Regionalfenster von RPR 1.

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MainMan
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von MainMan »

Marc!? hat geschrieben: Mo 7. Okt 2019, 02:11 Wird zwischen RLP und BW umgeschaltet? Im SL hat man ja einen anderen Code.
Ja, bigFM hat in BW und RP den PI D3A9.
Regional getrennt sind nur der Nachrichtenblock um XX:30 und die Werbung, in dieser Zeit findet keine Umschaltung statt.
ScheichManfred
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von ScheichManfred »

Hallo,
ich habe letztens ein altes Konzertticket von 1988 gefunden:

Bild

Was mich wundert: gab es zu diesem Zeitpunkt schon die 104.5? Ich dachte die wäre erst später mit RPR2 gestartet.
Carlsberger
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von Carlsberger »

Edit: gelöscht, (ich habe da was verwechselt)
Alias Ex-Ketscher

+++ Radiotools https://pfalzfunk.de +++
MainMan
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von MainMan »

In Ober-Olm ging die 104,5 definitiv erst im Dezember 1991 in Betrieb.
Pünktlich zum Start der zweiten privaten UKW-Kette in Rheinland-Pfalz und des Schlager-Radios RPR Zwei.

Es mag sein, dass die 104,5 vorher temporär als Füllsender für die erste private Kette in Rheinhessen genutzt wurde.
In und um Mainz macht Ober-Olm mitunter Probleme und den Mainzer Füllsender auf 98,1 gab es in den Achtziger Jahren noch nicht.

Ist aber jetzt Spekulation, selber gehört habe ich RPR/Radio 4 damals nur auf 100,6 und 103,6.
dbk
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von dbk »

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die 104,5 anfangs für RPR in Mainz am Standort "Universitätsklinik" genutzt wurde. Die Sendeleistung dürfte 160 Watt betragen haben. Die haben aber gereicht, um auch in Unterfranken (Aschaffenburg) gehört zu werden.
Manager
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von Manager »

Kann ich bestätigen.
Die 104,5 kam mit 160 W von der Uni-Zahnklinik.

Ein Mainzer Fülllsender war in der Anfangszeit auch sinnvoll, da die 100,6 zunächst provosorisch mit nur 7,1 kW vom SWF-Sender Wolfsheim (= Rheinsender) kam. Ober-Olm (mit 20 kW) stand erst später zur Verfügung.
MainMan
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von MainMan »

@dbk und Manager
Danke, also wie ich es vermutet hatte. RPR hat sich die 104,5 zur Versorgung der Stadt Mainz vorübergehend "geborgt".

Die 98,1 kam für RPR1 erst nach dem Start der zweiten UKW-Kette (RPR2).
ScheichManfred
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von ScheichManfred »

Ach verrückt, davon hab ich ja noch nie gehört. Die 98,1 ist wohl erst Anfang der 2000er in Betrieb gegangen, somit hatte RPR1 doch einige Jahre lang keinen Füllsender in Mainz.
MainMan
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von MainMan »

ScheichManfred hat geschrieben: So 1. Mär 2020, 01:04 Ach verrückt, davon hab ich ja noch nie gehört. Die 98,1 ist wohl erst Anfang der 2000er in Betrieb gegangen, somit hatte RPR1 doch einige Jahre lang keinen Füllsender in Mainz.
Habe gerade mal nachgeschaut, nach meinen Notizen ging die 98,1 mit RPR1 MZ am 28.9.2000 auf Sendung.
Die 104,5 aus Ober-Olm ging am 9.12.1991 mit RPR2 on air.
Jan W.
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von Jan W. »

Manager hat geschrieben: Sa 29. Feb 2020, 22:33 Kann ich bestätigen.
Die 104,5 kam mit 160 W von der Uni-Zahnklinik.

Ein Mainzer Fülllsender war in der Anfangszeit auch sinnvoll, da die 100,6 zunächst provosorisch mit nur 7,1 kW vom SWF-Sender Wolfsheim (= Rheinsender) kam. Ober-Olm (mit 20 kW) stand erst später zur Verfügung.
Die 100,6 kam meiner Erinnerung ab 1.7.1986 zuerst mit geringer Leistung (1 kW?) aus Ober-Olm. Zur Sendezeit des RPR-Regionalstudios in Mainz wurde in den ersten Wochen nur ein Notprogramm gesendet, Radio 4 Rosa Welle war aber vom ersten Tag voll im Einsatz, der Linksrheinische Rundfunk (glaube ich) auch. Der Sender war vor allem im Innenstadtbereich von Mainz (Dom/Schusterstraße) schlecht zu empfangen, genau dort hatte die Rosa Welle ihr Studio. In der Walpodenstraße, wo der LR saß, dürfte es noch schlimmer ausgesehen haben. Man hoffte damals noch, auf die Hohe Wurzel umziehen zu können, die rot-grüne Regierung in Hessen hat das aber abgeblockt.

