Ich schlage dir mal einen Blick auf das Lenco Taschenradio PDR-04 DAB+ vor. Die Schachtel ist wahrlich winzig und verfügt über einen eingebauten Akku. Er wird über Micro-USB aufgeladen und spielt je nach Nutzungsszenario etwa 4 h im Digitalempfang. Die Empfindlichkeit ist ausgezeichnet und man kann sich mit ein paar Tastendrucken einen Signalstärkebalken auf das Display holen. Leider ist die Bedienung mit den mehrfach belegten Tasten an der linken Gehäuseseite arg fummelig, die Grundfunktionen wie das Blättern in der Senderliste oder das Verändern der Lautstärke gelingen aber auch, ohne das Ding aus der Tasche nehmen zu müssen. Dazu ist das Bedienkonzept zu erlernen, dann geht das blind. Das Display hat natürlich auch winzige Abmessungen und eine entsprechend kleine Schrift, hat aber einen hinreichenden Kontrast und ist hintergrundbeleuchtet. Nach wenigen Sekunden geht das Licht wieder aus.
Der eingebaute Lautsprecher ist sehr klein und bringt nur Höhen, er klingt auf Dauer selbst für Nachrichtenhörer anstrengend. Über einen angeschlossenen Kopfhörer tönt es satt und die Lautstärke reicht vollkommen aus. Freilich wird der Kopfhörer stereophon versorgt. Für den Ortssenderempfang kann die Teleskopantenne bei Nutzung mit einem Kopfhörer eingeschoben bleiben.
Ist der interne Akku leer, dann würde das Gerät auch weiter spielen, wenn man es extern mit 5 Volt versorgt. Das Aufladen dauert bei spielendem Radio allerdings sehr lange. Ist eine Powerbank angeschlossen, dann kann diese den Empfang mehr oder weniger stark stören und ggf. in schlecht versorgten Gebieten unmöglich machen. Über einen USB-Stecker für den Zigarettenanzünder im Auto lief es im Berliner Raum aber auch mit externer Stromversorgung ganz gut. Ich hatte einen Dienstwagen ohne DAB-Empfang und das kleine Lenco über Aux-in an das Autoradio gesteckt. Der Strom kam aus dem Zigarettenanzünder, das Lenco steckte dann quer im Kaffeebecherhalter. Es musste die ausgezogene Teleskopantenne im Fahrzeuginnenraum ausreichen. Das sah komisch aus, brachte mir aber zwischen Berlin und Potsdam Empfang ohne Aussetzer.
Eine Eigenart hat die kleine Schachtel allerdings: Sie unterscheidet zwischen "standby" und richtig aus. Nur auf die Aus-Taste tippen belässt die Uhrzeit auf dem Display, das Gerät ist nach dem erneuten Tippen dieser Taste sehr schnell wieder da. Der Preis dafür ist, dass der Akku am nächsten Tag entladen ist, wenn man das vergisst. Richtig aus geht es mit einem Schiebeschalter auf der Oberseite. Dann verringert sich die Akkuladung auch nach mehreren Wochen Nichtnutzung praktisch nicht. Allerdings braucht es dann beim ersten Einschalten einige Zeit, um wieder zu sich zu kommen.