DAB+ in Rheinland Pfalz

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Marc!?
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von Marc!? »

Habakukk hat geschrieben: Di 30. Jul 2019, 13:15 Warum kann man diese Kapazitäten nicht trotzdem mal pro Forma koordinieren? Irgendwann, wenn man das Zeug dann doch mal braucht, weil es vielleicht auch für ein Rockland-Radio oder Radio 21 nicht mehr ohne DAB+geht, bekommt man in manchen deutschen Bundesländern dann nur noch Kanäle von der Resterampe koordiniert, mit einem Funzelnetzwerk wie man es von den letzten UKW-Koordinierungen kennt.

Im restlichen Europa ist man glaube ich gerade aufgewacht und bunkert konkrete Assignments ohne Ende, egal ob das so jetzt konkret benötigt wird oder nicht, und schafft somit Tatsachen, während man in vielen Teilen Deutschlands schläft.
Die Kanäle verfallen ja nicht, nur weil sie nicht in der BNetz Datei drin stehen. Allerdings wäre das auch die Chance für den SWR gewesen vlt sein Netz zu splitten und somit für die Region Trier-Eifel-Hochwald-Saar ein anderen Kanal einzusetzen, sodass man nicht im halben Land ausblenden muss.

Ansonsten sind eben zur Zeit alle glücklich. Ob RPR und Big FM dies mittel- und langfristig noch sein werden, muss man sehen. Durch den Ausbau des SWR werden die Kosten steigen und RPR kann auch nicht regionalisieren, auf der anderen Seite gibt es so weniger Konkurrenz.

RLP hat das strukturelle Problem, dass der Ballungsraum Mainz über Rhein-Main versorgt wird. Ein ähnliches Szenario könnte auch für die Vorderpfalz eintreten über Mannheim/Karlsruhe/Heidelberg. Was bleibt dann noch übrig?

In der Eifel und im Pfälzer Wald wohnen kaum Menschen und topographisch sehr schwierig zu versorgen. Die Westpfalz bekommt Reste aus dem Saarland ab, sodass nur noch KO, KL und TR faktisch übrig bleiben. Das ist ein massives Problem.
Pfennigfuchser
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von Pfennigfuchser »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 02:21
DH0GHU hat geschrieben: Di 30. Jul 2019, 12:36 Mir ist immer noch nicht klar, wie diese Beschränkung auf die bereits existierenden Anbieter mit allgemeinen wettbewerbsrechtlichen Grundsätzen in Einklang gebracht werden kann.
Das wäre ja so, wie wenn man bei Neuvergabe einer UKW-Kette nur bereits sendende Anbieter zulassen würde.
Da sprichst Du von Niedersachsen. An Radio 21 sind ffn und Antenne beteiligt.
Habakukk hat geschrieben: Di 30. Jul 2019, 13:15 Warum kann man diese Kapazitäten nicht trotzdem mal pro Forma koordinieren?
Rundfunk ist Ländersache. Die Bundesländer rufen ihre Frequenzen nicht ab oder blockieren sich gegenseitig. Es müsste doch für Nordrhein-Westfalen ein leichtest sein seine Regional-Muxe abzurufen, wenn Rheinland-Pfalz verzichtet und Niedersachen mit DAB+ nichts anfangen kann. Dann kommt aber die Doktrin, dass alle Bundesländer gleichviele Ressourcen bekommen sollen. Wenn sie nicht wollen, dann sollen sie eine Verzichtserklärung unterschreiben. Ich hoffe, dass dann eine Woche später der Abschalttermin für UKW bekannt gegeben wird und in diesen Bundesländern der Privatfunk einfach ein für alle Mal abgeschaltet wird. Dann sollen sie mit dem 5G-Netz glücklich werden. Sie können fleißig Strippen von Zuhause hinter dem Auto herziehen, wenn sie Internet empfangen wollen.
Habakukk hat geschrieben: Di 30. Jul 2019, 13:15 Irgendwann, wenn man das Zeug dann doch mal braucht, weil es vielleicht auch für ein Rockland-Radio oder Radio 21 nicht mehr ohne DAB+geht, bekommt man in manchen deutschen Bundesländern dann nur noch Kanäle von der Resterampe koordiniert, mit einem Funzelnetzwerk wie man es von den letzten UKW-Koordinierungen kennt.
Man bekommt sowieso nur Frequenzen von der Resterampe. Da man nicht weiß, welche Multiplexe man betreiben will, werden nur die landesweiten MUX-e bestellt. Bis man auf die Idee kommt die lokalen MUX-e auch zu bestellen, werden die Nachbarländer sich schon alles unter die Nägel gerissen habe. In Polen läuft DAB+ auf Sparflamme, trotzdem hat sich Polen für ihre Großstädte 1x 7 MHz fürs Fernsehen und 4x 1,5 MHz für DAB+ gesichert. In Finnland sind es sogar 14 MHz im VHF-Bereich, weil Finnland auf DAB+ verzichtet und im VHF III Bereich nur DVB-T ausstrahlt. In Deutschland hält man strickt an 7x 1,5 MHz fest. In Polen komme ich auf 13 MHz, in Deutschland auf 10,5 MHz. Das ist Wirtschaftspolitik der großen Koalition.

