Das ist meist der Divis in Belfast gewesen. Mit dieser Antenne und Ausrichtung ging mit Sicherheit BBC 1, BBC 2, UTV und Channel 4. Ob man damals damit auch Channel 5 einfangen konnte weis ich nicht. Channel 5 hatte immer die schlechteren Frequenzen, allerdings war Channel 5 auch in Belfast analog auf Sendung. In der Praxis war dies vielleicht weniger von Interesse. Zum Zeitpunkt als Channel 5 auf Sendung ging, setzten auch die ersten SAT Antennen ein, und Channel 5 war kostenlos, ohne subscription allerdings mit Videocrypdecoder ohne Karte, zu empfangen. Zu Analog-Zeiten waren in der Republik Irland lediglich BBC1, BBC 2, UTV und Channel 4 recht gut bekannt. Channel 5 kannte kaum jemand, und wurde zu Analog-Zeiten nie im Kabel verbreitet.ulionken hat geschrieben: ↑Mi 28. Aug 2019, 22:56In den 1990er Jahren hatten wir ähnliche, allerdings wegen der Wellenlänge kleinere, Antennen für DX-Links in Amateur Packet Radio auf 23 cm (1240/1299 MHz) im Einsatz. Man konnte so mit nur ein paar Watt Ausgangsleistung Distanzen von über 100 km überbrücken (so aus dem nördlichen Schweizer Jura bis an den Genfersee oder zum Pfänder). Diese DX-Datenlinks waren aber nie wirklich stabil, und die Parabolspiegel für den langfristigen Einsatz an einem Höhenstandort vermutlich einfach zu empfindlich.Jens1978 hat geschrieben: ↑Mi 28. Aug 2019, 18:08 Sehr interessante Antenne. So wie ich das sehe, funktioniert die auch nach dem Prinzip, wie Sat.antennen funktionieren. Das heißt, eine kleine Reflektorantenne zeigt in einen größerfen Reflektor rein. Mich würde dabei nur interessieren, ob die Halbwertsbreite der Brennpunktantenne tatsächlich zu dem großen Durchmesser passt.
Der Parabolspiegel in Bray zeigt laut der Karte in Google Maps ziemlich genau nach Norden, und der kleine Reflektor ist vertikal polarisiert. Man hat vermutlich einen der vertikal polarisierten Lückenfüller in Nordirland angepeilt, z.B. Kilkeel mit einem Ausbreitungsweg fast nur übers Meer. Die kleine horizontale UHF-Antenne darunter zeigt sicher zum Three Rock Mountain bei Dublin.
In irischen Kabelnetzen wird in der Regel fast immer die Regionalversion aus Nordirland eingespeist und verbreitet. BBC Northern Ireland, etwa, wenn es um regionalisierung von BBC 1 und BBC 2 gehen sollte.
Wenn nicht der Divis, so war der Blaenplwyf in Wales von Interesse, manchmal auch Caernafon bzw. Arlon dabei. Brougher Mountain in NI, wenn man weiter im Westen der Republik lebte. Die BBC UKW Sender vom Blaenplwyf kommen in Greystones und tlw. in den Wicklow Mountains noch recht gut und ohne großen Aufwand an. BBC UKW Sender aus Belfast gehen ab dem Dublin Airport ohne Aufwand. In Cavan oder Monaghan, beide in der Republik, war in der lokalen Bevölkerung im Radio immer BBC eingeschaltet, und offenbar nie die RTE Radiosender.
