BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
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Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Die Mittelwellenzeiten der Briten in Deutschland sind wirklich lange her - im Gegensatz zu den MW-Sendern der Amerikaner. Machte in den 1970ern in Wuppertal erstmals Bekanntschaft mit BFBS, dort wurde gerne von v.a. jüngeren Leuten die 96,5 aus Langenberg gehört. Habe mich immer gefragt, ob BFBS nicht von wesentlich mehr Deutschen im Ruhrgebiet/Rheinland gehört wurde als von der eigentlichen Zielgruppe der englischen Militärs. Fand es schade, dass das Programm dort vor Jahren verschwand - wenngleich DLF Kultur auch ein gutes Programm ist, allerdings mit einer doch ziemlich anderen Zielgruppe ... Hatte der BFBS nicht auch noch in den letzten Jahren vor Sendestopp einen sender in Rheinberg oder so? 101,5, kann das sein?
Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Fast richtig. Rheinberg war 105,1. Das waren die Sender in NRW nach der Abschaltung in Langenberg:
Dülmen 92.5 8 02.08.2010 - 31.08.2016
Wulfen 101.9 7,2 02.08.2010 - 31.08.2016
Rheinberg/AEZ Asdonkshof 105,1 0,5 02.08.2010 - 31.08.2016
Dortmund/Florianturm 106,0 3,2 02.08.2010 - 31.12.2015
Mönchengladbach (JHQ Rheindahlen) 91,3 0,085 02.08.2010 - 30.10.2013, 10.2013 nach Niederkrüchten als BFBS2 verlagert
Niederkrüchten (Elmpt) 104,0 2,4 02.08.2010 - 11.2015
Diese neuzeitlichen Veränderungen sind ja überall recht gut dokumentiert.
Dülmen 92.5 8 02.08.2010 - 31.08.2016
Wulfen 101.9 7,2 02.08.2010 - 31.08.2016
Rheinberg/AEZ Asdonkshof 105,1 0,5 02.08.2010 - 31.08.2016
Dortmund/Florianturm 106,0 3,2 02.08.2010 - 31.12.2015
Mönchengladbach (JHQ Rheindahlen) 91,3 0,085 02.08.2010 - 30.10.2013, 10.2013 nach Niederkrüchten als BFBS2 verlagert
Niederkrüchten (Elmpt) 104,0 2,4 02.08.2010 - 11.2015
Diese neuzeitlichen Veränderungen sind ja überall recht gut dokumentiert.
Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Im Gegenteil: der Sender für Kiel (genauer 88.4 Holtenau) kam eigentlich erst sehr spät (Ende der 90er?) und wurde erst 2016 eingestellt.
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QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
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Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Das war aber eine Ausnahme. Ansonsten waren ab Anfang der 60er Jahre praktisch keine britischen Streitkräfte mehr in SH und HH (beide Länder gehörten zur britischen Besatzungszone) stationiert. Daher gab es dort auch nie SSVC TV Sender wie in Berlin, Nds. und NRW.
Hintergrund war eine NATO Absprache. Den Wehrbereich I (SH / HH) sollte im Ernstfall die Bundeswehr weitestgehend alleine sichern. Folglich waren dort im Gegensatz zu den restlichen Bundesländern und Berlin auch nur wenige kleine Einheiten der Amis (u.a. Flensburg, Schleswig, Kellinghusen) und Briten (Kiel).
Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Hallo,
Hintergrund für den Kieler Sender mit der BFBS Mischfrequenz (in den letzten Jahren lief aber wohl überwiegend Radio 2) war der British Kiel Yachtclub. Den gab es übrigens 7 Jahrzehnte lang bis 2016.
https://www.ybw.com/news-from-yachting- ... rred-43047
https://www.shz.de/regionales/kiel/brit ... 20491.html
Die alte 99,3 MHz aus dem Vorharz ist später dann nach Hameln gewandert und war dort mit BFBS Radio 1 aktiv. Eventuell wurde die auch "geschlachtet" denn eine 99,3 ist heute in Cloppenburg/Molbergen für den NKL Ems-Vechta, Nienburg an der Weser mit Njoy und weiterhin in Hameln on air mit RadioAktiv. Außerdem ist noch eine 200 Watt Frequenz für Melle gelistet, aber aktuell nicht genutzt.
