DAB(+) in NRW

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
Thomas(Metal)
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Thomas(Metal) »

[halb-OT] Sicher, hier geht es um DAB, UKW wurde nicht genannt.
:bruell: :bruell: :bruell:
Dennoch sollte man die Möglichkeit nutzen auch bei UKW einmal aufzuräumen. Geschlachtete Frequenzen sind zu aktivieren und optimieren. Entsprechende Belegungen sind aufzugeben, bzw. umzukoordinieren.

Das wäre u. a. auszugraben:
Bärbelkreuz 106,9 20kW D
Bielefeld 107,5 70kW D
Bonn 105,8 50kW D
Ederkopf 105,2 15kW ND
Langenberg 97,6 10kW D (10kW: 10-150°, 210°, 320-340°, 3kW: 350-360°, 5kW 160-200°, 220-240°, 4kW: 250-260°, 3kW: 270-310°)
MS-Baumberge 95,4 6kW D (6kW: 270-200°+240°, 3kW: 210-230°, 1,5kW 250-260°)
Soest 100,9 10kW ND
Teutoburger Wald 88,1 100kW D (5kW: 340-160°, 240-260°, 3kW: 270-330°)

Und natürlich hat auch der WDR zu liefern. Eine 97,6 an Langenberg, dafür ein 100kW-Sender frei. Ebenso ist mit der 88,1 TW zu verfahren. MS-Baumberg könnte ebenso die 95,4 erhalten, eine 25kW-Frequenz wird dann frei. Eine ähnliche Rochade hat man in den Niederlanden schließlich auch erfolgreich hinbekommen. Und wer motzt weil UKW deep indoor oder bei unzureichender Antennenausrüstung schlechter geworden ist: DAB verwenden!
:rp: :rp: :rp:
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DerRaiden
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von DerRaiden »

zerobase now hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 13:32
sup2a hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 13:12 DAB nachrüsten ? Da müsste ich mal im Freundeskreis nachfragen, wer das gemacht hat.
Ich hab nicht geschrieben, dass es viele machen, aber es lässt sich natürlich einfach und wenig Geld umsetzen. Dabei meine ich jetzt nicht den Einbau neuer Radios, sondern einfach einen DAB+ Adapter mit dem man JEDES handelsübliche PKW-Radio innerhalb weniger Minuten DAB+ fähig machen kann. Das kostest sogar weniger als ne Tankfüllung, man hat aber definitiv mehr und vor allem länger was davon. :D ;)
Gibt es da eigtl. irgendwelche Empfehlungen? Wenn das schon so Rausposaunt wird :D ( sorry für Offtopic )
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 15:44 Dennoch sollte man die Möglichkeit nutzen auch bei UKW einmal aufzuräumen. Geschlachtete Frequenzen sind zu aktivieren und optimieren. Entsprechende Belegungen sind aufzugeben, bzw. umzukoordinieren.
Das wäre u. a. auszugraben:
Bärbelkreuz 106,9 20kW D
Bielefeld 107,5 70kW D
Bonn 105,8 50kW D
Ederkopf 105,2 15kW ND
Langenberg 97,6 10kW D (10kW: 10-150°, 210°, 320-340°, 3kW: 350-360°, 5kW 160-200°, 220-240°, 4kW: 250-260°, 3kW: 270-310°)
MS-Baumberge 95,4 6kW D (6kW: 270-200°+240°, 3kW: 210-230°, 1,5kW 250-260°)
Soest 100,9 10kW ND
Teutoburger Wald 88,1 100kW D (5kW: 340-160°, 240-260°, 3kW: 270-330°)
Und natürlich hat auch der WDR zu liefern. Eine 97,6 an Langenberg, dafür ein 100kW-Sender frei. Ebenso ist mit der 88,1 TW zu verfahren. MS-Baumberg könnte ebenso die 95,4 erhalten, eine 25kW-Frequenz wird dann frei.
Da habe ich einen besseren Vorschlag, der WDR schaltet UKW ab, es bleiben nur die Lokalradios auf UKW. Das wäre doch mal eine gute Lösung für alle die eine veraltete Technik noch investieren wollen. Schon mal etwas vom Bestandschutz gehört? Dem WDR ist eine TV-Frequenz in Wesel weggenommen worden, der WDR hat geklagt und gewonnen. Meinst Du den Fehler macht jemand erneut?

