Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Das Radioforum. Hier dreht sich alles um die technischen Seiten des Radio- und TV-Empfangs.
Jens1978
Beiträge: 777
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 01:08
Wohnort: Bremer Umland

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von Jens1978 »

Es ist doch bezeichnend, dass in den angeblich so abgehängten Dörfer zumeist der Alarm funktioniert hat. In den Städten nicht. Um 11 Uhr bin ich gerade in Bremen angekommen, Schwachhausen, Horn. Nix, absolute Ruhe. Wenn tatsächlich was passiert wäre was meine unmittelbare Reaktion erfordert hätte ... nun ja. KatWarn hat mir um 12:10 mitgeteilt, dass Warntag wäre. Ganz toll. NDR Info, das Programm lief bei mir, hatte von ca. 10:55 bis 11:01 über den Warntag informiert. Die Slideshow war die übliche, war nix spezielles (meines Wissens nach).
RADIO354 hat geschrieben: Fr 11. Sep 2020, 16:02 In der Sendung " Brisant " ( ARD ) wurde der Warntag auch Thematisiert.
Offensichtlich hatten zu Viele Gleichzeitig alarmiert und dadurch ist es zur Überlastung gekommen.
[...]
Ja, das ist wirklich zu dumm, dass da gleichzeitig zu viele einen Alarm ausgelöst haben ... Was haben die sich eigentlich dabei gedacht? Frechheit! :motz: In echten Katastrophenfällen stimmen sich natürlich vorher alle genau ab, wann sie wie den Knopf zu drücken haben und halten sich natürlich an diese Absprachen, ist völlig klar. Aber selbst dieser Zustand kann ja gar nicht eintreten, da größere Katastrophen, welche einen solchen Aufwand rechtfertigen, ja meist sowieso extreeeem lokal sind, so dass höchstens die lokale Nebenstelle der Zweigstelle einer Dorf- und Gemeindefeuerwehr den Alarm alleine auslöst. Ist das nicht toll! Deutschland will auf "technisch voll dabei" spielen und vergisst, dass die komplette Infrastruktur leider doch noch aus den 90ern, also dem Zeitraum der antiquierten analogen, Hardware Sirenen ist, die man, großkotzig wie man ist, mal eben abgebaut hat. Zu dumm, wieder aus einem Traum im Himmelbettchen erwacht und im mitteleuropäischen-infrastrukturellen Albanien angekommen, . :heul: :rolleyes:
Wieso kann man nicht einfach mal akzeptieren, dass in Krisenzeiten einfache und robuste Technik vielleicht doch das sinnvollste ist. Was nützt ein Handyalarm, wenn der Strom in den Mobilfunkstationen im Umkreis von 20 km nicht vorhanden ist. Dort sind doch keine Notstromaggregate. Und was nützt ein handbetriebenes bzw. mit Kurbel aufladbares Kofferradio, wenn der örtliche Sender ebenfalls keine Notstromversorgung mehr hat, großflächige Mittel- und Langwelle gibt es doch genauso wenig mehr ... so ein analoge Sirene, meinetwegen zur Not sogar mit Handbetrieb einschalt- und bedienbar ist doch sowas von unkaputtbar.
Manager hat geschrieben: Fr 11. Sep 2020, 09:12Manchmal hängt die Wahl des vorangestellten Artikels aber nicht nur von der Region, sondern von der Tageszeit ab.
Tagsüber => der Weizen / das Korn
Abends => das Weizen / der Korn :D
:joke: :bruell:
QTH: Bremer Umland
793267
Beiträge: 1357
Registriert: Di 11. Jun 2019, 19:19

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von 793267 »

