KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

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Chris_BLN
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Chris_BLN »

_Christoph hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 19:30 Ich bin sehr froh um jeden Sender, der noch in SD sendet, denn ich schaue ausschließlich zeitversetzt (Aufnahme auf meinem Receiver), und ziehe mir das meiste davon aufs Handy. Da mir dort die SD-Qualität locker reicht, kann ich dank SD doppelt bis dreimal so viel auf meinem Receiver aufnehmen und auch die Konvertierung für's Handy geht dank der deutlich kleinerern Dateien wesentlich schneller.
In solchen Fällen hilft doch auch oft die Mediathek mit ihren unterschiedlichen Auflösungen. 720p ist dort auch normalerweise deutlich niedriger in der Datenrate bei für Mobilgeräte immer noch hervorragender Bildqualität. Und konvertieren muss man da vermutlich auch nichts (habe es noch nicht versucht, aber H.264 und AAC-Audio sollte doch breit unterstützt werden).

Zugang hat man ja ganz bequem z.B. via https://mediathekviewweb.de/ oder https://www.mediathekdirekt.de/ - man muss nichtmal was installieren und ist OS-unabhängig.

Ich habe es weitgehend aufgegeben, mir TV von Sat zu ziehen. Liegt freilich auch daran, dass ich als nicht-TV-affine Person meist erst nach der Sendung irgendwoher mitbekomme, dass da was zu haben gewesen wäre. Der Aufwand, mit der Festplatte am Receiver zu hantieren und dann zu demuxen etc. für eine 567i-Qualität - nein danke. Und bei HD - ja, die 720p von Sat sind in Bild und Ton besser als die 720p aus der Mediathek, aber schon das Zurechtschneiden nervt mich. Da ist ein 720p (außer beim glorreichen RBB freilich) schneller aus der Mediathek gesaugt. Geht freilich auch erst, seitdem ich Zugang zu "richtigem" Internet habe. Wer nur mitm UMTS-Stick hantieren muss und 5 GByte / Monat hat, wird das anders sehen.

Ausnahme: es ist wirklich was wertvolles, was ich aufheben will. Dann nehme ichs wenn ich die Gelegenheit habe, via HDTV auf mit allen Tonspuren und weniger Schlieren dank höherer Video-Datenrate. Nur der SWR machts mir nun wieder schwer - er bietet teilweise schon 1080p in der Mediathek. Kostprobe: https://pdodswr-a.akamaihd.net/swrferns ... 75.xxl.mp4 - sind dann auch 1,5 GByte für 30 MInuten. Immer noch viel weniger als 720p auf Satellit.

Ich bekomme ab und an von einer Seniorin (93!) Aufträge, Sendungen zu beschaffen. Ein Portrait über ihre Heimatstadt, eine Quizshow, deren Showmaster abtritt, letztens eine Folge Eisenbahnromantik, in der sie glaubt, in historischem Filmmaterial ihren Bruder zu erkennen. Dann geht das über die Mediathek und muss - es schmerzt - als DVD umgestrickt werden, weil sie mit der Bedienung des File-Players im TV überfordert ist. Da recodiert dann die arme Kiste hier eine halbe Stunde für schlechteres Resultat als vorher. Aber die Dame ist dankbar.

Beim Hörfunk wiederum bin ich für "daheim-Empfang" nicht bereit, auf die hohe Sat-Qualität (oder 1:1-Kabelqualität) zu verzichten.
robiH hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 19:50 Wird der WDR beide Transponder abgeben?
Was wird aus der lokalzeit?
Meine Infos sind etwas älter (Ende 2018) und lauteten wie folgt: TP51 (derzeit arte SD, T24 SD, One SD, Phoenix SD ... - war so von Anfang an seit die ARD den hat, vorher war er analog mit CNBC und TV Shop Germany belegt) mit Uplink in Potsdam wird SD überleben, denn er ist regulär bis Ende 2022 gebunden (kam auch erst 2008 hinzu) und soll den Inhalt von TP39 (derzeit T24 HD, One HD, ARD alpha HD, ... - einst WDR analog) übernehmen. Da beide im Lowband sind und gleiche Breite haben, ändert sich an den zur Verfügung stehenden Datenraten nichts.

