Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

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DH0GHU
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von DH0GHU »

Na, irgendein Radio-NRW-Ableger wird doch sicher irgendwo im 50-km-Umkreis um Wesel noch eine Kellerwohnung mit Versorgungslücke finden, für die es gerechtfertigt ist, die 102,8 an einen neuen Standort mit 50 W ERP umzukoordinieren und weitflächig zu blocken ;)
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Alqaszar
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Alqaszar »

Ich zitiere mich mal selbst aus einem sehr alten Beitrag:
Alqaszar hat geschrieben:"Früher war es wunderbar;
doch die Nordhelle, das ist klar
die schadet mehr als dass sie nutzt
Da fragt man sich doch ganz verdutzt

Wie zu beheben sei der Schaden.
den wir erlitten durch die Gnaden
völlig verkehrter Koordination
in allen Teilen der Nation.

Doch sagen wir in Büderich
Der erste Sender, das war ich!
Und so lautet der Beschluss,
dass die Nordhelle schweigen muss.

Denn gleich, wer von dort droben sendet,
alles gleich im Störbrei endet.
Zischeln, Rauschen, Krachen, ach,
der Empfang ist große Schmach!

Lasst in Ruh den Sender Wesel,
wer's nicht tut, der ist ein Esel.
Außerdem sich's nicht gehört,
dass man einen Sender stört."
Zur weiteren Vertiefung des Themas ist der alte Faden zu empfehlen:

viewtopic.php?f=4&t=4269
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Randfunker
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Randfunker »

Tolles Gedicht, Alqaszar, sehr treffend! (hatte ich noch nicht gelesen - warum halt nicht mal technische Sachverhalte poetisch aufarbeiten ...)
Doch zurück zum Kern des Themas. Angesichts der ziemlichen Zufunzelung über die letzten 10-15 Jahre mit etwas zu vielen UKW-Kleinsendern, was natürlich die Frequenzknappheit verschärft, doch der nach wie vor (berechtigten) starken Stellung des UKW-Rundfunks meine ich, dass die nähere Zukunft unbedingt komplementär sein muss. Beide Kapazitäten werden gebraucht, wobei m.E. UKW nach wie vor Vorteile hat in der Grund- und Flächenversorgung. DAB(+ oder was sonst noch kommen mag) sollte eher dazu genutzt werden, das Programmangebot sprich die Vielfalt u.a. mit Spartenprogrammen zu erhöhen, da frequenzsparender. Wenn dort z.B. spezielle, alternative Musikrichtungen geboten werden, kann sich dort auch ein stärkeres Interesse (+Erwerb entsprechender Empfänger) entwickeln. Solange DAB+ nur beworben wird mit (angeblich) besserem Klang und die Hörer merken, dass dort nur der gleiche Mainstream läuft, bei teils blubberndem oder abbrechendem Empfang, wird kaum ein Verlangen entstehen, UKW nicht mehr zu hören. Mit Gewalt (d.h. politisch gewollter UKW-Abschaltung) wird es wie in Norwegen gehen: Die Akzeptanz fürs Radiohören an sich wird schwinden.
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von sup2a »

Gibt es denn konkrete Überlegungen für eine Langenberg 102,7 ?
DH0GHU
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von DH0GHU »

Nein. Es gibt konkrete Überlegungen für garkeine 102,7.
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von NurzumSpassda »

Ich vermute mal, dass sich nicht viel an der Übertragungspolitik des Deutschlandradios geändert hat.

An leistungsstarken UKW-Sendern wird man weiterhin interessiert sein. Daher glaube ich nicht, dass man kein Interesse an einer 103.0 hätte. Sie dürfte sicherlich für den DLF oder DLF Kultur attraktiv sein, um eventuelle Füllsender abzuschalten. Welcher Sender da sinnvoller wäre, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich vermute aber, dass der DLF eher zum Zuge kommen würde, da er mehr Zuhörer hat, die Nähe zur Torfhaus-Frequenz (103.5) eher Sinn macht und letztgenannter Sender auch nicht so weit reicht wie der Brocken (auch nach Westen nicht).

Bei der 102.7/102.8-Diskussion würde ich mir eine Änderung durchaus wünschen, da von der Bevölkerungszahl halb NRW betroffen ist. Allerdings glaube ich nicht, dass sich nach so vielen Jahren noch etwas tut. Die 102.8 wäre gegenüber Bielefeld nicht unbedingt von Nachteil, eine derartige Frequenznähe gibt es auch in Niedersachsen (Hitradio Antenne 105.9 Osnabrück gegen 105.7 Steinkimmen). Allerdings könnte es aufgrund von möglichen Einsprüchen wohl tatsächlich nur darauf hinauslaufen, dass einer der beiden Standorte erhalten bleibt (Wesel oder Nordhelle) und der andere reduziert wird. Langenberg auf der 102.7 würde wegen Nederland (102.7 Radio 538 Rotterdam sowie 102.6 Hengelo, ggf. auch 102.5 Q-music aus Belgien) scheitern, auf der 102.8 würde es Einwände aus Rheinland-Pfalz (102.9 RPR1 Bad Marienberg) geben sowie eine Einschränkung der "eigenen" 102.9 aus Lingen (DLF Kultur).
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Randfunker »

