[Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

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Radio10
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Radio10 »

Im Jahre 1980 waren wir auf dem Feldberg im Dorint Hotel im Sommerurlaub.Aufgrund der Höhe kamen dort zahlreiche TV Sender an.ORF,SRG alle TSI Ableger,SDR 1 und sogar BR 3 wenn auch angerauscht.Das SWF Erste war natürlich auch da.Das ZDF und SW 3 wurden vom Brandenkopf herangeholt.Das ZDF hatte dauerhaft eine starke Jallousie.SW 3 war auch leicht verrauscht.Das habe ich damals nicht verstanden,das die Ortüblichen Sender nicht besser zu empfangen waren.Es hat sich um eine Umsetzeranlage gehandelt,alles in VHF.Das Testbild mit dem Schriftzug Brandekopf Kanal 28 hatte sich von da an bei mir eingebrannt,denn immer wenn ich eine ähnliche Störung sah errinnerte die mich an den Urlaub.
francesco210175
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von francesco210175 »

Marc!? hat geschrieben: Do 3. Jan 2019, 01:33 Bei jedem Kanal steigt die Dämpfung und um den Kanal 50 kommt bei den Wellenlängen hinzu, dass diese kleiner als das Mauerwerk werden, was den In House Empfang dann noch weiter stört.
Erschwerend kam noch hinzu, das ich in der alten Wohnung im Hinterhof bzw. linken Seitenflügel wohnte, welcher praktisch von allen Richtungen zugebaut war, so das es ein echtes Glück war, das überhaupt etwas mit Zimmerantenne zu sehen war. Ausserdem ist das eh ein massiver "Berliner Altbau" von Anno 1905! :eek:
Koordiniert ist K25 mit 250 kW. Er ging am Anfang als nur RIASTV zu sehen war, wohl mit 20 kW+ on air. Zum Schluss tauchten in den Sendetabellen immer nur 125 kW auf.
Vox auf 29 hat die selbe Richtantenne wie K47/K56 genutzt und wohl auch FAB auf K22.
Mit E25 wird das wohl wirklich so gewesen sein, denn ich kann mich erinnern, das als dieser während der IFA 1987 auf Sendung ging noch ziemlich schwach war, im Gegensatz zu E33 oder E39 vom Schäferberg, welche um einiges stärker und sauber empfangbar waren. Erst nach einigen Wochen wurde das Signal besser, man konnte schon die Erhöhung der Sendeleistung sehen, aber damit befasste ich mich als damals 12jähriger nicht wirklich. Erst ab den 1990er Jahren ging das "Frequenzfieber" los...auch dank meines Italien-Aufenthaltes ab Dezember 1987 bis September 1989 und wer die "Anarchie" im italienischen Frequenzdschungel dieser Zeit noch kennt, weiss noch ganz genau was damals Sache war! :dx:
Interessant ist, dass du FAB nicht empfangen hast, denn 25kW auf K22 entsprechen fast 100kW auf K56. Das sind 4db Unterschied.
Mitte der 1990er Jahre hatte die Zimmerantenne bereits mehr als 10 Jahre auf dem Buckel und da diese auch noch am Strom angeschlossen war, wurde seine Leistung immer schwächer. Irgendwann war keine Verbesserung des Empfangs im Zimmer mehr möglich. Aber ich hatte ab Mai 1992 eh das Kabelfernsehen der Telekom und da war bei mir der terrestrische Empfang nur noch eine reine Nebensache.
B.Zwo
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von B.Zwo »

Jens1978 hat geschrieben: Do 3. Jan 2019, 12:10
Ähm, Moment. Du hast eine eigene Aufnahme, welche mit deinem, vermutlich VHS, Rekorder und deiner Antenne über einen Grundnetzsender des ZDF erfolgte, mit einer Aufnahme der selben Sendung aus dem Internet verglichen und an der selben Stelle horizontale Linien im Bild gesehen, richtig? Die Aufnahme aus dem Internet und deine Aufnahme sind aber nicht identisch, richtig? Kannst du mal den Link zu der Internetaufnahme reinstellen. Denn für mich sieht es so aus, als wenn sich die Interferenzstreifen, so nennen sich ja die "Linien", tatsächlich auf dem Band im Sendezentrum befunden haben und dieses Band dann einfach wieder ausgestrahlt wurde. Das heißt die Interferenzstreifen könnten durchaus zu einem ganz anderem Zeitpunkt durch die Interferenz ganz anderer Signale entstanden sein, als die Ausstrahlung. Demnach wären die Interferenzstreifen über jeden Sender des ZDF zu sehen gewesen, obwohl es gar keine "echte" Interferenz zum Zeitpunkt des Empfangs gewesen ist, denn diese gehörte ja quasi zum Bildinhalt. Aber vielleicht habe ich ja gerade was falsch verstanden ... :gruebel:

