UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

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Radio10
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Radio10 »

Der Sender Aholming schaffte es abends bis nach Adana in der Türkei.Den konnte man dort mit einem guten Kofferradio noch hörbar empfangen.Mit der Inbetriebnahme des Senders Wesel hatten damals besonders viele im Nahbereich Störungen im ARD Empfang auf Kanal 9.Hier wurden dann Sperren für 102,8 Mhz eingebaut.Damals hatte der DLF eine sehr gute Reichweite über Wesel.Heute wo alles links und rechts zugefunkt wird,ist das leider nicht mehr so.Gerade an der NL Grenze stört da viel.
Klaus
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Klaus »

Radio10 hat geschrieben: Fr 2. Okt 2020, 21:26Damals hatte der DLF eine sehr gute Reichweite über Wesel.Heute wo alles links und rechts zugefunkt wird,ist das leider nicht mehr so.
Richtung Düsseldorf aber nicht. Ich hatte mich damals immer gewundert: in Wesel ging ein 100 Kilowatt-Sender in Betrieb - der hätte in Düsseldorf doch Ortssender sein müssen, vergleichbar mit Langenberg. Der Empfang war aber nie sauber und die Signalstärke nie besonders hoch. Das war so um das Jahr 1990. Ich weiß nicht, ob es damals schon Nordhelle 102,7 MHz gab, die sich evtl. störend bemerkbar gemacht und den DLF-Empfang verhindert hat.
DJ Taifun
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von DJ Taifun »

Die 89,1 kommt weiterhin von Bad Godesberg-Heiderhof mit 5KW Rund.
Die 102,8 wurde Anfangs wegen den TV Störungen zur Nachmittagszeit abgeschaltet, wenn ich mich nicht irre.
DJ Taifun
Radio10
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Radio10 »

An eine Abschaltung am Nachmittag kann ich mich so nicht mehr erinnern.Vielleicht ganz im Anfang um den Sender zu turnen.Ja das Diagramm ist nach Düsseldorf eingedrückt.Aber heute kein Maßstab mehr.Es wurden hier viele Antennen geändert für die ARD.Sperre oder Sender Kleve K 46 usw. Da ich 25 km von Wesel wohnte drückte er auf UKW mit Antenne Richtung Langenberg,gleiche Richtung,alles zu.Heute wie gesagt ist der Empfang vom DLF schlechter und bei leichter Tropo ganz mies,dann vor allem im Auto.
Manager
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Manager »

Bremen 95,0 war tatsächlich geplant. Das ist kein Fehler in der Liste.
Dann plante der NDR aber NDR 4 und brauchte neben seinen 3 Gastarbeiterfrequenzen in Hamburg-Mittelweg, Kiel/Kronshagen und Harz-West weitere freie Frequenzen. Die "fand" und bekam er dann in Bremen und Bremerhaven.

Aurich 101,1 ist aber ein Fehler bzw. ein Versehen. Da wurde bei Genf 84 die 101,8 geplant - genauso wie Smilde 101,0 und Bremen 101,2 mit jeweils 100 kW.

Zur Frage Kreuzberg / Heidelstein 105,3:
Bei Genf 84 gab es keine Planungen für den Standort Rhön (Heidelstein). Für Bayern wurden 93,1 / 96,3 / 98,3 / 101,9 / 103,3 / 105,3 / 107,9 auf dem Kreuzberg geplant; für Hessen 100,9 / 104,8 / 106,2 / 107,3 auf der Wasserkuppe. Als dann aber kein Sender auf der Wasserkuppe gebaut werden durfte, wurden einige Frequenzen zum Bundespost Sender Rhön umkoordiniert - auch die 103,3.