Das ist schon auffällig dass die 99,3 in einem so kleinem Radius von rund 100 Kilometer gleich mehrfach vergeben wurde daher liegt nahe dass das eine Altfrequenz ist die später geschlachtet wurde um sie mehrfach mit geringer Leistung einsetzen zu können.
LG Benjamin
Hintergrund für den Kieler Sender mit der BFBS Mischfrequenz (in den letzten Jahren lief aber wohl überwiegend Radio 2) war der British Kiel Yachtclub. Den gab es übrigens 7 Jahrzehnte lang bis 2016.
https://www.ybw.com/news-from-yachting- ... rred-43047
https://www.shz.de/regionales/kiel/brit ... 20491.html
Die alte 99,3 MHz aus dem Vorharz ist später dann nach Hameln gewandert und war dort mit BFBS Radio 1 aktiv. Eventuell wurde die auch "geschlachtet" denn eine 99,3 ist heute in Cloppenburg/Molbergen für den NKL Ems-Vechta, Nienburg an der Weser mit Njoy und weiterhin in Hameln on air mit RadioAktiv. Außerdem ist noch eine 200 Watt Frequenz für Melle gelistet, aber aktuell nicht genutzt.
Das ist schon auffällig dass die 99,3 in einem so kleinem Radius von rund 100 Kilometer gleich mehrfach vergeben wurde daher liegt nahe dass das eine Altfrequenz ist die später geschlachtet wurde um sie mehrfach mit geringer Leistung einsetzen zu können.
LG Benjamin
Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Ich erinnere mich, das aus Rheinberg auf 105,1 MHz in den 90ern AFN kam. Weshalb eigentlich? NRW war doch „britisches Gebiet“. War damals im Raum Düsseldorf die einzige Möglichkeit, AFN auf UKW zu hören, neben der 107,6 MHz aus Bonn, die irgendwann nicht mehr ging wegen Radio Leverkusen auf selber Frequenz.
Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Oh, das war mir irgendwie entgangen, sehr interessant. Allerdings hatte der Sender auch nur 30W, also auch für BFBS Verhältnisse schon sehr wenig. Aber Manager und bennySL haben ja auch was dazu geschrieben.
Was NRW und die Amis angeht gab es auch lange Zeit einen Mittelwellensender für AFN in Mönchengladbach auf der 1143 kHz, das hatte mich auch lange Zeit gewundert. In Kamen war da immer, auch tagsüber ein Mischmasch von mind. 2 AFN Sendern drauf. Welche das genau waren, kann ich gar nicht mehr sagen. Mönchengladbach war mit Sicherheit der stärkste von denen.
Von daher wundert mich nun aber auch die Stationierung von Amis in Flensburg und Schleswig nicht mehr so wirklich. Anscheinend waren die Zonengrenzen, jedenfalls der drei westlichen, später nicht mehr so extrem wie in den Anfangstagen. Es zählte wohl eher West/Ost.
QTH: Bremer Umland
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Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Bezüglich AFN in der eigentlich britischen Besatzungszone fällt mir auch noch der Sender in Hessisch Oldendorf (Niedersachsen) ein, der dort auf UKW und später auf Mittelwelle (bzw. "Powerline"( mit Minileistung die dort stationierten Amerikaner versorgt hatte.
QTH: 52.28 N | 8.70 O
am Nordhang des Wiehengebirges, am äußersten Rand von NRW und der "Bergwelt"
Senderfoto-Archiv
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Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Die Sendeleistung von BFBS in Kiel war deshalb so gering (man findet unterschiedliche Angaben, 40 Watt und 30 Watt - vermutlich waren 40 Watt zulässig, es wurde aber wohl nur mit 30 Watt gesendet) weil dieses Senderchen wirklich nur den Jachtclub, das Trainincentre und die unmittelbare Umgebung, sowie die Segler die ein Kofferradio mit hatten auf der Förde erreichen sollten. Die 88,4 gab es schon seit Anfang der 90er Jahre, wann genau weiß ich aber nicht.
