IFA 1993 Nachlese

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MainMan
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IFA 1993 Nachlese

Beitrag von MainMan »

Liebe Foristen,

dieser Tage ist mir die IFA Chronik in Buchform in die Hände gefallen.
Auch für mich als "altem Hasen" interessant, da man über die Jahre und Jahrzehnte so manches wieder vergisst :(

Im Anhang der Bericht über die IFA 1993. Das Jahr, in welchem ARD und ZDF die Ausstrahlung via ASTRA begannen und der Satelliten-Empfang in der Bundesrepublik mit 3,8 Mio HH seinen endgültigen Durchbruch hatte.
Ein analoger Transponder auf ASTRA 1C kostete damals 12 Mio. DM pro Jahr.
Vor Allem das ZDF forcierte die ASTRA-Aufschaltung, da die Mainzer in den neuen Bundesländern 1993 nur rund 4 von 5 Haushalten über terrestrische Sender erreichten.

Viel Spaß bei der Lektüre.
Dateianhänge
IFA 1993.pdf
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MainMan
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von MainMan »

Als Ergänzung zu meinem gestrigen Posting habe ich auch noch die Nachlese zur IFA 1985 eingescannt.

Diese ist historisch von besonderer Relevanz, da zur IFA 85 das letzte und größte deutsche Kabelpilotprojekt gestartet wurde.
West-Berlin hatte im August 1985 das drittgrößte zusammenhängende Kabelnetz der Welt, nach New York und Amsterdam.
Daher waren 1985 auch erstmals kommerzielle TV-Veranstalter (SAT.1, RTLplus sowie die lokalen Berliner Kabelsender) auf der IFA vertreten.

Lesenswert ist vor Allem auch die Rede des Geschäftsführers der PK Berlin (Projektgesellschaft für Kabelkommunikation).

IFA 1985.pdf
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Felix II
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von Felix II »

Wow, bereits 1985 die allseits bekannte Leier: Die Privaten ziehen uns die Werbung ab, wenn wir nun weniger Werbung ausstrahlen wird es wohl notwendig sein die Gebühren anzuheben. Hach diese bösen privaten Fernsehsender....

Seite 246, mittig. Vor allem: "Der NDR-Intendant Friedrich Wilhelm Räuker". Ist der NDR nicht ein 3. Programm welches eh' keine Werbung ausstrahlt ?
mfG: Felix II
[hr]
Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
Sticks and stones may break my bones but there will always be something to offend a feminist.
Wikipedia: Standart bezeichnet häufig eine Falschschreibung des Wortes Standard
DH0GHU
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von DH0GHU »

Felix II hat geschrieben: So 18. Apr 2021, 11:32 Wow, bereits 1985 die allseits bekannte Leier: Die Privaten ziehen uns die Werbung ab, wenn wir nun weniger Werbung ausstrahlen wird es wohl notwendig sein die Gebühren anzuheben. Hach diese bösen privaten Fernsehsender....

Seite 246, mittig. Vor allem: "Der NDR-Intendant Friedrich Wilhelm Räuker". Ist der NDR nicht ein 3. Programm welches eh' keine Werbung ausstrahlt ?
Das ist begründet darin dass das Erste eine Gemeinschaftsproduktion aller ARD-Anstalten, also auch des NDR, ist, und das Erste sehr wohl Werbung enthält.
Der Rest ist pure Mathematik. Was ist daran so schwer zu verstehen, dass eine feste Summe, die geteilt wird, bei größer werdendem Teiler kleinere Einzelsummen ergibt?
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Felix II
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von Felix II »

Ist ja wohl mehr als offensichtlich das diese manipulative Formulierung gewählt wurde um vom eigenen Unvermögen abzulenken. Der ÖR war in dieser Zeit zu oft zu häufig staubtrocken und mit den privaten kam mehr als frischer Wind in Fernsehen.

Das davon nichts übriggeblieben ist steht auf einem anderen Blatt.
mfG: Felix II
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Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
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HeibelA
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von HeibelA »

Sehr interessant! Danke für´s Teilen! :spos:
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Wolfgang R
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von Wolfgang R »

Danke fürs Bereitstellen :spos:

Zum Thema Privatrundfunk, insbesondere Radio, sind sich doch SWR3 und Shitradio Latrine1 sowie deren anderen privaten Derivate absolut gleich. Überdrehte Morgenmoteratoren, Geclaime ohne Ende und eine sehr enge Dauerrotation.

