102.1 hat geschrieben: ↑Fr 27. Mär 2020, 20:34
Manager hat geschrieben: ↑Fr 27. Mär 2020, 19:45
Leprechaun hat geschrieben: ↑Do 26. Mär 2020, 22:15
Und auch ich habe Jahrelang auf der Insel gelebt, auch ich würde jederzeit die BBC dem deutschen ARD & ZDF-Filz vorziehen.
Wirklich? Nach meiner bescheidenen Meinung hat die BBC in Sachen Brexit vollkommen versagt und ist nur noch eine Parodie ihrer selbst.
Hier vom Kontinent aus konnte jeder die vielen Halbwahrheiten und offensichtlichen Lügen im Vorfeld des EU-Referendums leicht erkennen - auch dank entspechender Berichterstattung in den Printmedien sowie ARD & ZDF. Wo war da die dringend notwendige Aufklärung der britischen Wähler durch die BBC - dem jahrzehntelang gefeierten Vorbild des öffentlich-rechtlichen Rundfunks überhaupt?
Ich hatte BBC unter der Theresa May Zeit sehr Brexit-Kritisch wahrgenommen. Unter Johnson kam dann das Problem des Einflusses der Regierung auf die BBC, mehrheitlich im Zusammenhang mit Brexit. Da sind auch einige Dinge aufgetreten, die nicht passend waren, etwa um die Führung der BBC auszutauschen, zu Gunsten Jemandem dem Johnson besser passt.
Zudem sei auch gesagt, dass man nicht nur nach UK sehen muss, um Fehler zu finden.
Angela Merkel's Flüchtlingspolitik und generell Deutschlands Einstellung zum Thema Einwanderung und Migration ist am Ende auch ein Graus. Auch dies hatte einige Wähler in UK motiviert für den Brexit zu stimmen, das Thema Einwanderung war ja eines der Hauptthemen. Gut, wo bleiben die User, die mich nun ins AfD oder neoliberale Eck stellen werden. Ach ja, das Wort Hass fehlt ja auch noch.....
Am Ende ists in keinem Land perfekt, auch nicht in Deutschland, auch wenn dies Einige meinen.
Ja, im UK kann Boris Johnson der BBC mit der NIchtverlängerung der Royal Charter drohen und sie damit gefügig machen. Er kann ihr einfach damit, dass bestimmte Personenkreise keine GEbühren mehr zahlen und das nicht geahndet wird, die Finanzen entziehen. Er kann übrigens auch, ohne das Parlament zu fragen, einen Krieg anfangen.
All das geht bei uns nicht, weil wir ein Grundgesetz und ein Bundesverfassungsgericht haben.
Es hat z. B. vor einigen Jahren die Zusammensetzung des ZDF-Fernsehrates für verfassungswidrig erklärt, weil zu viele Politiker drin saßen. Es hat entschieden, dass es Privatfunk nur geben darf, weil es daneben auch öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt. Und es hat auch entschieden, dass die Gebühren nicht willkürlich gekürzt werden dürfen.
Im UK hängt sehr viel davon ab, wie standhaft die Oberen der BBC sind und in welchem Maße die öffentliche Meinung einem Prime Minister and First Lord of the Treasury solche Eingriffe übel nimmt. Theoretisch könnte (was immer als Schutz der ungeschriebenen Verfassung angeführt wird) die Queen ihre Unterschrift verweigern. Das ist aber seit Jahrhunderten nicht mehr passiert, womit dieses REcht nach verbreiteter Auffassung als erloschen gilt.
Da lobe ich mir unser Grundgesetz und die Karlsruher Demokratieversicherung.
Und genau deshalb ist es eine Beleidigung, wenn rechte Kreise unseren wertvollen öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Staatsfunk diffamineren. Wie sagte schon Goebbels: "Man muss eine falsche Behauptung nur oft genug wiederholen, bis sie geglaubt wird". Das scheint die Masche der AfD zu sein.