Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

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Thomas(Metal)
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Thomas(Metal) »

planetradio hat geschrieben: Di 19. Mär 2019, 22:41 Irgendwann sollte das Ziel sein, UKW komplett abzuschalten. Dann wird es für die 2% , welche den 5C nicht empfangen, auch keine UKW funzeln mehr geben als DAB + Ersatz
Nach meiner Meinung wird die Ausgangsituation falsch gesehen, und das zieht sich durch die gesamte Diskussion speziell für "Amberg": Es gibt heute keine 100%-Versorgung auf UKW und das sogar bei einer Yagi 10m über Grund nicht, was die eingentliche Ausgangslage wäre und nicht Indoor mit Teleskopantenne. Wer wie Amberg im Versorgungsbereich einer Funzel wohnt hat(te) eben Glück gehabt. Da wären ganz sicher viele Städte zu nennen die ähnlich groß wie Amberg sind und per UKW deutlich schlechter versorgt sind. Was wir hier sehen ist Rosinenpickerei.
Wo Burgsinn genannt wird: Man sollte einfach einmal Amberg mit dem unteren Sinntal "Sinngrund" bezüglich 5C vergleichen: Outdoor bringt man 5C im Sinngrund hin. Man stelle sich einfach mit einem Dual DAB4 (Q8+) auf die Straße. Sobald man ins Haus geht wird es u. U. schwierig. Aber: Wie sieht es da mit UKW aus? Bin ich dort auf der Terrasse (die ist draußen!) habe ich bereits Probleme per Teleskopantenne die 103,3 überall darauf rauschfrei in Mono zu empfangen. Nur die 90,4 aus Gemünden knallt omni rein, sonst nix (!). 5C in Burgsinn? Wünschenswert, aber kein Muß. Für Amberg bitte ebenso und bitte objektiv kommentieren...
Und ganz böse wenn wir schon mit UKW vergleichen: Wie ist der 5C-Empfang wenn man "waffengleich" auch eine DAB-Antenne 10m über Grund ansetzt ;-) ?

[Um keinen falschen Eindruck abzugegeben: Ja, ich würde dennoch UKW gerne behalten, aber eben nicht _diese_ Funzeln.]
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von DH0GHU »

iro hat geschrieben: Di 19. Mär 2019, 22:25 Es geht um 2% Fläche, die nach dem Endausbau des Bundesmux nicht versorgt sind und niemals versorgt werden. Das sollte man doch mit UKW-Funzeln hier und da und dort hinbekommen. Ohne Brummer und bei einem leerer werdenden UKW-Band.
Diese 2 % werden an hunderten Stellen in Tälern verteilt sein. Die bekommt man nur mit hunderten Funzeln versorgt (für welche Programme? Nur DLF? DLF Nova, DLF Kultur, alle Bundesmux-Programme, alle ÖR inklusive Sparten? Alle lokale Hit-Dudler?). Mobil funktioniert das sicher auch nicht gscheit. Will man das wirklich? Die dort wohnenden 0,5% der Bevölkerung müssen dann halt andere Verbreitungswege nutzen oder eine Richtantenne auf dem Dach installieren. Mußten sie früher für UKW-Stereo auch.
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von iro »

DH0GHU hat geschrieben: Mi 20. Mär 2019, 10:16 Diese 2 % werden an hunderten Stellen in Tälern verteilt sein. Die bekommt man nur mit hunderten Funzeln versorgt
Hier geht es ja ausschließlich um die DRadios und um die Erhaltung eines Status Quo, sprich: der Empfang des jeweiligen DRadio-Programms dort, wo es schon immer ging - auf UKW. Und nur dort, wo kein Bundesmux geht. Und natürlich auch nur dort, wo überhaupt jemand wohnt, der versorgt werden könnte. Und der muss dann vielleicht auch eine Richtantenne verwenden. Falls es dort bereits Internet gibt, ist auch das unnötig. Und wenn das günstiger ist, kann man auch den zuvor genannten 5C-Repeater installieren...