Ich weiß von Berichten früherer Soldaten dass durch die Lage direkt am Wasser bei entsprechenden guten Wetter mit Hochdruck auch dieser BFBS Sender schnell mal eine Reichweite von 100 Kilometern erreichen konnte. Ich kenne Berichte von Briten in Bad Segeberg und sogar im Raum Dassow / Selmstorf (Klützer Winkel), also schon auf ostdeutscher Seite, diesen Standort bei privaten Ausflügen im Autoradio empfangen haben. Das kam aber sehr selten vor. Die Engländer hatten ja nie das Problem was die Amerikaner mit ihren Autoradios hatten, nämlich dass nur ungerade Frequenzen eingestellt werden konnten.
Das englische Programm war auch an anderer Stelle sehr beliebt. Die örtliche Hochschule am Ostufer betreibt ein Sprachencenter mit umfangreichen Englischangebot (u.a. für Austauschstudenten aus Indien und China) und die dortigen Lehrer (Muttersprachler) haben sehr oft diesen Sender gehört. Die Frequenz hängt dort heute noch am Schwarzen Brett aus, also mehr als 3 Jahre nachdem der Sender schweigt. Das weiß ich aus sicherer Quelle von jemanden der dort als Dozent arbeitet.
Generell war die Sendeleistung von den BFBS Radio 2 Frequenzen immer sehr schwach und um ein vielfaches niedriger. Diese hatten nur die Aufgabe die Kasernenstandorte abzudecken. Nebeneffekt war dass diese meist noch im zivilen Gebiet drum herum empfangen werden konnten, wie auch das Fernsehen. Die BFBS Radio 1 Frequenzen waren sehr viel weit reichender weil diese die Aufgabe hatten die Transitwege bei Truppentransporten auf den Autobahnen komplett mit zu versorgen. Die 97,8 / 96.5 / 103,0 / 97, / 93,0 griffen nahtlos ineinander über.
Mehr zu diesem extotischem Standort:
https://www.radioforen.de/index.php?thr ... nau.34508/
Fotos vom (neuen) Masten:
http://web.archive.org/web/201102091003 ... r_bfbs.htm
Altes Programm von 2007:
http://www.puru.de/militar.html
Und altes AFN Programm mit allen früheren AFN und (weiter unten BFBS) Frequenzen:
https://dict.leo.org/forum/viewGenerald ... de&lang=en
Ein ähnliches Kuriosum war ja wohl die Bremerhaven/Bremen Frequenz von AFN.
Das dürfte die nördlichste gewesen sein und war viele Jahre auf Sendung.
Gruß Benjamin
Ich weiß von Berichten früherer Soldaten dass durch die Lage direkt am Wasser bei entsprechenden guten Wetter mit Hochdruck auch dieser BFBS Sender schnell mal eine Reichweite von 100 Kilometern erreichen konnte. Ich kenne Berichte von Briten in Bad Segeberg und sogar im Raum Dassow / Selmstorf (Klützer Winkel), also schon auf ostdeutscher Seite, diesen Standort bei privaten Ausflügen im Autoradio empfangen haben. Das kam aber sehr selten vor. Die Engländer hatten ja nie das Problem was die Amerikaner mit ihren Autoradios hatten, nämlich dass nur ungerade Frequenzen eingestellt werden konnten.
Das englische Programm war auch an anderer Stelle sehr beliebt. Die örtliche Hochschule am Ostufer betreibt ein Sprachencenter mit umfangreichen Englischangebot (u.a. für Austauschstudenten aus Indien und China) und die dortigen Lehrer (Muttersprachler) haben sehr oft diesen Sender gehört. Die Frequenz hängt dort heute noch am Schwarzen Brett aus, also mehr als 3 Jahre nachdem der Sender schweigt. Das weiß ich aus sicherer Quelle von jemanden der dort als Dozent arbeitet.
