kommen, dass du deinen Strom dann entweder nicht mehr abgenommen bekommst oder für die Abnahme u. U. sogar noch bezahlst.

Es ist da viel Konfliktpotenzial vorhanden und noch nicht absehbar, wo die Reise mit der neuen Regierung hin geht. Die macht sich zwar für eine Solarpflicht auf Neubauten stark, hat aber nicht definiert, ob damit Solarthermie oder Solarstrom gemeint ist. Auch diese Absichtserklärung sagt noch nicht, ob und zu welchem Kurs du künftig deine Überschüsse einspeisen darfst. Was im Augenblick wirklich krisenfest ist, das wäre Solarthermie. Warmwasser produzierst du nur für dich, davon ist nichts abzugeben. Aber wie ich in meinem letzten Beitrag bereits schrieb, was machst du mit deinem Überschuss zwischen Mai und September?


In einem Beitrag von carkiller08 war vorhin schon zu lesen, dass du Kontakt zu deinem Energieversorger und auch zum Finanzamt aufnehmen musst. Dass du deinen selbst erzeugten Strom nochmal versteuerst, das weißt du aber?! Alternative wäre das so genannte "Balkonkraftwerk" mit deutlich geringerem Leistungspotenzial, das nur melde- und nicht genehmigungspflichtig ist. Davon darf dann aber nichts ins Stromnetz eingespeist werden. Marginalmengen, die aus der Trägheit des Wechselrichters beim Umschalten auflaufen, einmal ausgenommen. Aber auch das darf nicht sehr viel werden.
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Studio Leipzig
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von Studio Leipzig »

PAM hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 10:53 ...Alternative wäre das so genannte "Balkonkraftwerk" mit deutlich geringerem Leistungspotenzial, das nur melde- und nicht genehmigungspflichtig ist. Davon darf dann aber nichts ins Stromnetz eingespeist werden. Marginalmengen, die aus der Trägheit des Wechselrichters beim Umschalten auflaufen, einmal ausgenommen. Aber auch das darf nicht sehr viel werden.
Hallo,

das mit dem sogenannten Balkonkraftwerk wollte ich auch empfehlen. Allerdings bei den Energiemengen wahrscheinlich irrelevant. Aber man kann mal in die Materie "reinschnuppern". Kosten für 600 Watt ungefähr 600 €. Zwei 300 Watt Standard Module und ein Microwechselrichter. Ist halt mehr fürs Gute Gewissen und um Stand-By-Verluste auszugleichen.

MfG

Studio Leipzig
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Starsailor001
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von Starsailor001 »

@ Hochfranken DX.

Wenn du nur mit Strom momentan heizen kannst....hast du da bereits einen speziellen Tarif für Heizstrom bei deinem Stromanbieter?Weil diese bieten jetzt immer mehr Anbieter an und ist wesentlich günstiger als der normale Haushaltssstromtarif........
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von Hochfranken_DX »

Starsailor001 hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 20:42 @ Hochfranken DX.

Wenn du nur mit Strom momentan heizen kannst....hast du da bereits einen speziellen Tarif für Heizstrom bei deinem Stromanbieter?Weil diese bieten jetzt immer mehr Anbieter an und ist wesentlich günstiger als der normale Haushaltssstromtarif........
Das habe ich. Ich habe schon den günstigsten Vertrag abgeschlossen (bei entega). Da kostet mich das Heizen aber trotzdem ca. 150 Euro monatlich. Vor ein paar Monaten waren die Preise noch rund 30% niedriger.
zerobase now
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von zerobase now »

PAM hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 10:53 ...Alternative wäre das so genannte "Balkonkraftwerk" mit deutlich geringerem Leistungspotenzial, das nur melde- und nicht genehmigungspflichtig ist. Davon darf dann aber nichts ins Stromnetz eingespeist werden. Marginalmengen, die aus der Trägheit des Wechselrichters beim Umschalten auflaufen, einmal ausgenommen.
Solch eine Anlage haben wir auch. Funktioniert zumindest im Früjahr/ Sommer sehr gut. Damit kann man ne Menge Strom "einsparen". Man muss aber sein Verhalten danach ausrichten und möglichst die Stromverbraucher (Waschmaschine/Spülmaschine/ Handy laden etc.) in der Mittagszeit laufen lassen. Damit kann man ca. 120 EUR im Jahr an Stromkosten wieder reinholen. Je teurer der Strom wird, desto mehr Ersparnis ist natürlich drin. So eine Anlage kann sich dann schon nach 4-5 Jahren amotisiert haben. Bei normalen Solaranlagen mit Stromspeicher dauert es in der Regel 20 Jahre bis die Kosten wieder drin sind.
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von MichaelKF »

PAM hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 10:53 Alternative wäre das so genannte "Balkonkraftwerk" mit deutlich geringerem Leistungspotenzial, das nur melde- und nicht genehmigungspflichtig ist. Davon darf dann aber nichts ins Stromnetz eingespeist werden. Marginalmengen, die aus der Trägheit des Wechselrichters beim Umschalten auflaufen, einmal ausgenommen. Aber auch das darf nicht sehr viel werden.
Wie verhinderst du eine unerwünschte Einspeisung bei den gängigen Microwechselrichtern?
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PAM
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von PAM »

Die dafür geeigneten unterdrücken das. Es werden höchstens kurze Impulse abgegeben - deshalb muss man das auch anmelden.
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zerobase now
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von zerobase now »

Bei uns wird der überschüssige Strom eingespeist. Dafür haben wir sogar einen neuen Zähler bekommen. Das ist aber so wenig, dass es kaum ins Gewicht fällt. In 8 Monaten waren das ungefähr 10 kWh bei einer 320 Watt Anlage mit Südausrichtung. Allerdings war der hiesige Sommer ja auch eher sonnenarm.
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Re: Photovoltaik-Anlage lohnenswert?

Beitrag von MichaelKF »

PAM hat geschrieben: Fr 12. Nov 2021, 12:49 Die dafür geeigneten unterdrücken das. Es werden höchstens kurze Impulse abgegeben - deshalb muss man das auch anmelden.
Hast du da mal ein Beispiel? Es sollte ja auch preislich im Rahmen bleiben, sonst kann man sich das Balkonkraftwerk gleich schenken.
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