Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

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DB1BMN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von DB1BMN »

Also hier mal der aktuelle Stand von Vodafone Bremen.

Piloten bei 86,4 MHz vorhanden:
KDG_Vodafone_Bremen_86.400MHz_2019-01-17_2026.png

Auch auf Kanal E41 bei 634 MHz und drunter auf 632 MHz ein markanter Pilot:
KDG_Vodafone_Bremen_634.000MHz_E41_2019-01-17_2028.png

Im Juli, vor der Analog-Abschaltung war hingegen bei 634 Funkstille:
KDG_Vodafone_Bremen_634.000MHz_E41_2018-07-17_1941.png
DB1BMN

Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von DB1BMN »

Auf S19 habe ich jetzt ein breitbandiges (deutlich über 10 MHz) OFDM-Signal. Nicht zeigenswert. Wird wohl Kabel-Internet sein.

Kanal S39 (450 MHz): Single-Carrier QAM DVB-C. Kein Pilot erkennbar.
Ebenso für Kanal E38 (610 MHz).
francesco210175
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von francesco210175 »

Auf S19 gab es bei der ex-KDG definitiv ein Pilotsignal, als noch analoge Programme gesendet wurden. In den umgestellten Gebieten ist das nicht mehr der Fall, da dort DOCSIS 3.1 Träger (OFDM) aufgeschaltet wurden, das ist hier bei uns in Berlin-Wedding allerdings noch nicht der Fall! Daher sind hier noch keine "bis zu" 1 Gbits im Download möglich, sondern "nur" 200 Mbits.

Auf 450 MHz gab es ab 2005 und nur hier in Berlin ein Pilotsignal, da das ZDF Vision Digitalpaket deswegen auf der 626 MHz verlegt wurde (und mit veralteten 450 MHz HAV nicht empfangen werden konnte), erst einige Jahre später wurde dieses verschoben und der Pilotsignal abgeschaltet bzw. verlegt.

Auf der 610 MHz wird ein Pilotträger mitgesendet, das ist auch eines der Gründe warum diese Frequenz in 64 QAM und nicht in 256 QAM moduliert wird.
_Yoshi_
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von _Yoshi_ »

DB1BMN hat geschrieben: Do 17. Jan 2019, 19:11
_Yoshi_ hat geschrieben: Do 17. Jan 2019, 18:19 Mit dem SDR meinte ich ein Scan von 25 - 900MHz.
So das alle Signale die im Kabel drin sind erfaßt werden.
Ich weis ja nicht ob unter 25MHz noch was interessantes im Kabel gibt.
Hätte ich einen Anschluß dann hätte ich diesen Scan schon längst aus neu gier gemacht.
Yoshi,

guck dir bitte mein verlinktes Video an, wenn du Zeit hast.
Dort habe ich genau das gemacht: von 25 MHz bis 1,8 GHz in 5 MHz-Schritten durchgesteppt und mir die Spektren angeguckt und demoduliert (analog) und kommentiert.

Und wenn du was ganz besonderes haben willst, ich hab von 30 MHz bis 850 MHz die IQ-Samples gesichert.

Beste Grüße, Marek
Top :spos:
Da sind ja doch noch einige Signale versteckt.
Vor allen die Kanäle die in den Listen ausgelassen wurden.
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von HAL9000 »

@ Chris_BLN:

Danke für deine wirklich ausführlichen Schilderungen. Ich denke, ich werde einfach mal den Fuffi "opfern" und mir den kleinen Technisat DVB-C-Radio- only- Tuner besorgen.
Auch, wenn ich ihn vermutlich eher selten nutzen werde, aber meine UKW- Dachantenne hängt in einem anderen Zimmer am Perseus FM+, der Aufwand, zus. ein Kabel ins WZ zu legen, ist mir zu hoch und mit albernen Wurfantennen fange ich bei mir gar nicht erst an. Dafür ist der Störnebel im Haus viel zu groß.

Ich kann dann auch gerne eine Programmliste erstellen, was nun radiomässig tatsächlich hier verfügbar ist.
Auf UKW war Puyr bzw Tele Columbus deutlich besser als Kabel Deutschland. Hier wurden als herangeführte Sender zus. auf UKW ausgekabelt:
hr1, hr2, Bayern1, Bayern2, 1Live, WDR2, MDR Jump, Fritz & SWR4 RLP. All das war bei KDG nie zu kriegen. Die beiden WDR- Programme kamen erst, als Vodafone den Laden übernahm, dazu gabs noch Sky Radio (aber nicht bei Puyr/TC) und das wars. Die anderen, oben aufgezählten Programme gab es bis zuletzt nicht bei Vodafone.
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Saarländer (aus Elm) »

Vielen Dank für die Infos. Das erklärt so einiges, warum bestimmte Kanäle nicht belegt werden.
Unterhalb des UKW Bandes kann man zum Überprüfen der Pilottöne gewiss auch einen Empfänger benutzen, der ab 64 oder 76 MHz durchstimmbar ist, z.b. Tecsun etc.