Jens1978 hat geschrieben: Sa 12. Sep 2020, 01:09 Es ist doch bezeichnend, dass in den angeblich so abgehängten Dörfer zumeist der Alarm funktioniert hat. In den Städten nicht. Um 11 Uhr bin ich gerade in Bremen angekommen, Schwachhausen, Horn. Nix, absolute Ruhe. Wenn tatsächlich was passiert wäre was meine unmittelbare Reaktion erfordert hätte ... nun ja. KatWarn hat mir um 12:10 mitgeteilt, dass Warntag wäre. Ganz toll. NDR Info, das Programm lief bei mir, hatte von ca. 10:55 bis 11:01 über den Warntag informiert. Die Slideshow war die übliche, war nix spezielles (meines Wissens nach).
RADIO354 hat geschrieben: Fr 11. Sep 2020, 16:02 In der Sendung " Brisant " ( ARD ) wurde der Warntag auch Thematisiert.
Offensichtlich hatten zu Viele Gleichzeitig alarmiert und dadurch ist es zur Überlastung gekommen.
[...]
Ja, das ist wirklich zu dumm, dass da gleichzeitig zu viele einen Alarm ausgelöst haben ... Was haben die sich eigentlich dabei gedacht? Frechheit! :motz: In echten Katastrophenfällen stimmen sich natürlich vorher alle genau ab, wann sie wie den Knopf zu drücken haben und halten sich natürlich an diese Absprachen, ist völlig klar. Aber selbst dieser Zustand kann ja gar nicht eintreten, da größere Katastrophen, welche einen solchen Aufwand rechtfertigen, ja meist sowieso extreeeem lokal sind, so dass höchstens die lokale Nebenstelle der Zweigstelle einer Dorf- und Gemeindefeuerwehr den Alarm alleine auslöst. Ist das nicht toll! Deutschland will auf "technisch voll dabei" spielen und vergisst, dass die komplette Infrastruktur leider doch noch aus den 90ern, also dem Zeitraum der antiquierten analogen, Hardware Sirenen ist, die man, großkotzig wie man ist, mal eben abgebaut hat. Zu dumm, wieder aus einem Traum im Himmelbettchen erwacht und im mitteleuropäischen-infrastrukturellen Albanien angekommen, . :heul: :rolleyes:
Wieso kann man nicht einfach mal akzeptieren, dass in Krisenzeiten einfache und robuste Technik vielleicht doch das sinnvollste ist. Was nützt ein Handyalarm, wenn der Strom in den Mobilfunkstationen im Umkreis von 20 km nicht vorhanden ist. Dort sind doch keine Notstromaggregate. Und was nützt ein handbetriebenes bzw. mit Kurbel aufladbares Kofferradio, wenn der örtliche Sender ebenfalls keine Notstromversorgung mehr hat, großflächige Mittel- und Langwelle gibt es doch genauso wenig mehr ... so ein analoge Sirene, meinetwegen zur Not sogar mit Handbetrieb einschalt- und bedienbar ist doch sowas von unkaputtbar.
Manager hat geschrieben: Fr 11. Sep 2020, 09:12Manchmal hängt die Wahl des vorangestellten Artikels aber nicht nur von der Region, sondern von der Tageszeit ab.
Tagsüber => der Weizen / das Korn
Abends => das Weizen / der Korn :D
:joke: :bruell:
Das ist nicht nur ein Bremer Problem:
Auch dort dürften, nur noch Sirenen, im Überflutungsbereich der Weser, in Bremen/Bremerhaven vorhanden sein. Die dann, in Gebieten in Weser nähe, die von Überflutungen bedroht sind, auch aktiviert wurden.
Stand: 11.09.2020 06:41 Uhr - NDR 90,3
Warntag mit Pannen: Viele bekamen Probealarm nicht mit
Am bundesweiten Katastrophen-Warntag hat in Hamburg am Donnerstag vielerorts Stille geherrscht. Während unter anderem in Alsternähe und in Wilhelmsburg die Sirenen heulten, waren sie in anderen Stadtteilen nur leise aus der Ferne zu hören, andernorts auch gar nicht. Ein Sprecher der Innenbehörde sagte: "Die Sirenen haben pünktlich ausgelöst in Hamburg." Die 131 Sirenen der Hansestadt stünden allerdings nur in Gebieten in Elbnähe, die von Überflutungen bedroht seien. Ein flächendeckendes Sirenennetz gebe es heutzutage nicht mehr.
PS
Übrigen, an meinen Arbeitsplatz, im Gefährdeten Hamburger Gebiet (Umliegend, nur Gewerbe), hörte man, vom den Jährlichen Sirenen Tests (zu beginn der Sturmflut Saison), meistens auch nichts, oder nur leise Sirenen, im Hintergrund.
Hing, von verschieden Faktoren ab, zu laute Umgebung (laufende Maschinen), Windrichtung usw..