Ich kann mir heute vorstellen, wie es vor 30 Jahren in NRW zugegangen ist. Die LfR sagte denn Lokalradios, mit einem 100 Watt Sender bekommt ihr keinen Flächenkreis versorgt. Die Verleger antworteten dann, klar bekommen wir es, es reicht uns, dass wir ein Verbreitungsgebiet blockieren. Wir wollen keinen privaten Rundfunk in NRW, wir wollen unsere Wahrheit auf abgesägten Bäumen drucken. Gibt den Verlegern die vom Borkenkäfer zerfressen Bäume, damit sie Klopapier bedrucken können, aber zwingt sie nicht Rundfunk zu betreiben. Wenn sie ihren Hirnschmalz nur einmal kurz verwendet hätten, wären sie im Jahr 2005 zum Wirtschaftsministerium gepilgert, um auf der Wellenkonferenz GE06 ihre Verbreitungsgebiete sich abstecken zu lassen. Haben sie es nicht getan, dann sollte die Politik heute entscheiden, wie die Verbreitungsgebiete in Zukunft aussehen werden. Sie wurden gefragt, haben nur Müll gelabert, dann eben Pech! Da lässt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf der Wellenkonferenz seine Allotmens nach eigenen Wünschen abstecken und was macht die Staatskanzlei? Sie will diese Allotmens den Privaten geben. Wer 2005 gepennt hat, gehört für die nächsten 100 Jahre bestrafft.

Habakukk hat geschrieben: Di 30. Jul 2019, 13:15 Im restlichen Europa ist man glaube ich gerade aufgewacht und bunkert konkrete Assignments ohne Ende, egal ob das so jetzt konkret benötigt wird oder nicht, und schafft somit Tatsachen, während man in vielen Teilen Deutschlands schläft.
So ist es. Genau so ist es. Und man meckert im Ausland, dass Deutschland alles blockiert. Wir scheinen im Ausland nur Feinde zu haben. Originalaussage aus dem Ausland zu DAB+: „Deutschland hat im Westen ein Problem.“ So ist es und es heißt korrupte Politiker, die statt ihre Arbeit anhand von Marktanalysen zu machen, sich diese Horde von Verlegern in Ausschüsse holen, die dann ihre Halbwahrheiten erzählen und alle niedersächsisch Fraktionen fürchten sich um ihre Wiederwahl oder sind durchsetzt von Verlagsleuten, die ihre alten Seilschaften spielen lassen. Über Deutschland wird gerade viel gelacht im Ausland. Man hört aus dem Ausland, dass sie Nachbarländer ihre DAB+-Ausschreibungen durchziehen, weil man leid ist auf Deutschland zu warten. Deutschland ist in Sachen DAB+ z.Z. der Bremsklotz in Europa. Vielleicht sollte man alle Fakten Rezo mailen, dann macht er wieder ein Vernichtungsvideo für diese ganzen Wegelagerer in den Landesparlamenten.
Ich kann Dir nur in Teilen zustimmen. Eine UKW-Abschaltung ist in Deutschland nicht geplant und ich sehe auch keinen Sinn darin. Wenn RP die Kapazitäten nicht benötigt, ist es ja nur sinnvoll, die Frequenzen nicht zu blockieren. Und warum lacht das Ausland über Deutschland? In NL und BEL wurde per Zwang angeordnet, auf DAB zu senden, in Bayern wird man auch dazu gezwungen. Das hat nichts mit freier Marktwirtschaft zu tun. In den Niederlanden zum Beispiel ist es ja auch ziemlich ruhig geworden, was die weitere Planung angeht. Ob man nun landesweit mal den 2. Mix aufschaltet wird man sehen. In NRW gibt es Interesse und man will Kapazitäten ausschreiben, in RP scheint es eben kein Bedarf zu geben. Man hätte aber durchaus eine Abfrage starten können. Warum der SWR nicht einen ganzen Kanal für sich beanspruchen kann, verstehe ich auch nicht, ebenso die Ausstrahlung von SWR 1 und 4 von BW in RP.
maroon6
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von maroon6 »