Ich gehe aber sowieso davon aus, daß man diese 2% gar nicht versorgen will und wird. Per UKW hatte man ja auch schon >20% nicht versorgt - und nach der Abschaltung der MW ist das der aktuelle Stand. Mit der MW hatte man noch 300% der Fläche versorgt...
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von DH0GHU »

iro hat geschrieben: Mi 20. Mär 2019, 10:30 Ich gehe aber sowieso davon aus, daß man diese 2% gar nicht versorgen will und wird. Per UKW hatte man ja auch schon >20% nicht versorgt - und nach der Abschaltung der MW ist das der aktuelle Stand. Mit der MW hatte man noch 300% der Fläche versorgt...
Ich habe DLF Kultur noch nie vernünftig über Mittelwelle empfangen können. Und selbst der DLF ging dort nur tagsüber. Blieb Langwelle, die ich auch lieber beibehalten gesehen hätte. Bringt mir aber auch weder DLF Kultur noch DLF Nova.
Zudem war auch der Langwellenempfang in der Realität durch EMV-Störstrahlung in den letzten Jahren in Städten und bei etwas größeren Entfernungen von den Sendern alles andere als gut. Die meisten Autoradios haben keine LW mehr.
Ergo: bringt ja nix, wenn ein System in der Praxis nicht genutzt wird.

Viele dieser Orte, wo "DLF immer ging" liegen auch im Bereich von GNS wie Hornisgrinde. Da bräuchte man 20 UKW-Funzeln als Ersatz..
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von planetradio »

Bei UKW ist das Problem, dass sich ja fast keine Frequenzen mehr koordinieren lassen,

Aber den 5C auf jeden Standort aufzuschalten wäre ja theoretisch möglich, wird aber praktisch nicht gemacht aufgrund von den Kosten
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von iro »

planetradio hat geschrieben: Mi 20. Mär 2019, 15:14 Bei UKW ist das Problem, dass sich ja fast keine Frequenzen mehr koordinieren lassen,
Wenn die Brummer nicht mehr senden, wird es sehr viele koordinierbare Funzelfrequenzen geben.
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von DH0GHU »

iro hat geschrieben: Mi 20. Mär 2019, 16:49
planetradio hat geschrieben: Mi 20. Mär 2019, 15:14 Bei UKW ist das Problem, dass sich ja fast keine Frequenzen mehr koordinieren lassen,
Wenn die Brummer nicht mehr senden, wird es sehr viele koordinierbare Funzelfrequenzen geben.
Nur ist das eben pure Geldverschwendung. Platzmiete (Antenne, Technik) etc. sind bei DAB+ auch nicht teurer als bei UKW. Und ein Sender sendet ein Dutzend Programme aus, nicht eines. Auch nur im entferntesten daran zu denken, irgendwo eine UKW-Funzel neu aufzuschalten, ist eigentlich Irrsinn. Bereits heute.
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von planetradio »

Dann dürfte die immer montags auftauchende Datei bei bnetz zukünftig ohne UKW sein.

Das ist leider im Moment sehr unwahrscheinlich.

UKW ist halt immer noch deutlich vor dab+.

Es muss deutlich mehr Werbung für dab+ gemacht werden und ein konkreter abschalttermin von UKW muss her
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von SeltenerBesucher »

DH0GHU hat geschrieben: Mi 20. Mär 2019, 19:40 Nur ist das eben pure Geldverschwendung. Platzmiete (Antenne, Technik) etc. sind bei DAB+ auch nicht teurer als bei UKW. Und ein Sender sendet ein Dutzend Programme aus, nicht eines. Auch nur im entferntesten daran zu denken, irgendwo eine UKW-Funzel neu aufzuschalten, ist eigentlich Irrsinn. Bereits heute.
DAB+ dürfte schon deshalb günstiger sein, weil man im Betriebsgebäude für bis zu 16 Programme nur einen Schrank aufstellt, statt bei UKW eben 16 Stück. Dann hätten diese bis zu 16 Programme unterschiedliche Richtcharakteristiken bei UKW gehabt, die Antennenmitbenutzung wäre in einigen Fällen nicht möglich, es wären also mehr Antennen auf dem Turm – daraus resultiert auch höhere Turmmiete.

Doch was bei der ganzen DAB+-Diskussion verschleiert wird, sind die Kosten in der Zukunft, die heute nicht abzuschätzen sind. Nehmen wir mal an, UKW wird abgeschaltet, dann steigen die Kosten für DAB+, weil die Turm-Besitzer die Türme weiter unterhalten müssen. Die Einnahmequelle UKW fällt weg, die Kosten für die Turmunterhaltung bestehen weiter. Die werden dann auf die neuen Nutzer umgelegt.

