Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

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Marc!?
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Marc!? »

radneuerfinder hat geschrieben: Mi 22. Mai 2019, 23:02 Sag ich ja: ein ARD Mux pro Bundesland, ein Best of ARD Mux bundesweit, inklusive 3 x DLF. Bleiben noch 4 Muxe für Private: 1. + 2. Bundesmux, und 2 private Muxe pro Bundesland.

Aber so schlau war die Medienpolitik bis jetzt nicht.
Man braucht noch nicht mal ein Best of ARD Mux.

Zum Beispiel könnte es in Mittel Deutschland einen länderübegreifenden Mux geben mit de DLF und den MDR Programmen, dazu 3 Landesmuxe mit den Regionalprogramme vom MDR.
Kohlberger91
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Kohlberger91 »

Marc!? hat geschrieben: Mi 22. Mai 2019, 23:07 Zum Beispiel könnte es in Mittel Deutschland einen länderübegreifenden Mux geben mit de DLF und den MDR Programmen, dazu 3 Landesmuxe mit den Regionalprogramme vom MDR.
Dann hätte man allerdiens einen sehr großes Überlappungsgebiet mit 5C und würde für viele Standorte doppelt zahlen und zwar immer dort wo 5C und MDR "3 Ländermux" drauf wären.
iro hat geschrieben: Mi 22. Mai 2019, 17:53 Dann wäre aber in einem SFN auf 5C jeweils in der Umgebung der Füllsenderstandorte der Empfang der privaten Programme gestört. Um das zu vermeiden, müssten also doch die Privaten mit ausgestrahlt werden.
Wenn die DRadios die Füllsender komplett selber bezahlen, hätten die Privaten wahrscheinlich auch kein Problem damit.
Die Füllsender müßten natürlich auf einen eigenen Kanal laufen. So ähnlich haben mache entlegene Dörfer in Österreich gemacht. Dort hat die Gemeinde die Sendeanlage betrieben und die ORF TV Programme für die dortigen Bürger verbreitet und nicht der ORS. Der DLF könnte es so änlich machen, ein fertiges DAB MUX Signal in Köln erzugen, das brüchte man nur auf einen DAB VHF Band3 Sender geben der entweder vom DLF selbst oder der Gemeinte betrieben würde, dort wo kein 5C ausreichend vorhanden ist. Besser als kein DLF empfang zu haben und Mobil können die meisten Radios ja auch inzwischen ganz oder zumindest fast unhörbar wechseln. In Bayern gehts ja auch mit die Regionalkanäle und die dortigen Landesweiten Programmen in den Regionalkanäle.
Marc!?
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Marc!? »

Das macht ja nur Sinn, wenn die Ausstrahlung via BM 1 entfallen würde, was nicht passieren wird
Kohlberger91
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Kohlberger91 »

Wieso macht Füllsender kein Sinn auf einen eigen Kanal? Sowas wäre als Ergänzung anzusehen. Dort wo kein Bundsmux verbreitet wird, weil die Privaten dort nicht mitmachen bzw. wollen, macht es schon sinn. Dann gibt halt in Musterstadt dort nur 4X DLF auf Kanal XY als Grundversorung und in Großstadt XY die 4 DLF Programme mit die Privaten via 5C. Mit sowas würde man halt das lückenhafte 5C ergänzen. Das es wohl nicht kommen wird so ist mir klar, es wäre halt eine schöne Sache.
101,4
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von 101,4 »

Was noch eine Möglichkeit zur Einsparung für das Dradio wäre:
- Dlf Kultur als reines Digitalprogramm verbreiten so wie Dlf Nova
- Über die Dlf Kultur Großsender das Programm Dlf verbreiten und dann Doppelversorgungen einstellen und auf Dlf Infos ausstrahlen, dass Dlf Kultur nur noch digital sendet.
- Funzeln, die über einen Großsender zusätzlich versorgt werden, abschalten

Ich war heute mal in Amberg. Im Süden kommt noch die 107,3 MHz einigermaßen an. Im Norden kommt noch leicht die 103,7 MHz aus Weiden. DAB+ geht in der äußeren südlichen und nördlichen Gegend von Amberg. Eigentlich ist die 107,9 MHz wirklich die perfekte Ergänzung zur 107,3 MHz und 103,7 MHz.