Der dadurch frei werdende TP39 sendet seit 2013 aus Langenberg, bleibt im Uplink praktischerweise dort und soll dann den HD-Inhalt des WDR (TP 101/111) übernehmen. Wie das ablaufen soll, weiß ich nicht. 11 Lokalzeiten sind bei 42 MBit/s oder vielleicht 47 MBit/s sehr sportlich. Und die "restliche" Zeit? Steht der dann 23 1/2 Stunden 2/3 leer herum? Was könnte man mit solchen Datenraten machen? Letztlich nur als Datenkarussell für Geräteupdates anbieten. Oder die ARD erfindet auf irgendeinem Programm eine Sendepause während der Lokalzeiten. Fürn Standbild würde es reichen. ;)

TP51 wird bereits seit 2013 parallel zu TP61 über die Babelsberger 4,6 m Antenne gesendet (selber Satellit). Damit hat man die Muxe sinnvoll am Standort des Uplinks.

Sollte sich nichts daran geändert haben, gehen also beide WDR-TP zurück an die SES und ein "alter" TP überlebt. Entsprechend werden wieder zwei TSID nicht mehr zahlenmäßig zu den Transpondernummern passen. TSID 1039 geht auf TP51 und TSID 1051 auf TP39.
Zuletzt geändert von Chris_BLN am Mo 13. Jan 2020, 21:56, insgesamt 1-mal geändert.
DigiAndi
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von DigiAndi »

Sorry... Auch wenn es schon kommentiert wurde, ich muss trotzdem etwas schreiben, denn so einen Unsinn habe ich wirklich schon lange nicht mehr gelesen. :kopf:
vossi hat geschrieben: So 12. Jan 2020, 23:52Für Auslandsdeutsche bietet die Deutsche Welle entsprechende Programme an, die aber auch viele Inhalte von ARD/ZDF haben.
Im Hörfunk? Deutsche Welle und Hörfunk - ja ne, is klar. Und das Fernsehen der Deutschen Wellen spielt im Ausland 0,0 eine Rolle. Ich bin kein großer Weltreisender, aber wenn man in europäischen Hotels unterwegs ist, bekommt man dort selbstverständlich Das Erste, das ZDF, vielleicht noch 3sat eingespeist - aber garantiert nicht die DW. Das deutschsprachige Programm ist in Europa ja sowieso kaum zu empfangen (klar, weil überflüssig).
vossi hat geschrieben: So 12. Jan 2020, 23:52Die ARD Programme bekomme ich auch über Internet in vergleichbarer Qualität
320 kbit/s MP2 über DVB-S gegen 128 kbit/s MP3 Streaming. Muss man das näher erläutern? Sowas kann man wirklich nur schreiben, wenn man sich mit Telefonqualität zufriedengibt.
vossi hat geschrieben: So 12. Jan 2020, 23:52Da sage ich, SD-TV und der Radio Transponder in MPEG2 sind sowas von 90er. Das kann weg.
Was SD-TV angeht, stimme ich dir zu. Aber da kam im Gegensatz zum Hörfunk auch etwas besseres nach. Im Audiobereich ist alles neuere mittlerweile schlechter als das bisherige - oder sagen wir's mal so: Es ist, so wie es genutzt wird, schlechter als das bisherige. Die optimale Lösung wäre: Hörfunktransponder auf DVB-S2 umstellen, ARD-alpha und das SR Fernsehen auf HD umstellen (damit TP 93 etwas entlasten) und den Hörfunk bitte so lassen, wie er ist - in MP2. Die SRG SSR hat es genau so vorgemacht. Denn jetzt mal ernsthaft: Alle Hörfunkprogramme brauchen in bester Qualität, inkl. Surround und mit allen Geräten auf dem Markt zu 100% kompatibel derzeit nichtmal einen ganzen Transponder für sich. Nach einer Umstellung auf DVB-S2 wäre es prozentual noch weniger. Hat es da Not, dass man auf AAC umstellt, wo man mindestens 192 kbit/s AAC-LC (eher noch mehr) fahren müsste, um auf das derzeitige Niveau zu kommen? Um dann am Ende wieder Kompatibilitätsprobleme mit diversen Empfänger zu haben? Um überlegen zu müssen, wie man mit Surround zukünftig verfährt?
Was spart man sich dadurch? Nichts - wenn man betrachtet, wie viel Platz die HD-TV-Programme insgesamt brauchen. Deren Audio übrigens auch voll 90er ist (MP2 und AC3/Dolby Digital). :joke:
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PAM
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KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von PAM »

