DAB(+) in NRW

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zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

Hallenser hat geschrieben: Mi 28. Nov 2018, 15:09 Die LFM hat die Liste mit den Interessenten veröffentlicht. Auch hier ist wieder ein gewisser Herr G aus L dabei um wohl weiter unfrieden zu stiften.

Allerdings haben wir ja in NRW wohl eine andere Situation als beim BM 2. Es gibt keinen Plattformbetrieb und es sollten genügend Plätze vorhanden sein, dass die meisten Bewerber berücksichtigt werden können. Somit könnte man dort schonmal möglichem Ungemach aus dem Weg gehen, indem man dort dem "Herrn G" aus L :D ;) einfach
1-2 Plätze zuweist und gut iss.
Radiomonster
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Radiomonster »

Radiomonster hat geschrieben: Do 29. Nov 2018, 21:13 OT:
Ich bin ja der Meinung, dass die Rundfunkveranstalter sich doch wenigstens an den Ausbaukosten von 5G beteiligen sollten
Eher unrealistisch. Damit würde man sich noch an den Kosten des eigenen Untergangs beteiligen. Ist ja längst nicht gesagt, dass die Hörer dann auch wirklich dem lokalen Hitdudler treu bleiben. Ausserdem könnte man mit dem Argument auch Google, Youtube, Facebook, Netflix etc. auch an den Kosten beteiligen.
[/quote]

Jein, FB, Google, Netflix, Amazon und Co. ist es nicht so wichtig, dass ich sie unuenterbrochen im Auto in der großen Fläche nutzen kann, nur nice2have. Radio will ich aber Unterbrechungsfrei!
iro
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von iro »

An den Kosten für 5G-broadcast auf 700 MHz werden sich die Radiosender ganz sicher beteiligen müssen in Form von Ausstrahlungsgebühren, wie sie auch bei UKW und DAB+ zu zahlen sind. Das ist ja auch im Grunde genommen ganz normaler Rundfunk. Und eine neue Einnahmequelle für Mobilfunker, die damit in gewisser Weise in einen Wettberwerb mit den UKW/DAB-Senderbetreibern treten. Ob das dann günstiger sein wird, ist die Frage. Geschäftsmodelle dafür gibt es aber ja sowieso noch keine.
Wenn die Sender jetzt aber einfach ganz normal via Internet senden und per 4G/5G vom Hörer "abgefragt" werden, ist das wie jede andere Abfrage des Streams nicht mit Extrakosten der "Ausstrahlung" verbunden. Kann aber dafür in den Funklöchern auch gar nicht empfangen werden. Beim weitreichenden 5G-broadcast-Signal auf 700 MHz (in das man sich wohl wie in einen Mux einkaufen muss) gibt es aber weniger solche Funklöcher, jedoch steht nicht überall ein Rückkanal zur Verfügung. Nur dort, wo es auch normalen 4G/5G-Empfang gibt.
Hallenser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Hallenser »

Ob 5G auf zunächst auf 700 MHZ kommt muss man auch erst sehen. Die Telekom beispielsweise hat schon durchblicken lassen den 700 MHZ Bereich für LTE nutzen zu wollen. Zudem hat ja jeder deutsche Betreiber auch nur 2x10 MHz in dem Bereich. 5G wird also zum Start wohl eher im 3,5 GHz Bereich laufen und dementsprechend überschaubar wird die Reichweite sein.
iro
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von iro »

Ich zitiere mich da mal selber...
iro hat geschrieben: Fr 30. Nov 2018, 13:25 Mobilfunker, die damit in gewisser Weise in einen Wettberwerb mit den UKW/DAB-Senderbetreibern treten. Ob das dann günstiger sein wird, ist die Frage.
Wenn die Telekom meint, mit LTE auf 700 MHz besser zu fahren (mehr zu verdienen) als 5G-broadcast-Plätze an Privatsender zu vermieten... ja, dann werden die Privatsender wohl mindestens eine entsprechende Summe für einen Platz bieten müssen, um diese Einnahmeerwartungen zu kompensieren. Das könnte dann möglicherweise auch teurer als DAB oder UKW kommen...
DH0GHU
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von DH0GHU »

