DAB+ Berlin/Brandenburg

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Nasowas!
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von Nasowas! »

2017 wollte man beim rbb gar nicht mehr ausbauen. Erst als ein Hörer die Öffentlichkeit und die KEF darauf aufmerksam machte, daß die bewilligten Finanzmittel zweckgebunden für DAB+ ausgegeben werden müssen, baute der rbb dann plötzlich wieder aus!! ;)
SeltenerBesucher
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von SeltenerBesucher »

Marc!? hat geschrieben: So 28. Feb 2021, 22:55 Für die wirschaftlichkeit wäre es aber schon sinnvoll, wenn umgekehrt der RBB MV übernehmen würde und dafür NDR Radio Bremen.
Im Südwesten der republik hätte BW durchaus eine eigene Rundfunkanstalt verdient und dafür RLP und Saar eine gemeinsame, mit Optional Hessen.
In der ARD gibt es einfach keine wirkliche Balance. Sehr kleine Anstalten, aber dann wieder der große NDR.
Die Niederlande mit weniger Einwohnern als NRW leistet sich 13 regionale Hörfunkprogramme. Belgien hat 23 regionale TV-Programme. In vieler Hinsicht ist Deutschland da schlechter aufgestellt.
Die ARD leistet sich 55 Hörfunkprograme für 83 Mio. Einwohner, also pro 1,5 Mio. Einwohner ein Hörfunkprogramm, in den Niederlanden sind es pro 0,9 Mio. Einwohner ein öffentlich-rechtliches Programm, Polen pro 1,0 Mio. ein staatliches Hörfunkprogramm. Schaut man sich die Situation in den einzelnen Bundesländern an, wird die Situation nach drastischer.

In NRW ist es ein Programm auf 2,5 Mio. Einwohner, im Bereich des NDR ein Programm auf 1,6 Mio. Einwohner und in Hessen auf 1,0 Mio. Einwohner. Berlin und Brandenburg leisten sich pro 0,9 Mio. Einwohner ein Programm, dafür hat Bremen mit 4,3 Programmen auf 567 Tsd. Einwohner ein Programm für 0,13 Mio. Einwohner. Dafür gibt es noch den Länderausgleich und die großen Anstalten unterstützen noch die kleinen und ihre Einwohner werden schlechter gestellt.

Interessante Statistik
https://de.statista.com/statistik/daten ... n-der-ard/

Es ist nur nicht die Aufgabe der ARD eine Gebietsreform durchzuführen. Radio Bremen würde verschwinden, wenn man dieses Bundesland wegrationalisieren würde. Genauso sollte Osnabrück und teile des dazugehörigen Landkreises zu NRW gehören. Das wäre ein vernünftiger Tausch.
Nasowas! hat geschrieben: Mo 1. Mär 2021, 16:27 2017 wollte man beim rbb gar nicht mehr ausbauen. Erst als ein Hörer die Öffentlichkeit und die KEF darauf aufmerksam machte, daß die bewilligten Finanzmittel zweckgebunden für DAB+ ausgegeben werden müssen, baute der rbb dann plötzlich wieder aus!! ;)
Das ist für Berlin völlig verständlich, DAB+ geht halt in der U-Bahn gar nicht. Für Brandenburg sieht die Situation anders aus. Hier hat man tatsächlich gemeinsame Sache mit dem WDR gemacht zu haben und den DAB+-Ausbau Stiefmütterlich behandelt.
SÜRAG
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von SÜRAG »

Nasowas! hat geschrieben: Mo 1. Mär 2021, 16:23 Ob die Frau Schlesinger noch gar nicht gemerkt hat, daß die Verkaufszahlen bei DAB+ seit Jahren ständig nach oben gehen? Bei rbb 88,8 werden übrigens oft DAB-Radios verlost. ;) Es scheint so, als will man vom schlechten DAB-Ausbau des rbb ablenken.
Glaube, dass die Indentantin hier wenig Ahnung hat. DAB+ ist Standard. Zumindest in Teilen des Landes. Auch in Berlin, das ja nicht Niedersachsen ist. Und der öffentlich-rechtliches Rundfunk muss solange linear terrestrischen Content aller seiner Programme fernab von 5G und Netzprovidern liefern, solange es den gebührtenfinanzierten Rundfunk gibt.
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0815xxl
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von 0815xxl »

Rony01 hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 23:07 Bin mir nicht sicher, ob Löbau oder Hoyerswerda in Guben ankommt. Bevor Hoyerswerda sendete, bekamen wir in Cottbus den Sender aus Löbau rein. Ich glaube damals ging Löbau noch mit höherer Sendeleistung auch ziemlich weit nach Polen rein.
Löbau ging damals mit dem 9C (MDR) an den Start und hatte mal eine zeitlang 8 oder 9 KW. Richtung Osten (Polen) gab es schon immer Einzüge. Nach dem Start von Hoywoy (8,5 KW) wurde reduziert, aktuell sind es 7 KW.

