Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

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UK-DX
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von UK-DX »

1152 war LBC, damals wie heute. Ja, die 198 wird im Tunnel auch verbreitet, letztes Mal als ich dort durchgefahren bin. Dies ist aber schon lange her. Probleme mit der Synchronisation sind mir dort keine aufgefallen.

Allerdings scheint es bei der 198 auch kleinere Synchronisationsthemen zu geben. In Sued-Westen von Irland nahm ich immer wieder, aber auch nur sehr selten einen Wiederhall war. So wie bei TalkSport war es aber nie.
Saarländer (aus Elm)
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von Saarländer (aus Elm) »

Ich hatte noch im Hinterkopf, dass das FM Band in UK lange Zeit noch wegen anderer Funkdienste begrenzt war, weshalb es keine UKW-Kette für Radio 1 geben konnte.
Und tatsächlich, es ging nur bis 97,6 MHz und erst nach Freigabe konnte der oberhalb angrenzende Bereich für Radio 1 genutzt werden.

Zu lesen auf dieser Seite: http://www.frequencyfinder.org.uk/Radio ... istory.pdf

Auf der Homepage gibt es neben aktuellen Frequenzlisten auch einiges historisches passend zu diesem Thread. Sehr interessant zu lesen.
UK-DX
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von UK-DX »

Saarländer (aus Elm) hat geschrieben: Fr 8. Okt 2021, 19:56 Ich hatte noch im Hinterkopf, dass das FM Band in UK lange Zeit noch wegen anderer Funkdienste begrenzt war, weshalb es keine UKW-Kette für Radio 1 geben konnte.
Und tatsächlich, es ging nur bis 97,6 MHz und erst nach Freigabe konnte der oberhalb angrenzende Bereich für Radio 1 genutzt werden.

Zu lesen auf dieser Seite: http://www.frequencyfinder.org.uk/Radio ... istory.pdf

Auf der Homepage gibt es neben aktuellen Frequenzlisten auch einiges historisches passend zu diesem Thread. Sehr interessant zu lesen.
Die in dem Link angegebene 104,8 habe ich in London nie in Erinnerung, allerdings die 104,9 mit dem Programm Melody, welches spaeter Magic wurde und auf 105,4 wechselte.
RudiP
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von RudiP »

wasat hat geschrieben: Fr 8. Okt 2021, 14:09 Auf nachfolgendem Link gibt es eine Darstellung der AM-Versorgung im UK im Juni 1962: http://tx.mb21.co.uk/info/bbc-am/bbc-am.shtml

Es gab damals 3 Programme:
- Home Service (Information und "ernste" Unterhaltung, seit 29. Juli 1945)
- Light Programme (Leichte Unterhaltung und Sport, seit 29. Juli 1945)
- Third Programme (Klassische Musik, seit 29. September 1946)

Schon früh setzte man auch auf FM. Bereits 1956 wurden 10 der 15 TV-Hauptsendestandorte mit je 3 UKW-Sender bestückt.

Am 30. September 1967 gab es ein Programmreform mit der Schaffung von 4 Programmen:
- Radio 1 (neue Pop-Welle als Reaktion auf die Piratensender, Nutzung der MW-Sender des Light Programme)
- Radio 2 (Nachfolge Light Programme, Nutzung eines Teils der Sender des Home Service)
- Radio 3 (Nachfolge Third Programme)
- Radio 4 (Nachfolge Home Service)

Radio 1 wird seit September 1988 auf FM gesendet (5 Standorte). Am 25. November 1988 kam 2 weitere Standorte dazu. In der Folge lieh man sich einige Sender von Radio 2 aus, bis dann Mitte der 1990er das FM-Sendernetz komplettiert werden konnte.
Ob man 1956 für UKW als früh bezeichnen kann??????
Die hatten einfach nicht den Druck wie bei uns, weil ja alles bestens über AM empfangbar war.
Bei uns wurde UKW aktiv gepusht, indem z.B. der BR die erste Halbzeit eines Fußballspiels auf MW übertrug, die zweite nur über UKW. Selbst heute gibt es noch weite Landstriche in Schottland ohne UKW-Empfang.
RudiP
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von RudiP »