Aber warum wurde und wird eigentlich bislang der E25 und der E26 nicht belegt?
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von WiehengeBIERge »

Da gibt es die (meiner Meinung nach abweigige) Theorie, dass die alten "Bambuskabel" in diesem Bereich eine "Resonanz" haben, so dass sich die Frequenzen nicht vernünftig nutzen lassen.
Da gab es schon großartige Diskussionen darüber, es gibt meiner Ansicht nach genug Argumente, die gegen diese "Resonanzen" sprechen. Ich möchte das nicht alles wiederholen...
Fakt ist davon abgesehen sowieso, dass der genannte Frequenzbereich bei Unitymedia jahrelang völlig ohne Probleme analog in Nutzung war (und bei KDG sogar auch vereinzelt genutzt wurde)...

Übrigens werden analoge Pilottöne zur Verstärkerregelung bei UM auch schon länger nicht mehr verwendet (die Netzkennung bei UM dienst nur zur Identifikation des Kabelsignals bei der Störstrahlungsmessung, das ist kein "Pilotton"), und ich meine bei KDG gab es das in den Netzen mit denen ich zu tun hatte auch nicht (mehr).
Wenn man da einen Verstärker in der NE3 (also "draußen") tauschen musste, brauchte man diesen übrigens noch nicht mal einpegeln, das passierte alles automatisch über einen QAM-Signal, genau so wie auch die Regelung digital erfolgt. Es kann aber sein, dass das nicht überall bei KDG so ist. Meine KDG-NE3-Erfahrungen bechränken sich auf den Raum Lingen / Emsland.
Zuletzt geändert von WiehengeBIERge am Sa 19. Jan 2019, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
QTH: 52.28 N | 8.70 O
am Nordhang des Wiehengebirges, am äußersten Rand von NRW und der "Bergwelt"


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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

HAL9000 hat geschrieben: Fr 18. Jan 2019, 12:06 Danke für deine wirklich ausführlichen Schilderungen. Ich denke, ich werde einfach mal den Fuffi "opfern" und mir den kleinen Technisat DVB-C-Radio- only- Tuner besorgen.
Der kleine TechniSat ist klanglich fehlerfrei (wäre auch schlimm, wenn nicht). Aber die Fernbedienung ist eine Zumutung, winzig und mit unlogisch belegten Tasten ("Vol +" liegt z.B. links von "Vol. -"). Im "Aus"-Zustand steft dauerhaft hell weiß leuchtend "Off" im Display. Nicht nur der Analogausgang ist regelbar, nein, auch der S/PDIF (koaxial) hört auf die Lautstärkeeinstellung. Die teils klanglich besseren AC3-Spuren bei einigen Kulturwellen sind nicht decodierbar. Man kann nicht auf USB aufnehmen. Man hat nur 9 (neun!) Favoritenspeicher. Alles, was darüber hinausgeht, muss man sich bislang aus der feststehenden und nicht änderbaren Gesamtliste heraussuchen. Wie die sich bei Pyur sortiert (angeblich via LCN), weiß ich nicht. Bei Vodafone ist sie unlogisch (für mich zumindest) sortiert. "Logisch" wäre für mich: kanalweise und je Kanal nach aufsteigenden SID.

Wäre nichts für mich.

Am Kabel würde ich wohl wieder versuchen, für ca. 30-35 EUR inkl. Versand einen Wisi OR 252 in der Bucht zu holen, ab und an kommt da mal einer vorbei:

Bild

Da dann die Software V.0241A drauf (gibt es bei wisi.ch), damit decodiert er MPEG 2-Audio sauber. Zur Ersteinrichtung an den TV, später kann man ihn mit etwas Menükenntnis problemlos über das 12-stellige Frontdisplay handhaben (von so Spezialitäten wie neuem Suchlauf oder Programmsortierung abgesehen). Auch Timerprogrammierung zur Aufnahme geht problemlos über die 12-stellige Frontanzeige. Das Gerät nimmt auf USB-Sticks (Radio) oder via USB-2-Festplatte auch Free-TV auf. Dateisystem ist zwar proprietär, aber mit einer Freeware unter WIndows (bei mir 7 Pro 64) problemlos auslesbar, sogar mit Komfort (EPG-Anzeige und Datum / Uhrzeit in der Vorschau).