Code: Alles auswählen

                 WDR 4	WDR 5 Vorschlag
Teutoburger Wald 100	100    100 mit Einzügen + 70 kW in Bielefeld
Langenberg       100    100     10 mit Einzügen
Bonn              50	 50     50
Nordhelle         35	 35	 1 (92,50 von Radio MK)
Münster           25	 25	 6 mit Einzügen
Aachen            20     20      1 (100,10 von Antenne AC)
Bärbelkreuz       20     10     20
Ederkopf          15	 20	15
Olsberg           10     10     10 (100,9 aus Soest)
Kleve              2	  2	 1 (98,00 von Antenne Niederrhein)
Siegen             0,5	  1      4 (105,4 von Radio Siegen)
Setzt man deinen Vorschlag um, kommt eine einzige Frequenzkette zustande und viele Lokalradios verlieren ihre Frequenzen. Was hat man dadurch gewonnen. Meinst Du die Verleger wollen überhaupt die WDR-Standorte nutzen und der WDR die Verleger-Radios auf seine Standorte drauflassen?

Wenn Du so kluge Vorschläge machst, mach mal eine Verlust Gewinn Rechnung für die Frequenzen. Welche Frequenz wird gewonnen, welche verloren. Wo entstehen Versorgungslücken. Welche Frequenzen in den Nachbarbundesländern müssen abgeschaltet werden?

Bist Du Dir sicher, dass die Lokalradio-Betriebsgesellschaften es wollen? Die AMS hat gerade sehr viel Geld in ihre Broadcast-Infrastruktur investiert. Die wollen höchstens noch die BFBS-Frequenzen und das wars.

Was gewinnt man durch deinen Vorschlag ohne WDR-Frequenzen?

Wer soll das bezahlen und befürworten wollen?
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 15:44 Eine ähnliche Rochade hat man in den Niederlanden schließlich auch erfolgreich hinbekommen. Und wer motzt weil UKW deep indoor oder bei unzureichender Antennenausrüstung schlechter geworden ist: DAB verwenden!
Ich kenne keinen, der nach einer Zerobase in Deutschland ernsthaft ruft. Die Zerobase hat in den Niederlanden nur soviel gebracht, dass heute alle kommerziellen Radioanbieter auch in DAB+ senden. Das Ziel erreicht NRW auch ohne eine teure Zerobase. Bei solchen Diskussionen wird vergessen, dass jemand die Änderung bezahlen muss: 1. Koordinierung 2. Umbau der Antenne auf den Funktürmen. Für höchstens 10 Jahre UKW-Betrieb lohnt sich das nicht. Die LfM bezahlt es nicht, denn die lässt sich ins Gesetz schreiben, dass die AÖR nicht pleitegehen kann. Da sitzt wohl das Geld nicht mehr so locker und die Hand wird tief in den Sparstrumpf gesteckt, um den letzten Taler herauszuholen. Die Privatfunker haben kein Geld für DAB+, da werden sie auch kein Geld für Koordinierung von Frequenzen für die nächsten 10 Jahre haben. Das lohnt sich wirtschaftlich nicht. UKW wird abgeschrieben und das wissen alle.
Thomas(Metal)
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Thomas(Metal) »

