DAB(+) in NRW

Alles zum Thema DAB(+) Digitalradio.
jug
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von jug »

zerobase now hat geschrieben: Di 25. Sep 2018, 09:06 Ausbau ist keine Frage, aber zumindest die Leistungserhöhungen könnte man zumindest umsetzen. Aber offenbar kann man sich das auch schon wieder auf unbestimmte Zeit :rolleyes: abschminken. Die Ankündigung ist von August 17(!!!!). Jetzt ist mehr als ein Jahr um und passiert ist... nüscht.
Auch für eine Leistungserhöhung braucht man unter Umständen neue Sender und die stehen erst ab 2019 zur Verfügung. Es laufen fast Neuanschaffungen der ARD jetzt über die WDR Bestellung. Aus Kostensicht ist dies doch in Ordnung, auch wenn sich nun der Ausbau in einigen Bundesländern leicht verschiebt.
QTH1 : Rostock QTH2: Südbrandenburg; Empfänger: HAMA DIT2000 mit TGN DAB -VV an VHF Antenne: K5-12 - 5 Elemente + 2x Sperrfilter 5C und 11B; BMW mit DAB+ Werksradio und Außenmagnetantenne an TGN DAB Vorverstärker;
zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

Nur seltsam, dass man beim WDR von der Planung bis zur Umsetzung 3 Jahre benötigt. Ich glaube auch nicht, dass man für alle Leistungserhöhungen überall neue Sender braucht.
Hallenser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Hallenser »

Die Zukunft von Audio in Nordrhein-Westfalen.
Fragen und Antworten der Landesanstalt für Medien NRW
https://www.medienanstalt-nrw.de/reguli ... falen.html
Manfred Z
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Re: DAB(+) in NRW --> Privatfunk

Beitrag von Manfred Z »

Pressemitteilung der LfM vom 25. September:

>> Die Zukunft des Hörfunks:

Medienanstalt NRW startet Bedarfsabfrage für DAB+ am 1. Oktober

Die Landesanstalt für Medien NRW startet am 1. Oktober mit einem „Call for Interest“ für DAB+. Hierdurch soll der konkrete Bedarf für Übertragungskapazitäten in NRW festgestellt werden. Hörfunkveranstalter werden aufgefordert, bis zum 29. Oktober 2018 ihr Interesse an einer DAB+-Verbreitung mitzuteilen. Angebote mit NRW-Bezug sind dabei besonders willkommen. Dies kündigte Dr. Tobias Schmid, Direktor der Medienanstalt NRW, heute (25.9.), auf einer Informationsveranstaltung in Düsseldorf an. Der Fragebogen zum „Call for Interest“ ist ab 1. Oktober unter www.medienanstalt-nrw.de/dab+ abrufbar.

„Digitale Übertragungswege gewinnen auch im Hörfunk zunehmend an Bedeutung. Ziel der Landesanstalt für Medien NRW ist die möglichst umfassende Versorgung der Bevölkerung mit einem vielfältigen und zukunftstauglichen Audio-Angebot. Über die digitalen Verbreitungswege besteht die Chance, Vielfalt zu erhöhen, und zwar sowohl bei den Inhalten als auch bei den Veranstaltern. Ob dies über DAB+ oder über Streamingangebote erfolgen wird, entscheidet letztlich der Markt“, so Schmid.

Die technische Machbarkeit der vorgeschlagenen Modelle hängt dann noch von den zur Verfügung stehenden Kapazitäten ab. Das ist in den Grundzügen im sog. „DAB+-Bedarfsstrukturkonzept“ der Bundesländer geregelt. Demnach könnte es für den privaten Hörfunk in NRW eine landesweit einheitliche sowie eine landesweite, in neun Regionen unterteilte Bedeckung geben. Pro Region könnten unterschiedliche Programme eingespeist werden. Ob es darüber hinaus weitere regionale oder lokale Kapazitäten für einzelne Städte oder Ballungsräume geben wird, kann noch nicht abschließend beantwortet werden.