RDS-Anzeige gibt es freilich nicht. Es steht nur der Programmname im 12-stelligen Display, und da aktuelle Software die Speicherplatznummer davorschreibt, stehen halt nur maximal 10 Stellen zur Verfügung.

Bootzeit aus dem Low-Power-Standby ca. 9 Sekunden. AC3 wird ordentlich decodiert, also die AC3-Spuren lassen sich anwählen. Interner D/A-Wandler ist ok, Lautstärkeeinstellung wirkt auf Analogausgang (hier nur via SCART, man muss also adaptieren). S/PDIF ist bitgenau und wird nicht in der Lautstärke geregelt. Gerät wird nur handwarm, Netzteil ist eingebaut.

Vorsicht: die originale Fernbedienung wird klebrig! Die mattschwarze "Gummierung" löst sich auf. Für den täglichen Gebrauch kann man sich die Basics auf eine lernfähige Fernbedienung legen. Ersatz ist auch zu haben: https://www.pollin.de/p/universal-fernb ... ver-620175 - der Wisi stammt wie die Pollin "DR-HD..."-Geräte von LaSAT.
HAL9000 hat geschrieben: Fr 18. Jan 2019, 12:06 Auf UKW war Puyr bzw Tele Columbus deutlich besser als Kabel Deutschland. Hier wurden als herangeführte Sender zus. auf UKW ausgekabelt:
hr1, hr2, Bayern1, Bayern2, 1Live, WDR2, MDR Jump, Fritz & SWR4 RLP.
Interessant - und irgendwie "typisch TeleColumbus". Bayern 2 in Wilhelmshaven. Und BR Klassik in Berlin. Und Nordwestradio in Jena (!). Es gab bei UKW wohl keine zentrale Regelung, sondern blieb der Initiative der vor Ort umsetzenden Unternehmen vorbehalten.
Thomas(Metal)
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Thomas(Metal) »

Nochmal Bayern und Gesetze:
http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayMG-34

Art. 34
Vielfaltssicherung in Kabelanlagen
Zur Sicherung eines ausgewogenen und vielfältigen Programmangebots werden ab dem 1. Januar 2019 Rundfunkprogramme und Telemedien in Kabelanlagen ausschließlich in digitaler Technik verbreitet.

http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayMG-33

Art. 33
Betrieb von Kabelanlagen
(1) Betreiber einer Kabelanlage ist, wer berechtigt ist, über die Kabelanlage, insbesondere über die Signalaufbereitungsanlage, zu verfügen.
(2) Der Betreiber einer Kabelanlage, die der Verbreitung oder Weiterverbreitung von Rundfunk oder Telemedien in 10 oder mehr Wohneinheiten dient, hat der Landeszentrale den Betrieb einen Monat vor Betriebsbeginn anzuzeigen.

Zunächst fehlt mir eine Begriffsklärung zur "Kabelanlage". Wann ist das der Fall? Schon wenn ein Mehrfamilienhaus vorliegt per SAT-ZF versorgt ist und terrestrisch noch die UKW-Antenne dranhängt? Oder gar schon bei einem Einfamilienhaus? Oder doch erst wenn ich eine Signalaufbereitung, externe Zuführung, Frequenzumsetzung, vornehme?
Mir geht es um eine Wohnanlage in M-Pasing. Dort wird, Kabel Deutschland ist dort nicht der Betreiber, das Signal durch eine "Antennenvermietung" bereitgestellt. Hatte man bis vor wenigen Jahren sogar noch eine Antenne auf dem Dach, führt man jetzt via Glas zu. Die Antenne ist inzwischen demontiert. Hier wäre auszuloten: Wäre eine neue UKW-Antennenanlage und die Verteilung über das Hausnetz noch zulässig? Das ganz Böse daran: Der "Antennenvermieter" tritt gleichzeitig als Internet/Telefonbetreiber auf und bietet diese Dienste über das Hauskabel an. Ein Schelm wie ich denk an Böses, d. h. da man mehr Bandbreite für diesen Zweck haben will und deshalb die Abschaltung von UKW gelegen kam und man sich mit angehängt hat.
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von HAL9000 »