@ Seltener Besucher
Natürlich ist mir klar daß es einen Bestandsschutz in irgendeiner Form geben wird. Grundsätzlich sind die Grundlagen dafür aber auch Gesetze ohne Ewigkeitsgarantie. Und mir ist durchaus noch bekannt als für VOX ein neuer Kanal in Wesel koordiniert werden mußte.
Dennoch bleibt festzuhalten: Der WDR hat fünf Ketten die praktisch an allen Standorten vollausgebaut sind. Eine Ausnahme ist WDR3 wo man Ederkopf/Olsberg nicht umsetzen konnte. Alle anderen ö. r. Rundfunkanstalten haben/hatten drei (!) voll ausgebaute Ketten. Aus diesem Grund sollte es nicht ganz verboten zu sein sich zu überlegen ob man nicht z. B. in MS-Baumberge mit 5kW auch bei einer Kette hinkommen würde. Damals gab es übrigens noch kein Ibbenbüren und keinen 300m-Mast Langenberg. Mit 25kW ist MS-Baumberge noch im Essener Süden auch Mobil in Stereo zu hören. Vergleiche ich da mit Bayern, so fallen mir direkt die Sender vor der Haustüre ein: Büttelberg und Dillberg. Dort hat man für Bayern4 bei einer 95,5 auch nur 10kW gegenüber 25kW bei allen anderen. Das funktioniert praktisch einwandfrei, es gibt ausreichend Überstrahlungen der anderen, vor allem Dillberg. Auch die 104,5 von Bayern1 würde ich hier etwa 30km westlich des Senders Dillberg nicht als schwach oder rauschanfällig bezeichnen. Und wie eine 88,1 funktioniert hat der WDR ja schon getestet. Natürlich mit möglichst großem Druck auf einen 100kW-Sender: Das beliebte WDR1 bekam die 88,1, die Füllsender Lübbecke, Höxter und Warburg waren nicht aufgebaut, ebenso Olsberg nicht. Auch die 97,6 kenne ich noch von früher, zunächst von WDR4 als Vollprogramm ohne Gastarbeiter-Abendprogramm. Zuletzt hatte ich die bei einer Fußballübertragung im Sommer 1986 gehört. Natürlich hat man auch hier die Tränendrüse gleich vorprogrammiert: Die an WDR2? Nie. Wie könnte man nur. Auch wenn man eine 87,8 in Dortmund und eine 88,4 in Bergheim betreibt, die sind natürlich nur für die Regionalisierung und nicht zur Frequenzblockade.
Das man die Lokalsender, mir liegt es (tatsächlich!!) fern gegen die zu schießen, bei Frequenzabgaben entschädigen muß sollte außer Frage stehen. Dennoch hat man es sich mit der Koordinierung durch die Schlachtung der Großsender sehr einfach gemacht. Hier sehe ich aber auch wie man für BFBS -vs- D-Radio auf einmal starke Sender aus dem Hut zaubern konnte weil man mußte und wollte.
Ich glaube viel mehr: Man will nicht. Das ist ein Dogma. Nunja, ich bin ja nicht (mehr) dort, sondern schon lange im bayerischen Fegefeuer :D . Aber auch von dort aus läßt sich feststellen: Wenn man sich nicht beständig verändert wird man verändert. Irgendwann. Hart. Vielleicht mit DAB, vielleicht mit Internetradio, vielleicht, und davon gehe ich aus, mit beidem. Die Technik hat sich weiterentwickelt, das sollte unstrittig sein.
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DXer
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von DXer »

Warum schreibt man nicht einfach regionale Ballungsraummultiplexe im Ruhrgebiet und Rheinland aus und schaut, wie es läuft?
Wenn das ganze ein Erfolg wird, werden die Verleger schon auf den Zug aufspringen, wenn nicht, hat sich die Sache von selbst erledigt.
Man kann doch niemanden zu etwas zwingen: Die Verleger wollen mehrheitlich kein DAB, einige kleinere Veranstalter dagegen schon. Also lasst die Kleineren doch einfach ran!
Anders als in anderen Bundesländern würde es sich um Programme handeln, die nicht über UKW oder mittels staatlicher Hilfen subventioniert werden. Die müssen sich sofort um Werbekunden kümmen und können dabei auch nicht darauf zählen, von der RMS in diverse Werbekombis aufgenommen zu werden, sie haften also voll und ganz mit ihrem eigenen Vermögen.
DH0GHU
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von DH0GHU »