Zu den Frequenzkarten 1986/87:
Bei Genf 84 wurden entlang der Grenzen leistungsstarke Sender geplant. Offiziell durften die erst zum 01.07.87 in Betrieb genommen werden - es sei denn die Nachbarländer stimmen einer früheren Inbetriebnahme zu. Letzteres war im Westen der Fall. Im Osten (DDR, CSSR) aber nicht. Und so konnten die neuen Sender entlang der DDR Grenze auch erst ab 01.07.87 eingeschaltet werden. Bei R.SH, radio ffn und Radio Hamburg war das genauso.
Dudelsack
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Dudelsack »

So, zunächst einmal vielen, herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten! :spos: Aha, die Planung für die 95,00 MHZ gab es also doch. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir schon so im Stillen gedacht, wenn da selbst unser manager nichts darüber wüsste, dann könne das wohl nur ein Fehler sein.
Ach ja, die Kassette habe ich übrigens inzwischen mal digitalisiert. Falls irgendjemand Interesse daran haben sollte, kann er mir gerne eine PM schicken.
Staumelder
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Staumelder »

Danke, Manager. Das mit der 95,0 wusste ich überhaupt nicht obwohl ich zu der Zeit schon vom UKW-Fieber infiziert war. Vom Start hatte ich seinerzeit entweder in der Hörzu oder über eine NDR-Broschüre gelesen (seinerzeit hat der NDR öfter mal Imageflyer per Post verteilt). Viel mehr Infoquellen hatte ich damals nicht.

Zu Wesel: den Sender habe ich irgendwann im Winter entdeckt. Gefühlt 1985, kann aber auch ein Jahr später gewesen sein. Fand ich spannend, da meine Eltern gern einzelne Sendungen im DLF gehört haben und ich den Sender stolz wie Oscar auf UKW präsentieren konnte. Nördlich von Osnabrück schaffte er es im Cassettenrecorder bis auf etwa O=3 (was neben dem dicken BFBS-Signal auf 103,0 schon okay war). Wenn ich hier lese, dass er in Düsseldorf schlecht zu empfangen war, wundert mich das ein wenig. Oder wurde seinerzeit mit Richstrahlung gearbeitet?
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Optimierer
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Optimierer »

Die 89.1 kam nie vom Venusberg, sie kommt nach wie vor von dem kleineren Masten in Bad Godesberg, das habe ich vor ein paar Jahren mit einem VW-Autoradio (mit Feldstärkeanzeige im Service-Modus) selbst vor Ort getestet.
DJ Taifun
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von DJ Taifun »

Für die 102,8 100KW koordiniert aus früheren Zeiten zeigt Radiomobil das an:
Wesel-Büderich 102,8 100KW  0,1° 99,97,95 250km openstr W7_page1_image1.jpg
DJ Taifun
DJ Taifun
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von DJ Taifun »

Für den ersten DLF UKW Sender, 89,1 BN-Heiderhof 5KW, zeigt Radiomobil:
BN-Heiderhof 89,1 5KW  99,97,95 opstr 250km W7_page1_image1.jpg
Die Landkarten sind von Openstreet.
Höhenlinien Abstände jeweils 100m.
DJ Taifun
Funker Tommy
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Funker Tommy »

Dann steht in manchen Listen bei 89.1 vielleicht fälschlicherweise der Venusberg.

Heute morgen hier im Lahntal ma die 102.8 getestet. Kam nur Regenbogen vom Kö'stuhl.
Dafür gehen hier neben Feldbg und Bonn noch Saarburg, "Koblenz", Boppard, Mayen und Nordhelle
Zuletzt geändert von Funker Tommy am So 4. Okt 2020, 15:22, insgesamt 2-mal geändert.
Ruhrwelle
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Ruhrwelle »

Wesel steht einfach zu niedrig. Gegen die Mittelgebirge südöstlich vom Sender kommt man auch mit der Antennenhöhe nicht an. Auch im östlichen Ruhrgebiet ist Wesel trotz der relativ kurzen Entfernung nicht besonders stark, dazu natürlich noch das altbekannte Wesel-Nordhelle-Problem.
QTH: Niederwenigern [NRW] 5km nördlich vom Sender Langenberg
RX: Dacia MediaNav DAB+, TEF6686-Radio, Roberts Radio Play 11 (FS-Siena)
Marc!?
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Marc!? »

Funker Tommy hat geschrieben: So 4. Okt 2020, 12:01 Dann steht in manchen Listen bei 89.1 fälschlicherweise der Venusberg.