Saarländer (aus Elm) hat geschrieben: Fr 8. Okt 2021, 19:56 Ich hatte noch im Hinterkopf, dass das FM Band in UK lange Zeit noch wegen anderer Funkdienste begrenzt war, weshalb es keine UKW-Kette für Radio 1 geben konnte.
Und tatsächlich, es ging nur bis 97,6 MHz und erst nach Freigabe konnte der oberhalb angrenzende Bereich für Radio 1 genutzt werden.

Zu lesen auf dieser Seite: http://www.frequencyfinder.org.uk/Radio ... istory.pdf

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Bitdefender blockiert den Download wegen Sicherheitsrisiko.
UK-DX
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von UK-DX »

RudiP hat geschrieben: Fr 8. Okt 2021, 21:59
Ob man 1956 für UKW als früh bezeichnen kann??????
Die hatten einfach nicht den Druck wie bei uns, weil ja alles bestens über AM empfangbar war.
Bei uns wurde UKW aktiv gepusht, indem z.B. der BR die erste Halbzeit eines Fußballspiels auf MW übertrug, die zweite nur über UKW. Selbst heute gibt es noch weite Landstriche in Schottland ohne UKW-Empfang.
Wasat's Wissensstand ist hier nicht korrekt. Gut, ich bin Brite, er nicht.

Anbei meine Darstellung:
UK-DX hat geschrieben: Fr 8. Okt 2021, 15:27 Flaechendeckende UKW Versorgung kam in UK relativ spaet, zumindest nicht so, wie man das aus Deutschland her kennen wuerde. Ich hatte Radio 1 oft nur auf MW in Erinnerung, nur in London auf UKW und einigen anderen Staedten. Als Grund wurde immer der Wettbewerb gegen die See-Sender, Radio Caroline und co angegeben. Hinsichtlich, das von Dir beschriebene "ausleihen": Am Sonntag verwendete man oft die UKW Frequenz von Radio 2 um die "UK Top 40" Chartsendung von Radio 1 zu uebertragen.

Radio 1 belegte die heutige AM Frequenz von TalkSport, Radio 2 jene des heutigen Radio 5Live, und Radio 3, jene von Virgin Radio, heute Absolute Radio.

Local BBC Radio kam dann auch noch 1967 hinzu, und wurde nach und nach mehr.

Wirklich UKW-weite Bedeckung von UK seitens der BBC meine ich erst seit 1993 in Erinnerung gehabt zu haben.

Ofiziell lizensiertes Privatradio habe ich erst seit 1974 in Erinnerung. In London waren es nur 2 Sender und zwar Capital Radio, und LBC, beide auf MW und UKW. Erst spaeter, nach einer Verordnung unterschiedliche Programme auf UKW u. MW anzubieten, entstanden weitere "Varianten".
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von 2-0-8 »

RudiP hat geschrieben: Fr 8. Okt 2021, 22:04 Bitdefender blockiert den Download wegen Sicherheitsrisiko.
Bei mir hat sich Firefox gemeldet und war auskunftsfreudiger: Angemeckert wurde die unverschlüsselte Verbindung (http statt https).
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strade
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von strade »

Angeklickt und gelesen, es wird wohl am Betriebssystem liegen. Ich nutze kein Windows.
wasat
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von wasat »

RudiP hat geschrieben:Ob man 1956 für UKW als früh bezeichnen kann??????
Sicher ist das früh. Meine Quelle ist das WRTH. In der Ausgabe von 1956 gab es in einigen europäischen Ländern gar keine UKW-Sender, in anderen auf UKW nur "Experimentalsendungen". In Schweden z.B. werden 4 provisorische Sender in Stockholm, Göteborg, Malmö und Örebro ohne Frequenzangaben genannt. In Frankreich sind nur 2 UKW-Sender in Paris und Strasbourg verzeichnet. Umfangreichere UKW-Sendernetze gab es nur in Westdeutschland, den Niederlanden und Finnland.