zerobase now hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 09:56
DH0GHU hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 08:54 Gerade an Rhein&Ruhr "braucht" man Digitalradio kaum. DLF und D-Radio neben den Angeboten des WDRs decken zusammen mit Overspill eigentlich die meisten Hörerwünsche schon auf UKW ab.
Leider nein. GERADE in NRW braucht man Digitalradio. Auf UKW herrscht gähnende Langweile. WDR 2, Radio NRW, 1Live haben sehr viele Überschneidungen. Alle spielen mehr oder weniger das gleiche. WDR 4 ist zwar etwas Oldielastiger, aber kann dabei so schlecht und lieblos gemacht, dass einem die Ohren bluten, wenn man nicht vorher eingeschlafen ist. Spartenradio in NRW wie z.B. Rock, Schlager, Hot AC, Oldies? Gibt es nicht. Ob die Hörerwünsche da wirlich gut abgedeckt sind, darf bezweifelt werden. WEil eben nicht anderes da ist, nimmt man es eben billigend in Kauf, aber gerade über die WDR Programm wird niemand Freudensprünge machen, weil es so tolles Radio ist.
Nunja, ich bezog das eigentlich auf den Status Quo mit "nur" Bundesmux als Zusatzangebot - und ganz eindeutig auf den westlichen Teil NRWs + Pott, wo Overspill häufig noch Programme aus dem befreundeten Ausland ;) empfangbar macht. Allerdings war ich auch der Meinung, WDR4 würde Schlager senden? Ein wirklich vielfältiges Angebot wie in Südhessen, bayrischen Ballungsräumen etc dürfte natürlich DAB+ schon pushen.
QTH: Obersöchering/JN57OR, zeitweise Kehl/JN38VN
Funkamateur, DLF-Hörer, Multipler Musikgeschmack, DAB-Nutzer. Normal ist normalerweise langweilig.
http://zitate.net/kritik-zitate
Lebe stets so, dass die fckAfD dagegen ist!
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 17:22 Grundsätzlich sind die Grundlagen dafür aber auch Gesetze ohne Ewigkeitsgarantie.
Und die Grundlagen hat man bereits geändert. Der WDR bekommt keine weiteren UKW-Frequenzen mehr, auch wenn eine seiner Frequenzen gestört wird.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 17:22 Der WDR hat fünf Ketten die praktisch an allen Standorten vollausgebaut sind.
Das stimmt nicht. Der WDR hat für 1LIVE nur 70 kW statt der üblichen 100 kW am Langenberg, WDR 3 und WDR 5 haben nur 10 kW statt 20 kW am Bärbelkreuz usw. Am Ederkopf haben auch nicht alle WDR-Programme 20 kW, sondern nur 15 kW.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 17:22 Alle anderen ö. r. Rundfunkanstalten haben/hatten drei (!) voll ausgebaute Ketten.
In Berlin komme ich auf 9 öffentlich-rectliche Programme mit flächendeckender Versorgung, das gibt es in NRW nicht oder?
88,8 RBB Berlin 88,8 (Scholzplatz) 80 kW
89,6 DLF Kultur (Alexanderplatz) 16 kW
92,6 Kulturradio (Scholzplatz) 80 kW
93,1 RBB infoRADIO (Scholzplatz) 25 kW
95,8 RBB Radio Eins (Alexanderplatz) 100 kW
96,3 Cosmo (Scholzplatz) 80 kW
97,7 Deutschlandfunk (Alexanderplatz) 100 kW
99,7 Antenne Brandenburg (Alexanderplatz) 100 kW
102,8 RBB Fritz (Alexanderplatz) 15 kW