Kommt der Hörfunktransponder weg, dann kommt meine SAT-Antenne weg. Meinen Fernsehkonsum aus 98 % dritten Programmen könnte auch DVB-T2 abbilden. Privates HD kommt mir im Abo nicht ins Haus. Ich würde es auch in SD nur selten anschauen. Insofern sammelt mein DigiCorder seine Betriebsstunden zumeist fürs Radio.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von 793267 »

robiH hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 19:50 Wird der WDR beide Transponder abgeben?
Was wird aus der lokalzeit?
https://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr ... n-100.html
Transponder 101 Frequenz: 12,42150 GHz Polarisation: Horizontal Symbolrate: 27,500 MSymb/s Fehlerschutz: 3/4 DVB-Verfahren DVB-S QPSK
HD Qualität / SD Qualität
WDR HD Köln / ------------
WDR HD Bielefeld / WDR Bielefeld
WDR HD Dortmund / WDR Dortmund
WDR HD Düsseldorf / WDR Düsseldorf
WDR HD Essen / WDR Essen
WDR HD Münster / WDR Münster
WDR HD Siegen / WDR Siegen

Transponder 71 Frequenz: 11,83650 GHz Polarisation: Horizontal Symbolrate: 27,500 MSymb/s Fehlerschutz: 3/4 DVB-Verfahren: DVB-S QPSK
HD Qualität --------- / SD Qualität WDR Köln

Transponder 111 Frequenz: 12,60375 GHz Polarisation: Horizontal Symbolrate: 22,000 MSymb/s Fehlerschutz: 5/6 DVB-Verfahren: DVB-S QPSK
HD Qualität / SD Qualität
WDR HD Aachen / WDR Aachen
WDR HD Wuppertal / WDR Wuppertal
WDR HD Bonn / WDR Bonn
WDR HD Duisburg / WDR Duisburg
Ich sehe hier nur 1 SD Transponder (TP 71), der aufgegeben werden kann.
Die 2 HD Transponder (TP 101 + 111) dürften bestehen bleiben, mit den LZ wie bisher.
Zuletzt geändert von 793267 am Mo 13. Jan 2020, 22:38, insgesamt 2-mal geändert.
Chris_BLN
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Chris_BLN »

DigiAndi hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 21:08 Was SD-TV angeht, stimme ich dir zu. Aber da kam im Gegensatz zum Hörfunk auch etwas besseres nach. Im Audiobereich ist alles neuere mittlerweile schlechter als das bisherige - oder sagen wir's mal so: Es ist, so wie es genutzt wird, schlechter als das bisherige.
Zumindest beim Hörfunk. Gerade mal obiges Beispiel mit 1080p aus der SWR-Mediathek angeschaut. 160 kBit/s LC-AAC. Fernsehton. Begleitton zum (Haupt-)Ereignis namens "Bild". 160 kBit/s netto LC-AAC - das liegt irgendwo im Qualitätsbereich von 256 kBit/s Layer II. Radio-Podcasts laufen hingegen bis auf wenige Ausnahmen mit 128 kbps MP3. Da sieht man auch den unterschiedlichen Stellenwert von Radio und TV.
DigiAndi hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 21:08 Die optimale Lösung wäre: Hörfunktransponder auf DVB-S2 umstellen, ARD-alpha und das SR Fernsehen auf HD umstellen (damit TP 93 etwas entlasten)
Wie meinen? Die sind doch beide in HD auf TP39 (und demnächst möglicherweise auf TP 51). Um die müssen wir uns nicht mehr kümmern. Die können ersatzlos von TP93 runter.