BTW: Anhand der Art/des Typs der Interferenzstreifen lässt sich übrigens auch der nahezu genaue Frequenz-/Offsetversatz erkennen. Die Interferenzlinien sind das, was beim AM Hörfunk, z.B. Mittelwelle die Pfeifgeräusche aufgrund zweier Signale auf fast der gleichen Frequenz sind, d.h. der Frequenzversatz. Bei gleicher Frequenz somit kein Pfeifen und im TV keine Interferenzlinien, das wären dann nur verschiedene Bilder überlagert. Das aber nur nebenbei ;) /BTW
Danke das du den thread ins Thema zurück gebracht hast. Du hast genau erkannt was ich meine! Es handelt sich um eine Aufzeichnung von rockpop in concert. Seinerzeit aufgezeichnet in der Westfalenhalle zu Dortmund 1983. Von dieser Veranstaltung gibt es auch auf youtube Mitschnitte und die haben genau an der gleichen Stelle die Jalousie wie bei meiner Aufzeichnung. Deswegen glaube ich nicht an einen Zufall. Die Antennen vom Sender des ZDF konnte ich von uns aus sehen. Sie standen auf einem Umsetzer der Bundespost auf unserem Hausberg. Heute ist da noch Mobilfunk drauf. LTE bekomme ich von dort mit voller Feldstärke. Die Fernsehantenne musste immer etwas nach oben geneigt werden. Deshalb kann ich mir auch kaum vorstellen das da ein entfernter Sender gestört haben könnte. Unser Hausberg ist außerdem ein Hinderniss welches dieser andere Sender hätte überwinden müssen.
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Jens1978 »

B.Zwo hat geschrieben: Do 3. Jan 2019, 23:15Von dieser Veranstaltung gibt es auch auf youtube Mitschnitte und die haben genau an der gleichen Stelle die Jalousie wie bei meiner Aufzeichnung.
Setze doch bitte mal den YT-Link rein und die Zeitstelle, d.h. bei 3:20 oder sowas, wo man das Interferenzmuster dann auch sieht.
Vorstellen könnte ich mir, dass in der Zuspielung aus DO nach MZ irgendwo eine Interferenz eine Rolle gespielt hat. Anders kann es fast nicht sein. Vielleicht ging das damals von der Westfallenhalle zum Floriansturm per Funk, wer weiß, lässt sich aber schwer ermitteln. Deswegen wären die genauen Interferenzstreifen interessant, vllt. lässt sich daran was erkennen => Link wäre nützlich :)
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Rosenelf
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Rosenelf »

Bei uns in Olpe war es der Haardtkopf auf K25, der das ZDF vom Stadtumsetzer im gleichen Kanal mit diesen Streifen störte wenn Überreichweiten waren.

Auch hier in Otterndorf bei Cuxhaven hatten wir im Kabel damals sol ein Phänomen: Bremerhaven K45 wurde bei entsprechender Wetterlage von Münster platt gemacht.
Handydoctor
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Handydoctor »

Könnte die Jalousie nicht auch vom Bildmischer kommen?
joce
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von joce »

Es handelt sich um eine Aufzeichnung von rockpop in concert. Seinerzeit aufgezeichnet in der Westfalenhalle zu Dortmund 1983. Von dieser Veranstaltung gibt es auch auf youtube Mitschnitte und die haben genau an der gleichen Stelle die Jalousie wie bei meiner Aufzeichnung.
Ich vermute mal, dass die Kamera die Jalousie erzeugt hat. Das ist mir bei Konzertübertragungen in den 1980ern häufiger aufgefallen. Besonders auffällig, wenn nach einer dunklen Szene auf einmal die komplette Beleuchtung einsetzt, dann scheint die Temperatursteigerung der Kamera regelrecht zuzusetzen, so dass eine Jalousie erzeugt wurde. Wenn auf eine andere Kamera geschaltet wurde, war das Bild wieder normal.
Felix II
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Felix II »

https://www.youtube.com/results?search_ ... t+1983+zdf

Gibt jede Menge Ergebnisse, da muss wohl der TE wirklich noch etwas mehr ins Detail gehen welche Stelle er genau meint.
mfG: Felix II
[hr]
Zitat H.S.: Es gibt kluge Menschen in Deutschland. Und solche die gendern...
Sticks and stones may break my bones but there will always be something to offend a feminist.
Wikipedia: Standart bezeichnet häufig eine Falschschreibung des Wortes Standard
Rolf, der Frequenzenfänger
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Rolf, der Frequenzenfänger »

Ich kann mich noch erinnern, dass die Übernahmen der "Zeit im Bild 2" des ORF auf 3sat in den frühen 1990er-Jahren auch immer typische terrestrische Artefakte wie Jalousie und Geisterbilder drin hatten.
Marc!?
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Marc!? »

