Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Radioforum Österreich
NurzumSpassda

Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von NurzumSpassda »

Ich war letzte Woche in Dienten am Hochkönig und war mal neugierig, wie sich die Empfangssituation im Oberpinzgau verhält, da mir die Ecke auch von der Landschaft her noch nicht bekannt war. Daher habe ich den Tagesausflug zu den Krimmler Wasserfällen und dem Tauernhaus auch für ein bisschen mobiles Scannen benutzt.

Gefahren bin ich die B 168 (Mittersiller Straße) von Zell am See nach Mittersill und später die B 165 (Gerlos Straße) nach Krimml. Hier mal meine Beobachtungen: :D

Der Empfang der Sender Ö1 bis 3 ist nahezu lückenlos. Zell am See/Lechnereck hat eine gute Reichweite nach Westen (okay, es sind auch 560 Watt). Piesendorf, Stuhlfelden und Uttendorf werden hierdurch gut versorgt. An einzelnen Lücken hilft der Luxkogel aus Lend aus.

Der Mittersiller Sender schloss trotz 100 Watt erst 3 km vor Erreichen des Ortes daran an. Ich vermute mal, der Sender nutzt eine Richtstrahlung nach Süden, um zum Felbertauern aufzuschließen (dies war die einzige Strecke, die ich nicht testen konnte). Jedenfalls wurde Mittersill auch 2 km weiter westlich schon von Neukirchen am Großvenediger abgelöst. Dieser Transmitter hat trotz 10 Watt eine ziemlich gute Reichweite von über 10 km. Er versorgt neben dem eigenen Ort auch Hollersbach und Bramberg am Wildkogel.

Erst kurz vor Krimml wird der eigene Sender angewählt. Die 4 Watt reichen aber auch für den Ort aus. Ich bin auch die Passstraße hochgedüst (grandiose Aussicht, ich kann gern mal ein paar Bilder einstellen). Der Sender Krimml bricht relativ schnell weg, wird zunächst wieder von Neukirchen und später von Zell am See übernommen. Von den Tiroler Sendern ist bis auf das Kitzbüheler Horn nix aufzunehmen. Der Gerlospass schirmt gut ab.

Und FM4? Das Oberpinzgau ist glücklicherweise nicht so schlecht versorgt, wie ich zunächst vermutet hatte. Zell am See hat ja die 101.9, diese reicht bis westlich von Mittersill in beifahrertauglichem Zustand. Nur Neukirchen und Krimml liegen in einem Empfangsloch, da sowohl Zell am See als auch Kitzbühel nur verrauscht gehen. Für stellenweise RDS reicht es dennoch. Patscherkofel und Gaisberg sind praktisch nicht zu hören. Kronehit hat von Neukirchen mit der 104.4 eine Versorgung bis nach Krimml.

Auf dem Rückweg habe ich eine Schleife über den Pass Thurn gedreht. Die B 161 verläuft nördlich von Mittersill Richtung Kitzbühel und St. Johann in Tirol. Direkt hinter dem Kreisverkehr geht es ziemlich steil rauf - von 790 m (Ortshöhe) bis 1.273 m (Pass Thurn). Obwohl man in den Hang des Senders Mittersill hineinfährt, geht dieser nur angerauscht. Nummer eins ist Neukirchen am Großvenediger. Direkt hinter dem Pass endet das Land Salzburg und man befindet sich in Tirol. Hier ist für sämtliche Orte bis St. Johann das Kitzbüheler Horn Ortssender.

Soweit meine Eindrücke vom dortigen Empfang. Empfänger war mein Autoradio laut Signatur. Die Gegend dort ist übrigens sehr schön. Besonders Krimml gefiel mir. Die Wasserfälle sind zwar stark überlaufen, der Ortskern aber angenehm weit weg. Durch diesen führen keine großen Straßen (die Hauptstraße geht außen herum) und er hat sich seinen Charakter bewahrt. :-)
delfi

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von delfi »

Zitat:
Der Empfang der Sender Ö1 bis 3 ist nahezu lückenlos.

Na wunderbar.... "nahezu"
NurzumSpassda

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von NurzumSpassda »

Wenn Du wissen möchtest, was ich mit "nahezu" gemeint habe: Die üblichen Lücken, die im alpinen Land entstehen, wenn man vom Sendegebiet eines Transmitters in das nächste fährt. Dies war aber stets außerhalb von Ortschaften. Ich erwarte nicht, dass im Gebirge ein Empfang wie im Flachland möglich ist. :-)
MPDX - UnterkärntenDX

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von MPDX - UnterkärntenDX »

Da hast du aber noch Glück gehabt mit deinen Empfangsbeobachtungen, denn ich bin auch oft in der Gegend um Zell am See, und besonders Schlimm ist der Empfang in Thumersbach, und in Richtung Saalfelden, aber auch in Richtung Schwarzach würde ich sagen es ist tlw. nicht Optimal, also speziell in solchen Gebieten wäre DAB+ eine echte Verbesserung!
NurzumSpassda

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von NurzumSpassda »

Darf ich fragen, von welchem Empfang? FM4? Ja, Richtung Norden geht der Sender Lechnereck allgemein nicht weit raus, obwohl das Tal recht breit ist und zwischen Saalfelden und Zell am See Sichtkontakt besteht. Aber für die Grundversorgung (3 ORF-Sender) reicht es, weil der Huggenberg früh eingreift. In Saalfelden selbst geht der Zeller Sender aber höchstens mit O=3-4. Nur im Westen der Stadt (B 164 Richtung Leogang) erreicht der Sender höhere Pegel.