Meine Idee war ja schon lange, die DRadios auf 320 kBit/s aufzubohren und ebenfalls mit aufzuschalten. Und dann erstmal Das Erste und das ZDF in magerem SD da mit draufpacken als SD-Restversorgung und dafür auch den ZDF-SD-TP abzuschalten. Wenn die Zeit reif ist, dann den TP93 auf DVB-S2 umstellen mit 49 MBit/s und zu den Radioprogrammen die UHD-Anfänge der ARD dazuzupacken. Das würde gut reichen.
DigiAndi hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 21:08 und den Hörfunk bitte so lassen, wie er ist - in MP2. Die SRG SSR hat es genau so vorgemacht. Denn jetzt mal ernsthaft: Alle Hörfunkprogramme brauchen in bester Qualität, inkl. Surround und mit allen Geräten auf dem Markt zu 100% kompatibel derzeit nichtmal einen ganzen Transponder für sich. Nach einer Umstellung auf DVB-S2 wäre es prozentual noch weniger.
Wenn man kabelkompatible Einstellungen fährt (DVB-S2, 27.500, QPSK, 9/10), hätte man nen halben TP für den Hörfunk verbraucht. Man könnte das sogar noch knapper auf Kante stricken und z.B. mit DVB-S2, 27.500, 8PSK, 2/3 auf 53 MBit/s kommen, TP93 ist ja ein breiter Transponder. Das füllt man mit Stopfnullen so auf, dass der Muxer bissl Luft zum Arbeiten hat und die tatsächlichen Nutzdaten gerade so in einen 256QAM-Kabelkanal passen (50,8 MBit/s netto). Problem: wenn Transmodulatoren das nicht sauber gebacken bekommen und die Stopfnullen im Eingangs-TS nicht entfernen, bevor sie neue für den Kabelmux hinzufügen, crasht das. Hat Wisi mit dem quad-Umsetzer OH84 eine zeitlang gehabt. Kein Kabelkiosk damit möglich (die machen das so). Wurde gefixt.
DigiAndi hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 21:08Hat es da Not, dass man auf AAC umstellt, wo man mindestens 192 kbit/s AAC-LC (eher noch mehr) fahren müsste, um auf das derzeitige Niveau zu kommen? Um dann am Ende wieder Kompatibilitätsprobleme mit diversen Empfänger zu haben? Um überlegen zu müssen, wie man mit Surround zukünftig verfährt?
Würde man von Layer II abrücken, hätte man sich fast alles zerschossen:

- viele aktuell genutzte Fernseher, HD-Satreceiver und auch Kabelreceiver sind AAC-untauglich bzw. liefern fehlerhaftes Decoding

- die seit 1 1/2 Jahren massenhaft verkauften reinen DVB-C-Radioreceiver Vistron VT-855(N), dessen OEM-Bruder für Vodafone, der TechniSat Cablestar 100 sowie auch der neue Cablestar 400 (Verkauf läuft momentan erst an!) sind nicht AAC-tauglich

- kein einziger Umsetzer Sat -> UKW ist AAC-tauglich

- man braucht mindestens 192 kBit/s LC-AAC, um die bisherige Qualität näherungsweise zu erreichen, gewinnt also kaum etwas

Solange hochbitratiges LC-AAC nicht jahrelang eingeführter TV-Standard-Ton im deutschsprachigen Raum ist (und das ist es bei DVB-S/C heute nicht und in 5 Jahren nicht), hat dieser Codec auch im Radiobereich nichts auf diesen Distributionswegen verloren.