Hier mal eine theoretische Karte: https://fmscan.org/net.php?r=d&m=m&itu= ... DR+SACHSEN
Südostbrandenburg und Nordostsachsen sind UKW-technisch 31 Jahre nach der Wende immer noch schlecht versorgt ... und der MDR macht es mit DAB+ in Hoywoy nicht besser. Das ist schon traurig! Man hätte die Antenne auch auf der anderen Seite anbauen können. ;-)
Nasowas!
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von Nasowas! »

Der WDR hat seinen Kanal 11D in den letzten beiden Jahren erheblich gut ausgebaut. So weit ist der rbb in Brandenburg noch nicht. Im neuen rbb-Staatsvertrag spielen künftig wohl auch UKW und DAB+ eine wichtige Rolle. Die Anhörung ist sehr interessant zu verfolgen.
0815xxl
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von 0815xxl »

Nasowas! hat geschrieben: Mo 1. Mär 2021, 16:23Ob die Frau Schlesinger noch gar nicht gemerkt hat, daß die Verkaufszahlen bei DAB+ seit Jahren ständig nach oben gehen? Bei rbb 88,8 werden übrigens oft DAB-Radios verlost. ;) Es scheint so, als will man vom schlechten DAB-Ausbau des rbb ablenken.
Wenn diverse Online-Redakteure (beim rbb) zu faul sind, die eigenen Hörer richtig über DAB+-Empfang zu informieren, kann eine Intendantin ganz schnell behaupten, die Hörer wollen DAB+ ja garnicht.

einige Seiten sind schon 2-4 Jahre alt:
https://www.inforadio.de/hintergrund-ma ... dab-0.html
https://www.inforadio.de/service/infora ... angen.html
https://www.radioeins.de/frequenzen/ https://www.fritz.de/programm/frequenzen/
https://www.rbb888.de/tipps-service/wir-ueber-uns.html

Bei Antenne Brandenburg und rbbKultur gibt es diese Seite "Empfang" seit ein paar Jahren nicht mehr.

Eine Redaktion hat es nun endlich geschafft vollständige und fehlerfreie Info's mitzuteilen:
https://www.rbb-online.de/radio/frequenzen/

Bei InfoRadio haben die immer noch nicht kapiert, dass sie jetzt über DAB+ ungefär die 3fache technische Reichweite haben als über UKW.

bis demnächst ...
Holdudieladio
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von Holdudieladio »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mo 1. Mär 2021, 16:40
Es ist nur nicht die Aufgabe der ARD eine Gebietsreform durchzuführen. Radio Bremen würde verschwinden, wenn man dieses Bundesland wegrationalisieren würde.
Nur weil Bremen ein Bundesland ist, bedeutet das ja nicht automatisch, dass es eine eigene Rundfunkanstalt mit 4 oder fünf Programmen braucht.
Würde man wenigstens noch Niedersachsen mit einbeziehen, könnte man aus Radio Bremen wieder einen NWDR machen, aber
darüber denkt man ja nicht einmal nach.
Mein Empfangsgerät: Pure Elan Connect+(mit 1 m Kupferdraht als Antenne)
Nasowas!
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von Nasowas! »

Die Aussage, Jugendliche würden kein Radio über DAB+ hören, stimmt übrigens nicht. Da hilft ein Blick in den Digitalisierungsbericht. 16% der 14-19-jährigen nutzen DAB. Und 11% sind es bei den 20-29jährigen. Die rbb-Intendantin sollte sich auch darüber mal informieren.
Nasowas!
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von Nasowas! »

Die Goldmedia-Studie prognostiziert für 2028 folgende Nutzung: UKW:33%, DAB+: 20%, Webradio: 47%. Das erscheint mir für DAB+ zu negativ, da bei jetzigem Stand DAB+ Ende des Jahrzehnts mehr Anteil erreicht. Die rbb Intendantin liegt bei ihrer Einschätzung der Empfangswege also vermutlich falsch.
PAM
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von PAM »