Bei benutzen, von Warn APPs/Handys (besonders, beim Fahren), gab es, wie beim Autofahren, schnell die rote Karte (Abmahnung/fristlose Kündigung), da ein Handy Benutzungs Verbot bestand.
Chris_BLN
Beiträge: 1778
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 15:35

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von Chris_BLN »

Hier noch aus dem Journaline des DRadio:
1.png
1.png (9.85 KiB) 2169 mal betrachtet
2.png
3.png
Blue7
Beiträge: 104
Registriert: So 2. Sep 2018, 15:34

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von Blue7 »

dehnmedia.de berichtet heute am 13.09.2020
Digitalradio: DAB+ beim „Warntag“ erfolgreich im Einsatz
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Im Gegensatz zum sonstigen Geschehen beim bundesweiten „Warntag“ hat das System von DAB+ funktioniert. Das teilte ein Sprecher von Digitalradio Deutschland auf Nachfrage von infosat mit. „Die unabhängig von Internet und Mobilfunk funktionierenden Rundfunknetze sind ein zuverlässiger Kanal zur Warnung und Information der Bevölkerung“, so das Fazit.
Die Signalisierung „TestAlarm“ wurde demnach um 11 Uhr bei Deutschlandradio Köln ausgelöst. Damit konnten Informationen zum Probealarm über das Programm Deutschlandfunk im Bundesmux 1 der Media Broadcast verbreitet werden. Parallel wurde ein Meldungstext über Journaline des DLF gesendet. „Damit waren sendeseitig alle Voraussetzungen für die Aussendung einer Warnung über DAB+ gegeben“, so der Bericht.
Auf der Empfangsseite bestätigt man den einwandfreien Empfang des Testalarms mit Referenzempfängern in Köln und Berlin. Kompatible Radios hätten innerhalb des Bundesmux auf die Notfallinfos umgeschaltet. Geeignete Noxon-Radios wurden „innerhalb einer Minute aus dem Standby“ geholt und auf DLF geschaltet. Nach Löschung der Signalisierung (Alarmende) schalteten diese Geräte in den Normalbetrieb zurück, so der Bericht.
EWF wurde seit 2013 mehrfach in Bayern und Sachsen-Anhalt getestet. Im DAB+-Mux Wien wurden zeitweise bis zu fünf EWF-Kanäle für mehrsprachige Infos zu Corona geschaltet.
HAL9000
Beiträge: 302
Registriert: Sa 1. Sep 2018, 10:38
Wohnort: Wilhelmshaven

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von HAL9000 »

Und Spiegel berichtet heute, dass nach dem Pannen- Warntag der Behördenchef gehen soll:

https://www.spiegel.de/panorama/warntag ... bf1670605e
Ant: Humax 80cm Sat auf Stab USALS PolarMount- Rotor, UKW-Antenne 14 El. Kompaß @ Rotor
RX: microtelecom PERSEUS & microtelecom FM+
KFZ: Alpine i902D-G6
Radio-DX
Beiträge: 849
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 22:08
Wohnort: Nähe Neustadt a.d. Orla (Ostthüringen)

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von Radio-DX »

Das wird den "Chef" wenig beeindrucken.
Gehalt und alle anderen Vergünstigungen laufen weiter.
In welchem Büro er seine Zeit absitzt, ist ihm sicherlich egal. :D
QTH: Nähe Neustadt a.d. Orla (Ostthüringen)
Empfangsrekord mit RDS-PS: 3075 km (Madeira: 88,0 MHz, Radio Renascenca, Sporadic-E am 12.06.2013)
pomnitz26
Beiträge: 6848
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 16:40
Wohnort: südliches Sachsen-Anhalt

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von pomnitz26 »

Bei mir kam gestern auf Katwarn eine Testmeldung an.
Nebenbeiradiohörer
Beiträge: 40
Registriert: Mi 13. Mai 2020, 08:10
Wohnort: OWL

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von Nebenbeiradiohörer »

Blue7 hat geschrieben: So 13. Sep 2020, 16:37 dehnmedia.de berichtet heute am 13.09.2020
Digitalradio: DAB+ beim „Warntag“ erfolgreich im Einsatz
[...]
Auf der Empfangsseite bestätigt man den einwandfreien Empfang des Testalarms mit Referenzempfängern in Köln und Berlin. Kompatible Radios hätten innerhalb des Bundesmux auf die Notfallinfos umgeschaltet. Geeignete Noxon-Radios wurden „innerhalb einer Minute aus dem Standby“ geholt und auf DLF geschaltet. Nach Löschung der Signalisierung (Alarmende) schalteten diese Geräte in den Normalbetrieb zurück, so der Bericht.
[...]
Dann gehört mein Noxon A120+ leider nicht zu den o.g. "geeigneten Noxon-Radios". Das blieb nämlich auf Standby...
2-0-8
Beiträge: 173
Registriert: Fr 31. Aug 2018, 19:21
Wohnort: CH-Frutigen

