Ist es nicht, wenn es um Nachrichten geht, die auf Pressemitteilungen oder Ereignissen basieren. Die Aufgabe des ÖR ist die Vermittlung von Nachrichten. Meinung wird als Kommentar gekennzeichnet.
Die Aufgabe einer Zeitung ist die Vermittlung der Meinung des Verlegers. Spätestens wenn es um Themen geht, die den Verleger selbst betreffen – wie dem Thema Medien – wird schnell deutlich, wie tendenziös die Berichterstattung des Verlagshauses ist. Häufig wird die Berichterstattung auf eine bestimmte Zielgruppe angepasst, meistens sind es die Leser dieser Zeitung – Abonnenten – die nicht selten Älter sind oder zu den Entscheidern gehören und über sich selbst nur positives lesen wollen.
Also nie, denn den Gesamtüberblick hat niemand.
Das setzt Reflektion in deinem Fall voraus, dennoch solltest Du es kennzeichnen, wenn Du nicht nur Zeuge, sondern Beteiligter bist und darüberschreibst. Pressevertreter besuchen Ereignisse als unbeteiligte und versuchen eine Distanz zu dem Event zu wahren. Nehmen wir mal ein leichtes Thema an, sagen wir mal ein Fest auf dem sich Partnerstadtvereine vorstellen und Lebensmittel aus der Partnerstadt präsentieren, klar darfst Du probieren und den Genuss beschreiben.
Du bleibst den Beweis schuldig, dass sie es nicht tun. Ich lese Regionalzeitung und an einem Tag wird die Meinung der Wirtschaftsvertreter vorgestellt. Das lesen die Gewerkschaften und schreiben darauf eine Stellungnahme zum gleichen Thema, die am nächsten Tag abgedruckt wird. Darauf melden sich wiederum eine dritte Gruppe, die ihren Senf dazugeben will und das erscheint am dritten Tag. Noch vor 20 Jahren hätte die Zeitung alle Meinungen eingesammelt und dann den Artikel geschrieben. Jetzt ist alles schnelllebiger, weil die Pressestellen ihre Meinung auch über die sozialen Netzwerke verbreiten können. Im besten Fall kommt nach ein paar Tagen ein vertiefender Artikel oder Radiobeitrag, der alle Meinungen zusammenfasst. Da unterscheiden sich alle Medien nicht die Bohne voneinander.