Nasowas! hat geschrieben: So 7. Mär 2021, 09:42 [...] Die rbb Intendantin liegt bei ihrer Einschätzung der Empfangswege also vermutlich falsch.
Wenn bisherige Ausspielwege entzogen werden, dann teilt sich die Zielgruppe in jene auf, die den verbleibenden Ausspielweg schon immer genutzt haben sowie jene, die da mitgehen - und jene, die es nicht können oder wollen und damit nicht mehr erreichbar sind.

Natürlich kann man damit die Ausspielkosten reduzieren - wobei auch die Bereitstellung der Streaming-Kapazitäten Geld kostet. Und wenn man mehr als ein paar 100 Zuhörer in ansprechender Qualität per Streaming versorgen will, dann muss man schon klotzen.

Von den funkbasierten Ausspielwegen ist unbestritten DAB+ je Programm gerechnet der ökonomischste Ausspielweg. Wenn sich von UKW verabschieden würde, dann wäre das wenigstens nachvollziehbar.
🎧📺📻📡
Nasowas!
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von Nasowas! »

Auch wenn für Frau Schlesinger DAB+ eine Übergangstechnologie ist - diese Meinung kann sie ja haben - wird in den neuen Änderungsvertrag hoffentlich auch DAB+ wieder als Übertragungsweg festgeschrieben. Alles andere wäre vollkommen absurd. Der Änderungsvertrag soll noch vor dem Herbst verabschiedet werden.
Nasowas!
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von Nasowas! »

Möglicherweise hatte Frau Schlesinger bei ihrem Statement auch vergessen, daß DAB+ für die ARD (wozu auch der rbb gehört) KEINE Übergangstechnologie ist. :xcool: Eine größere Diskussion hat sie auch nicht ausgelöst. Bleibt zu hoffen, daß DAB+ auch im neuen Staatsvertrag ein wichtiger Übertragungsweg bleibt. ;)
zerobase now
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von zerobase now »

Nasowas! hat geschrieben: Sa 6. Mär 2021, 20:10 16% der 14-19-jährigen nutzen DAB.
Dabei bietet doch gerade DAB+ für Jugendliche die Programme die sie über UKW nicht finden wie z.B. SSL, Energy, Teddy, Toggo, Das Ding, Puls etc.) Trotzdem hat man diese Hörer für das lineare Radio verloren. Die Zahlen bedeuten ja im Umkehrschluss, dass 3/4 kein Radio mehr hören oder das Internet nutzen.
Nasowas!
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von Nasowas! »

Nö. Bei der meistgenutzten Übertragungart dominiert immer noch UKW - bei allen Altersgruppen. Daher ist der Wert in der angegebenen Gruppe für DAB gut.
SeltenerBesucher
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Re: DAB+ Berlin/Brandenburg

Beitrag von SeltenerBesucher »

Jugendliche sind für die Radiomacher völlig uninteressant. Die sind völlig fremdbestimmt verplant. Die stehen später auf als Erwachsene, denn sie brauchen weniger Zeit für Körperpflege & Co., sie frühstücken schnell, gehen ohne Radio zur Haltestelle und treffen Freunde, mit denen sie chatten. Dann zwischen 7 und 15 Uhr Schule, Heimweg nach dem sie Erwachsenen zuhören mussten, haben die kein Bock aufs Radio, wo wieder Erwachsene den Ton angeben. Im Fall von Mama-/Papa-Taxi hören sie dann ein wenig Radio. Zuhause gibt es dann Mittagessen und Hausaufgaben werden gemacht. Wann sollen die Schüler tatsächlich Radio hören? Wann kommt im Radio etwas für sie Relevantes vor? Auf dem Schulhof sind Computerspiele, Musik und das Streamingangebot die entscheidenden Themen, wenn überhaupt. Durch die Einführung der OGS hat Radio tatsächlich die Popokarte gezogen. Wer vor den 1990er-Jahren nach Hause kam, hatte wenig Grund den Fernseher einzuschalten, denn einige Programme starteten erst nachmittags, wie z.B. Pro 7. RTL hat schon Frühstücksfernsehen gemacht. Es gab nichts anderes, also wurde Radio gehört. Heute läuft YouTube.
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