Marc!? hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 05:15
RLP hat das strukturelle Problem, dass der Ballungsraum Mainz über Rhein-Main versorgt wird.
Genau das wurde auch beim runden Tisch angesprochen. Genau dort, wo die meisten Menschen in RLP wohnen, also Mainz, Worms, Ludwigshafen, Neustadt, Landau, Bingen, Alzey, bedingt auch Kaiserslautern und Bad Kreuznach, sind einstrahlende Regionalmuxe aus Hessen und BaWü zu hören. Sendern wie b2 oder Rock Antenne reicht das, sie versorgen ja fast schon den größten Teil der Bevölkerung in RLP mit.
Habakukk
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von Habakukk »

Marc!? hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 05:15 Die Kanäle verfallen ja nicht, nur weil sie nicht in der BNetz Datei drin stehen. Allerdings wäre das auch die Chance für den SWR gewesen vlt sein Netz zu splitten und somit für die Region Trier-Eifel-Hochwald-Saar ein anderen Kanal einzusetzen, sodass man nicht im halben Land ausblenden muss.
Klar verfallen die Kanäle, v.a. wenn sie nicht auch als Allotment angemeldet wurden. Die BNetzA-Datei ist ja quasi die deutsche Repräsentation des Genfer Wellenplans, und alles was dort an konkreten Assignments nicht drin steht, genießt gegenüber dem Ausland oder Nachbarbundesländern auch keinen Schutz.

Und selbst wenn man Allotments eingetragen hat: die orientieren sich an Landkreis, Bezirks- oder Bundeslandgenzen, mit minimaler festgelegter Überstrahlung. Wenn dann 50km entfernt der Nachbar schon konkrete Assignments im 10kW-Bereich durch hat, dann kannst du schauen, mit welchen Funzelstandorten du deinen Kanal versorgt bekommst, weil dir der Nachbar alles, was mehr als 100W hat, oder dein Allotment mehr als 5km überstrahlt, wahrscheinlich blockieren wird.

Man muss ja nur mal in den Norden schauen, wie schwer man sich in Mecklenburg-Vorpommern jetzt schon tut, die angemeldeten Allotments im Kanal 8 auch konkret mit vernünftigen Assignments zu belegen. Da muss schon jetzt mit massiver Richtstrahlung gearbeitet werden. Auf Rügen braucht es schon jetzt zwei Antennensysteme für NDR und Bundesmux, beide mit völlig unterschiedlicher Richtstrahlung.
Pfennigfuchser hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 07:15 Ich kann Dir nur in Teilen zustimmen. Eine UKW-Abschaltung ist in Deutschland nicht geplant und ich sehe auch keinen Sinn darin. Wenn RP die Kapazitäten nicht benötigt, ist es ja nur sinnvoll, die Frequenzen nicht zu blockieren. Und warum lacht das Ausland über Deutschland?
Du sprichst vom Jetzt-Zustand. Man sollte aber auch in die Zukunft denken. Sollte es in 5-10 Jahren doch so kommen, dass UKW irgendwann kommerziell zunehmend unattraktiv wird,, wird man nochmal einiges an Kanälen benötigen, v.a. auf regionaler Ebene, um die Spätzünder noch unterzubringen. Willst du da wieder den gleichen Zustand haben wie heute auf UKW, dass alle, die "zu spät" kommen, nur noch auf irgendwelchen teuren Funzelnetzwerken senden können, während unsere Nachbarländer im Gegenzug an grenznahen Standorten tlw. schon jetzt 20kW Rundstrahlung auf 6-8 Kanälen bunkern?
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planetradio
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von planetradio »