In Bremen komme ich auch auf 8 Programme, davon eins – „Cosmo“ – schwächer. Auch in NRW hat Cosmo keine flächendenkende Versorgung.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 17:22 Aus diesem Grund sollte es nicht ganz verboten zu sein sich zu überlegen ob man nicht z. B. in MS-Baumberge mit 5kW auch bei einer Kette hinkommen würde.
Die Überlegung ist hier zigfach angestellt worden. Auf der vorherigen Seite hieß es in diesem Thema: „Das Leben ist kein Wunschkonzert.“ Ich kann noch hinzufügen „Hätte, hätte Fahrradkette“ und „früher war alles besser.“ Es würde manchmal helfen bei den Fakten zu bleiben. 95,4 MHz gehört zur Antenne Münster. Der Sender gehört Aschendorff Medien und Verlag Lensing-Wolf, sowie den Stadtwerken Münster. Das angrenzende Radio Kiepenkerl gehört Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft und Radio WAF der E. Holterdorf GmbH & Co. KG und zum kleinen Teil Aschendorff GmbH & Co. KG (5,2 %). Meinst Du wenn die alle sich so grün untereinander wären, müssten sie sich ihre Parzellen so abstecken, dass am liebsten keiner in das Nachbargebiet einstrahlen sollte? Sie hätten im Jahr 1990 ein Regionalradio starten können. Die Gebiete sind so abgesteckt, weil jeder dieser Verleger sein Zeitungsgebiet vor Konkurrenz schützen wollte.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 17:22 Dennoch hat man es sich mit der Koordinierung durch die Schlachtung der Großsender sehr einfach gemacht.
Sorry, aber 5 kW mit Einzügen in Münster ist alles andere als ein starker Sender. Die 70 kW in Bielefeld sind auch fein. Ich fürchte nur, wenn man alles rückgängig macht, kommt dabei nicht mehr nur weniger heraus. Um die Frequenzsituation zu ändern, müsste es am Ende nur Gewinner geben. Über den Weg zurück in die Vergangenheit sehe ich die Gewinner noch nicht. Die Lokalradios in der Summe haben eine Vollversorgung und wollen am liebsten eine zweite Kette. Bastelt man das neu zusammen, gibt es zwei löchrige Ketten. Was bringt das? Die Frage wer soll das bezahlen stellt sich hier sowieso keiner.
Thomas(Metal) hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 17:22 Hier sehe ich aber auch wie man für BFBS -vs- D-Radio auf einmal starke Sender aus dem Hut zaubern konnte weil man mußte und wollte.
Wo hast Du bei DLF Kultur starke Sender? BFBS hatte seine Sender vor dem Start der Lokalradios. Es gibt nur die 106,1 MHz zweimal in der Pampa und eine geerbte Frequenz von BFBS.
DXer hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 18:06 Warum schreibt man nicht einfach regionale Ballungsraummultiplexe im Ruhrgebiet und Rheinland aus und schaut, wie es läuft?
Ich verstehe die Ungeduld nicht. Der Zeitplan steht doch fest.
Die Frequenzen werden vom Land bestellt, koordiniert und müssen von der Staatskanzlei an die LfM oder den WDR übergeben werden. Die Koordinierung der Frequenzen dauert nun mal 3-4 Monate. Das hat mit internationalen Regelungen zu tun, die bei DAB+ nicht anders sind als bei UKW und DVB-T(2). In einigen Fällen dauert es noch länger, wenn andere Länder mehr Einzüge in ihrer Richtung wollen.

Am Ende werden die Frequenzen an das Land NRW übergeben und es gibt eine einmonatige Einspruchsfrist des WDRs und der Landesanstalt, wenn die Frequenzen oder die Aufteilung der Multiplexe einer der Anstalten missfallen sollte. Spätestens im Mai sollte die Prozedur über den Tisch sein und dann ist auch das neue Landesmediengesetz verabschiedet und in Kraft getreten.

Die Ausschreibung erfolgt vor den Sommerferien. Nach den Sommerferien stellen Programmanbieter ihre Angebote der LfM vor und bis zum Ende 2019 haben sie ihre Lizenz in der Hand.

Am 31.12.2019 um 23:59 Uhr endet das DAB+-Pilotprojekt und am 1.1.2020 startet Radio in die neue digitale Zukunft in NRW.
Marc!?
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Marc!? »

Also die 88,1 kann man nicht mit 100 kW fahren, man bekommt die erforderlichen Einzügen nicht hin. Früher wurde sie mit 5kW betrieben. Mehr braucht es auch nicht wirklich, wenn man die Bielefelder Frequenz hätte.

Eine voll ausgenutze 97,6 in Langenberg scheitert an den Gegebenheiten am Mast. Die 97,6 ist auf der Rückseite der DVB-T2 Antennen montiert.

Der unterschied zwischen 15 und 20 kW ist nur 1db, zwischen 70 und 100kW nur 1,5 db, beides in der Praxis absolut vernachläßigbar, bei dem Dichten UKW Netz.
Thomas(Metal)
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Thomas(Metal) »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 22:44 95,4 MHz gehört zur Antenne Münster. Der Sender gehört Aschendorff Medien und Verlag Lensing-Wolf, sowie den Stadtwerken Münster. Das angrenzende Radio Kiepenkerl gehört Westfälischer Anzeiger Verlagsgesellschaft und Radio WAF der E. Holterdorf GmbH & Co. KG und zum kleinen Teil Aschendorff GmbH & Co. KG (5,2 %). Meinst Du wenn die alle sich so grün untereinander wären, müssten sie sich ihre Parzellen so abstecken, dass am liebsten keiner in das Nachbargebiet einstrahlen sollte? Sie hätten im Jahr 1990 ein Regionalradio starten können. Die Gebiete sind so abgesteckt, weil jeder dieser Verleger sein Zeitungsgebiet vor Konkurrenz schützen wollte.
:verrueckt:
Daraus abgeleitet: Wozu braucht man eine Landespolitik wenn der Wille von Verlegern maßgeblich ist? Damit sie letztlich formulieren und das Land nur noch servieren muß/darf? Und man soll auch noch glauben daß der Souverän das so will... :gruebel:
Nuja, vielleicht doch, es geht billiger, hier in anderem Bereich: Der Bus / die Bahn ist verspätet, macht nix wir haben ja kostenloses WLAN. Auch eine Form von Brot und Spiele.
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Habakukk »