Dann hab ich ja fast Glück gehabt, dass der Technisat Digicable 100 vor Ort ausverkauft ist (was für eine Überraschung :D )
Ich hab also nun ein Antennenkabel rausgekramt, den TV damit verbunden und erstmals die digitalen Kabelkanäle abgesucht. Neben dem Radiotransponder finden sich nun folgende Programme in der Liste:

egoFM
JAM FM
Klassik Radio
radio B2 Schlager Radio
RTL Radio
DRadio DokDeb
Rock Antenne
ERF Plus
sunshine live
Antenne Bayern
Mega 80s
Radio Paloma
lulu.fm
Antenne Niedersachsen
delta Radio
Hitradio Antenne MV
NDR Plus
Ostseewelle
R.SH (gabs vor vielen Jahren auch auf UKW bei uns via Weitempfang aus Heide/SH, inkl. Rauscheinbrüche dann und wann)
Radio Bob
Radio ffn
Radio Hamburg

Es werden alle Programmpakete inkl. Radiotransponder mit 256 QAM und 6900 KS/s bis etwa 580 MHz verbreitet. Der Sound im Kabel erscheint mir im direkten Vergleich mit dem Web-Stream (hier: Radio Bob) etwas dünner.

Damit bietet man also eine ganze Reihe von Programmen an, die bislang im analogen UKW- Kabel fehlten und man hat auch die beiden großen Privatfunker Niedersachsens drin - allerdings sucht man hier vergeblich nach Radio 21, Nordseewelle oder Radio Ostfriesland. Klar, die Nordseewelle ist nur ein kleiner, regionaler Anbieter zwischen Leer, WHV und Bremen, Radio Ostfriesland ist noch kleiner, aber Radio 21 ist eigentlich landesweit in NDS zu hören. Ziemlich traurig, dass sowas fehlt.
Aber vermutlich liegt das daran, dass PUYR das Zeug nicht groß regional aufsplittet, sondern zentral einfach einen Stapel Programme hat, den die für ihr Verbreitungsgebiet mal pauschal auskabeln. Da dürfte dann im gesamten Norden dasselbe verfügbar sein.

Was ich natürlich nicht ausschliessen kann: Ich hab hier ne realitv alte Antennendose - wenn weitere Programme bis 800 MHz verteilt werden, würde mich nicht wundern, wenn selbige nicht eingelesen werden können.
Beim TV ist mir aufgefallen, dass div. Sender (zB RTL Plus) ziemlich heftige Tonstörungen in Form von einer Art zufälligen Knattergeräuschen haben. Das Bild läuft aber klötzchenfrei. Es klingt auch nicht wie die üblichen Digitaltonaussetzer, sprich das typische Zirpen und Quietschen bei schlechtem Digitalempfang hört sich anders an.
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 15:50 Art. 33
Betrieb von Kabelanlagen
(1) Betreiber einer Kabelanlage ist, wer berechtigt ist, über die Kabelanlage, insbesondere über die Signalaufbereitungsanlage, zu verfügen.
(2) Der Betreiber einer Kabelanlage, die der Verbreitung oder Weiterverbreitung von Rundfunk oder Telemedien in 10 oder mehr Wohneinheiten dient, hat der Landeszentrale den Betrieb einen Monat vor Betriebsbeginn anzuzeigen.

Zunächst fehlt mir eine Begriffsklärung zur "Kabelanlage". Wann ist das der Fall? Schon wenn ein Mehrfamilienhaus vorliegt per SAT-ZF versorgt ist und terrestrisch noch die UKW-Antenne dranhängt?
Diese Frage kam mir auch, als ich mich bei Bekanntwerden der gesetzlichen UKW-Kabelabschaltung durch die Landesmediengesetze las. Kommt da nun in Bayern schon bei Mehrfamilienhäusern ab 10 WE mit alter terrestrischer Antennenanlage (ok, sowas gibt es heute kaum noch) die FDJ und holt die UKW-Ochsenkopfantenne runter? ;)
Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 15:50 Mir geht es um eine Wohnanlage in M-Pasing. Dort wird, Kabel Deutschland ist dort nicht der Betreiber, das Signal durch eine "Antennenvermietung" bereitgestellt. Hatte man bis vor wenigen Jahren sogar noch eine Antenne auf dem Dach, führt man jetzt via Glas zu. Die Antenne ist inzwischen demontiert. Hier wäre auszuloten: Wäre eine neue UKW-Antennenanlage und die Verteilung über das Hausnetz noch zulässig? Das ganz Böse daran: Der "Antennenvermieter" tritt gleichzeitig als Internet/Telefonbetreiber auf und bietet diese Dienste über das Hauskabel an. Ein Schelm wie ich denk an Böses, d. h. da man mehr Bandbreite für diesen Zweck haben will und deshalb die Abschaltung von UKW gelegen kam und man sich mit angehängt hat.
Wenn der neue (MNet?) via Glas zuführt und das konsequent macht, also nicht einfach das HF-Koax-Signal in AM auf eine Lasermode moduliert inkl. DOCSIS in beiden Richtungen (Upstream freilich auf andere Lasermode), sondern mit separaten Moden für BK (Downstream 1550 nm), Internet (Downstream 1490 nm, Upstream 1310 nm) oder gar BK und Datenanwendungen auf getrennten Fasern, dann hat er keinerlei Grund, UKW abzuschalten. Das tangiert sich ja gar nicht. Das hat MNet aber auch direkt so zu Protokoll gegeben, ich finde die Quelle nur gerade nicht. Die haben gesagt, sie müssten aus technischer Sicht nicht, sie müssen aber aus juristischer Sicht.
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Chris_BLN »