Cosmo wäre in der Tat eine gute Idee; das Programm könnte ein bisschen mehr UKW-Verbreitung gut gebrauchen.
NurzumSpassda
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von NurzumSpassda »

Aber in der Tat nur im Osten. Im Norden und im Westen geht die 103.3 wirklich gut genug. Hier im Münsterland kann man sie noch sehr gut empfangen.
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von NurzumSpassda »

Nur im westlichen Kreis Steinfurt/Coesfeld sowie im gesamten Kreis Borken. Münster selbst sowie der "weitere Osten" haben von der 102.8 nicht allzu viel, da entweder Lingen näher dran liegt oder die Baumberge Wesel stark abschirmen. Hier ist tatsächlich dann die Nordhelle stärker, wenn auch nie ganz Ortssender (darum Füllsender in Münster, Warendorf und Beckum).
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Jelvert »

Deutschlandradio beginnt als erste öffentlich-rechtliche Anstalt Deutschlands den Ausstieg aus UKW. Das bestätigte Intendant Stefan Raue heute beim Digitalradiotag auf der IFA.
Raue hob zwei Motive für die Abkehr von UKW hervor: Zum Einen kann D-Radio trotz des Einsatzes von mehr als 300 Sendeanlagen seinen nationalen Sendeauftrag über UKW nicht umsetzen. Mangels Frequenzen können nur um 70 Prozent der Bevölkerung mit Deutschlandradio Kultur und gut 80 Prozent mit dem Deutschlandfunk versorgt werden. „Ich würde am Liebsten auf UKW verzichten. Das würde uns zehn Mio. Euro im Jahr ersparen. Das ist eine ganze Menge für einen Sender mit einem Etat von 240 Mio. Euro.“
http://www.dehnmedia.de/?page=update
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Alqaszar »

Cosmo auf der 103,0? Dann müsste die Frequenz dem WDR zugeteilt werden. Das aber würde die Privaten ziemlich auf die Palme bringen, denn nur wenn der Dlf aufgeschaltet wird, werden ja Funzeln frei.

Diese würden dann der "Funzelkette" zugeordz werden, über deren Zuteilung an Metropol FM ja noch das Gericht zu entscheiden hat. [Die NRW-Medienbürokratie könnte durchaus zur Folge haben, dass die Funzeln erst suf Sendung gehen können, nachdem UKW abgeschaltet wurde. Aber immerhin ist es jetzt nicht mehr die SPD Schuld...]
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Peter Schwarz »

Diese "Reiermann-Funzeln" könnte/sollte man alle schadlos abschalten, da sie wirklich in Sachen Effizienz selbst Braunkohleverstromung noch unterbieten. Es hat einfach nicht funktioniert, in ein föderal aufgebautes Rundfunksystem noch zwei Programme bundesweit reinzuquetschen. Auf DAB+ ist Platz. Ein schneller weiterer Ausbau des Bundesmuxes ist deutlich effizienter für das Deutschlandradio.
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von Alqaszar »

Sie dürften auch zu den Frequenzen gehören, die als erstes abgeschaltet werden.
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von SeltenerBesucher »

Alqaszar hat geschrieben: Di 4. Sep 2018, 00:08 Cosmo auf der 103,0? Dann müsste die Frequenz dem WDR zugeteilt werden. Das aber würde die Privaten ziemlich auf die Palme bringen, denn nur wenn der Dlf aufgeschaltet wird, werden ja Funzeln frei.

Diese würden dann der "Funzelkette" zugeordz werden, über deren Zuteilung an Metropol FM ja noch das Gericht zu entscheiden hat. [Die NRW-Medienbürokratie könnte durchaus zur Folge haben, dass die Funzeln erst suf Sendung gehen können, nachdem UKW abgeschaltet wurde. Aber immerhin ist es jetzt nicht mehr die SPD Schuld...]
Die Zuteilung der 103,0 MHz der Metropol FM-Kette ist ungewiss. Der WDR und/oder das Deutschlandradio könnten gerichtlich gegen die Zuteilung der Frequenz an die LfM NRW vorgehen. Wenn es zu keiner Einigung kommt und der Ministerpräsident über die Frequenz selbst verfügt, landet die am 4. Juli 2014 verabschiedete Regelung vor Gericht:

Wir erinnern uns:
Das Gesetz ermöglicht zudem mehr Vielfalt im privaten Hörfunk. Ministerin Schwall-Düren: „Neue nutzbare UKW-Frequenzen stehen künftig privaten Anbietern zur Verfügung. Damit sichern wir die aktuelle Übertragungssituation der öffentlich-rechtlichen Sender und schaffen gleichzeitig die Grundlage für die Entstehung neuer privater Hörfunkangebote.“
NurzumSpassda
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Re: Ab 2021 schalten die D-Radios weitere UKW Sender ab

Beitrag von NurzumSpassda »

Als Jurist könnte man den Satz nun auseinander nehmen und sagen: Die Frequenz ist ja nicht neu - sie besteht bereits. Und aufgrund dieser Definition muss sie nicht zwingend dem Privatfunk zugeteilt werden.

Wie dem auch sei, wird die 103.0 wegen ihrer Reichweite heiß begehrt sein und bestimmt schnell einen Nachfolger finden. Genießen wir BFBS, solange wir es können.
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