[UMFRAGE] Zeitumstellung abschaffen - ganzjährige Sommerzeit!

[pomnitz26]

Mir ist halt immernoch schleierhaft, wie es manche Leute schaffen, morgens noch bei Dunkelheit irgendwas wie "Leistung" zu bringen.
Da ist auch das Unfallrisiko vermutlich viel höher als bei Dunkelheit am Abend.

Ich kann euch aus dem Schichtbetrieb heraus sagen das gerade in der Nachtschicht die unmöglichsten Arbeitsunfälle passieren. Davon ist der junge Neueinsteiger genauso betroffen wie der jahrelange niemals kranke Mitarbeiter. Meist stehen Polizei und Krankenwagen zur Abholung auf dem Betriebsgelände. Bedienfehler von Maschinen sind ebenfalls an der Tagesordnung, auch hier wird mir als Techniker unmögliches geboten. Da kochen Emotionen auch schnell über. Noch schlimmer wird es dann wenn irgendwas wirklich kaputt geht.

[PAM]

Nur eine Woche, in der du bei Dunkelheit aus dem Haus gehst und bei Dunkelheit heimkehrst? Du Glücklicher!

Je nach Arbeitsbeginn und Wegezeiten dürfte die Mehrheit das für mehrere Wochen so haben.

Inzwischen sickert so langsam durch, dass es im Falle eines Verzichts auf eine Zeitumstellung nur den Weg zurück zur Normalzeit geben wird. Wer auf dauerhafte Sommerzeit gehofft hatte: Gibt's nicht! Die lange hellen Sommerabende sind damit Geschichte, allenfalls noch im Westen Deutschlands. Dafür dämmert es im Osten im Hochsommer noch vor 3 Uhr.

[DH0GHU]

Meinst Du mich? Dass ich abends nach Dunkelheitseinbruch heim komme, ist für mich 4-6 Monate im Jahr üblich. Das stört mich aber nicht, das sind die 4-6 Monate, in denen es draußen eh kalt ist. Nur morgens bei Dunkelheit aus dem Haus kommt derzeit quasi garnicht vor, da ich im Winter meist erst gegen 9 Uhr zur Arbeit erscheine. Ist allenfalls im Dezember ein Thema, und vielleicht noch in den ersten beiden Januar-Wochen. Ich versuche zwar regelmäßig, doch früher aufzustehen, aber das bezahle ich dann meist nach ein paar Tagen mit Niedergeschlagenheit, Dauermüdigkeit, Erkältungsanfälligkeit, Kopfschmerzen, Gereiztheit und Konzentrationsschwäche. Vielleicht müßte ich mich einfach mal 2 Wochen dazu zwingen, dann tritt vielleicht eine gewisse Gewöhnung ein. Der Versuch erfolgt demnächst, weil ich mir eigentlich vorgenommen habe, bis Oktober noch mehr vom Tageslicht haben zu wollen.

[RADIO354]

Zumindest in den Jahren der Einführung der Zeitumstellung ( 1980 ? ) muss es doch Gründe dafür gegeben haben Diese Sommerzeit
nicht Dauerhaft zu belassen. Man hätte doch sonst im Herbst nicht zurückgestellt und den Ganzen Aufwand 2x Jährlich in Kauf genommen.
Sind diese Gründe verschwunden ? Unwichtig geworden ? Oder einfach Wurst ?

[Radio Fan]

Sind diese Gründe verschwunden ? Unwichtig geworden ? Oder einfach Wurst ?

Nein deswegen ja als Kompromiß die Zeitumststellung zweimal im Jahr.
Womit ja viele zart besaitete Naturen angeblich nicht klar kommen...

[WiehengeBIERge]

Womit ja viele zart besaitete Naturen angeblich nicht klar kommen...

Ich wette, dass es genau so viel wenn nicht mehr Umstellung ist, sich ohne Zeitumstellung an die anderen Sonnenauf- und untergänge zu gewöhnen als sich zwei mal im Jahr an sage und schreibe eine Stunde Unterschied umzustellen.

[Sandy N]

Wie ist das nun in Polen mit der Stunde, ab Ende Oktober ? Hatte da was im RBB gehört. Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2 ... rzeit.html

[RheinMain701]

Wenn man die Zeitumstellung beibehält und von der Tag/Nachtgleiche im März und September ausgeht, dann sollte die Winterzeit auch gefälligst Ende September wieder beginnen und nicht erst Ende Oktober.