Man sollte tatsächlich nicht vergessen, dass bei 7 Bedeckungen mit etwa 12 Programmen pro Multiplex bis zu 94 Programme in den Äther geschickt werden. Bei DAB+ sind es 7 Frequenzen, 7 Sender und vielleicht 1 bis 2 Antennen. Bei UKW wären es 94 Sender für die es in den meisten Betriebsgebäuden keinen Raum gibt. Auch die Stromversorgung und Klimatisierung müsste irgendwie geregelt werden.

Ich denke, dass in Zeiten von DAB+ auch UKW-Sender aufgeschaltet werden. Im besten Fall bekommen die Hörer einfach eine größere Anbieter- und Programmvielfalt. Bis jetzt herrschte in den meisten Bundesländern Kirchturmdenken, Anbieter von Außerhalb hatten keinen Zugang zum Markt. Es gab auf vielen Märkten in Deutschland kaum oder nur eine geringe Bewegung. Es waren künstliche Marktverhältnisse. DAB+ bricht das auf. Dass reine Internetradio-Anbieter Bereitschaft erklären in den Markt DAB+ einsteigen zu wollen, zeigt die Grenzen des Internets auf.
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Chris_BLN »

planetradio hat geschrieben: Mi 20. Mär 2019, 20:17 Es muss deutlich mehr Werbung für dab+ gemacht werden und ein konkreter abschalttermin von UKW muss her
Wenn DAB+ die super-Lösung ist, warum braucht es dann Werbung?

Ok, sachlicher: angesichts der realen Rundfunk-Nutzung in Deutschland, nach der ca. 85% der gehörten "Radio-Minuten" auf die privaten und öffentlich-rechtlichen Dudler entfallen und die restlichen 15% anteilig auf DLF, DLF Kultur, die öffentlich-rechtliche Kulturwelle und die öffentlich-rechtliche Infowelle entfallen, sieht es mit der Notwendigkeit, DAB+ zu kaufen, halt sehr schlecht aus. Die Massenprogramme laufen nunmal auf leistungsstarken UKW-Ketten und man hat in den vergangenen Jahren sogar noch aktiv in diese Richtung weiter verschoben (hr2, SWR 2 -> Frequenzabgabe) bzw. wollte ursprünglich radikal verschieben (PULS). In manchen Bundesländern wollen die Privaten gar nichts mit DAB+ zu tun haben, weil sie ihr Massengeschäft nunmal mit UKW bestens machen können und DAB+ nur zusätzliches Geld kosten, aber keine Hörer generieren würde.

Werbung für DAB+ kann man ehrlich (Nennung der Vorzüge bei nicht-Leugnung der Nachteile) letztlich wirklich nur bei den Hörern der auf UKW schlechter empfangbaren Programme machen. Dazu gehören die D-Radios definitiv. Dazu gehören nicht MDR Jump, Antenne Thüringen, PSR, SAW, Antenne Bayern, hr3, hr1 usw. Damit erreicht die Werbung aber maximal bei ca. 10-15% der Radio-Nutzer eine Wirkung. Bei den anderen 85% braucht es keine Werbung für DAB+, sondern die reale Androhung (mit Terminsetzung) der UKW-Abschaltung. Und das ist derzeit nicht durchsetzbar in Deutschland. Nicht bei diesem Rundfunk"markt", nicht bei der Aufteilung des UKW-Frequenzkuchens, die wir haben.

Deshalb stimmt es schon: ein konkreter Abschalttermin muss her - aber den bekommt man nicht gegen die Bevölkerungsmehrheit durch. Wir sprechen hier von derzeit noch über 80% der Haushalte, die UKW-only haben, Und wir sprechen von ca. 85% der Radionutzung, für die es UKW bestens tut.