Da vermisse ich den Beamtenfunk von damals.

SWR4 wird vom Musikgeschmack immer mehr zu SWR1. Bedenklich.

Mit Pro7 & Co. im Fernsehen konnte ich noch nie was anfangen. Genau so wie mit den seichten Unterhaltungssendungen auf ARD und ZDF, lange bevor es Privatfernsehen gab.

Es gibt es jedoch von den öR noch heute Inhalte, die sehenswert sind.

Wolfgang
Wahlbaiersbronner im schönen Murgtal
Winnie2
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von Winnie2 »

Zum Thema IFA 1993

Da kommen Erinnerungen zurück. Das war die erste IFA welche ich damals besucht hatte.

Ich kann mich an Vorführungen von PALplus und Dolby AC3 Ton erinnern. War zu dieser Zeit brandneu.
DLR-Fan Sachsen-Anhalt
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von DLR-Fan Sachsen-Anhalt »

Meine erster IFA Besuch war 1991 😊. Ich glaube, da wars so voll wie noch nie zuvor.
_Christoph
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von _Christoph »

Cooler Scan :-)

Die IFA 1993 war meine erste und bisher einzige, auf der ich war. Damals gab's noch richtige HiFi-Geräte, und ich erinnere mich noch an die Bewerbung der Minidisc und der DCC (DigitalCompactCassette).
QTH: München/Süd, Bandscans: UKW und DAB+, Empfänger: Grundig Satellit 700, Soundmaster DAB650SI, DE1103
Triton
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von Triton »

Wolfgang R hat geschrieben: So 18. Apr 2021, 16:29 Danke fürs Bereitstellen :spos:

Zum Thema Privatrundfunk, insbesondere Radio, sind sich doch SWR3 und Shitradio Latrine1 sowie deren anderen privaten Derivate absolut gleich. Überdrehte Morgenmoteratoren, Geclaime ohne Ende und eine sehr enge Dauerrotation.

SWR4 wird vom Musikgeschmack immer mehr zu SWR1. Bedenklich.

Wolfgang
Bayern1 und Bayern3 sind auch fast identisch von der Musik. Genau so wie fast alle anderen Radiosender bei uns in Bayern, egal ob Privat oder Öffentlich Rechtlich.

Früher habe ich gerne den Schlagersender Bayern Plus gehört, aber leider wurde dieser dann abgeschaltet und nur noch digital ausgestrahlt.

Viele Grüße
Triton
Spacelab
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von Spacelab »

An die Bewerbung von MiniDisc und DCC auf der IFA kann ich mich auch noch erinnern. Mein Vater wollte darauf hin unbedingt ein DCC Gerät haben weil er damit seine alten Kassetten weiter hören konnte. Leider konnte das Teil sein altes Kassettendeck aber nicht wie geplant ersetzen da ein DCC Recorder nur auf DCC Kassetten aufnehmen konnte. Normale Kassetten konnten nur abgespielt werden und das auch noch in deutlich schlechterer Qualität als mit einem guten herkömmlichen Kassettendeck. Nach recht kurzer Zeit hat er das DCC Gerät dann gegen einen MiniDisc Recorder ersetzt.

Ich hingegen war immer schon ein Fan der MiniDisc und nutze sie bis heute. Alleine schon wegen der unzähligen DJ Sessions die ich damals mit dem tragbaren Sony MZ-R30 (oftmals heimlich hinter dem DJ Pult versteckt) aufgenommen hatte.