In der Ausgabe von 1953 finden sich UKW-Sender nur in Dänemark (2), Westdeutschland (76), Italien (14) und den Niederlanden (3)

Das UKW-Band für Europa von 87,5-100 MHz wurde 1947 bei der Int. Rundfunkkonferenz in Atlantic City nur vorläufig festgelegt, nachdem erst ein Jahr zuvor das FM-Band in den USA von 42-50 MHz auf 88-106 MHz (1948 bis 108 MHz erweitert) verschoben wurde. Das betraf zwar nur 48 Radiostationen, aber tausende teure Empfangsgeräte wurden unbrauchbar.

Die definitive Festlegung für Europa erfolgte 1961 bei der Eur. VHF/UHF-Konferenz in Stockholm. Die Geräteindustrie war zunächst also verunsichert. Nur in Deutschland wurden schon zuvor vollendete Tatsachen geschaffen.

Für das UK und Irland wurde 1955 abweichend der Bereich 88-94,6 MHz festgelegt und 1967 bis 97,6 MHz erweitert.

In Osteuropa wurde anfänglich auch 87,5-100 MHz verwendet, z.B. in Polen. Allerdings begann die UdSSR Ende der 1950er-Jahre, für FM den Bereich 66-73 MHz zu nutzen, was 1960 in Genf zu einer Neufestlegung für Osteuropa führte. Polen hatte dann ab 1963 an den ältesten Standorten eine Doppelausstrahlung auf beiden Bändern, in Warschau bis 1970. Übrigens hatten auch die USA 1945 als Option die Verlegung des FM-Bandes auf 68-86 MHz.
UK-DX hat geschrieben:Radio 1 belegte die heutige AM Frequenz von TalkSport, Radio 2 jene des heutigen Radio 5Live, und Radio 3, jene von Virgin Radio, heute Absolute Radio.
Diese Belegung galt erst seit Inkrafttreten des Genfer Wellenplanes am 23.11.1978.
Zuvor war die Belegung wie von mir beschrieben:
Radio 1: 1214 kHz
Radio 2: 200 kHz
Radio 3: 647 kHz
Radio 4: 692, 809, 881, 908, 1052, 1340 kHz
Die Frequenzen der Kleinsender habe ich weggelassen.
Die 1088 kHz wurden vom European Service aus Crowborough oder Orfordness benutzt.
793267
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von 793267 »

wasat hat geschrieben: Sa 9. Okt 2021, 00:02
RudiP hat geschrieben:Ob man 1956 für UKW als früh bezeichnen kann??????
Sicher ist das früh. Meine Quelle ist das WRTH. In der Ausgabe von 1956 gab es in einigen europäischen Ländern gar keine UKW-Sender, in anderen auf UKW nur "Experimentalsendungen". In Schweden z.B. werden 4 provisorische Sender in Stockholm, Göteborg, Malmö und Örebro ohne Frequenzangaben genannt. In Frankreich sind nur 2 UKW-Sender in Paris und Strasbourg verzeichnet. Umfangreichere UKW-Sendernetze gab es nur in Westdeutschland, den Niederlanden und Finnland.

In der Ausgabe von 1953 finden sich UKW-Sender nur in Dänemark (2), Westdeutschland (76), Italien (14) und den Niederlanden (3)

Das UKW-Band für Europa von 87,5-100 MHz wurde 1947 bei der Int. Rundfunkkonferenz in Atlantic City nur vorläufig festgelegt, nachdem erst ein Jahr zuvor das FM-Band in den USA von 42-50 MHz auf 88-106 MHz (1948 bis 108 MHz erweitert) verschoben wurde. Das betraf zwar nur ca. 30 Radiostationen, aber tausende teure Empfangsgeräte wurden unbrauchbar.