PAM hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 21:11 Kommt der Hörfunktransponder weg, dann kommt meine SAT-Antenne weg
Das ist hier genauso (betrifft an Wohnort 2 auch den Kabelanschluss). Genutzt wird tatsächlich hauptsächlich DVB-C-Radio und UKW-Radio (bei Mutter im Wohnzimmer) mit Umsetzungen aus DVB-S. Für den wenigen TV-Konsum an Wohnort 2 (nur Öffis, maximal 2 Stunden je Woche) täte es das T2-Angebot aus 4 km Entfernung mit 50 kW je Mux nun wirklich problemlos. Lästig wäre nur, dass ein Receiver fällig wäre, da der Fernseher so alt ist (2009). An Wohnort 1 war die Satschüssel ohnehin nur für Radio aufgebaut, einen TV gibt es nicht. Diesen Winter verbringt die Schüssel aber ohnehin im Wohnzimmer (die hats gut), abgebaut im Frühsommer wegen Fassadenarbeiten und seitdem nicht wieder aufgebaut wegen Unklarheit, ob Wohnort 1 bestehen bleibt. Bin eh kaum dort, jetzt schon wieder seit Mitte Dezember nicht mehr. Vorher nur 2 Wochen, davor 2 Monate nicht, ...

793267 hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 22:13 Ich sehe hier nur 1 SD Transponder (TP 71), der aufgegeben werden kann.
Die 2 HD Transponder (TP 101 + 111) dürften bestehen bleiben, mit den LZ wie bisher.
Schau mal bissl weiter oben meine Antwort. TP71 geht eh weg. 101 und 111 aber vermutlich auch. Dafür bleibt TP51, übernimmt die Inhalte von TP39 und der nimmt den WDR. Die Lokalzeiten und das "Loch" außerhalb machen mich aber schon etwas stutzig. Letztlich könnte man außerhalb der Lokalzeiten auch da UHD-Tests fahren. Wären ca. 28 MBit/s übrig mit nur einem WDR-Service drauf.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Marc!? »

robiH hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 19:50 Wird der WDR beide Transponder abgeben?
Was wird aus der lokalzeit?
Der WDR hat mehrere TP und ein Lokalzeit TP gehört gar nicht dem WDR ...

Aber die Lokalzeiten sind in der Tat in Problem, die unnötig Geld kosten. Würde man die Lokalzeit von 19 bis 20 Uhr ausweiten und die Lokalzeiten in 2 Gruppen anordnen mit Startzeiten 19 Uhr bzw 19:30 Uhr, käme man mit einem TP aus und die Nutzer könnten sich sogar 2 Lokalzeiten anschauen.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von elchris »

Die Abschaltung von SD ist wie schon das Ende analoger Satübertragung ein langjähriges Beschnuppern (ÖR vs. Privat) wer den ersten Schritt wagt. Gegenüber Stream-Verbreitungskosten dürfte der Hörfunk-TP kein großer Einzelposten sein, 4Mio p.a. geteilt durch die LRA (wenn SD weg ist und der DLF ebenfalls da hinziehen kann auch noch geteilt durch den) und zusätzlich noch Zuführung für Kabelanlagen denen man ansonsten eine IP-Lösung anbieten müsste. Die ARD hat mehrfach kommuniziert dass sie mit ARD Digital ihr ganzes Angebot bundesweit anbieten möchte.

Bevor der Radio-TP fällt würde die Satverbreitung der "Dritten" fallen - und das erwartet niemand ernsthaft.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von pomnitz26 »

Ich bin immernoch der leihenhaften Meinung über 128kBit/s tut sich bei AAC nicht mehr viel, die AAC Nachteile (künstliche Höhen) bleiben erhalten.

Ab 160kBit/s gewinnt dann mp3 deutlich an sauberen Klang. Die 320kBit/s mp3 sind durch kein AAC zu schlagen.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von DigiAndi »

Chris_BLN hat geschrieben: Mo 13. Jan 2020, 22:34Wie meinen? Die sind doch beide in HD auf TP39 (und demnächst möglicherweise auf TP 51). Um die müssen wir uns nicht mehr kümmern. Die können ersatzlos von TP93 runter.
Sorry, Tippfehler. Ich meinte natürlich TP 39, wo derzeit fünf HD-Programme sind. Was müssen das auch genau TP 39 und TP 93 sein? ;-)
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Spacelab »

pomnitz26 hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 03:21 Ich bin immernoch der leihenhaften Meinung über 128kBit/s tut sich bei AAC nicht mehr viel, die AAC Nachteile (künstliche Höhen) bleiben erhalten.