So war es in Deutschland bis 1996. Deshalb will Windows 95 immer noch partout im September wieder zurück zur Winterzeit, was man ihm immer abgewöhnen muss.

Lustig ist ja, dass durch Deutschland mal eine Zeitzonengrenze verlief: das kleine gallische Dorf Büsingen am Hochrhein wehrte sich nämlich erfolgreich gegen die Sommerzeit im Rest des römischen Reich- äh, Deutschlands und blieb ein Jahr bei der Winterzeit. Somit musste man, wenn man von Rest-Deutschland nach Büsingen fuhr, die Uhr umstellen. Schließlich sind die dann mit den Schweizern nachgezogen.

[RF_NWD]

Wenn man die Zeitumstellung beibehält und von der Tag/Nachtgleiche im März und September ausgeht, dann sollte die Winterzeit auch gefälligst Ende September wieder beginnen und nicht erst Ende Oktober.

So war es in Deutschland bis 1996. Deshalb will Windows 95 immer noch partout im September wieder zurück zur Winterzeit, was man ihm immer abgewöhnen muss.

1996 wurde die Sommerzeit in der EU vereinheitlicht. Das Ende wurde an den britischen Umstellungstermin angepasst.
Bei Einführung der Sommerzeit im Jahr 1980 war der Start am 06.04. Das Ende am 27.09.
Das konnte wieder zum Modell für Deutschland werden, wenn die EU Vorgaben entfallen.

[Alqaszar]

Also eine Regelung, die europaweit nicht einheitlich ist, würde sehr kompliziert werden. Wir müssen ja nicht Arizona Konkurrenz machen.

[zerobase now]

Ich habe es auf Geschäftsreisen im Winter nach Westfrankreich immer als extrem unangenehm empfunden, dass es morgens so lange dunkel war.
Der menschliche Organismus braucht nunmal natürliches Licht, um morgens in Fahrt zu kommen,

Da gebe ich dir Recht, ABER ein normaler durchschnittlicher mitteleuropäischer Winter ist meist nur ein verlängerter Herbst und in den letzten Jahren herrschte von Ende Oktober bis in den März meist eh nur Dauergrau. Zumindest hier in der West- und Nordhälfte.
Wirklich viel "Licht" gab es da nicht. Weder morgens, noch mittags und erst recht nicht nachmittags. Es war eher Dauerbeleuchtungswetter angesagt. Von daher zieht das Argument nicht.

[das letzte MHz]

Also eine Regelung, die europaweit nicht einheitlich ist, würde sehr kompliziert werden.

Aus der Umfrage ging klar hervor, dass es nur eine gemeinsame Regelung geben wird:

Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass gemeinsame EU-Vorschriften in diesem Bereich sehr wichtig für das reibungslose Funktionieren des Binnenmarkts sind. Welche der folgenden Alternativen würden Sie vorziehen, damit solche gemeinsamen Regeln auch in Zukunft gewährleistet sind:

[ ] Beibehaltung der derzeitigen EU-Regelung mit Zeitumstellung zwischen Sommerzeit und Winterzeit für alle EU-Mitgliedstaaten
[ ] Abschaffung der Zeitumstellung für alle EU-Mitgliedstaaten?

[Alqaszar]

Alles andere wäre auch Wahnsinn. Weiter oben aber ging es daraum, ob einzelne Mitgliedstaaten abweichende Regelungen treffen können. Das könnten sie theoretisch.

[CBS]

Alles andere wäre auch Wahnsinn. Weiter oben aber ging es daraum, ob einzelne Mitgliedstaaten abweichende Regelungen treffen können. Das könnten sie theoretisch.

Ich bin mir sicher, dass die EU Vorgabe das nicht zulassen wird. Jeder Staat wird zwar seine Zeitzone wählen können aber nicht mehrmals im Jahr. Einmal festlegen und für eine weitere Änderung vielleicht ein Jahr warten müssen - um nicht die Zeitumstellung durch die Hintertür zu erlauben.