Ich bin ja sehr gespannt, was dann letztendlich ausgeschrieben wird. Nur weil es Interessenten für landesweite Kapazitäten gab (z.B. Radio NRW mit den 3 Programmen), heißt das ja nicht zwingend, dass es auch einen landesweiten Multiplex geben wird. Vielleicht packt man die landesweiten Programme auch zu den Regionalprogrammen in die Regionalmuxe, um diese (v.a. im ländlichen Raum) voll zu bekommen. Auch bin ich gespannt, ob man darüber hinaus Anbieter für SmallScale-Multiplexe zulassen wird (Lulu, MehrRadio,...).

Immerhin kommt Bewegung in die Sache, das freut mich.
---
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Ingelheimer
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Ingelheimer »

In den späten 80ern/90ern ist Einiges politisch gewollt schief gelaufen in NRW, um Vielfalt zu verhindern. Deswegen gibt es ja keinen Ballungsraum in Europa, vielleicht global mit weniger Vielfalt auf UKW als das Ruhrgebiet. Wenn man natürlich jedes Lokalradio mit der gleichen Musik und jedes WDR2 Fenster als "eigenes Programm" versteht, sieht es auf dem Papier super aus. Wir alle kennen die Realität.

Auf der anderen Seite. Wenn man keine grundsätzlichen ideologischen Bedenken hat, kann man schon heute in Ballungsräumen mit Webradio, Spotify und co. auskommen. Bei O2 Free hat man 1 Mbit/s auch nach Verbrauch des High Speed Volumens und selbst bei D1 gibt es Datenkarten für ein Appel und ein Ei. Neuwagen sind sowieso mit dem Internet verbunden. Da ich keinen Willen sehe, an der Situation in Absatz 1 etwas zu ändern, wird UKW bis zu seiner Abschaltung so weiterdudeln wie zur Zeit.

Wenn nicht in kurzer Zeit überall eine Vielfalt auf DAB+ herrscht wie im Rhein-Main-Gebiet sehe ich das Zeitfenster für DAB+ zugehen. Overspill wird nicht gewollt und "im Land" will man keine neue Konkurrenz. Woher soll da Vielfalt kommen? Heute hat es wegen Absatz 2 auch keiner mehr nötig, technische Verrenkungen wie zu Zeiten von RTL, Hilversum 3 oder SWF3 in NRW mehr zu machen. Entweder Radio an, 60 Programme (wie in Rhein-Main) oder Internetradio.
mittendrin
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von mittendrin »

Achtung OT:
SeltenerBesucher hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 22:44 In Berlin komme ich auf 9 öffentlich-rectliche Programme mit flächendeckender Versorgung, das gibt es in NRW nicht oder?
88,8 RBB Berlin 88,8 (Scholzplatz) 80 kW
89,6 DLF Kultur (Alexanderplatz) 16 kW
92,6 Kulturradio (Scholzplatz) 80 kW
93,1 RBB infoRADIO (Scholzplatz) 25 kW
95,8 RBB Radio Eins (Alexanderplatz) 100 kW
96,3 Cosmo (Scholzplatz) 80 kW
97,7 Deutschlandfunk (Alexanderplatz) 100 kW
99,7 Antenne Brandenburg (Alexanderplatz) 100 kW
102,8 RBB Fritz (Alexanderplatz) 15 kW
Damit auch stimmt, was im Internet steht :)
- 92,4 Kulturradio (Scholzplatz)
- 102,6 RBB Fritz (Alexanderplatz)
mittendrin ist hier: QTH 11e59 / 51n23 (südlich von Halle/Saale)
DAB+ mit PEAQ PDR050-B (Teleskopantenne) jederzeit indoor mindestens einlesbar aus: 19km (5C,6B), 23km (5D, 11C), 29km (6C, 9A, 10A, 12A), 52km (8B), 63km (12B), 98km (10B), 105km(8A)
zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