Dass Thumersbach von Zell nicht versorgt wird, überrascht mich allerdings. Auf der Pinzgauer Straße geht er vor der Zufahrt mit O=5,5. Schiebt sich evtl. irgendetwas davor? Und kann evtl. noch Lend aushelfen?
delfi

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von delfi »

Ich gehe mal davon aus, dass Du die Region Saalfelden - Lofer nicht besucht hast. Da ist UKW nämlich "so richtig toll".
Ansonsten stimmt es, dass die Versorgung von Zell am See bis Mittersill relativ gut ist. Zumindest, was Ö1-3 betrifft.
Es ist leider auch kein Geheimnis, dass die Region stark unter der Leistungsreduzierung am Wendelstein leidet, die vor ca. 10 Jahren erfolgte. Womit der Empfang des BRs erheblich eingeschränkt ist.
Peter Schwarz

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von Peter Schwarz »

Leistungsreduzierung am Wendelstein? Meines Wissens sendet der nach wie vor mit 100kW. Evtl. Einzüge nach Österreich?
forza_viola

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von forza_viola »

Peter Schwarz hat geschrieben: Leistungsreduzierung am Wendelstein? Meines Wissens sendet der nach wie vor mit 100kW. Evtl. Einzüge nach Österreich?
antenna beam 290°-70°
delfi

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von delfi »

Gerüchten zufolge hat man schon in grauer Vorzeit wegen der Warte am Wendelstein heimlich still und leise auf 80 kW reduziert.
Stefan Z.

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von Stefan Z. »

@delfi:
Das wäre dann aber nur 1 dB Unterschied und macht sich somit kaum bemerkbar. Da denke ich eher daran, daß die Elemente im Westen und Süden etwas Richtung Norden weitergedreht wurden, siehe die 290° und 070°, wie forza_viola schrieb. Denn von früher her hatte ich 270° und 090° in Erinnerung.

Dennoch habe ich den Wendelstein im Juni auf der Fahrt von Wörgl über St. Johann und Lofer bis zum Steinpaß durchgängig bekommen. Das mag Richtung Saalfelden anders sein.
Aber es hat sich in Tirol auch etwas geändert im Gegensatz zu früher. Nicht nur die Hohe Salve.
Z.B. kommt Mayrhofen/Gerloskögerl nicht mehr nach N bis zum Zillertalausgang. Geht ja nur noch nach SW.
Und Inntal/Ebbs vom BR ging früher bis kurz vor Wörgl. Dieses Mal ging er dort ziemlich schlecht.
NurzumSpassda

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von NurzumSpassda »

@ delfi:

Die Empfangssituation nördlich von Saalfelden ist mir (leider) schon bekannt. Ich weiß, dass der Huggenberg nach Norden nicht weit rausgeht. Schon 3 km nördlich von Saalfelden gehen sowohl der eigene Sender wie auch Lofer nur verzerrt bis angerauscht. Weißbach liegt in einem Loch. Da wundert es mich, dass es dort noch keinen Umsetzer gibt.

Ich war auch mal neugierig, wie gut Maria Alm (dessen Zentrum ja seitens des Huggenbergs auch von einem Massiv zugedeckt wird), Hinterthal und Hintermoos versorgt werden. Ich gehe mal Ort für Ort vor:

Maria Alm: Vorderseite wird gut durch den Huggenberg versorgt, wenn auch nicht mehr ganz in Ortssenderqualität. Weiter Richtung Ortsmitte und Steinernes Meer nimmt die Feldstärke von Saalfelden ab. Sender Nummer eins ist dann oft der Gaisberg (!), teilweise auch das Kitzbühler Horn. Der Empfang von FM4 ist allerdings teilweise ungenießbar, weil auf der 104.6 wohl ein Kabelleck stört. Mit einem Küchenbrüllwürfel oder einem Handy dürfte es insgesamt schon schwierig werden.

Hintermoos: Entgegen meiner Erwartung wird dieser Ort gut versorgt. Die Erklärung ist aber auch recht simpel. Die Zugangsstraße zur Siedlung zweigt in südlicher Richtung von der Hochkönigstraße ab. Man entfernt sich so von dem Massiv, der den Huggenberg zudeckt, so dass freie Sicht besteht.