Ca. 1988 kam es dann zur Übergangslösung Wolfsheim 100,6 und Zahnklinik 104,5. Ohne den Füllsender wäre im Mainzer Kessel praktisch nichts gegangen. Später hat man den Fernmeldeturm in Ober-Olm aufgestockt und die 100,6 wieder zurückgeholt, nun mit den in Ge84 vorgesehenen 20 kW. Die 104,5 ging dann an RPR Zwei.
Saarländer (aus Elm)
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von Saarländer (aus Elm) »

Das Forenmuseum liefert hierzu noch dieses hier:

viewtopic.php?f=4&t=15983&p=269937&hili ... tr#p269937
dbk
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von dbk »

@Jan W.
Das klingt alles sehr plausibel.
Die Rosa Welle hatte ihr Studio in der Mainzer Weißliliengasse, etwa auf halbem Weg zwischen Römischem Theater und Staatstheater.
ScheichManfred
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von ScheichManfred »

Saarländer (aus Elm) hat geschrieben: So 1. Mär 2020, 21:56 Das Forenmuseum liefert hierzu noch dieses hier
Danke für den Link! Dass mal mit 2kW vom Lerchenberg gesendet wurde, ist ja wirklich spannend. Das war sicher ideal um die Stadt Mainz zu versorgen und dürfte auch darüber hinaus eine ordentliche Reichweite gehabt haben.
Die Aufregung um die Hohe Wurzel verstehe ich nicht so ganz, man hätte doch auch damals schon nach RLP gerichtet senden können, so wie es jetzt der Fall ist.
Marc!?
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von Marc!? »

ScheichManfred hat geschrieben: Mo 2. Mär 2020, 22:43
Saarländer (aus Elm) hat geschrieben: So 1. Mär 2020, 21:56 Das Forenmuseum liefert hierzu noch dieses hier
Die Aufregung um die Hohe Wurzel verstehe ich nicht so ganz, man hätte doch auch damals schon nach RLP gerichtet senden können, so wie es jetzt der Fall ist.
Natürlich hätte man mit Richtstrahlung von der Hohen Wurzel senden können und die Reichweite nach Hessen (FFM) wäre auch geringer gewesen. So gab es unter dem Strich im Prinzip nur Verlierer.
Erschwerend für die Gegner von Privatfunk auf Hessischem Boden, kam sicherlich 1985 noch hinzu, dass das Band leer war.
Danke für den Link! Dass mal mit 2kW vom Lerchenberg gesendet wurde, ist ja wirklich spannend. Das war sicher ideal um die Stadt Mainz zu versorgen und dürfte auch darüber hinaus eine ordentliche Reichweite gehabt haben.
Nein. Der beste Standort um Mainz zu versorgen ist Kastel. Von der anderen Rheinseite erreicht man die Stadt am besten ohne natürliche Hindernisse im Weg.
Das Optimum wäre natürlich ein "Lerchenberg" auf der anderen Rheinseite gewesen, so musste man den Mast in Kastel höher bauen.

Der Standort Ober-Olm ist natürlich trotz der 20 kW relativ bescheiden, da die Höhe fehlt. Bereits ab Gau-Algesheim vor der Streckentrennung der Bahnstrecke nach Bingen bzw Kreuznach gibt es erste Einbrüche. Auch der Rhein aufwärts ist nicht so dolle. Laubenheim im Zug war kein Genuß. Dann wurde es wieder besser, aber sobald die Strecke wieder am Rhein Ufer verläuft (ein Ort vor Nierstein) ist es wieder vorbei.
Eckhard.
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Re: Regionalfenster von RPR 1.

Beitrag von Eckhard. »

ScheichManfred hat geschrieben: Mo 2. Mär 2020, 22:43.. Die Aufregung um die Hohe Wurzel verstehe ich nicht so ganz, man hätte doch auch damals schon nach RLP gerichtet senden können, so wie es jetzt der Fall ist.
Vollkommen richtig. Hätte man mit beiden dafür koordinierten Frequenzen (100,6 und 104,5) aus Kulanz machen können.

Entscheidend war aber der "hessische Standort". Die Politik (sowohl SPD/Grüne als auch später die CDU) vertraten die Ansicht, dass es von hessischen Boden aus keinen Privatfunk (Radio und TV) geben "dürfe". Ähnlich wie man zu dieser Zeit auch in NRW argumentierte (Stichwort: "Westschiene" = NRW und Hessen). Dazu kam noch, was aber sicherlich nicht ausschlaggebend war, dass die erste Sendung vom "RPR Studio Rhein-Main" aus Wiesbaden kam (das Mainzer Studio war noch nicht fertig) und der Moderator Nick Benjamin (ja wirklich der Nick B. !!) auch noch eine Wiesbadener Telefonnummer (ich meine sogar, auch noch eine WI-Anschrift in der Innenstadt) für Hörerkontakte und Empfangsberichte über den Sender bekannt gab.

So erwirkte die hessische Landesregierung eine "einstweilige Verfügung" und liess die Sendeleitung am Bundespost-Turm "Hohe Wurzel" durch einen Gerichtsvollzieher stilllegen. Der Bundespost Fernmeldedienst versuchte dann noch kurzfristig mit einem mobilen LKW-Gittermast einen Notbetrieb aus der Ortsmitte Kastel zu installieren. Keine Ahnung, ob der Standort ungünstig war oder es wieder "Ärger" gab, kurz darauf ging dann auf jeden Fall der Notstandort Regerstr. auf dem Mainzer Lerchenberg auf Sendung.

Der Witz an der ganzen Sache: Letztlich hat sich Hessen damit selbst geschadet, denn gerade von der Hohen Wurzel mit Richtstrahlung nach Mainz wäre in Hessen weit weniger RPR-Empfang möglich, als vom jetzigen Standort Ober-Olm / Uni-Zahnklinik bzw. heute Bonifazius-Türme auf Mainzer Seite. Tja, dumm gelaufen :bruell: - War schon eine "wilde Zeit" damals :D
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