Großer Druck auf UKW in den nächsten Jahren

Auf der Fachtagung der Medienanstalt hat der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Goldhammer die Ergebnisse einer Szenario-Modellierung zur Zukunft des Audiomarktes in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Demnach wird sich der Markt auch in NRW zum Teil deutlich verändern. Goldhammer sagte: „In den nächsten Jahren wird der Konkurrenzdruck auf den klassischen UKW-Hörfunk erheblich steigen. Die Bedeutung von UKW wird durch digitale Verbreitungswege und neue Wettbewerber zwangsläufig abnehmen. Lokalradios und radio NRW können mit eigenen Konzepten hier gegensteuern.“ Er erwartet, dass der Anteil von UKW an der Hörfunknutzung je nach Szenario in den kommenden fünf Jahren um bis zu 30 Prozent absinken könnte. <<

https://www.medienanstalt-nrw.de/servic ... tober.html

Am Ende der PM Link auf die Kurzfassung des Gutachtens und auf die Fragen & Antworten.
FQXfritz
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von FQXfritz »

Wieder soll wie schon im Herbst 2015 zunächst eine Bedarfsabfrage "Call for Interest" durchgeführt werden, um auf Nummer sicher zu gehen, da es in der Radiowüste NRW bestimmt weniger Interessenten als in anderen Bundesländern geben wird, beispielsweise in Hessen. Es bleibt also zu hoffen, dass bei dieser unverbindlichen Umfrage diesmal genügend potentiell "geeignete" Programmanbieter mitmachen, damit es überhaupt zu Ausschreibungen kommt. Das Spiel auf Zeit bei der LfM NRW geht somit in die nächste Runde. :kaffee:
zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

FQXfritz hat geschrieben: Di 25. Sep 2018, 18:54 Das Spiel auf Zeit bei der LfM NRW geht somit in die nächste Runde.
Richtig. Selbst wenn sich genügend Interessenten melden würden, wäre es ja immer noch nicht klar, ob die LfM überhaupt was ausschreiben würde. Derzeit hat ja sie ja gar keine Kapazitäten die sie verteilen kann. Somit würde es dann sowieso noch Jahre dauern bis mal eine Ausschreibung erfolgen könnte. Aber es nützt nichts sich darüber aufzuregen. War in NRW schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. :(
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Zum Verfahren hat die RadioWoche heute etwas veröffentlicht:

http://www.radiowoche.de/goldmedia-stud ... interview/
zerobase now
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von zerobase now »

Tolles Interview. :rolleyes:

Alles sehr vage und allgemein gehalten. Viel Info kann ich da nicht raus ziehen, ausser das es noch sehr lange dauern wird. Das ist jetzt in NRW aber nicht sooo die große Überraschung. Wenn ich das alles mal zusammenfasse kommt ungefähr so ein Zeitplan zustande:

Oktober 18 Call of Interest

Ende18/ Anfang 2019 Auswertung Ergebnis Call of Interest

Frühjahr 2019 Anfrage an BNetz Agentur um Zuweisung von DAB Frequenzen

Herbst 2019 Zuweisung von Bnetz AG

Ende 2019 /Anfang 2020 Zuweisung an Landesrgierung Frequenzen

Herbst 2020 Weitergabe an LfM NRW

Anfang/ Mitte 2021 Ausschreibung durch die LfM

Ende 2021 / Anfang 2022 Entscheidung Bewerber d. LfM

Sommer 2022 erste private Ausstrahlungen im weiterhin Pilotprojekt DAB NRW

(optional Frühjahr 2022 Klage gegen die Vergabeentscheidung :bruell: )


Zugegeben die Zeitpläne sind für NRW sehr optimistisch. Daher würde ich nicht drauf wetten, dass es so "schnell" geht. :D ;)
Zuletzt geändert von zerobase now am Mi 26. Sep 2018, 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

// Best Practice Modus //

Nehmen wir am an
2018
1. - 31. Oktober 2018: Call-For-Interest
Nov. – Dez. 2018: Auswertung des Call-For-Interest

2019
Januar 2019: Frequenz-Anfrage der Medienkommission an die Staatskanzlei und weiter an die BnetzA
Februar – April 2019: BnetzA koordiniert die Frequenzen mit dem In- und Ausland (hier gehe ich davon aus, dass es schnell gehen wird.)
Mai 2019: Staatskanzlei erhält die Frequenzen, es beginnt die einmonatige Einspruchsfrist (WDR / LfM),
Juni 2019: sind sich alle einig, unterschreibt Ministerpräsident Laschet die Zuweisung der Frequenzen an die LfM, ein Teil geht an den WDR.

Februar – Juli 2019: Parallel arbeitet die LfM an einer Ausschreibung

Erhält die LfM ihre Frequenzen, stellt sie die von allen Gremien abgesegnete Ausschreibung ins Netz.

Sommerferien 2019

Nach den Sommerferien beginnt ein Entscheidungsverfahren. Bis 2020 muss die Entscheidung getroffen sein, weil sonst Domradio aus dem Multiplex herausfliegt.