Heute Mittag soll für den 11A der Standort Bitburg aufgeschaltet werden.
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von DH0GHU »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 02:21
DH0GHU hat geschrieben: Di 30. Jul 2019, 12:36 Mir ist immer noch nicht klar, wie diese Beschränkung auf die bereits existierenden Anbieter mit allgemeinen wettbewerbsrechtlichen Grundsätzen in Einklang gebracht werden kann.
Das wäre ja so, wie wenn man bei Neuvergabe einer UKW-Kette nur bereits sendende Anbieter zulassen würde.
Da sprichst Du von Niedersachsen. An Radio 21 sind ffn und Antenne beteiligt.
Nein. Lies nochmal:
DH0GHU hat geschrieben: Di 30. Jul 2019, 12:36
maroon6 hat geschrieben: Di 30. Jul 2019, 12:31 Jede Landesmedienastalt schreibt nur dann aus, wenn die lokalen Anbieter mitmachen und ihren Bedarf signalisieren. So ist es etwas in sSchleswig-Holstein. NRW ist hier fast eine Ausnahme, da wurd emehrheitlich gegen den Lokalfunk entschieden.
Mir ist immer noch nicht klar, wie diese Beschränkung auf die bereits existierenden Anbieter mit allgemeinen wettbewerbsrechtlichen Grundsätzen in Einklang gebracht werden kann.
Das wäre ja so, wie wenn man bei Neuvergabe einer UKW-Kette nur bereits sendende Anbieter zulassen würde.
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von SeltenerBesucher »

Pfennigfuchser hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 07:15 Eine UKW-Abschaltung ist in Deutschland nicht geplant und ich sehe auch keinen Sinn darin.
Es stimmt, eine Abschaltung ist nicht geplant, weil es keinen Abschalttermin gibt. Es ist eine Abschmelzung geplant. Wenn die KEF den öffentlich-rechtlichen Anstalten vorrechnet, dass sie für die Verbreitung die jetzt 100 % für UKW und 80 % des UKW-Betrags für DAB+ im Endausbau kosten soll, in Zukunft nur noch 100 % des UKW-Beitrags bekommen, dann wird es nicht ohne Abschaltung gehen. Ob es dann Sinnvoll ist die alten öffentlich-rechtlichen UKW-Frequenzen an Privatfunk zu geben, wissen wir heute nicht. Fakt ist aber, dass das Klassik Radio auf UKW-Frequenzen in Thüringen verzichtet hat, Private in Hessen auch UKW-Sender abschalten ließen und Deutschlandradio regelmäßig Sender vom Netz nimmt, dann kommen wir irgendwann dahin, dass auch Grundnetzsender einfach abgeschaltet werden. Die nächste große Diskussion in Deutschland ist zu erwarten, wenn die Schweiz den Stecker zieht.
Pfennigfuchser hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 07:15 Wenn RP die Kapazitäten nicht benötigt, ist es ja nur sinnvoll, die Frequenzen nicht zu blockieren.
Hier werden wir nicht auf den gleichen Nenner kommen. Da die BnetzA das Gießkannenprinzip anwenden muss, müssen alle immer gleichviel bekommen. Es wäre sinnvoll, wenn sich alle Bundesländer darauf einigen würden, welche Allotments sie haben wollen und diese anrufen würden. Das aktuelle Vorgehen dient nur der DAB+-Blockade. Es ist unverständlich, warum UKW-Frequenzen nach einigen Landesmediengesetzen mindestens einmal im Jahr auszuschrieben sind und DAB+-Frequenzen 13 Jahre im Safe schlummern dürfen. Für die Zukunft kann nur gelten, dass das Wirtschaftsministerium alle betroffenen vor einer Wellenkonferenz informiert, was koordiniert wird und nicht nur Bayern sich ausreichende Ressourcen sichert, sondern alle Marktteilnehmer und alle die Marktteilnehmer werden wollen. Dann wird koordiniert und alle passen sich an das an, was koordiniert wurde. Es ist ein Irrsinn, dass die Privatfunker 2005 glaubten sie geht dieses Thema nichts an und jetzt meckern.
Pfennigfuchser hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 07:15 Und warum lacht das Ausland über Deutschland? In NL und BEL wurde per Zwang angeordnet, auf DAB zu senden, in Bayern wird man auch dazu gezwungen. Das hat nichts mit freier Marktwirtschaft zu tun.
Dem zufolge hat auch die Lebensmittelhygiene-Verordnung keinen Sinn, weil man dann teurer produziert. Die Regeln für die Programmveranstalter sind klar bestimmt worden, keiner wird gezwungen auf dem Markt tätig zu sein. Nur in einigen deutschen Bundesländern glaubt man, dass wenn die Lizenz einmal vergeben worden ist, diese unendlich zu gelten hat. In anderen Bundesländern und im Ausland geht es anders zu. Da werden die Lizenzen auch mal wieder einkassiert, wenn der Anbieter sich nicht an die Regeln hält oder die Konzession ausläuft. Im Berliner Mediengesetz gibt es die Möglichkeit einer Verlängerung und dann dürfen sich wieder alle um die Frequenz bewerben.