Generell war die Sendeleistung von den BFBS Radio 2 Frequenzen immer sehr schwach und um ein vielfaches niedriger. Diese hatten nur die Aufgabe die Kasernenstandorte abzudecken. Nebeneffekt war dass diese meist noch im zivilen Gebiet drum herum empfangen werden konnten, wie auch das Fernsehen. Die BFBS Radio 1 Frequenzen waren sehr viel weit reichender weil diese die Aufgabe hatten die Transitwege bei Truppentransporten auf den Autobahnen komplett mit zu versorgen. Die 97,8 / 96.5 / 103,0 / 97, / 93,0 griffen nahtlos ineinander über.
Mehr zu diesem extotischem Standort:
https://www.radioforen.de/index.php?thr ... nau.34508/
Fotos vom (neuen) Masten:
http://web.archive.org/web/201102091003 ... r_bfbs.htm
Altes Programm von 2007:
http://www.puru.de/militar.html
Und altes AFN Programm mit allen früheren AFN und (weiter unten BFBS) Frequenzen:
https://dict.leo.org/forum/viewGenerald ... de&lang=en
Ein ähnliches Kuriosum war ja wohl die Bremerhaven/Bremen Frequenz von AFN.
Das dürfte die nördlichste gewesen sein und war viele Jahre auf Sendung.
Gruß Benjamin
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Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Kein Kuriosum, die waren offiziell Teil der amerikanischen Besatzungszone, also gabs folgerichtig AFN.Ein ähnliches Kuriosum war ja wohl die Bremerhaven/Bremen Frequenz von AFN.
(Elvis ging in Bremerhaven von Bord https://www.youtube.com/watch?v=duMWlrd2zUI bei Min. 1:05)
https://de.wikipedia.org/wiki/Besatzungszone#Bremen
Zuletzt geändert von mittendrin am Mi 12. Jun 2019, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
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Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Afn Bremerhaven mit eigenem Programm und ID aus eigenem Studio. Das man im Rahmen einer Clubaktivität in Gruppe auch besuchen konnte Anfang 80er. MW 1143, FM??
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Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
AFN Bremerhaven FM 104.9
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
AFN Bremerhaven lief in den 80iger Jahren parallel zur Mittelwelle 1143 kHz auch über 2 UKW-Sender kleiner Leistung: Garlstedt 92,9 MHz ( heute: NJoy Steinkimmen) und Molbergen-Peheim 93,5 MHz ( heute NJoy), beide nur in Mono.Funker Tommy hat geschrieben: ↑Mi 12. Jun 2019, 10:08 Afn Bremerhaven mit eigenem Programm und ID aus eigenem Studio. Das man im Rahmen einer Clubaktivität in Gruppe auch besuchen konnte Anfang 80er. MW 1143, FM??
Re: BFBS / BFN - Entwicklung der Sendernetze
Könnte ja sein, nur in welcher der bis dahin geposteten Quellen steht das?
Sie ging vor allem auch nach Paderborn-Sennelager, wo BFBS Radio 2 weiterhin auf 105,0 MHz ausgestrahlt wird.
In meiner Wittsmoor-Liste Stand 1. Januar 1995 steht sie noch nicht drin.bennySL hat geschrieben: ↑Mi 12. Jun 2019, 08:25 Die Sendeleistung von BFBS in Kiel war deshalb so gering (man findet unterschiedliche Angaben, 40 Watt und 30 Watt - vermutlich waren 40 Watt zulässig, es wurde aber wohl nur mit 30 Watt gesendet) weil dieses Senderchen wirklich nur den Jachtclub, das Trainincentre und die unmittelbare Umgebung, sowie die Segler die ein Kofferradio mit hatten auf der Förde erreichen sollten. Die 88,4 gab es schon seit Anfang der 90er Jahre, wann genau weiß ich aber nicht.