Hinterthal: Wie erwartet gehen sämtliche Sender angerauscht oder verzerrt. Sie schaffen in meinem Autoradio teilweise einen HF-Level von 3 bis 4 (Maximum 8), was aber im Vergleich der Feldstärke von FM4 in Dienten (identisch) schon leichtes bis mittleres Rauschen bedeuten kann. Einen Umsetzer gibt es nicht, Huggenberg und Kitzbüheler Horn sind zugedeckt, der Gaisberg geht in diesem Tal gar nicht.
delfi

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von delfi »

Gell? In solchen Gegenden macht UKW voll Spaß. Vor allem, wenn man dafür auch noch Rundfunkgebühr bezahlen darf.
DH0GHU

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von DH0GHU »

Eigentlich müßte so gesehen die Rundfunkgebühr dort sogar HÖHER sein, denn der technische Aufwand, überhaupt Programme dort hin zu bringen, ist, pro Hörer gerechnet, deutlich höher als z.B. in Wien ;-)
Dass teilweise Dachantennenempfang nötig sein wird (wenns im Auto leicht rauscht oder leicht verzerrt ist, gehts mit Dachantenne garantiert deutlich besser!), ist eine normale, so auch in allen Versorgungsdefinitionen berücksichtigte, Eigenschaft von Breitband-FM auf UKW.
Rheinländer

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von Rheinländer »

Stefan Z. hat geschrieben: @delfi:
Das wäre dann aber nur 1 dB Unterschied und macht sich somit kaum bemerkbar. Da denke ich eher daran, daß die Elemente im Westen und Süden etwas Richtung Norden weitergedreht wurden, siehe die 290° und 070°, wie forza_viola schrieb. Denn von früher her hatte ich 270° und 090° in Erinnerung.

Dennoch habe ich den Wendelstein im Juni auf der Fahrt von Wörgl über St. Johann und Lofer bis zum Steinpaß durchgängig bekommen. Das mag Richtung Saalfelden anders sein.
Aber es hat sich in Tirol auch etwas geändert im Gegensatz zu früher. Nicht nur die Hohe Salve.
Z.B. kommt Mayrhofen/Gerloskögerl nicht mehr nach N bis zum Zillertalausgang. Geht ja nur noch nach SW.
Und Inntal/Ebbs vom BR ging früher bis kurz vor Wörgl. Dieses Mal ging er dort ziemlich schlecht.
Das stimmt doch überhaupt nicht! die 88,0 von Ö3 Mayrhofen kommt völlig Problemlos zum ins inntal! Ich war in schlitters gewesen die letzten 2 wochen, mein autoradio wählte ständig die 88,0!

Eher gibt es mit kronehit antenne tirol und liferadio probleme im Zillertal! Da ist zwischenzeitlich ende! die 106,5 kronehit reicht nicht bis an die 98,2 heran! Der wurde schon ab fügen ungenießbar! Antenne Tirol brach komplett weg, bis die 91,2? übernahm. Welle1 hat ja leider keine frequenz

U1 ist noch am besten zu empfangen.

In Gerlos sind übrigends NUR ORF1-3 zu empfangen! Von Kronehit oder U1 keine spur.

ich frage mich warum man mit den Jenbachern? Sender net mehr ins zillertal rein pullert? Die scheinen sehr schwach zu sein. Wenn die mehr Power hätten, würde das auch fürs achensee gebiet evtl reichen?

Finkenberg bis Hintertux ist allerdings Prima Versorgt, Richtung Schlegeisspeicher tut sich allerdings kaum noch etwas. Auch der kleine ort Ginzling, ist im Tal der ahnungslosen :-(
Stefan Z.

Re: Empfangssituation (Ober-)Pinzgau

Beitrag von Stefan Z. »

@Rheinländer:
Meine Beobachtung bezüglich der 88,0 "Mayrhofen/Gerloskögerl" war nun einmal eine andere, was sich auch mit der Hauptrichtung SW deckt.
Da sich das Gerloskögerl nordöstlich von Mayrhofen befindet, kann es natürlich den Zillertalknick bei Zell am Ziller topographisch kompensieren. Aber auf die Richtwirkung kommt es natürlich auch an. Es gibt aber mit "Jenbach/Reitherkogel" beim ORF auch eine gute Alternative bis über Kaltenbach hinaus trotz relativ geringer Leistung, da der Sender auch immerhin ca. 1200 m hoch liegt. Für den Achensee ist der Reitherkogel zu weit östlich.
Der südlich von Mayrhofen gelegene Standort "Ahornberg/Filzenalm" macht den Zillertalknick nicht mit und es kommt zu denen von Ihnen beschriebenen Einbrüchen bei Fügen.
Antenne Tirol und Life-Radio haben eben nur die Sender "Jenbach/Kanzelkehre" bzw. "Jenbach/Larchkopf". Esterer geht nicht so weit, letzterer liegt leider auf der falschen Seite des Zillertals, so daß es zu Verzerrungen kommt.
U1 hat natürlich Vorteile, weil der Zillertalknick vollständig durch den neben dem Gerloskögerl gelegenen Standort "Gerlos/Gerlosberg" kompensiert wird.
Zum Bereich Tux kann ich nichts sagen, da war ich noch nie.
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