Diverse Pharma-Konzerne sind ebenfalls in Irland recht aktiv. Das Investitionsklima dürfte mehr als interessant sein, also machen die Iren nicht alles falsch. Selbst US Pharma Konzerne investieren in Counties wie Donegal. Cork dürfte auf Grund des Hafens Cobh auch von Interesse sein. Ob in und um Cork herum vermehrt europäische Firmen tätig sind, weiß ich nicht. Cork hatte einmal vor langer Zeit sogar eine Produktionsstätte der Firma Ford welches mangels Profit allerdings wieder geschlossen wurde. Ich denke das war 1982 oder 1983 herum?ulionken hat geschrieben: ↑Mi 28. Aug 2019, 22:56Es sind übrigens nicht nur US-Konzerne, sondern auch solche aus Mitteleuropa. Es ist auch nicht nur IT oder Vertrieb, sondern auch produzierendes Gewerbe - z.B. im Speckgürtel um Cork herum im Süden. Und zum Teil ist da richtig Geld versenkt worden, von wegen Wellblechhallen. Die irische Regierung hat die ausländischen Multis in den 90ern mit niedrigen Steuern angelockt. Dieses legale Steuersparmodell funktioniert immer noch, wenn die Wertzuwächse in der Wertschöpfungskette so ausgewiesen werden, dass sie in Irland und nicht in einem Land mit hoher Körperschaftssteuer anfallen. Ein irischer Taxifahrer sagte mir mal, dass Irland auch aus der EU austreten werde, wenn die EU ein Anheben der irischen Steuersätze erzwinge. Ich denke, dass weder das eine noch das andere eintreten wird.102.1 hat geschrieben: ↑Mi 28. Aug 2019, 18:10Die Firmensitze sind keine Wellblechhallen, sondern ganz normale Büros, manche sind sogar sehr modern gestaltet. Die Unternehmensteuern bzw. Körperschaftssteuern sind deutlich niedriger als Deutschland oder den USA.Nord207 hat geschrieben: Kein Wunder. Die ganzen US-Konzerne haben da ihren Sitz und die Mitarbeiter aus ganz Europa sitzen dort in Wellblechhallen aufeinander. Die Konzerne dürfen bzw. sollen aber nur kaum messbare Steuern zahlen, damit überhaupt eine Firma da sitzt.
Den Fehlbetrag zahlen wir durch den "EU-Finanzausgleich". #vonuntennachoben
Hauptproblem ist, dass dort von den Mitarbeitern dort kaum brauchbare und mit Deutschland vergleichbarer Arbeit geleistet wird. Die Arbeit dort wird oft als Vertriebsinnendienst oder Inside-Sales bezeichnet, ist aber in Realität eine reine Alibihandlung. Man "tut so" als wäre der Umsatz in Irland gelaufen, dokumentiert dies in irgendwelchen Systemen, damit das ganze vor der Steuer besser aussieht. Vertrieb ist das nie, eher eine Art Vertriebsadministration, selbst Abteilungsleiter und Manager dort haben wenig mit einer Vertriebsleitung in Deutschland oder sonst wo in Europa zu tun. Vertriebsziele und Kundenzuordnungen werden nach Nasenfaktor vergeben und Hauen und Stechen unter Kollegen wird vom sogenannten "Management" gewollt gesteuert. Länger als Ein bis Zwei Jahre bleibt dort niemand.
Irland und die Iren sind sympathisch aber wenig verlässlich. Oder sagen wir so, es gibt immer "gute Ausreden" und unerwartete Dinge. Pfeifen im Handwerk gibt's da wie dort. Ja, die Fehlertoleranz ist in Irland extrem hoch, und dies in allen Bereichen. Man darf sich in Irland weder erwarten, das Dinge pünktlich und professionell erledigt werden. Es braucht meist mehrere Anläufe und Pünktlichkeit und professionelle Erledigung der Dinge sind eher die Ausnahme als die Regel. Oft hatte ich den Eindruck, dass Anwesenheit am Arbeitsplatz bereits mit Einsatz und harter Arbeit gleichgesetzt wird. In Vorstellungsgesprächen lassen sich die Entscheidungsträger weitaus leichter überzeugen als in Deutschland oder in der Schweiz, wo Du wenn Du mit dem Falschen zu tun hast, als Deutscher ohnehin aussortiert wirst, - allerdings gibt's auch positive Erfahrungen dort.ulionken hat geschrieben: ↑Mi 28. Aug 2019, 22:56Anders als in Deutschland oder der Schweiz gibt es in Irland auch keine Berufslehre. Wer gut "on the job" lernt, der steigt rasch auf - und ist ebenso rasch wieder verschwunden, wenn die Bedingungen zu ungünstig werden oder sie bei der Konkurrenz auf der anderen Strassenseite besser sind. Verglichen mit UK ist man pragmatischer, fehlertoleranter, aber es gibt eben auch viel mehr "ungeplante Überraschungen", die einem nach Ausgraben der Ursachen manchmal die Haare zu Berge stehen lassen.102.1 hat geschrieben: ↑Mi 28. Aug 2019, 18:10Die Jobs sind alle leicht zu bekommen, eingestellt wird man recht rasch, und ohne grosse Bürokratie und ohne großem deutschland-üblichem "Kreuzverhör" wenn mal eine Lücke im lebenslauf da ist. Dort im praktischen Job-Leben im Inside Sales angekommen und eingearbeitet, und die von mir beschriebene Realität sickert sehr rasch durch, zuzüglich zur unmöglichen Wohnungssuche.
Aber verglichen mit dem, was man in Übersee so sieht, finde ich Irland noch immer sehr sympathisch - nicht nur wegen des Guinness oder Murphy's
73 de Uli