Ab 160kBit/s gewinnt dann mp3 deutlich an sauberen Klang. Die 320kBit/s mp3 sind durch kein AAC zu schlagen.
SBR, also die künstlichen Höhen, sind selbstverständlich abschaltbar. Das Fraunhofer Institut (als maßgeblicher Entwickler) empfiehlt schon von Anfang an ab 96kb/s das SBR abzuschalten und die "echten" Höhen zu benutzen.

Das AAC von so wenigen DVB-S2 Empfängern (fehlerfrei) unterstützt wird ist eine Frechheit. Eigentlich müsste man an den Geräten den DVB-S2 Schriftzug abkratzen. Denn AAC gehört zum Standard dazu und müsste eigentlich fehlerfrei abgespielt werden. Aber das ist ja wieder das alte Lied. "Was noch nicht genutzt wird brauchen wir auch nicht zu unterstützen. Wenn es dann doch kommt hat der doofe Kunde halt Pech gehabt." Leider haben bis jetzt die Radio- und TV Anstalten klein beigegeben und weiter längst überholte Steinzeitformate weiter genutzt und so ungeahnte Qualitätsvorteile verschenkt.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Der DAB Freak Gabi »

Es gibt ja mit Regenbogen und Regenbogen 2 bereits 2 deutsche Sender die auf AAC umgestellt haben. Wie laufen die denn so auf euren Geräten?
Mein Technisat Digicorder S2 aus dem Jahr 2011 bringt seit deren Umstellung nur Stille.

Kann man also nur hoffen das kein ARD Sender meint das auch umstellen zu müssen.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Spacelab »

Gerade mal ausprobiert.

Auf dem PC mit DVBViewer keine Probleme. Das gleiche mit KODI. Hier habe ich aber auch nichts anderes erwartet.

Android 10 Handy mit XiiaLive Pro keine Probleme. Mit TVMosaic ebenfalls nicht. Aber auch hier habe ich nichts anderes erwartet.

Topfield SRP-2401 muss sich wohl erst "eingrooven". Zuerst gibt es nämlich stotterer die nach ca. 10 Sekunden verschwinden. Dann läuft es aber. Laut einem Forum soll das aber nicht immer so gewesen sein. Out of the Box kann der Receiver kein AAC. Das wurde erst in einem Firmwareupdate nachgeliefert. Genauso wie E-AC3 (also DolbyDigital+).

Xoro HRS 8660 absolut keine Probleme. Lustigerweise macht diese ultra billig Kiste (MediaMarkt haut das Teil für unter 30 Euro raus) auch mit sehr exotischen Programmen und Streams (egal ob direkt per Sat, USB, oder Netzwerk) nie Probleme. Das Ding läuft und läuft und läuft...

VU+ Uno 4k erwartungsgemäß keine Probleme.

CHIQ Flachbildfernseher (nix anderes als ein umgelabelter LG) spielt die Programme Live problemlos. Mein Vater hat den TV aber so eingestellt das im Hintergrund immer das Timeshift mitläuft so das er jederzeit zurückspulen kann. Spule ich bei einem AAC Programm zurück hängt sich der Decoder auf und man muss erst auf ein anderes Programm hin und wieder zurück schalten das wieder Ton kommt. Dieses Problem gibt es bei den ARD Programmen über DVB-T2, die ja auch AAC Ton haben, seltsamerweise nicht.

Der schon ältere Hannspree Flachbildfernseher bringt bei den AAC Programmen nur einen Tonaussetzer nach dem anderen. Die kurzen Tonfetzen hören sich aber an als wäre der Ton in einer falschen Tonlage. So als hätte man die falsche Abspielgeschwindigkeit eingestellt. :confused: Aber der Audiodecoder der Möhre ist eh totale Grütze. Bei DolbyDigital Programmen gibt es immer so ein komisches klickergeräusch. Am besten hört man das bei trockener Sprache wie den Nachrichten.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Chris_BLN »

Spacelab hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:41 Das AAC von so wenigen DVB-S2 Empfängern (fehlerfrei) unterstützt wird ist eine Frechheit. Eigentlich müsste man an den Geräten den DVB-S2 Schriftzug abkratzen. Denn AAC gehört zum Standard dazu und müsste eigentlich fehlerfrei abgespielt werden.
Ich bin bei den Standards nicht fit. Eine spontane Suche ergab in https://www.etsi.org/deliver/etsi_ts/10 ... 20601p.pdf auf S.148:

"The following clauses do not imply that either MPEG-1 audio, or MPEG-2 Layer II backward compatible audio, or AC-3 audio, or Enhanced AC-3 audio, or AC-4 audio, or DTS Audio, or DTS-HD audio, or DTS-UHD audio, or MPEG-4 AAC audio, or MPEG-4 HE AAC audio, or MPEG-4 HE AAC v2 audio, or combinations of MPEG Surround with MPEG-1 Layer II, MPEG-4 AAC audio, or MPEG-4 HE AAC audio, or MPEG-4 HE AAC v2 audio, or MPEG-H audio are mandatory. The codecs that a given IRD supports will define which of the following clauses the IRD shall comply with."

Falls das alles ist, was dazu irgendwo steht, dann ist alles offen. Mir hatte mal ein ARD-Mitarbeiter gesagt, im HDTV-Standard mit H.264 habe AAC nichts zu suchen. Dann darf mans freilich auch nicht als Radiostandard auf der gleichen Plattform verwenden. Läuft ja über die gleichen IRD.

Für DVB via IP ist im DASH-System der Einsatz von HE-AAC vorgesehen, weil man auch widrige Zustände der Übertragungsstrecke adaptiv absichern will: https://www.audioblog.iis.fraunhofer.com/dash-in-dvb

Mir schwant also, dass OE1 Surround nun via HbbTV in HE-AAC Surround angeboten wird. Da können sie es auch gleich bleiben lassen. AC3 via DVB-S/C war offenbar einfach zu gut und zu unkompliziert.

https://www.etsi.org/deliver/etsi_en/30 ... 11501p.pdf führt auf S. 133 noch explizit aus:

"The transmission of AC-3, Enhanced AC-3, and AC-4 audio streams is optional in DVB systems, as specified in ETSI TS 101 154 [9]. "

Demnach haben wir es mit optionalen Codecs zu tun, die erst verpflichtend breit in den Markt eingeführt werden müssen, bevor man damit wirklich arbeiten kann. Beim deutschen DVB-T2 ist das mit komplettem Systembruch geschehen: sowohl Audio- als auch Videocodecs waren komplett neu und der Dienst als ganzes findet auf einem deutlich höheren Qualitätslevel statt als sein Vorgänger. Da kann ich das nachvollziehen. Hörfunk via Satellit und Kabel ist aber ein anderes Kaliber: formal seit mehr als 15 Jahren im eingeführten Standard angeboten, seit 14 1/2 Jahren in sehr hoher Qualität und mit großer Programmvielfalt seitens der ARD angeboten. Eine qualitative Verbesserung ist nicht sinnvoll möglich (unnötig) - solange man auf die reine Übertragungsstrecke schaut. Man könnte höchstens mit Verweis auf finanzielle aspekte das System zerschlagen und mit minderwertigerer Qualität bei beinahe "Null" anfangen. Ich hielte das für Irrsinn.

Btw., die Großkabelnetze (Vodafone, PYUR, künftig auch Unitymedia) propagieren seit 1 1/2 Jahren Radio via DVB-C im Layer II. Wenn die jetzt damit anfangen, dürfen sie das auch nicht in den kommenden Jahren verändern. Die Geräte werden jetzt frisch verkauft. Und zumindest bei der PYUR ist ARD-TP93 wesentliche Einspeisequelle. Nur Kleinkram holen sie separat (und schrecken auch nicht davor zurück, MP3-Streams mit 128 kbps in Layer II mit 192 kbps zu konvertieren, siehe MDR-Regionalversionen).
Der DAB Freak Gabi hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 10:07 Es gibt ja mit Regenbogen und Regenbogen 2 bereits 2 deutsche Sender die auf AAC umgestellt haben. Wie laufen die denn so auf euren Geräten?
Mein Technisat Digicorder S2 aus dem Jahr 2011 bringt seit deren Umstellung nur Stille.
Regenbogen / Regenbogen 2: der Panasonic GW10 (Baujahr 2009) gibt alle ca. 10 Sekunden ein lautes kurzes Quietschen von sich. Die HD-Receiver der LaSAT-Plattform hängen sich so gründlich auf, dass eine Bedienung des Gerätes nicht mehr möglich ist.