Ich höre aus dem Ausland keine Klagen, dass es keine Marktwirtschaft ist. Wenn jemand eine Konzession für eine Kiesgrubbe für 10 Jahre bekommt, dann muss er sich erneut danach bewerben. Warum sollte es beim Hörfunk anders sein?
Pfennigfuchser hat geschrieben: Mi 31. Jul 2019, 07:15 in RP scheint es eben kein Bedarf zu geben.
Das dürfte an der Bevölkerungsdichte liegen. Da sind entscheidende Fehler in der Bevölkerungsverteilung gemacht worden und dann wundern sich die Menschen, dass sie kein schnelles Internet haben und ins Theater eine Weltreise unternehmen müssen. Diese Zersiedlung kostet Geld und bringt für die Menschen nur Nachteile. Kein DAB+ und keine Programmvielfalt gehören dazu. Kein Politiker sagt den Menschen, wir geben Euer Dorf auf und pflanzen hier Wald.
Marc!?
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von Marc!? »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Do 1. Aug 2019, 02:20 Es stimmt, eine Abschaltung ist nicht geplant, weil es keinen Abschalttermin gibt. Es ist eine Abschmelzung geplant. Wenn die KEF den öffentlich-rechtlichen Anstalten vorrechnet, dass sie für die Verbreitung die jetzt 100 % für UKW und 80 % des UKW-Betrags für DAB+ im Endausbau kosten soll, in Zukunft nur noch 100 % des UKW-Beitrags bekommen, dann wird es nicht ohne Abschaltung gehen. Ob es dann Sinnvoll ist die alten öffentlich-rechtlichen UKW-Frequenzen an Privatfunk zu geben, wissen wir heute nicht. Fakt ist aber, dass das Klassik Radio auf UKW-Frequenzen in Thüringen verzichtet hat, Private in Hessen auch UKW-Sender abschalten ließen und Deutschlandradio regelmäßig Sender vom Netz nimmt, dann kommen wir irgendwann dahin, dass auch Grundnetzsender einfach abgeschaltet werden. Die nächste große Diskussion in Deutschland ist zu erwarten, wenn die Schweiz den Stecker zieht.
Diese Einschätzungen teile ich nicht. Die Schweiz und Deutschland kann man nicht vergleichen. Viele teile der Schweiz sind durch die Alpen sehr schwierig zu versorgen. Deshalb war auch eine DVB-T Abschaltung in weiten Teilen zumindest sinnvoll, ob man nicht doch zumindest in basel, Zürich und Bern die Sender hätte on air lassen können, darüber hätte man diskutieren können.

Die UKW Frequenzen in D, die bisher abgeschaltet wurden, sind nur wegen dem Streit, also der Aufhebung des Monopols abgeschaltet worden. Sie wurden einfach zu teuer und konnten nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden ...
Wir werden dies weiter erleben, nämlich immer dann, wenn an einem Standort was grundlegendes getan werden muss. Die Investitionen rechnen sich einfach nicht mehr, außer es sind zur Zeit 3-4 Mitnutzer drauf.
Es werden aber aber Füllsender oder Funzeln abgeschaltet und dann tritt eine Konsolidierung des Marktes ein, da die Fernreichweite wieder zunehmen wird.
maroon6
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von maroon6 »