Das ganze kann ja auch schon auf dem Weg des Sendezentrum passiert sein, nur ist dieser Effekt typisch für einen Störer auf gleicher Frequenz
B.Zwo
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von B.Zwo »

Felix II hat geschrieben: Fr 4. Jan 2019, 12:35 https://www.youtube.com/results?search_ ... t+1983+zdf

Gibt jede Menge Ergebnisse, da muss wohl der TE wirklich noch etwas mehr ins Detail gehen welche Stelle er genau meint.
Gerne! Obiger Link ist schon sehr hilfreich. Am besten schaut ihr euch nur mal die ersten Minuten von Ozzy Osbourne an (in der Liste das fünfte Video von oben). Dann seht ihr was ich meine. Die Jalousie ist nicht dauerhaft sondern sporadisch. Beim weiteren Durchschauen der Aufzeichnungen aus der Westfalenhalle ist mir das Video mit Saxon aufgefallen (Nr. 23 der Auflistung). Hier sieht man auch die Jalousie. Interessanterweise stammt dieses Video aber von 3Sat respektive ZDF-Musikkanal. Wenn ich mich recht erinnere konnte dieses Programm gar nicht terrestrisch empfangen werden. Also vermute ich weiterhin das die Jalousie bereits auf dem Weg von der Westfalenhalle zum Sendezentrum nach Mainz entstanden sein muss. Dies erklärt auch warum ich bei meiner Aufzeichnung die gleiche Jalousie an exakt der gleichen Stelle habe wie bei den youtube-Videos. Nun stellt sich für mich die Frage: Ist es denkbar das eine Jalousie auf einer Richtfunkstrecke entstehen kann die doch so eng bündelt?

Zum Vergleich habe ich mir danach noch Videos im Netz von den Loreley-Konzerten aus dem gleichen Zeitraum angesehen. Diese wurden von der ARD ausgestrahlt. Hier findet sich übrigens keine Jalousie!
RainerZ
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von RainerZ »

Rolf, der Frequenzenfänger hat geschrieben: Sa 5. Jan 2019, 11:24 Ich kann mich noch erinnern, dass die Übernahmen der "Zeit im Bild 2" des ORF auf 3sat in den frühen 1990er-Jahren auch immer typische terrestrische Artefakte wie Jalousie und Geisterbilder drin hatten.
Ja, wenn es etwas stärker war hat sogar der Ton etwas gesäuselt was ich damals nur von DRS1 vs SDR3 auf 99,9 kannte...
Frankfurt
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Frankfurt »

Wenn ein Antennen eingang nicht auf den richtigen Pegel gedämpft wird, kam es bei analogem Fernsehen zu Mischprodukten. Kann mich noch daran erinnern, daß die 4 Element VHF Feldberg K8 so stark reinbrachte, daß beim ZDF K34 in dunklen Bildphasen das ARD Bild versetzt zu sehen war. Eine Dämpfung des VHF einganges brachte dann die Erlösung :spos:
Jens1978
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Jens1978 »

@BZwo
Dank dir für die Hinweise. Hab die recht großen und schnell schwankenden Streifen nun auch gesehen. So wie ich das deute hat das nichts mit Überreichweiten zu tun, dafür ist es viel zu "sprunghaft". Das sind anscheinend Störungen von der Aufnahme, d.h. lokal dort an Ort und Stelle, würde ich mal sagen. Vielleicht Störungen durch Sprechfunk? Vielleicht sind es auch Störungen bei den Kameras bzw. auch bei Störungen vom Bild durch den Ton. Kenne mich allerdings mit Kameratechnik nicht aus, vielleicht ist jemand hier und könnte das auf der Grundlage eher beschreiben.

Richtfunk: Störungen im Richtfunk zwischen Fernmeldetürmen usw. denke ich eher nicht, denn meiner Erinnerung nach erfolgte der in FM- und nicht in AM-Modulation wie die terrestrrische Fernsehversorgung. In FM gibt es aber diese Interferenzstreifen so nicht, da sie ja, ich wiederhole mich, aus der Überlagerung von zwei Signalen mit Frequenzversatz innerhalb der Signalbandbreite entstehen (Im UKW-FM-Hörfunk gibt es ja bekanntermaßen auch kein Interferenzpfeifen wie in den AM-Bändern ...).

3sat wurde meines Wissens nach lediglich in Bremen auf K46 eine zeitlang terrestrisch, nach dem Ende von 1Plus, ausgestrahlt; aber eben nicht 1983 zur Zeit des Musikkanals.
QTH: Bremer Umland
Ingo-GL
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Re: [Analogfernsehen]Jalousie im ZDF

Beitrag von Ingo-GL »

Zeitweilige Streifen in der Aufnahme eines Rockkonzerts erkläre ich mir durch Mikrofonie-Effekt in der Kamera.
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