HAL9000 hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 16:04 Dann hab ich ja fast Glück gehabt, dass der Technisat Digicable 100 vor Ort ausverkauft ist (was für eine Überraschung :D )
War er in Berlin auch im November (Vodafone-UKW-Abschaltung). War er im November auch via Amazon. Inzwischen ist wohl genug lagernd. Den aus meiner Sicht letztlich gleichwertigen (bessere Fernbedienung, schlechteres Display) Vistron VT855 hatte man immer ausreichend verfügbar, das kleine "aufrecht-Design" des TechniSat kommt wohl doch besser an.

Pyur hat in Berlin laut eigener Webseite ebenfalls im November abgeschaltet - es spielt aber noch putzmunter bis heute.
HAL9000 hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 16:04 DRadio DokDeb
DLF, DLF Kultur (einmal 256 MP2, einmal 448 AC3) und DLF Nova sind doch hoffentlich auch dabei?
HAL9000 hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 16:04 NDR Plus
Sollte doch auf dem Hörfunktransponder dabei sein, oder? Haben die das tatsächlich separat ausgekabelt? Müsste mit SR Fernsehen und ARD Alpha SD auf einem Kanal liegen.
HAL9000 hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 16:04 Mega 80s
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delta Radio
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R.SH (gabs vor vielen Jahren auch auf UKW bei uns via Weitempfang aus Heide/SH, inkl. Rauscheinbrüche dann und wann)
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Und da wäre wirklich mal interessant, wo die das herholen und ob die das für jedes Netz etwa einzeln generieren oder doch via IP verteilen. Wenn ich mir nochmal diese Chemnitzer Liste anschaue https://ws.lpz1.net/box/RadiosenderlisteChemnitz2.pdf (da könnte man auch bei den gemeinsamen Programmen die Frequenzen vergleichen), gibt es offenbar DAB-Übernahmen regionaler Angebote. Ob die großen regionalen Privaten von UKW gezogen werden, müsste man mal durch gründliches Hinhören erkunden (was bei Privatsendern aber kaum funktioniert, die haben ja nie leise Stellen, an denen man das Rauschen hören könnte).
HAL9000 hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 16:04 Der Sound im Kabel erscheint mir im direkten Vergleich mit dem Web-Stream (hier: Radio Bob) etwas dünner.
Webstream kann ja aus anderem Processing stammen. Bei Bob würde ich mal mit DAB vergleichen und bei der Kabelversion auf Artefakte achten, die bei MPEG 1 Layer 2 nicht auftreten (das Schmirgeln der HE-AAC-Datenreduktion von DAB+). Könnte vielleicht verräterisch sein. Oder auf die nächste Sync-Katastrophe des BuMu warten und schauen, obs im Kabel auch zickt.

Die Sat-Übernahmen (ARD, DRadio, Private vonA stra) sollten aber bitgenau identisch dem Sat-Signal sein. Könnte man auch mal testen, falls Du Transportstrom direkt aufnehmen und extrahieren kannst.
HAL9000 hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 16:04 Was ich natürlich nicht ausschliessen kann: Ich hab hier ne realitv alte Antennendose - wenn weitere Programme bis 800 MHz verteilt werden, würde mich nicht wundern, wenn selbige nicht eingelesen werden können.
In Chemnitz geht die Radioliste bis 578 MHz. Könnte also alles sein, was Du bis 578 findest. Und alte Dosen machen eher Probleme bei 113/114 und 121/122 MHz (die geben das an der "Radio"-Buchse aus), aber nach oben laufen die eigentlich immer. Kenne keine, die es nicht täte.