Die definitive Festlegung für Europa erfolgte 1961 bei der Eur. VHF/UHF-Konferenz in Stockholm. Die Geräteindustrie war zunächst also verunsichert. Nur in Deutschland wurden schon zuvor vollendete Tatsachen geschaffen.

Für das UK und Irland wurde 1955 abweichend der Bereich 88-94,6 MHz festgelegt und 1967 bis 97,6 MHz erweitert.

In Osteuropa wurde anfänglich auch 87,5-100 MHz verwendet, z.B. in Polen. Allerdings begann die UdSSR Ende der 1950er-Jahre, für FM den Bereich 66-73 MHz zu nutzen, was 1960 in Genf zu einer Neufestlegung für Osteuropa führte. Polen hatte dann ab 1963 an den ältesten Standorten eine Doppelausstrahlung auf beiden Bändern, in Warschau bis 1970. Übrigens hatten auch die USA 1945 als Option die Verlegung des FM-Bandes auf 68-86 MHz.
Weil es hier so schön reinpasst, eine kleine Umsiedler Geschichte.

Die Familie kam aus Zabrze (deutsch seit 1915 Hindenburg O.S.) ist eine oberschlesische Großstadt in der Woiwodschaft Schlesien im südlichen Polen.

Hier wurde ich gefragt, warum auf UKW, keine Rundfunksender mehr Empfangen werden.

Ein Blick auf die Skala, des aus Polen mitgebrachten Empfängers, machte klar warum.

Somit musste ich Erklären, das der Empfänger UKW Bereich, nur aus dem FM OIRT-Band bestand.
Hier aber, nur im FM CCIR-Band, ein UKW Rundfunk Empfang möglich ist.
2-0-8
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von 2-0-8 »

strade hat geschrieben: Fr 8. Okt 2021, 23:50 Angeklickt und gelesen, es wird wohl am Betriebssystem liegen. Ich nutze kein Windows.
Das liegt nicht an Windows, sondern an den Browsern, die in neuen Versionen unverschlüsselte Verbindungen nur noch nach aktivem zulassen aufbauen. Bei unverschlüsselten Verbindungen kann mitgelesen oder gar Schadcode eingeschleust werden.
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Habakukk
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von Habakukk »

wasat hat geschrieben: Sa 9. Okt 2021, 00:02 nachdem erst ein Jahr zuvor das FM-Band in den USA von 42-50 MHz auf 88-106 MHz (1948 bis 108 MHz erweitert) verschoben wurde. Das betraf zwar nur 48 Radiostationen, aber tausende teure Empfangsgeräte wurden unbrauchbar.
Was war denn der Grund für den Wechsel des Frequenzbereichs?
---
QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
wasat
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von wasat »

Habakukk hat geschrieben:Was war denn der Grund für den Wechsel des Frequenzbereichs?
Eine komplizierte Geschichte:

Die US-Fernmeldebehörde FCC legte 1937 Bereiche für FM-Rundfunk (41-44 MHz, genauer 75 Kanäle von 41,02-43,98 MHz) und 7 TV-Kanäle (44-108 MHz) fest. Doch 1939 lagen schon 150 Anträge für FM-Stationen vor, womit abzusehen war, dass der Bereich in den Ballungsräumen bald zu knapp sein würde. Es erfolge also eine Änderung auf den Bereich 42-50 MHz. Doch damit musste der TV-Kanal 1 (44-50 MHz) aufgelassen werden. Dieser wurde aber bereits in New York, LA und Chicago genutzt (für die alte amerikanische 441-Zeilen-Norm). Sender und Antennen waren eigens für diese Frequenz gebaut und mussten mit hohem Aufwand für einen anderen Kanal umgebaut werden.