CRo Radio Wave (laut https://de.kingofsat.net/tp.php?tp=5106 "AAC, HE-AAC / LCLATM 2 channels") spielt auf dem Panasonic GW10 in stereo und lässt erstmal nur übles Soundprocessing erkennen. Auf dem LaSAT spielt er auch - leise und in mono (!).

CRo Radio Junior (laut https://de.kingofsat.net/tp.php?tp=5106 "AAC, LCLATM 2 channels") spielt sowohl auf dem Panasonic GW10 als auch auf dem LaSAT in stereo.

Und die HE-AAC-Audioströme der NRK auf 4,8° ost hatte ich mal mit einem LaSAT (Pollin DR-HD301) so erhalten:
Frequenzgang NRK-Radio (4,8East) HE-AAC LaSAT V.0241a.png
Also nix da SBR - es wird der Output des AAC-Kerncodecs einfach an 12 kHz gespiegelt. Ob Absicht oder Effekt einer fehlerhaften Implementierung weiß ich nicht. Schönen Dank auch.

Ein Technotrend TT-select S845HD+ (zertifiziertes HD+ Gerät mit integriertem Kartenleser für HD+) blieb da gleich komplett stumm. Es gab zwei Datenblätter zu diesem Receiver im 43er Gehäuse: eines mit AAC, eines ohne.

Das ist so in etwa das, was man zu erwarten hat bei Bestandsgeräten.
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von DigiAndi »

Spacelab hat geschrieben: Di 14. Jan 2020, 08:41Leider haben bis jetzt die Radio- und TV Anstalten klein beigegeben und weiter längst überholte Steinzeitformate weiter genutzt und so ungeahnte Qualitätsvorteile verschenkt.
Ich weiß, was du meinst - du hast ja auch Recht, dass die Geräte es zu unterstützen zu haben, aber trotzdem muss ich nochmal fragen: Wo genau ist jetzt der Platzgewinn, wenn man neben mindestens 6 oder 8 Mbit/s Video das Audio statt mit 320 kbit/s MP2 mit 192 kbit/s AAC verbreitet? Ich sehe da einfach so gut wie keinen Gewinn und für mich ist es es daher sehr berechtigt, weiterhin MP2 zu verwenden. Es funktioniert. Und es ist gut. Bei Video ist das natürlich etwas anderes, da bräuche HD MPEG2 ja ungleich mehr Datenrate, aber doch nicht beim Audio...
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Re: KEF: ARD und ZDF sollen SD-Signale über Astra bis 2020 einstellen

Beitrag von Spacelab »

Nein so war das nicht gemeint. Natürlich ist es im Fall der ARD totaler Käse etwas anderes zu verwenden. Da hast du schon recht. Bei einer so hohen Datenrate wie 320kb/s sind wir auch bei MP2 voll im grünen Bereich. Da dürften auch irgendwelche selbsternannten Goldohren keinen Unterschied zum Original mehr hören. Und Übertragungskapazität ist ja genügend vorhanden.

Die Gedanken beim schreiben meines Postings gingen auch eher in Richtung Webradio da das ja zu dem Zeitpunkt hier Thema war. Da sieht es klanglich bei gefühlt 90% der Programme noch viel düsterer aus als über Sat. 128kb/s MP3 klingen alles andere als gut und das oftmals total verbogene Sounddesign tut sein übriges es dem Encoder schwer zu machen. Aber auf ein moderneres Audioformat umzusteigen gestaltet sich auch hier recht schwierig. Denn wie ich in der letzten Zeit schon mehrmals feststellen musste spielen viele Radios zwar Spotify Connect (OGG Vorbis) und AAC Files von USB und/oder UPnP problemlos ab. Aber wenn das ganze aus dem Netz gestreamt wird geht es in die Hose. Ein Hoch auf die fernöstlichen Softwareschmieden. :rolleyes:
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