Wie ist das nun in Polen mit der Stunde, ab Ende Oktober ? Hatte da was im RBB gehört. Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2 ... rzeit.html

Ein Bericht, in dem die Hintergründe von Zeitumstellung und Zeitzonen nicht ganz klar sind. Im Grunde geht es darum, dass Polen in die Osteuropäische Zeitzone UTC+2 wechseln will. Allerdings müsste auch da die Sommerzeitumstellung befolgt werden und man im Sommer dann auf UTC+3 gehen - es sei denn, die Zeitumstellung wird seitens der EU abgeschafft. Das ganze scheint mir dort aber noch recht populistisch unausgegoren zu sein. Es gibt auch Widerstand anderer, die die gemeinsame Zeitzone mit südlichen und westlichen Nachbarn verteidigen wollen. Tschechien z.B. scheint keine Gelüste nach einer anderen Zeitzone zu haben als UTC+1. Aber klar kann sich Polen für eine andere Zeitzone entscheiden.

Ich habe es auf Geschäftsreisen im Winter nach Westfrankreich immer als extrem unangenehm empfunden, dass es morgens so lange dunkel war.
Der menschliche Organismus braucht nunmal natürliches Licht, um morgens in Fahrt zu kommen,

Da gebe ich dir Recht, ABER ein normaler durchschnittlicher mitteleuropäischer Winter ist meist nur ein verlängerter Herbst und in den letzten Jahren herrschte von Ende Oktober bis in den März meist eh nur Dauergrau. Zumindest hier in der West- und Nordhälfte.
Wirklich viel "Licht" gab es da nicht. Weder morgens, noch mittags und erst recht nicht nachmittags. Es war eher Dauerbeleuchtungswetter angesagt. Von daher zieht das Argument nicht.

Das Argument zieht durchaus. Wenn es grau in grau ist, dann ist es wenigstens hell. Bei Dunkelheit hat man nichtmal das. Letzten Winter haben wir aufgrund des Lichtmangels gerne unsere Thermalbäder aufgesucht, hell und warm. Sehr angenehm. Wenn man arbeiten muss, ist das nicht unbedingt eine Option aber wenn es draussen wenigstens hell wird, hilft das schon. Außerdem wird es selbst jetzt in Westfrankreich oder Nordwestspanien nicht so spät hell, wie es bei uns (mit Ausnahme der östlichsten Gebiete) in UTC+2 im Winter hell würde. Wenn man dann schon in Westfrankreich merkt, dass einem das Tageslicht fehlt, wird es bei Nutzung der Osteuropäischen Zeitzone hier noch deutlicher werden. Wegen der frühen Dunkelheit kann man Abends, losgelöst nach der Arbeit, einfacher etwas gegen "Dunkelheitsdepressionen" unternehmen als bei fehlendem Licht vormittags.

Falls wir schon die für unsere Breitengrade die eigentlich sinnvolle Zeitumstellung aufgrund einer nicht repräsentativen Umfrage aufgeben, sollte man doch nicht zwei Fehler auf einmal machen (und auch noch nach UTC+2 wechseln). Diese löschen sich hier nicht aus sondern addieren sich. Aber wie schon vorgeschlagen, man kann eine Zeitzonengrenze ja auch durch ein Land laufen lassen.

[PAM]

Rein vom Tageslauf, also dem täglichen Sonnenstand, wäre Polen in der Zeitzone UTC+2 durchaus gut aufgehoben. Allerdings sollte gut bedacht werden, in welche Richtung Europas man sich wirtschaftlich und gesellschaftlich orientiert. Also eher nach Osten oder doch wie bisher in Richtung Westen. Letztlich bin ich mir nicht sicher, ob die Entscheidung über den Wechsel in eine andere Zeitzone überhaupt noch in die nationale Zuständigkeit fällt oder die Erlaubnis aus Brüssel erfordert.

Auf EU-Ebene soll nun zunächst überhaupt die Möglichkeit eröffnet werden, national auf die Sommerzeitumstellung zu verzichten. Nach meinem Wissen würde man die Sommerzeit in Deutschland durchaus abschaffen wollen, dazu aber zuerst die Entscheidungen der Nachbarländer abwarten. Jene "Leitmedien", die unlängst die bevorstehende Zeitumstellung zur Normalzeit als die letzte feierten, könnten sich damit durchaus irren. Zumal es nach meinem Eindruck niemand damit übertrieben eilig hat.