Bei den Zonen ging es um die Übernahme der Regierungsgewalt, das schloß nicht aus, daß Soldaten anderer alliierter Nationen in einer Zone (jedenfalls der britischen) stationiert waren, Exilpolen oder Norweger zum Beispiel (auf die Schnelle gefunden: https://www.welt.de/geschichte/article1 ... hland.html). Franzosen und Amerikaner haben sich früh über die Nutzung von Standorten in der jeweils anderen Zone verständigt, man denke an Ramstein, im Gegenzug waren Franzosen für wenige Jahre in Nordbaden und Hessen. Besatzungstruppen gab es in Westdeutschland seit den Fünfzigern nicht mehr, sondern Stationierungen im Rahmen des NATO-Truppenstatuts. Im Rahmen der gemeinsamen Strategie ging es dann nach Aufgabenverteilung und spezifischen Fähigkeiten. Kanadier, Belgier und Niederländer waren ebenfalls in Westdeutschland stationiert. Bis de Gaulle die militärische Integration der NATO verließ, gab es sogar ganz kurz mit amerikanischen Waffen ausgestattete Franzosen bei München (ganz interessanter Spiegel-Artikel vom Juni 1966: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46407642.html, ist jetzt aber sehr off-topic ). (In Ostdeutschland gab es übrigens seit den Fünfzigern offiziell ebenfalls keine Besatzungtruppen mehr.)Jens1978 hat geschrieben: ↑Mi 12. Jun 2019, 00:35 Was NRW und die Amis angeht gab es auch lange Zeit einen Mittelwellensender für AFN in Mönchengladbach auf der 1143 kHz, das hatte mich auch lange Zeit gewundert. In Kamen war da immer, auch tagsüber ein Mischmasch von mind. 2 AFN Sendern drauf. Welche das genau waren, kann ich gar nicht mehr sagen. Mönchengladbach war mit Sicherheit der stärkste von denen.
Von daher wundert mich nun aber auch die Stationierung von Amis in Flensburg und Schleswig nicht mehr so wirklich. Anscheinend waren die Zonengrenzen, jedenfalls der drei westlichen, später nicht mehr so extrem wie in den Anfangstagen. Es zählte wohl eher West/Ost.
Ganz unabhängig von obigem Spiegel-Artikel habe ich diesen Spiegel-Artikel über BFN vom 25.04.1951 gefunden: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29193784.html. (Überhaupt bin ich gerade wieder sehr begeistert, daß der Spiegel alle seine alten Hefte eingescannt hat und frei zur Verfügung stellt. Die HTML-Texte sind durch automatische Texterkennung entstanden, da sind manchmal kleinere Fehler drin, man kann aber immer den eingescannten Artikel als PDF anklicken, dann sieht man auch in mehr oder weniger guter Qualität die Bilder.) Im Text heißt es, daß BFN über sechs Mittelwellensender verbreitet werde, fünf stationär und einer fahrbar, alle sechs vom NWDR betrieben, vier in seinem Eigentum stehend (Hamburg-Pinneberg, Hannover, Langenberg und Berlin), zwei im Eigentum von BFN (Bonn und Herford). Daneben sei seit kurzem ein UKW-Sender auf dem Hamburger Heiligengeistfeld in Betrieb, der mit Genehmigung des NWDR als einziger in der britischen Zone von der Bundespost betrieben werde. Ein weiterer UKW-Sender mit einer Sendeleistung von 1 kW sei in Herford im Bau und solle im Mai seinen Betrieb aufnehmen. Zu den Frequenzen der UKW-Sender schweigt sich der Artikel leider aus. Als Grund für die Nutzung von UKW-Sendern werden die Ergebnisse des Kopenhagener Wellenplans genannt: Die BFN-Mittelwellensender arbeiteten auf derselben Frequenz wie das "Light Programme" der BBC und müßten deshalb "eine Stunde vor Sonnenuntergang auf London umschalten". Über die UKW-Sender wolle man wieder ein ganztägiges Programm bis Mitternacht anbieten. Die Mittelwellenfrequenz (ist ja hier auch schon bekannt) müßte also 1214 kHz gewesen sein (https://web.archive.org/web/20110726155 ... nhagen.gif, https://www.transdiffusion.org/2014/08/ ... hagen-plan [Ausschnitte aus der Radio Times vom 10. März 1950: https://www.transdiffusion.org/content/ ... 950-01.jpg, https://www.transdiffusion.org/content/ ... 950-02.jpg, https://www.transdiffusion.org/content/ ... 950-03.jpg, https://www.transdiffusion.org/content/ ... 950-04.jpg]). (Hier noch der Spiegel-Artikel zum Inkrafttreten des Kopenhagener Wellenplans vom März 1950: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44447633.html.)