Heute morgen hier im Lahntal ma die 102.8 getestet. Kam nur Regenbogen vom Kö'stuhl.
Dafür gehen hier neben Feldbg und Bonn noch Saarburg, "Koblenz", Boppard, Mayen und Nordhelle
Also ich habe in relevanten Listen noch nie Venusberg gelesen. Warum auch, macht ja keinen Sinn.
Router
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Router »

Manager hat geschrieben: Sa 3. Okt 2020, 15:18 Bremen 95,0 war tatsächlich geplant. Das ist kein Fehler in der Liste.
Dann plante der NDR aber NDR 4 und brauchte neben seinen 3 Gastarbeiterfrequenzen in Hamburg-Mittelweg, Kiel/Kronshagen und Harz-West weitere freie Frequenzen. Die "fand" und bekam er dann in Bremen und Bremerhaven.
"Frequenzinhaber" der 95,0 MHz Bremen-Walle ist Radio Bremen. Ob von Radio Bremen mal tatsächlich geplant war, diese Frequenz dem DLF zur Verfügung zu stellen, kann ich nicht sagen. Als das neue Programm NDR 4 auf Sendung ging, wurde diese Frequenz per Vertrag dem NDR zur Verfügung gestellt, da der NDR mit Ausnahme der erwähnten 3 "Gastarbeiter-Frequenzen" über keine UKW-Frequenzen für NDR 4 verfügte. Aus diesem Grund wurde NDR 4 auch zunächst über die Mittelwellen des NDR ausgestrahlt. Weitere UKW-Frequenzen für NDR 4 kamen erst später hinzu, z.B. die 98,6 MHz aus Steinkimmen.
Offensichtlich läuft der Vertrag zwischen dem NDR und Radio Bremen über die Nutzung der 95,0 MHz sehr langfristig, siehe viewtopic.php?t=55574&start=5895:
"Die 95,0 hat sich der NDR Ende der 1980er von Radio Bremen "geliehen" um sein neues Programm (NDR 4) von dort zu verbreiten. Da waren 98,6 etc. noch in weiter Ferne. Da man von dort aus NDS versorgen möchte, macht eine Abstrahlung der NDS-Version Sinn. Das gilt dann auch für DAB+. Die Verträge zwischen NDR und Radio Bremen laufen langfristig und sind nicht mal eben kündbar. Radio Bremen wollte NEXT zunächst auf die 95,0 packen, der NDR hat jedoch einer vorzeitigen Vertragsaufläsung nicht zugestimmt. Also hat man NEXT auf die 96,7 gewuppt."
Radio Bremen nutzt die 95,0 MHz während der Sitzungen der Bremischen Bürgerschaft für die Übertragung der Plenarsitzungen, siehe https://www.bremische-buergerschaft.de/ ... ache=1&L=0. Die RDS-Kennung wechselt dann m.W. auf "Bremen 5".
Klaus
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Re: UKW-Sender des Deutschlandfunks in den 80ern

Beitrag von Klaus »

DJ Taifun hat geschrieben: Sa 3. Okt 2020, 23:40 Für die 102,8 100KW koordiniert aus früheren Zeiten zeigt Radiomobil das an:

Wesel-Büderich 102,8 100KW 0,1° 99,97,95 250km openstr W7_page1_image1.jpg
Danke für die Karte :-)

Ich hatte früher, um das Jahr 1990, eine für damalige Zeiten relativ hochwertigen Walkman der Firma AIWA, mit FM/AM Tuner mit Digitaldisplay und bin häufig am Rheinufer in Höhe Altstadt / Tonhalle und weiter nördlich im Rheinpark Golzheim am Robert-Lehr-Ufer spazieren gegangen und erinnere mich, dass die 102,8 allenfalls in Mono sauber zu hören war. In Stereo hat es furchtbar gezischt und gerauscht. Ich denke, dass die Frequenz stationär auch nicht "küchenbrüllwürfeltauglich" ist/war. Man brauchte schon mindestens ein UKW-Faltdipol um zumindest sauberen Mono-Empfang zu haben.

Interessant finde ich persönlich die Frage, ob denn die Richtdiagramme mit Änderung der Auftragslage des DLF geändert worden sind. Vor 1990 dienten die grenznahen Standorte ja primär der Versorgung des granznahen Auslands, das heißt Wesel müsste Richtung der Niederlande gesendet haben. Über Flensburg 103,3 MHz wurde auch das dänischsprachige Programm ausgestrahlt. Eigentlich hätte man über Wesel auch das niederländischsprachige und über Hornisgrinde, Blauen und Saarburg auch das französischsprachige Programm ausstrahlen können...
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