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mi 20. Mär 2019, 20:44 DAB+ dürfte schon deshalb günstiger sein, weil man im Betriebsgebäude für bis zu 16 Programme nur einen Schrank aufstellt, statt bei UKW eben 16 Stück.
UKW-Senderstandort Röbel an der Müritz / Mecklenburg-Vorpommern:

88.5 NDR Radio MV (Neubrandenburg) 10 kW rund
90.0 Deutschlandfunk Kultur3 kW max.
92.2 Ostseewelle (Ost)200 W max.
93.8 Antenne MV (Ost) 5 kW max.
94.7 NDR Kultur 10 kW rund
97.4 N-JOY 4 kW max.
100.4 NDR Info 4 kW max.
102.4 Deutschlandfunk 3 kW max.
107,0 NDR 2(Mecklenburg-Vorpommern) 60 kW rund

Das sind 9 Programme, alle von der Uplink Network betrieben. Und so sieht das inkl. Redundanz aus:

Bild

Sooo schlimm ist das nun wirklich nicht. Da hat die Alt-Technik vermutlich viel mehr Platz in Anspruch genommen. Nur die Klimatisierung wird ggf. ein Thema, wenn auf luftgekühlte Sender gegangen wird.

Kauft man Rohde & Schwarz (wie es die Divicon für den MDR tat), hat man für z.B. 3 Hauptfrequenzen auch nur noch einen Schrank in Gestellbreite - da stecken 3 UKW-Sender komplett nebst Redundanz drin. 3 x 10 kW Senderausgangsleistung + 1 x Redundanz sind in einem Gestell möglich. Daneben steht ein Gestell mit der outboard vorgenommenen Modulationsaufbereitung (Stereocoder inkl. Peak Limiter / RDS-Coder). Wieviel man davon noch in das R&S-Rack hätte integrieren können (als inkludierte Funktionen), entzieht sich meiner Kenntnis. Warum für den MDR MPX und RDS extern gemacht wurden, müsste man dort erfragen.

Dazu kommt: moderne UKW-Sender erreichen bis ca. 75% Wirkungsgrad über alles (Stromanschluss bis Senderausgangsleistung). DAB-Sender laufen mit deutlich weniger, bleiben unter 50% aufgrund der hohen Linearitätsanforderungen.
dabber
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von dabber »

Cooles Bild der neun! UKW-Sender, die dürften in der Tat wesentlich weniger Platz benötigen als die alten Sender von vor 20 Jahren.

Laut FM-Scan gibt es in Röbel 3 UKW-Antennen. Da wäre jetzt interessant zu wissen, was die kosten, um einen Vergleich mit DAB machen zu können. Schließlich wäre es möglich -rein prinzipiell- alle neun Programme in ein Mux zu packen und nur mit einer Antenne abzustrahlen. Kleiner Nebeneffekt für die "Funzel"-Frequenzen (Ostseewelle), sie bekommen die selbe Reichweite wie NDR2 & co. :xcool:
SeltenerBesucher
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von SeltenerBesucher »

@Chris_BLN
Die Reduzierung auf 5 Racks funktioniert nur, weil es für viele Programme der gleiche Sendenetzbetreiber ist. In Mecklenburg-Vorpommern hat die ARD keine eigene Technik. Im Westen (außer Bayern) stellen die ARD-Anstalten ihre Technik einzeln auf, das Deutschlandradio hat einen eigenen Netzbetreiber und die Privaten einen anderen Netzbetreiber. Du bestätigst jedoch, die Reduzierung 5 zu 1. Der Vergleich hinkt auch, weil nicht alle Sender die gleiche Leistung haben. Nehmen wir mal an, dass es dann 7 Layer x 10 Programme (=70 Programme) wären, dann wären es nicht 7 Racks. Bei UKW kann bei hoher Leistung nur 3-4 Programme in einem Rack integrieren. Bei geringere Leistung kann man auch 10 Sender und mehr in einem Rack integrieren.