Zurück zum Thema. Der SWR plant für 2020 zusätzlich den Standort Ahrweiler. Von dort muss man zwar auch Einzüge Richtung Belgien fahren, da der Standort aber westlich von Linz liegt, könnte in die Kölner Bucht mehr Leistung rausgehen.
DigiBC
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von DigiBC »

maroon6 hat geschrieben: Fr 2. Aug 2019, 21:18Der SWR plant für 2020 zusätzlich den Standort Ahrweiler. Von dort muss man zwar auch Einzüge Richtung Belgien fahren, da der Standort aber westlich von Linz liegt, könnte in die Kölner Bucht mehr Leistung rausgehen.
Sollte es sich dabei tatsächlich um den Standort Schöneberg (Heckenbach) handeln, von wo aus RPR1 und bigFM auf UKW eine sehr gute Reichweite nach Norden erreichen, wäre das zu schön um wahr zu sein! :spos:
Zudem dürfte damit der eigentlich für Ende dieses Jahres geplante Standort "Oberes Ahrtal" (Altenahr) überflüssig werden.
bwlm
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von bwlm »

Lese gerade auf der SWR-Seite "... Bad Münster (Q4/2019) …" ist mir neu oder habe ich 'was verpasst? Könnte das dann der Schanzenkopf sein?
Manfred Z
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von Manfred Z »

>> Zudem dürfte damit der eigentlich für Ende dieses Jahres geplante Standort "Oberes Ahrtal" (Altenahr) überflüssig werden. <<

In dem bergigen Gebiet wird nichts überflüssig:

>> 2019 planen wir den weiteren DAB+ Sendernetzausbau in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

2019 liegt der Schwerpunkt des DAB+ Sendernetzausbaus in Rheinland-Pfalz: Geplant sind die Standorte: Alf Bullay (Q3/2019), Bad Münster (Q4/2019), Diez an der Lahn (Q4/2019), Haardtkopf (mit Leistungserhöhung, Q4/2019), Hillschied (Q3/2019), Kaiserslautern (Leistungserhöhung, Q4/2019) und Zweibrücken (Q4/2019). Ahrweiler (2020), Bleialf (2020), Kirn (2020), Mudersbach (2020), Oberes Ahrtal (2020), Oberheimbach (2020).

In Baden-Württemberg sind die Standorte Brandenkopf (Q4/2019), Memmingen (Q4/2019), Mühlacker (Q4/2019) und Wertheim (Q4/2019) geplant. <<

https://www.swr.de/unternehmen/empfang/ ... e-100.html
maroon6
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von maroon6 »

bwlm hat geschrieben: Sa 3. Aug 2019, 14:44 Lese gerade auf der SWR-Seite "... Bad Münster (Q4/2019) …" ist mir neu oder habe ich 'was verpasst? Könnte das dann der Schanzenkopf sein?
Nein, das ist der ehemalige TVU am Rheingrafenstein. Super-Standort, der das Gebiet zwischen Bad Sobernheim und Bingen, also die gesamte untere Nahe einwandfrei versorgt (freier Blick).

Interessant auch die Füllsender Mudersbach im Westerwald und Oberheimbach, besser bekannt als TVU Lorch am Mittelrhein. Das ist der UKW-Standort fürs Deutschlandradio
Marc!?
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von Marc!? »

Die Standorte sind aber alle neu und wurde bisher nicht offiziell kommuniziert.

Über die Leistungserhöhung am Standort KL bin ich etwas verwundert, denn man sendet ja so oder so gegen den Dansenberg und Co. Nach Norden geht bisher kaum was raus, vlt meint der SWR das mit "Leistungserhöhung".

Durch die ganzen Füllsender scheint eine Leistungserhöhung am Donnersberg wohl vom Tisch? Das würde nämlich viel eher was bringen als KL.
vossi
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Re: DAB+ in Rheinland Pfalz

Beitrag von vossi »

Manfred Z hat geschrieben: Sa 3. Aug 2019, 15:20 2019 liegt der Schwerpunkt des DAB+ Sendernetzausbaus in Rheinland-Pfalz: ..... Mudersbach (2020)....

https://www.swr.de/unternehmen/empfang/ ... e-100.html
Mudersbach, für 5700 Einwohner? Ist das der Mast?:
https://www.google.com/maps/@50.8535754 ... a=!3m1!1e3
Steht aber schon auf NRW Seite. (Vielleicht wollen die ja auch eher die angrenzende Stadt Siegen versorgen...)
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