Eigentlich könnte auch AFN The Eagle auf die 107,9 MHz umstellen. Es ist eine ungerade Frequenz und die Störungen mit der 89,8 MHz von Galaxy aus Weiden wären weg.

Mal sehen, ob die 107,9 MHz in den letzten Junitagen eine Schleife zur Abschaltung und Hinweise zu DAB+ sendet. Wahrscheinlich eher nicht.
Kohlberger91
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Kohlberger91 »

101,4 hat geschrieben: Fr 24. Mai 2019, 19:59 Eigentlich ist die 107,9 MHz wirklich die perfekte Ergänzung zur 107,3 MHz und 103,7 MHz.
Eben, die Überlappen sich in der Region. Cham abzuschalten wäre sinvoller gewesen, keine Überlappung und mit 5C Aufschaltung am Hohen Bogen wäre Landkreis Cham mit Stadt Cham ohnehin damit besser versorgt.

Für AFN wäre die 107,9 in der Tat was, das wäre eine Frequenz die frei wäre und nicht bei Tropo gleich weggeballert werden würde so wie die 89,9 (Galaxy), 98,5 (B3) und 107,7 (Antenne).
Jobi
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Jobi »

Gestern war ich in Borken. [...] Enttäuscht war ich von DAB. Warum der Empfang dort nicht aussetzerfrei funktioniert ist mir nicht bekannt. Lt. Karte gilt dieses Gebiet als versorgt, funktioniert aber nicht. Ebenso die Programne aus NL. Auf DAB nichts zuhören, außer mal Kennung von NPO, über UKW kein Problem. Wie soll man so die Leute überzeugen, auf DAB umzusteigen?
Ich habe mir heute mal die Empfangssituation in jener Region angeschaut. Der 5C ist derzeit auf der A31 zwischen Gronau/Ochtrup (dort habe ich DLF Nova eingeschaltet) und Dorsten-Holsterhausen massiv gestört. Da der Empfang dort zuvor mit derselben Konstellation auf Sender- und Empfängerseite völlig aussetzerfrei möglich war, tippe ich auf ein SFN-Problem. Alle anderen Muxe waren heute normal empfangbar.
Inoffizielle Rundfunkempfangszentrale Wiesmoor, Niederlassung Niederrhein
https://web41951.pfweb.eu/home/
NEU: DuSchlauch (YouTube) > Rundfunkempfangszentrale
RF_NWD
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von RF_NWD »

Hier mal eine offizielle Stellungnahme des DLR zum Thema UKW Abschaltungen und potentiellen Neuaufschaltungen aus der Antwort der Landesregierung NRW zur grossen Anfrage der SPD Fraktion:

96. Wie positioniert sich die Landesregierung hinsichtlich der Weiterführung von
UKW-Frequenzen?

Das Deutschlandradio hält die UKW-Technik zur terrestrischen Rundfunkverbreitung
grundsätzlich für überholt und weitgehend ausgereizt. Allerdings sind im Markt noch sehr viele
UKW-Empfangsgeräte vorhanden. UKW wird dabei immer noch von vielen Bürgerinnen und
Bürger als „normaler“ Versorgungsweg für lineare Hörfunkangebote wahrgenommen.
Vor diesem Hintergrund erwartet das Haus ein politisch gestaltetes Abschaltszenario, das
hinsichtlich der Fristen eine angemessene Abwägung zwischen dem Vertrauensschutz für die
Verbraucher einerseits und dem technisch und wirtschaftlich notwendigen Übergang zu einer
digitalen terrestrischen Regelversorgung darstellt.
Da zu vermuten ist, dass die entsprechenden Abläufe eher zu einem mittel- bis langfristigen
Abschalten des UKW-Netzes führen, behält sich Deutschlandradio eine Bewerbung um
einzelne UKW-Frequenzen weiter vor. Voraussetzung dafür ist aber die nachgewiesene
Wirtschaftlichkeit (bspw. durch parallele Abschaltung kleiner Sender) und/oder nachhaltige
Verbesserung der publizistischen Reichweite (bspw. durch Lückenschluss in bisher nicht
versorgten Gebieten).“