1.1.2020
wenigstens ein neuer Multiplex wird aufgeschaltet

Die Klage gegen die Vergabeentscheidung oder Entscheidungsfehler habe ich auch auf dem Schirm.

Ich würde nicht wetten, dass es schneller geht, aber bis 2020 muss eine Lösung für Domradio her. Man sollte in Erwägung ziehen, dass der WDR einen zweiten MUX aufbauen wird und dort Domradio untergebracht werden kann. Es stellt sich die Frage, wollen die Privaten mit dem WDR in einem Multiplex untergebracht werden oder nicht?
Manfred Z
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Manfred Z »

Man könnte einen Plattformbetrieb ausschreiben, damit Göpel sich bewerben und anschließend klagen kann. :bruell:
Habakukk
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Habakukk »

Manfred Z hat geschrieben: Mi 26. Sep 2018, 15:43 Man könnte einen Plattformbetrieb ausschreiben, damit Göpel sich bewerben und anschließend klagen kann. :bruell:
Boah, du bist genial... :D
---
QTH: Nähe Chiemsee (Lkr. Rosenheim)
dab_4
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von dab_4 »

SeltenerBesucher hat geschrieben: Mi 26. Sep 2018, 09:17 Zum Verfahren hat die RadioWoche heute etwas veröffentlicht:

http://www.radiowoche.de/goldmedia-stud ... interview/
Ich verstand die Prognose für die Nutzungsquoten von UKW (U), DAB+ (D) und "streaming" (S) für 2028 bei vier angenommenen Szenarien (Sz) so:

Sz 1: "Der Status quo wird beibehalten": U: 38%; D: 9%; S: 53%
Sz 2: "DAB+-Kapazitäten werden ausgeschrieben; UKW-Sender begleiten die DAB+-Transformation": U: 33%; D: 20%; S: 47%
Sz 3: "Hörfunknutzung entwickelt sich in Richtung'"streaming'": U: [nicht genannt]; D: 2%; S: 56%
Sz 4: "DAB+ und 'streaming' entwickeln sich beide": [nicht genannt]; D: 17%; S: 49%

Um in Szenario 3 und 4 auf 100% zu kommen, müsste UKW 48% bzw. 34% haben. Es wurde aber gesagt, dass UKW am stärksten in Szenario 1 (mit 38%) abschneidet. Wo liegt der Fehler?
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

dab_4 hat geschrieben: Mi 26. Sep 2018, 17:51 Um in Szenario 3 und 4 auf 100% zu kommen, müsste UKW 48% bzw. 34% haben. Es wurde aber gesagt, dass UKW am stärksten in Szenario 1 (mit 38%) abschneidet. Wo liegt der Fehler?
Schau mal in diese PDF-Datei:
https://www.medienanstalt-nrw.de/filead ... W-2028.pdf
SeltenerBesucher
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von SeltenerBesucher »

Tweet: SPD-Workshop zur „Zukunft der Lokalradios in NRW“
https://twitter.com/spd_fraktion_nw/sta ... 6480420865

SPD: Lokale Radiovielfalt muss gesichert werden
http://www.spd-fraktion-nrw.de/news/lok ... erden.html
Dieses erfolgreiche System muss auch in die digitale Welt übertragen werden. Der Radioworkshop hat gezeigt, dass die digitale Transformation des Hörfunks von UKW-Frequenzen auf DAB+ und ins Netz die 44 privaten Lokalradiostationen in Nordrhein-Westfalen vor finanzielle Herausforderungen stellt. Die möglichen Umrüstungskosten in Millionenhöhe für die Verbreitung des Digitalradiostandards sollen die Privatradios bislang komplett alleine stemmen. Um unser vielfältiges und bürgernahes Radioangebot in NRW zu erhalten, dürfen die Landesregierung und der zuständige Medienminister Laschet nicht länger tatenlos zusehen.
Umso bemerkenswerter ist, dass Ministerpräsident Laschet auch nach einem Jahr im Amt keine Bestandsgarantie für den Lokalfunk in NRW abgeben wollte. Die SPD-Fraktion fordert die Landesregierung auf, den technischen Einstieg in DAB+ finanziell zu fördern, so dass die bisherige lokale Rundfunkvielfalt im Digitalradio abgebildet werden kann.
Hallenser
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Re: DAB(+) in NRW

Beitrag von Hallenser »

Wenn ich immer schon Lokale Vielfalt lese...Glauben die da selber was sie erzählen !? Dann sind die noch dümmer als gedacht,sorry. :gruebel:
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