Kommen noch TV-Programme weiter oben? Könnte auch DOCSIS-Bereich sein, keine Ahnung.
HAL9000 hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 16:04 Beim TV ist mir aufgefallen, dass div. Sender (zB RTL Plus) ziemlich heftige Tonstörungen in Form von einer Art zufälligen Knattergeräuschen haben. Das Bild läuft aber klötzchenfrei. Es klingt auch nicht wie die üblichen Digitaltonaussetzer, sprich das typische Zirpen und Quietschen bei schlechtem Digitalempfang hört sich anders an.
Seltsam. Müsste man mal aufnehmen als Transportstrom und demuxen und schauen, ob es da Fehlermeldungen wirft. Wenn nicht, ists so schon im Stream eingebaut.
Thomas(Metal)
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von Thomas(Metal) »

Chris_BLN hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 22:42
Thomas(Metal) hat geschrieben: Sa 19. Jan 2019, 15:50 Mir geht es um eine Wohnanlage in M-Pasing. Dort wird, Kabel Deutschland ist dort nicht der Betreiber, das Signal durch eine "Antennenvermietung" bereitgestellt. Hatte man bis vor wenigen Jahren sogar noch eine Antenne auf dem Dach, führt man jetzt via Glas zu. Die Antenne ist inzwischen demontiert. Hier wäre auszuloten: Wäre eine neue UKW-Antennenanlage und die Verteilung über das Hausnetz noch zulässig? Das ganz Böse daran: Der "Antennenvermieter" tritt gleichzeitig als Internet/Telefonbetreiber auf und bietet diese Dienste über das Hauskabel an. Ein Schelm wie ich denk an Böses, d. h. da man mehr Bandbreite für diesen Zweck haben will und deshalb die Abschaltung von UKW gelegen kam und man sich mit angehängt hat.
Wenn der neue (MNet?) via Glas zuführt und das konsequent macht, also nicht einfach das HF-Koax-Signal in AM auf eine Lasermode moduliert inkl. DOCSIS in beiden Richtungen (Upstream freilich auf andere Lasermode), sondern mit separaten Moden für BK (Downstream 1550 nm), Internet (Downstream 1490 nm, Upstream 1310 nm) oder gar BK und Datenanwendungen auf getrennten Fasern, dann hat er keinerlei Grund, UKW abzuschalten. Das tangiert sich ja gar nicht. Das hat MNet aber auch direkt so zu Protokoll gegeben, ich finde die Quelle nur gerade nicht. Die haben gesagt, sie müssten aus technischer Sicht nicht, sie müssen aber aus juristischer Sicht.
[Halb-OT]
Marion Nürenberg Antennenvermietung nannte sich das. Ich vermute einmal daß man den Betrieb abgegeben hat, die aktuelle Betreibergesellschaft ist mir nicht bekannt. Die im Internet gelistete Belegung (http://www.pt-medien.de/NetzCluster/PlaneggerStr/) von "Nürenberg" ist eine alte. Bisher vorhandene UKW-Programme wie EinsLive oder WDR2 wurden entfernt. Dafür gab es dann auch SWR1BW und SWR2, zuvor nur SWR3. Die Frequenzen waren die von Kabel Deutschland, aber mit mehr Programmen. Vielleicht tatsächlich umgestellt auf M-Net?...
Es wäre letztlich die Frage ob man die Hausverwaltung dazu bringen könnte doch wieder UKW zuzuführen, ggf. über eine eigene Antenne. Das wäre ein Mehrwert für viele sofern rechtlich zulässig.
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von _Yoshi_ »

Wie lange laufen auf UKW eigentlich die Hinweisschleifen nach der Analogabschaltung?
In etwa 2 Wochen ist das hier so weit.
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Re: Kabel Deutschland beendet analoge Verbreitung

Beitrag von planetradio »

Laufen die Hinweisschleifen auch schon vor der Abschaltung im Radio bzw. ab wann vorher läuft es im Laufband im Fernsehen?

Im Radio würde es vielleicht Sinn machen einmal in der Stunde auf die Abschaltung hinzuweisen, vielleicht 2 Wochen jeweils vor der Abschaltung ?

Bei mir ist die Abschaltung am 05.02.19. Bisher noch kein Hinweis sowohl im Fernsehen als auch im Radio
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