Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

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Terranus

Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Terranus »

Hallo
ich habe noch einen alten Saba Meersburg Röhrenradio, der noch sehr gut funktioniert. Er hat wie damals üblich einen 240Ohm Dipol Eingang. Nun wollte ich fragen ob jemand noch Infos hat (Schaltung) wie man einen Übergang von den 75Ohm Koax auf diesen Anschluss bauen kann.
MfG
Terranus
essemm

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von essemm »

Hallo,

hab zwar keine Infos über den Schaltplan, aber du kannst auch das Ding unter

http://www.lauermann.at/790.htm

bestellen:

Artikelnummer 95440 - Antennenadapter 240/75 Ohm für 4 Euro und 22 Cent.

Die liefern auch nach Deutschland. Hast dann zwar Nachnahmegebühr, aber es lohnt sich...
Kai

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Kai »

Man nehme ein Stück Koaxkabel in elektrischer Länge eines Viertels der Wellenlänge, also

l = 3 m * 0, 83 / 4 (0,83 gilt für Kabel mit geschäumter Isolation)

Daraus bilde man eine Schleife und verbinde die Schirmung an den Enden gut miteinander.

Die beiden Innenleiterenden kommen an den symmetrischen 240-Ohm-Anschluss.

Die 75-Ohm-Koax Ableitung wird wie folgt an die Schleife angeschlossen:

- Schirm an die beiden anderen Schirme (großflächig)
- Innenleiter an einen der beiden Innenleiter der Schleife

Kann leider keine Zeichnung machen, aber vielleicht spuckt Google was aus zum Thema Lambda/4-Umwegleitung.

Dies ist eine sehr verlustarme Methode zur Symmetrierung, auch an der Antenne anzuwenden.
Terranus

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Terranus »

Danke hört sich ja sehr leicht an - werde das mal ausprobieren. Länge der Umwegleitung also am besten um die 62cm .
Kai

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Kai »

Terranus,

diese Dinger sind sehr breitbandig. Daher ist die Länge völlig unkritisch.

Leider habe ich meinen Spindler nicht hier und im Internet steht sehr wenig.

Ich bin inzwischen der Meinung, es sind doch Lambda/2 und nicht Lambda/4, die die Schleife lang sein muss, also 1 Meter 24.
Terranus

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Terranus »

hmm habs gerade getestet, wenn ich beide Enden in den Anschluss stecke, wird das empfangene Signal deutlich schwächer, ziehe ich ein Ende raus, wird es merklich stärker. 240:4 wären 60 - vielleicht die alten 60 Ohm Koaxkabel?
keine Ahnung wie man es genau rechnet, aber das mit der Anschlussweise sollte stimmen.
Kay Bartholomäus

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Kay Bartholomäus »

Also im Spindler steht Lambda/2. (Spindler von 1990; ISBN 3-341-00837-3)

Habt Ihr auch 'ne Idee, wie man einen Wellenwiderstandstransformator / -umwandler von 50 auf 75 Ohm (unsymetrisch, Koaxial) und umgekehrt baut?

Habe zum Spaß mal 'n 50 Ohm Netzwerkkabel als Antennenkabel mißbraucht. Da ist mir das Signal irgendwo verschwunden oder in die Quelle wieder zurückgelaufen.
Christian

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Christian »

Sowas brauche ich auch, um an einen Ballempfänger eine Standard UKW-Antenne anschliessen zu können.
Kai

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Kai »

Das Bild ist Klasse. Genau so muss es aussehen.

Ist meine verbale Beschreibung wenigstens gut gewesen? :)
Christoph.

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Christoph. »

Ich habe mir vor kurzem eine 5-Elemente-UKW-Antenne gekauft, an der das Antennenkabel laut Anleitung eigentlich asymetrisch (also Masse ans eine Dipolende, Seele ans andere Ende) angeschlossen wird. Ist das denn korrekt, oder brauche ich nicht auch einen Umwandler von symmetrisch (Dipol, 240Ohm) auf asymetrisch (75Ohm Koax)?

Wenn ja, was würde qualitativ an Verbesserung dabei herausspringen?
Wenn nein, warum nicht?

Vielen Dank schonmal
Kai

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Kai »

Bei gekauften UKW-Antennen sollte in jedem Fall ab Werk ein Symmetrierglied (mit einem kleinen Ferritkern und einigen Drahtwindungen) eingebaut sein. Die genannte Anschlussweise ist für ein Industrieprodukt sehr fragwürdig.

Konsequenz, wenn man's trotzdem so macht:

1. Gewinnverlust, zwischen 0,5 und 2 dB (frequenzabhängig, ergibt sich je nach Kabellänge).

2. Die Antenne wird ganz leicht schielen, d.h. die Hauptkeule zeigt nicht direkt nach vorne.
Christoph.

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Christoph. »

So ein Symmetrierglied hätte ich auch erwartet, bei einer älteren TV-Teleskop-Antenne war es dabei. Bei meiner neuen Antenne leider nicht. Gehe ich recht in der Annahme, daß ich für meine UKW-Antenne nicht das Symmetrierglied meiner TV-Antenne "recyclen" kann? Größenmäßig wäre es mir natürlich lieber, als eine Lamda/2 (also 1.5m) Kabelschleife.

Die 0.5db-2dB Verlust sind ja relativ viel, da hätte ich mir gleich eine einfachere Antenne kaufen können :( Wundert mich, daß sowas überhaupt verkauft wird...
Kay Bartholomäus

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Kay Bartholomäus »

Wie ist das jetzt eigentlich genau?

Daß man bei einer Dipolschleife mit dem Wellenwiderstand 'n Symmetrierglied braucht ist klar.

Aber wie ist es bei einem gestreckten Lambda/2-Dipol (also KEINE Dipolschleife)? Da hat man doch am Ausgang einen Wellenwiderstand von rund 75 Ohm anliegen. Oder lieg ich da falsch?

Braucht man da jetzt noch extra 'n Symmetrieglied?


Wie ist es eigentlich, wenn man ein 75 Ohm Koaxialkabel mit 'nem 50 Ohm Koaxalkabel koppeln will? Kennt da jemand 'ne Möglichkeit, wie man die Impedanz da anpaßt?
Erich

Re: Bau eines 75Ohm Koax nach 240 Ohm Adapters

Beitrag von Erich »

Symmetrierglieder gibt's bei Antennenbauern auch einzeln. Die 240/75-Variante heißt bei Konni-Antennen.de "ES 60" und kostet wenig mehr als das Porto. Das sollte ein Versuch wert sein.
Erich
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