Nur mal so zum Vergleich: Die ARD-Anstalten haben 2016 für die Programmverbreitung 223 Millionen € aufgewandt. Für DVB-T, DAB+, DVB-S, DVB-C, UKW, Internet.
Das sind pro Bürger und Jahr unter 3 €.
Bezogen auf die verfügbare Gesamtbandbreite für Mobilfunk und typische Mobilfunktarife kann man sich ja mal ausrechnen, wie viel Bandbreite man sich dafür kaufen könnte ;)
Nur mal so zum Vergleich: Selbst in sehr günstigen Tarifen (allerdings ohne Broadcast-Modus) reichen 3 € derzeit nicht mal für eine Stunde HDTV-Streaming...
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Es gibt kein Mobilfunknetz, dass zu 100 % einen deutschen Besitzer hätte. Die nationale Sicherheit ist nicht gewährleistet. Schon die Anmietung der Glasfaser-Leitungen durch die ARD ist ein nationales Risiko. Die Anbieter sollten zu allen Grundnetzsendern eigene Leitungen besitzen.
skrause
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von skrause »

Hallo zusammen, ich ziehe in Wuppertal in Kürze auf die Höhen in Cronenberg und habe heute mal mein DAB-Radio in der neuen Wohnung in Betrieb genommen. Ich war etwas verwundert darüber, dass ich dort neben 5C und 11D auch noch einen SWR-Multiplex über DAB ganz stabil empfangen kann. Welchen Sender empfange ich denn da? Ich kann in der Region gar keinen DAB-Sender finden, der den SWR überhaupt ausstrahlt.

Ein paar Kilometer weiter unten im Tal konnte ich vorher übrigens noch nicht einmal 5C empfangen, nur 11D war dank des Senders Wuppertal-Königshöhe stabil.
Ruhrwelle
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Ruhrwelle »

SWR 11A kommt via Linz und Bad Marienberg. Das geht da auf den Anhöhen ziemlich gut, ebenso 7A, 11C und 12C aus den Niederlanden.
Unten im Tal setzt der 5C in der Tat stellenweise aus, entweder liegt es an den vielen Kabelausdünstungen oder daran, dass der Sender Langenberg über Wuppertal hinwegsendet.
Meine Erfahrungen zeigen, dass längs eines Tales Reflexionen das DAB-Signal verbessern, ist aber der Hügel im Weg, also das Tal quer zum Sender wie es bei WTal-/Langenberg der Fall ist dann ist der Empfang schlechter.

Der Sender Königshöhe sendet übrigens genau in das Wuppertal Richtung Vohwinkel und Elberfeld und bringt mit seinen 370 Watt einiges.
QTH: Niederwenigern [NRW] 5km nördlich vom Sender Langenberg
RX: Dacia MediaNav DAB+, TEF6686-Radio, Roberts Radio Play 11 (FS-Siena)
skrause
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von skrause »

Ah, dann müssen das tatsächlich Linz und Bad Marienberg gewesen sein. Niederländische Sender wurden mir übrigens nicht angezeigt, aber das liegt vermutlich daran, dass ich auf dem Hahnerberg am Osthang wohnen werde und Richtung Westen auch schon wieder ein Hügel im Weg ist...
Olaf3008
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Olaf3008 »

Hallo "Fast-Nachbar" ;)
Der Empfang dort ist gut. Ich wohne in Solingen und kann man das SWR Ensemble (werde beim schreiben des "SWR" sentimental, höre den schon immer gerne und umso härter trifft es mich... r.i.p. Stefanie Tücking) quasi in der ganzen Stadt hören. In Hahnerberg ist mit wenig Aufwand Niederlande und Belgien gut zu empfangen (7a, 11c, 12a, 12c...). Stand da früher ab und an Mal bei der Shell um mit meinem Mini TV niederländische TV Sender zu jagen, auch das ging dort super.
Pfennigfuchser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Pfennigfuchser »

skrause hat geschrieben: Sa 1. Dez 2018, 16:54 Hallo zusammen, ich ziehe in Wuppertal in Kürze auf die Höhen in Cronenberg und habe heute mal mein DAB-Radio in der neuen Wohnung in Betrieb genommen. Ich war etwas verwundert darüber, dass ich dort neben 5C und 11D auch noch einen SWR-Multiplex über DAB ganz stabil empfangen kann. Welchen Sender empfange ich denn da? Ich kann in der Region gar keinen DAB-Sender finden, der den SWR überhaupt ausstrahlt.

Ein paar Kilometer weiter unten im Tal konnte ich vorher übrigens noch nicht einmal 5C empfangen, nur 11D war dank des Senders Wuppertal-Königshöhe stabil.
Na dann herzlich Willkommen in Wuppertal, gar nicht weit von mir entfernt :-)

In Cronenberg auf der Anhöhe gehen via DAB 11C, 12C, 7A (aus NL), sowie stellenweise 12A und 12B aus Belgien. 11A vom SWR geht auch, wird aber gestört durch 11A Belgien. Früher ging je nach Lage auch HR, konnte ich aber seit der Umstellung nicht mehr empfangen.