Daneben gab es noch den schon länger schwelenden Konflikt zwischen dem „Erfinder“ des FM-Rundfunks Edwin Armstrong und dem Präsidenten von RCA (Muttergesellschaft von NBC) David Sarnoff. Sarnoff unterstützte lange die Einführung des FM-Rundfunks, als aber 1936 das Fernsehen aufkam, wollte Sarnoff vom FM-Rundfunk nichts mehr wissen, da das Fernsehen wesentlich lukrativer erschien. Man wollte sich außerdem keine Konkurrenz zum ebenfalls sehr lukrativen AM-Rundfunk aufbauen. Die RCA sabotierte also den FM-Rundfunk, wo es nur ging. Am liebsten wäre der RCA gewesen, für FM-Rundfunk gar keinen Bereich festzulegen. Andererseits war aber die RCA auf Patente Armstrongs angewiesen, da der Fernsehton für das in Entwicklung befindliche 525-Zeilen-Fernsehen in FM gesendet werden sollte. Man musste sich also irgendwie einigen.

Am 15. Januar 1945 machte die Fernmeldebehörde FCC den Vorschlag, dass das FM-Rundfunkband von 42-50 MHz auf 84-108 MHz (damalige TV-Kanäle 5, 6, 7) verlegt werden sollte. Als Grund der Änderung wurde genannt, dass in Zeiten erhöhter Sonnenaktivität Frequenzen unterhalb von 60 MHz häufig von Interferenzstörungen betroffen sind. Als Grundlage dienten Berechnungen eines FCC-Technikers, die sich später allerdings als falsch herausstellten. Immerhin sollten in jenem angeblich anfälligen Frequenzbereich unterhalb 60 MHz mehrere Fernsehkanäle verbleiben. Das AM-Bildsignal des Fernsehens gilt aber als etwa 25-mal empfindlicher gegenüber Interferenzstörungen als FM-Rundfunk.

Am 21. Mai 1945 änderte die FCC ihre Pläne, indem 3 Alternativvorschläge gemacht wurden:
1: 50-68 MHz
2: 68-86 MHz
3: 88-102 MHz

Die Betreiberorganisationen für FM-Rundfunk und Fernsehen bevorzugten die Variante 1 (50-68 MHz). Dennoch verordnete die FCC am 27. Juni 1945 (Gültigkeit ab 25. Februar 1946) eine Verlegung des FM-Rundfunkbereichs auf 88-106 MHz (106-108 MHz vorerst für Faksimile-Ausstrahlungen reserviert, 1948 dem Rundfunk zugewiesen).

Den Ausschlag für diese Entscheidung hat wohl gegeben, dass bei der von den FM-Betreibern gewünschten Festlegung auf 50-68 MHz 5 der 6 existierenden TV-Stationen wieder einen aufwändigen Kanalwechsel hätten machen müssen, während die TV-Kanäle 5, 6 und 7 damals noch nicht belegt waren.

Bei der internationalen Rundfunkkonferenz in Atlantic City 1947 wurde dann die US-Zuteilung in eingeschränkter Form (87,5-100 MHz) auch für die beiden anderen ITU-Weltregionen vorläufig festgelegt, sodass auch in Europa FM-Versuchsendungen möglich waren.
Frankfurt
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von Frankfurt »

Musste dann in Europa auch eine Lizentgebühr für FM-modulation entrichtet werden ?
wasat
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Re: Video zum Sender Droitwich der BBC, heute BBC Radio 4 auf LW

Beitrag von wasat »

Die technischen Lösungen zur Erzeugung und Nutzung der Frequenzmodulation konnten für eine gewisse Zeit patentrechtlich geschützt werden. Das galt aber nur jeweils für den Staat, in dem das Patent angemeldet wurde.

Ich gehe davon aus, dass Edwin Armstrong seine Patente nur in den USA angemeldet hat. Somit gab es in Europa keinen Patentschutz. Außerdem liefen seine Patente im Laufe der 1950er-Jahre alle ab.
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