97. Gibt es noch Versorgungslücken im UKW-Netz

Stellungnahme des Deutschlandradio:
„Im Rahmen der bereits dargestellten UKW-Empfangssituation für Deutschlandradio in NRW
(vgl. Antwort auf Frage 21) bestehen noch nennenswerte Versorgungslücken. Vor dem
Hintergrund der strategischen Ausrichtung von Deutschlandradio (vgl. Fragen 96 und 99) wird
derzeit allerdings nur sehr zurückhaltend auf eine Schließung hingearbeitet.

Vor allem die bisher von BFBS genutzte Frequenz im Raum Bielefeld ist aber für Deutschlandradio auch in
einem Übergangsszenario von größtem Interesse.
Deutschlandradio sieht es deshalb kritisch, dass das vor
einigen Jahren geänderte Medienrecht in NRW hier keinen Vorrang mehr für die
Schließung von Versorgungslücken für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk einräumt.“

Quelle:
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/d ... uelle=alle
Zuletzt geändert von RF_NWD am Mi 12. Jun 2019, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
UKW/DAB + : Panasonic RF D10, Sony XDR S60DBP, Technisat 307 BT
mobil: PEAQ PDR 050-B-1

unterwegs im TERRA.vita
www.geopark-terravita.de
DH0GHU
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von DH0GHU »

Absolut verständliche Haltung. Der Hörer sollte Vorrang haben.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Randfunker
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Randfunker »

Fast schon bemerkenswert, dass man neben dem langfristigen Streben nach alleiniger Digitalversorgung einen gewissen Grad an UKW-Versorgung doch noch zu gewährleisten bereit ist ;)
Marc!?
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Marc!? »

Randfunker hat geschrieben: Do 13. Jun 2019, 00:47 Fast schon bemerkenswert, dass man neben dem langfristigen Streben nach alleiniger Digitalversorgung einen gewissen Grad an UKW-Versorgung doch noch zu gewährleisten bereit ist ;)
Es nutzen ja auch immer noch gut 2/3 der Radiohörer UKW. Aber man geht doch den richtigen Schritt, dass unrentable Funzeln in DAB Gebieten abgeschaltet werden. Bielefeld ist natürlich eine Option und man darf nicht vergessen, dass die Privaten ja dann von den Funzeln profitieren. Leider lässt man ja die Nordhelle auf der 102,7 weiter on air, anstatt diese abzuschalten und so dass Ruhrgebiet von dem Zischelsound zu befreien.
SeltenerBesucher
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von SeltenerBesucher »

In NRW wollen die Privaten die Funzeln haben, in anderen Bundesländern verzichten sie gerne auf UKW-Glühwürmchen zugunsten von DAB+, ich denke dabei an Hessen und Thüringen. Auch in Brandenburg lässt sich mit einigen UKW-Frequenzen kein Geld verdienen. Die Frequenzen der Welle West in NRW werden seit Jahren auch nicht genutzt. Der Druck in NRW die ehemaligen Minifunzel von Deutschlandradio auszuschreiben ist auch nicht sonderlich groß. Alle die auf eine Lizenz für die 1. landesweite Funzelkette hoffen, möchten am liebsten die 103,0 MHz haben. Anderseits für 200 Soldaten diesen Sender zu betreiben, wird sicherlich auch mal in Frage gestellt werden. Ob schon 2020 daraus etwas wird?