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von 2-0-8 »

HAL9000 hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 15:06 Und Spiegel berichtet heute, dass nach dem Pannen- Warntag der Behördenchef gehen soll...
Und wenn der Behördenchef weg ist, funktioniert plötzlich alles? :gruebel:
* XHDATA D-808 * SONY XDR-P1DBP *
Spacelab
Administrator
Beiträge: 7786
Registriert: Mi 15. Aug 2018, 21:01
Wohnort: Saarlouis
Kontaktdaten:

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von Spacelab »

Das nicht. Aber man hofft das der neue Chef alles zum Laufen bekommt.
793267
Beiträge: 1357
Registriert: Di 11. Jun 2019, 19:19

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von 793267 »

viewtopic.php?f=4&t=59189&start=135
von 793267 » Fr 11. Sep 2020, 00:57
Das Bundesamt für Bevölkerungschutz, hätte über ein bundesweites integriertes zentrales Katastrophen Leitstellen Netz, auch alle vorhandenen Sirenen steuern können, ob mit oder ohne Lautsprecher,
Bei allen Untergeortnete Katastrophen Leitstellen, läge dann dies, als Info vor.
Untergeortnete Katastrophen Leitstellen (Land/Landkreis), hätten weiterhin die Möglichkeit, hier bei Regionalen Katastrophen einzugreifen.
Hier fehlt ein bundesweites integriertes Katastrophen Leitstellen Netz.

Mit folgenden Katastrophen Alarm Auslösungsmöglichkeiten, durch folgende Dienststellen.
1 Katastrophen Alarm Bundesweit.
2 Katastrophen Alarm Länder, Regional.
3 Katastrophen Alarm Landkreise, noch Regionaler, da auch für einzelne Orte zuständig.
Alle anderen Dienststellen, erhalten Automatisch, ein Info, von der Katastrophen Alarm auslösenden Katastrophen Leitstelle.

Somit sind auch alle kleinen (regional)/großen (überregional) Katastrophen arten, auch Landkreis/Länder übergreifend abgedeckt.

Nur so kann ein durcheinander, wie am Bundesweiten Warntag: 10. September 2020, vermieden werden.
Knopfdrücker, in zu vielen Leitstellen, mit dem Erfolg der Systemüberlastung.
Kein Leitstellen Knopfdruck, kein Sirenen Alarm, obwohl Sirenen vorhanden.
793267
Beiträge: 1357
Registriert: Di 11. Jun 2019, 19:19

Re: Bundesweiter Warntag: 10. September 2020

Beitrag von 793267 »

Hierzu einige Lageberichte, aus Schleswig Holstein.
Auswertungsergebnisse:
Was am 1 Bundesweiten Warntag, alles schief lief.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... ag126.html
Warum der erste bundesweite Warntag in SH floppte
Stand: 30.09.2020 19:46 Uhr
Am 10. September, am ersten bundesweiten Warntag, sollten überall Sirenen heulen und Apps Alarm schlagen. Koordiniert, zur Probe. Doch er floppte - auch weil ein zentraler Zugriff fehlt.

von Stefan Böhnke

Die wohl am meisten gestellte Frage an diesem Tag war: "Hast Du was gehört?" Warum die Antwort oft "nein" lautete, beschäftigte am Mittwoch auch den Innen- und Rechtsausschuss des Landtages. Tim Brockmann, innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, brachte es im Anschluss auf den Punkt: "Der Warntag ist eigentlich ein Erfolg, weil er nicht funktioniert hat." Denn nun sei bekannt, wo nachgebessert werden muss.

Kein zentraler Zugriff von Leitstellen
Von den einst 4.230 Sirenen im Land gibt es heute noch 2.600. Viele werden von den Gemeinden für den Brandschutz genutzt. Einen zentralen Zugriff von den Leitstellen gibt es nicht überall - weshalb in vielen Kreisen am Warntag die Sirene stumm blieb. Eine überraschende Erkenntnis für Brockmann: "Ich komme aus einer Generation, die sich noch daran erinnert, dass auf der Rückseite der Telefonbücher entsprechende Sirenen-Signale gewesen sind."