@dabber:
Die Leistung berücksichtigt in der Diskussion keiner, weil man bei 100 kW mit einem DAB+-Sender nicht auskommt. Der Vergleich ist wesentlich schwieriger.
Peter Schwarz
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Peter Schwarz »

Small-Scale-Repeater für 5C, jaja...ihr wisst aber schon, dass bei einem SFN das ganze exakt synchronisiert sein muss? Da kannst Du nicht Repeater nach Lust und Laune hinsetzen, wo das Signal grad mal etwas schwächer ist oder Aussetzer sind. So einfach geht das nicht. Unter Umständen müsstest Du einen zweiten Kanal hernehmen. Dann ist wieder die Frage, wie gut und zügig die Endgeräte von einem zum anderen Kanal weitergeleitet werden...mir ist das Grauen bekannt vom SWR in Baden-Württemberg. Alles nicht so einfach. Zudem würden die kommerziellen Anbieter im Bundesmux so einen Ausbau ohnehin nicht mitmachen. Da müsste man dann zu Modellen wie "gemeindeeigene Sendeanlage" zurück, die in Österreich früher üblich war für entlegene Gebirgstäler (siehe legendärer "Funzelreport Obersteiermark" von Wasat). Letztendlich wird man eine flächendeckende Vollversorgung via DAB, genau wie via UKW, nur für die Programme der Landesrundfunkanstalten erreichen können. Deren Auftrag ist es auch. Immerhin mit dem Vorteil, dass dann das volle Programmangebot jener bis ins letzte Tal kommt und nicht nur die drei bis vier ersten Programme. Die kommerziellen Anbieter sind ohnehin nur an wirtschaftlich tragfähigen Modellen interessiert und das Deutschlandradio sitzt in einem gemischten Multiplex.

Ich denke, man wird jetzt sukzessive die unwirtschaftlichsten Sender abschalten. Einen groß angelegten Rückzug aus UKW, auch von Seiten des Deutschlandradios, sehe ich derzeit nicht. Neuaufschaltungen auf UKW wird es aber nur noch sehr sporadisch geben. Vom Deutschlandradio sicher nicht (das hat man schon vor ein paar Jahren dezidiert erklärt), von anderer Seite auch nur vereinzelt, eventuell für neue Lokalradios wie jüngst in Niedersachsen oder irgendwelche Restbestände oder aufgegeben Frequenzen.
DH0GHU
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von DH0GHU »

Chris_BLN hat geschrieben: Do 21. Mär 2019, 08:51 Wenn DAB+ die super-Lösung ist, warum braucht es dann Werbung?
Weil der Hörer von dieser Lösung nichts weiß, da er auf UKW zu 80% nur Hitdudler oder Kultur- und Inforadios empfängt, und für alle andere Bedarfe eher ins Internet wechseln würde, als auf DAB+, weil er das mit dem Internet eben weiß. Es aber teilweise nur nicht tut, weil ihm das zu viel Aufwand ist, und er dann eben weiter den Hitdudler im Auto hört.
Auf Antenne schlagmichtot wird diesem Hörer niemand erzählen, dass er mit einem DAB-Radio auch Spartenkanäle empfangen kann. Dafür muß schon explizite Werbung gemacht werden.

Man kann es auch lassen. Dann wird das entnervte Dudelfunkopfer igrendwann ins Internet wechseln. Denn die 85% Hit-Dudler-Anteil sind eben nur Folge der Alternativlosigkeit der Dudler.
Denn wir sprechen eben nicht
von ca. 85% der Radionutzung, für die es UKW bestens tut.
sondern von XX % der Radionutzung, für die es UKW mehr schlecht als recht tut, aber eben tut. Keine Theorie, sondern praktische Beobachtung.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
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Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
Habakukk
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Habakukk »

hit24_for_ever hat geschrieben: Sa 16. Mär 2019, 14:47 Die 87,6 Füssen dürfte meiner Ansicht nach sowieso keinen großen Hörerkreis mehr gehabt haben, nachdem der Sender nach Wasenmoos umgezogen ist. In Füssen selbst war mein Autoradio dann meistens auf der 96,5 Pfronten.
Mir ist kürzlich auch aufgefallen, dass die Füssener Funzeln alle recht schlecht gehen. Dort, wo sie nicht eh schon schwächeln, sind sie tlw. ganz schön verzerrt.
Der Wegfall der 87,6 wird wohl recht gut durch 96,5 Pfronten kompensiert werden. Geht trotz nur 20W überall gut, was kein Wunder ist, da man den Breitenberg ja überall sieht. Für 103,4 DLF Kultur bleibt fast nur DAB+, ein bisschen geht zwar noch 100,0 Augsburg, aber das ist eher was für DXer.

Aber auch bei R.SA ging 106,3 Eisenberg meist besser...

War denn der alte Standort besser?
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