https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Krei ... chaeftigte
Marc!?
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Marc!? »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Do 13. Jun 2019, 02:50 In NRW wollen die Privaten die Funzeln haben, in anderen Bundesländern verzichten sie gerne auf UKW-Glühwürmchen zugunsten von DAB+, ich denke dabei an Hessen und Thüringen. Auch in Brandenburg lässt sich mit einigen UKW-Frequenzen kein Geld verdienen. Die Frequenzen der Welle West in NRW werden seit Jahren auch nicht genutzt. Der Druck in NRW die ehemaligen Minifunzel von Deutschlandradio auszuschreiben ist auch nicht sonderlich groß. Alle die auf eine Lizenz für die 1. landesweite Funzelkette hoffen, möchten am liebsten die 103,0 MHz haben. Anderseits für 200 Soldaten diesen Sender zu betreiben, wird sicherlich auch mal in Frage gestellt werden. Ob schon 2020 daraus etwas wird?

https://www.westfalen-blatt.de/OWL/Krei ... chaeftigte
Das ist eben regional unterschiedlich, je nachdem wer dei UKW Netze gekauft hat. In Hessen ist so, dass alle Single Standorte für FFH verhältnismäßig teuer sind, dazu die Funzeln der privaten die über einzelne Antenne betrieben werden. Deshalb ist dort FFH auch frühzeitig auf DAB Zug aufgesprungen, um sich unabhängiger zu machen.

Hier im Saarland haben Radio Salue und Unser Ding eigene ANtennenanlagen am Schoksberg installiert, die privaten Lokalradios betreiben mittlerweile bis auf Saarbrücken ihre Anlagen selbst. Die Füllsender Bliestal, Moseltal, Merzig, Mettlach und Halberg gehören dem SR, Lebach dem DLF. Die restlichen Sender von CRR, Big FM und die SR Funzeln von Unser Ding sind noch verhältnismäßig teuer. Warum der SR die Funzel für SR2 in HOM weiterlaufen lässt und nicht geschafft hat zum eigenen Standort Bliestal umzukoordinieren, bleibt sein Geheimnis.

In NDS haben die privaten auch die Antennen gekauft, deshalb kann man dort auf uKW setzen. Wäre das nicht der Fall, hätte DAB auch eine höhere Priorität.
TobiasF
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von TobiasF »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Do 13. Jun 2019, 02:50 in anderen Bundesländern verzichten sie gerne auf UKW-Glühwürmchen zugunsten von DAB+
Hier in Sachsen werden noch keine UKW-Funzeln aufgegeben. Den Radiosendern ist offenbar noch ein guter Empfang wichtig oder sie wollen nicht, dass ihre Frequenzen bei B2 oder Teddy landen.

Denn es ist offensichtlich, dass B2/Teddy noch an UKW-Frequenzen interessiert sind, selbst wenn es sich dabei um Minifunzeln handelt.
Standort: Dresden-Mickten / Moritzburg-Reichenberg bei Dresden
Empfangsgeräte: TechniSat Digitradio 361 CD IR, TechniSat Digitradio 1, PEAQ PDR050, TechniSat Digitradio mobil, TechniSat Digipal DAB+, TechniSat Digit ISIO S2
Randfunker
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Randfunker »

Marc!? hat geschrieben: Leider lässt man ja die Nordhelle auf der 102,7 weiter on air, anstatt diese abzuschalten und so dass Ruhrgebiet von dem Zischelsound zu befreien.
Im Raum Wuppertal/Bergisches Land/Siegerland gibt es keine vernünftige UKW-Alternative für die 102,7. Klar ist das mit Wesel ungünstig im Ruhrgebiet, dort hätte man halt ne separate DLF-Frequenz mit mittlerer Leistung gebraucht und Wesel hätte abgeschwächt werden können.
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