Über UKW wirst Du Deine Freude haben. Je nach Richtung geht NL, BEL, SWR, HR und NDR. Selbst Bayern 1 auf 98,3 geht stellenweise (in Cronenberg Mitte aber nicht)
zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

DH0GHU hat geschrieben: Fr 30. Nov 2018, 23:14 Nur mal so zum Vergleich: Die ARD-Anstalten haben 2016 für die Programmverbreitung 223 Millionen € aufgewandt.
Das sind pro Bürger und Jahr unter 3 €.
Bezogen auf die verfügbare Gesamtbandbreite für Mobilfunk und typische Mobilfunktarife kann man sich ja mal ausrechnen, wie viel Bandbreite man sich dafür kaufen könnte ;)
Das kann man der Mobilfunklobby nur immer unter die Nase halten. Jedenfalls wiar das mit dem Ausbau noch sehr lange auf sich warten lassen und selbst wenn es umgesetzt wird, ist der Hörer der, der zahlen darf..
Habakukk
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Habakukk »

DAB+ in Nordrhein-Westfalen: Kommt ein "Lex radio NRW"?
https://www.satellifax.de/mlesen.php?id ... 533ec9624b

Heute findet anscheinend eine "Anhörung von Sachverständigen im Landtag in NRW zum digital-terrestrischen Radio statt."

Und doch möchte man das UKW-Privatradio-Monopol auch ins DAB-Zeitalter retten. Die NRW-Lokalradios und Radio NRW hätten am liebsten nur einen landesweiten Multiplex, um die lokalen Werbemärkte zu schützen, inkl. gesetzlich verankerter Vorrangregelung für bereits auf UKW aktive Veranstalter.

Und wenn schon regionale Multiplexe, dann ebenfalls mit gesetzlich verankerter Vorrangregelung für bereits für UKW lizensierte Veranstalter. Es sollen sogar Programmplätze für UKW-Lokalradios freigehalten werden, wenn diese sich noch nicht gleich für eine Abstrahlung entscheiden können. Quasi im Zweifel auf absehbare Zeit nur halbvolle Multiplexe.

Letztendlich könnte man auf die Art das gesamte NRW-DAB-Angebot von neuen externen Veranstaltern freihalten. Dank Vorrangregelung könnte theoretisch der gesamte landesweite NRW-Mux ausschließlich mit Spartenprogrammen von Radio NRW oder den damit verbandelten Lokalradios belegt werden. Das gleiche würde für Regionalmuxe gelten, die neben den bekannten UKW-Lokalradios nur weitere Spartenableger dieser Lokalradios oder von Radio NRW enthalten würden, aber keine weiteren Programme neuer Anbieter.
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QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Heute tagt der Ausschuss für Kultur und Bildung, sonst steht nichts im Netz:
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/d ... 17-609.pdf

Ich halte es für Panikmache, schauen wir uns doch mal die Anzahl der freizuhaltenden Plätze an:
Region
  • Aachen: 3 Lokalradios
  • Köln/Bonn: 5 Lokalradios
  • Wuppertal: 3 Lokalradios
  • Südwestfalen: 4 Lokalradios
  • Ostwestfalen: 6 Lokalradios und die Aussage, dass die nicht mitmachen wollen
  • Münsterland: 6 Lokalradios, REL könnte in der Region Essen (Ruhrgebiet West) rein
  • Essen: 7-8 Lokalradios
  • Dortmund: 4 Lokalradios + 1-2 Uniradios
  • Düsseldorf: 6-7 Lokalradios
Bei 16 Plätzen im Multiplex, wird es eng in Essen und Düsseldorf.
Ich bin sogar für das Freihalten der Plätze, aber nur mit einer Qualität von 48 - 64 kbps. Dann könnten die neuen Anbieter auf den Protection Level EEP 2-A wechseln und den vollen Platz nutzen. Bei einem Wechsel zu EEP 3-A würde der Platz für die Lokalradios frei werden. Die Kosten für mehr Leistung/mehr Sender würden auf mehr Anbieter verteilt werden. Wer mitbestimmen will, wieder Multiplex aussieht, soll von Anfang an mitmachen. Es ist davon auszugehen, dass einige Lokalradios von Anfang an senden werden, sich ausreichend Platz reservieren und mitbestimmen wollen.
Ob in Aachen oder Ostwestfalen 12 oder 16 Plätze frei sein werden, spielt keine Rolle. Für die neuen Anbieter ist es vom Vorteil, wenn diese erst mit EEP 2-A oder sogar EEP 1-A starten, dann sparen sie an der Strahlungsleistung. Viel schlimmer wird die Gesetzgebung sein, dass Programme bevorzug werden, die in oder für NRW besondere Sendung produzieren.
Zuletzt geändert von SeltenerBesucher am Do 17. Jan 2019, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
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