Frequenzbereich des Volksempfängers

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Spacelab
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Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Beitrag von Spacelab »

Das wollte ich damit auch gar nicht sagen. Ganz im Gegenteil. Ein großer Vorteil so eines Freischwingers war das er auch mit ganz wenig Verstärkerleistung auskam. Irgendwo (bei Wikipedia?) hatte ich mal gelesen das die Verstärkerröhre so eines Volksempfängers bei maximaler Ansteuerung gerade mal 3 Watt Ausgangsleistung hatte. Jetzt kam aber wohl kaum ein AM Sender mit maximaler Lautstärke rein. Sondern eher deutlich leiser. Und dann konnte das mit der 3 Watt Röhre schon mal sehr eng werden wenn da der Lautsprecher nicht Wirkungsgradstark war. Gut, die bauartbedingten Nachteile so eines Freischwingers, wie das träge Verhalten und das lange Ausschwingen der Membran, hätte man auch mit einem modernen 100 Watt Verstärker nicht aufheben können.
PAM
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Frequenzbereich des Volksempfängers

Beitrag von PAM »

Doch, indem man die Membran stärker (mechanisch) bedämpft. Analog zu hart oder weich aufgehangenen Lautsprechern.

Wer sich zu den Volksempfängern belesen will: Welt der alten Radios - Geschichte Volksempfänger
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Spacelab
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Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Beitrag von Spacelab »

PAM hat geschrieben: Do 7. Feb 2019, 14:35 Doch, indem man die Membran stärker (mechanisch) bedämpft. Analog zu hart oder weich aufgehangenen Lautsprechern.
Dann hättest du aber durch die schwerere Membran wertvollen Wirkungsgrad verschenkt und zusätzlich wäre die oberste Grenzfrequenz noch weiter gesunken. Also so leicht ist das ganze nicht sonst wären die Techniker damals sicher auch schon darauf gekommen. ;) Man hätte jetzt natürlich auch mit einem kräftigeren Magneten gegensteuern können. Aber dann wäre der Lautsprecher wieder deutlich teurer in der Herstellung geworden. Das ein Freischwinger technisch wie praktisch Grütze war das wussten die Techniker damals auch schon. Aber es musste ja alles am untersten Ende der Preisskala hergestellt werden damit sich die Göbbelsschnauze auch ja jeder leisten konnte. Das darf man ja nicht vergessen.
WiehengeBIERge
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Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Beitrag von WiehengeBIERge »

PAM hat geschrieben: Do 7. Feb 2019, 10:56 Der als muffelig beschriebene Klang der Volksempfänger ist primär dem Schaltungsprinzip geschuldet. Je nach Einstellung der Rückkopplung konnte die Trennschärfe verbessert werden und weitere Teile des empfangenen Audiospektrums wurden abgeschnitten.
Das ist Unsinn. Die Rückkopplungseinstellung bestimmt die Trennschärfe mit, das stimmt, aber das Audiospektrum ändert sich durch die Einstellung der Rückkopplung überhaupt nicht. Maximal die Lautstärke ändert sich.

Der Volksempfänger ist nicht mehr und nicht weniger als ein Rückkopplungsaudion. Eine klangliche Einschränkung gegenüber z.B. einem MW-Superhet gibt es grundsätzlich erst mal rein durch die Schaltung nicht.
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ScheichManfred
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Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Beitrag von ScheichManfred »

Spacelab hat geschrieben: Do 7. Feb 2019, 13:33 Irgendwo (bei Wikipedia?) hatte ich mal gelesen das die Verstärkerröhre so eines Volksempfängers bei maximaler Ansteuerung gerade mal 3 Watt Ausgangsleistung hatte.
Die NF-Verstärkerröhre im VE301, die RES164 hat laut Datenblatt eine Ausgangsleistung von nur 1,5 Watt. Die VCL11 im DKE sogar nur 1,2 Watt. Trotzdem ist es damit möglich, in Zimmerlautstärke Musik oder eine Talksendung zu hören - eigentlich ist diese Leistung auch heute noch ausreichend. Der Verstärker-IC TBA820M kann auch nicht mehr, und reicht für ein kleines Radio locker. Nur der Wirkungsgrad dürfte gegenüber Röhren etwas besser sein :)
PAM
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Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Beitrag von PAM »

WiehengeBIERge hat geschrieben: Do 7. Feb 2019, 18:47Das ist Unsinn. Die Rückkopplungseinstellung bestimmt die Trennschärfe mit, das stimmt, aber das Audiospektrum ändert sich durch die Einstellung der Rückkopplung überhaupt nicht. Maximal die Lautstärke ändert sich. [...]
Woraus ergibt sich dann die subjektive Änderung des Klangbildes in Abhängigkeit vom Grad der Rückkopplung? Der Lautstärkeunterschied allein kann es nicht sein.
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DB1BMN

Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Beitrag von DB1BMN »

Die Rückkopplung erhöht die Güte des Schwingkreises. Dadurch wirkt er schmalbandiger.
DXer
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Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Beitrag von DXer »

Es gibt eine verbesserte Version des DKE38, bei dem der Klang gar nicht so schlecht ist: https://www.youtube.com/watch?v=KwguDzb1UDE
WiehengeBIERge
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Re: Frequenzbereich des Volksempfängers

Beitrag von WiehengeBIERge »

DB1BMN hat geschrieben: Fr 8. Feb 2019, 09:32 Die Rückkopplung erhöht die Güte des Schwingkreises. Dadurch wirkt er schmalbandiger.
Aber nicht so schmalbandig, dass die 4,5 kHz AM hörbar beschnitten werden. Die Rückkopplung zieht man ja (außer bei Ortssendern) bis kurz vor den Schwingeinsatz an, so dass sogar im Grunde immer sehr Ähnliche Verhältnisse herrschen was die Entdämpfung betrifft.

Ich habe früher sehr viele Audions gebaut, und weder bei diesen, noch bei meinem Volksempfänger wird die (ohenhin ja sehr geringe) Audio-Bandbreite hörbar beschnitten, Der Schwingeinsatz liegt deutlich davor ;) ...
Natürlich wird die Bandnbreite größer (und das Aduisignal leiser), wenn man die Rückkopplung zurück dreht. Nur mehr als 4,5 kHz NF-Bandreite ist da eh nicht...

Beispiel für das Empfangsverhalten von einem Audion:
https://www.youtube.com/watch?v=Q1tdr8xPcIc
So in der Art verhalten sich alle Audion-Empfänger, auch der VE.
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