Dieses Modell existiert bislang auch in NRW: Domradio im WDR-Mux. Im Saarland gibt's Salü im SR-Mux.
Alle diese Kooperationen sind „Provisorien“. Dem Privatfunk soll die Möglichkeit gegeben werden, die DAB+-Akzeptanz auch ohne bereits vorhandenen Privatmux zu testen. Bei Erfolg sollte ein Privatmux errichtet werden und die Programme dorthin „umgezogen“ werden.
Der tatsächliche Verlauf stellt sich folgendermaßen dar:
- Im Saarland ist schon das „natürliche“ Ende dieses Modells absehbar, da demnächst ein Privatmux startet.
- In Rheinland-Pfalz wird dieses Modell wohl zur „Dauerlösung“, da dort außer bigFM und RPR1 keiner über DAB+ senden will. Für nur zwei Programme lohnt sich kein eigener Mux.
- In Sachsen verzögert sich die Privatmux-Einführung. Der MDR ist so kulant und verzichtet letztendlich auf ein festes Enddatum, damit R.SA unterbrechungsfrei über DAB+ senden kann.
- In NRW verzögert sich ebenfalls die Privatmux-Einführung. Im Gegensatz zu MDR und SWR besteht der WDR unkulanterweise auf das feste Enddatum. Es läuft wohl auf eine Versorgungsunterbrechung des Domradios hinaus.*
- Über den Verlauf in Schleswig-Holstein lässt sich noch nichts sagen, das Projekt ist schließlich erst am Anfang. Möglicherweise könnte da aber ein weiteres Projekt mit Antenne MV herausspringen.
Ein Risiko könnte sein, dass unterlegene Bieter klagen, was die Versorgungsunterbrechung erheblich verlängert. NRW ist durch die hohe Einwohnerzahl und Bevölkerungsdichte besonders attraktiv, das erhöht das Klagerisiko.