Was die MD und die DCC aber gemeinsam hatten war die, je nach Ausgangsmaterial, relativ durchwachsene Klangqualität. Bei der MD war das auf einen Bug im ATRAC Encoder zurück zu führen und war bereits in der zweiten Generation verschwunden. Die DCC hatte hingegen bis zu ihrem Ende mit verschiedenem Material so ihre Probleme. Was vermutlich am damals schon veraltetem PASC Encoder lag.
Spacelab
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Re: IFA 1993 Nachlese

Beitrag von Spacelab »

Au weia! Mein Vater und ich schwelgten wegen dieses Threads gerade in Erinnerungen und da hatte er mich an die IFA 2002 erinnert. Da hatte ich mir einen DataPlay Recorder gekauft.
ev-500mdp.jpg
ev-500mdp.jpg (9.9 KiB) 1363 mal betrachtet
Ich hatte das Gerät ohne MTV Werbeaufdruck. Das war ein später erhältliches Sondermodell mit anderen (grell bunten) Kopfhörern und einer "MTV Music Collection" getauften vorbespielten Disc.
dataplay.jpg
Und so sah die Disc aus. Der Speicherplatz betrug 250MB pro Seite. Die kleine Disc konnte umgedreht werden so das man insgesamt 500MB Platz hatte.

Die Hardware Recorder konnten nur in AAC mit 128kb/s Stereo bzw. 64kb/s Mono aufzeichnen. Theoretisch waren laut Standard AAC und MP3 mit 32kb/s bis 320kb/s möglich gewesen. Aufnehmen konnte man, wie bei einem MD Recorder, direkt mit dem DataPlay Gerät über analogen Line-In oder digital über TOSLINK. Die Geräte hatten aber auch einen Mini-USB Anschluss um sie mit einem Windows PC zu verbinden. Damit konnte man dann auch über die mitgelieferte (echt miese) Software Musik im AAC oder MP3 Format auf die DataPlay überspielen. Eigentlich sollte auch WAV funktionieren die dann automatisch in AAC konvertiert wurde. Aber da hängte sich die dödelige Software jedes mal komplett auf. :rolleyes: Blöd war das beim aufnehmen auf dem Recorder und auch beim überspielen vom PC aus jede Musikdatei erstmal mit einem Kopierschutz versehen wurde. Man bekam einmal aufgenommene Musik nicht mehr von der DataPlay Disc herunter. Außer über den (recht leisen) Kopfhörerausgang des Players.

So eine DataPlay Disc war übrigens mehrfach bespielbar. Allerdings musste man sie vorher immer komplett löschen. Also nur einzelne Titel löschen, schneiden, verschieben und ähnliches wie bei einer MiniDisc ging bei DataPlay nicht. Das gab deren Dateiformat gar nicht her. Die Disc war auch keine Magneto-Optische Disc wie bei einer MiniDisc, sondern vergleichbar mit einer CD-RW. Also quasi unbegrenzt oft beschreiben war nicht (laut Disc Hersteller imation ca. 100 mal bespielbar) und anfällig gegen Magnetismus war sie auch noch. Man sollte so eine DataPlay Disc also von Lautsprechern fern halten. Es soll auch einmal beschreibbare DataPlay Discs gegeben haben die naturgemäß kein Problem mit Magnetfeldern hatten. Aber die gab es wohl nur in den USA.

Man hatte ursprünglich so viel vor mit diesem Format. So sollten zukünftige mit einem Farbdisplay ausgestattete Player auch kurze Videos abspielen oder das Booklet mit Bildern anzeigen können. Es waren sogar Digitalkameras geplant die eine DataPlay Disc als Speichermedium benutzten. Man muss dazu sagen das zu der Zeit eine 512MB Speicherkarte noch Sack teuer war. So eine wiederbeschreibbare DataPlay Disc kostete hingegen gerade mal zwischen 10 und 12 Mark. Aber die DataPlay Disc konnte nur recht langsam speichern (laut Internet maximal 1MB/s), direkt zu Beginn gab es schon Lieferschwierigkeiten bezüglich leeren Discs (imation als einziger Hersteller soll hohen Ausschuss an fehlerhaften Discs gehabt haben), die 3 damals verfügbaren Player hatten alle nur 3 Sekunden Anti-Shock Speicher was für den zuverlässigen mobilen Betrieb viel zu wenig war, bei der Aufnahme musste der Recorder vorsichtiger behandelt werden als ein rohes Ei da es dort gar keinen Anti-Shock Speicher gab, und überhaupt war die Klangqualität der eigenen Aufnahmen für den Allerwertesten da die beiden verfügbaren Recorder den gleichen Hardware AAC Encoder benutzten der mit seinen 128kb/s klang wie ein Eimer. :rolleyes:

Hach wie schön ist es in Erinnerungen zu schwelgen... :danke:
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