Apps stumm wegen Überlastung
Da sich Warnmeldung von Bund und Ländern überlappten, kam es am Warntag auch noch zu Computerüberlastungen, weshalb auch Warnapps vielfach nicht funktionierten. Diese sehen die Abgeordneten ohnehin nur als Zusatz an - nachts wären schließlich viele Handys stummgeschaltet. Bis zum Warntag 2021 gibt es also viel zu tun.

Warntag in SH: Sirenen heulten nicht überall
Zum bundesweiten Warntag sollten am Donnerstag um 11 Uhr Sirenen und andere Warnsysteme ausgelöst werden. Funktioniert hat das laut Lagezentrum in Kiel aber offenbar nicht überall wie gedacht.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... ag106.html
Stand: 10.09.2020 09:42 Uhr
Warntag: Das große Heulen in Schleswig-Holstein

von Christian Nagel

Überschwemmungen, Waldbrände, flächendeckende Stromausfälle - zum Glück kommen solche Gefahrenszenarien in Schleswig-Holstein nicht so häufig vor. Doch im Fall der Fälle sollen die Menschen möglichst schnell darüber informiert werden, dass Gefahr besteht. Das wird heute ab 11 Uhr getestet. Ein besonders großes Risiko für Gefahrensituationen sahen die Sicherheitsbehöden in Deutschland während des kalten Krieges. Allein in Schleswig-Holstein wurden deshalb mehr als 4.200 Sirenen installiert, mit denen die Bevölkerung vor einem Angriff gewarnt werden sollte.

Bund gab Sirenen auf und an Städte und Kreise ab
Anfang der 90er Jahre gab der Bund die Sirenen auf. Laut schleswig-holsteinischem Innenministerium übernahmen die Kreise etwas mehr als die Hälfte der Sirenen. Sie werden aktuell für die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren eingesetzt. Dann heulen die Sirenen innerhalb einer Minute drei Mal kurz auf. Die wenigsten kennen jedoch das Sirenensignal, das eine Minute lang auf- und abheult. Es bedeutet: Gefahr! Radio an und auf Durchsagen achten! Wie viele Sirenen zum Warntag in Schleswig-Holstein genau aufheulen werden, ist beim Innenministerium nicht bekannt. Nach Angaben eines Sprechers gibt es keine landesweite Statistik. Unklar ist auch, ob alle Sirenen für den heutigen Test geeignet sind. Sie könnten zu alt und nicht dafür ausgerüstet sein.

Warnung erfolgt auch über zusätzliche Warnmittel
Trotzdem sieht das Innenministerium das Land für die Warnung vor Gefahrensituationen gut gewappnet. Zum einen, weil viele Kommunen bereits alte Sirenen gegen neue elektronische Anlagen ausgetauscht haben, zum anderen, weil nicht nur über Sirenen gewarnt wird. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe setzt auch auf die Warnung per Radio und Fernsehen. Auch spezielle Apps, wie zum Beispiel die Warn-App NINA, soziale Netzwerke, Lautsprecherdurchsagen und digitale Anzeige- und Werbetafeln sollen zum Einsatz kommen. Zum Warntag werden diese Möglichkeiten getestet. Pünktlich um 11 Uhr soll die Probe-Warnung abgesetzt werden. 20 Minuten später erfolgt die Entwarnung. Sirenen werden dafür eine Minute durchgängig heulen. Das Signal für "Keine Gefahr mehr".

Warntag findet nun jährlich im September statt
Wir wollen die Menschen sensibilisieren und auf die verfügbaren Warnmittel und die Sirenensignale aufmerksam machen, heißt es aus dem Innenministerium in Kiel. Deshalb hat die Innenministerkonferenz entschieden, den bundesweiten Warntag jährlich durchzuführen. Und zwar am zweiten Donnerstag im September.

Warntag mit Pannen: Sirenen und Apps oft still
In ganz Deutschland haben heute Sirenen geheult. Grund zur Sorge bestand aber nicht, es war nur ein Probealarm am ersten bundesweiten Warntag. Die Alarmierung war jedoch lückenhaft.
Antworten