DH0GHU hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 18:36 Nunja, ich bezog das eigentlich auf den Status Quo mit "nur" Bundesmux als Zusatzangebot - und ganz eindeutig auf den westlichen Teil NRWs + Pott, wo Overspill häufig noch Programme aus dem befreundeten Ausland ;) empfangbar macht. Allerdings war ich auch der Meinung, WDR4 würde Schlager senden? Ein wirklich vielfältiges Angebot wie in Südhessen, bayrischen Ballungsräumen etc dürfte natürlich DAB+ schon pushen.
Nein, es laufen bei WDR 4 keine oder nur noch wenige Schlager. Hört sich jetzt ähnlich an wie NDR1, Bayern 1 oder SWR 1. Also laaangweilig. :sneg:

Der Overspill aus dem befreundeten AUsland, hält sich zumindest im Pott in Grenzen. Die Anzahl der Programme die da noch beifahrertauglich im Auto funktionieren kannst du an einer Hand abzählen. Wirklich toll ist das alles auch nicht mehr. Radio 10 hört sich ähnlich an wie WDR 2 oder die Lokalradios, 3FM ist schon sehr speziell geworden und wirklich nicht mehr jedermanns Sache. Einzig Radio 2 ist noch wirklich abwechslungsreich und Radio 4 (Klassik), aber das ist auch schon eine eher kleinere Zielgruppe. Programm wie Slam, Veronica oder Sky sind im Ruhrgebiet mobil schon gar nicht mehr zu empfangen. Q-Music geht meist nur aus Belgien mehr Recht als Schlecht. Also so tolle Abwechlsung ist da leider nicht (mehr). Da würde DAB sicherlich einen Schub geben.
Siebengebirge
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Siebengebirge »

zerobase now hat geschrieben: Do 22. Nov 2018, 12:25
DH0GHU hat geschrieben: Mi 21. Nov 2018, 18:36 Nunja, ich bezog das eigentlich auf den Status Quo mit "nur" Bundesmux als Zusatzangebot - und ganz eindeutig auf den westlichen Teil NRWs + Pott, wo Overspill häufig noch Programme aus dem befreundeten Ausland ;) empfangbar macht. Allerdings war ich auch der Meinung, WDR4 würde Schlager senden? Ein wirklich vielfältiges Angebot wie in Südhessen, bayrischen Ballungsräumen etc dürfte natürlich DAB+ schon pushen.
Nein, es laufen bei WDR 4 keine oder nur noch wenige Schlager. Hört sich jetzt ähnlich an wie NDR1, Bayern 1 oder SWR 1. Also laaangweilig. :sneg:
Kleine Anmerkung: Nur, dass SWR1 auch nie ein Schlagersender war, dafür gibt's ja SWR4 und da ist die Welt der Schlagerfans noch in Ordnung.
Ruhrwelle
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Ruhrwelle »

Overspill im Ruhrgebiet, hier Bochum:

91.4 NPO Radio 4. Ende. Und das nur, weil Hattingen 91.5 einfach verdrängt wird.

98.4 NPO Radio 1 gegen 98.5 Bochum
104.6 NPO Radio 2 gegen 104.7 Nordhelle
96.2 NPO 3FM gegen 96.1 Gelsenkirchen
104.1 Radio 10 gegen 104.1 Olsberg und 104.2 Witten.

Roermond spielt keine Rolle, SWR ist schwach, HR und NDR ebenfalls. Mit ordentlichem Equipment geht das alles, Normalhörer hat aber eben keinen Overspill. Nirgendwoher. Auch DAB aus NL schafft die 70-80km nicht.
QTH: Niederwenigern [NRW] 5km nördlich vom Sender Langenberg
RX: Dacia MediaNav DAB+, TEF6686-Radio, Roberts Radio Play 11 (FS-Siena)
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