Rundfunkforum

Stimmt soweit, dass ältere Leute (meine Oma & Opa damals in den 70/80ern) hauptsächlich den DLF auf Mittelwelle mit einem kleineren Taschenradio mit Batterien in ihrem Garten gehört haben. Die Jugend selbstverständlich nicht, denn wir wollten ja die Westmusik in bestmöglicher Qualität auf Kassette aufnehmen und einige Westsender kamen ja ganz gut über UKW in Leipzig an.

Ansonsten war ich mit Kumpels um 1980 herum in der Russenkasserne in Heiterblick im Magazin Kippen kaufen. "Kasbek" oder wie die Dinger hießen (mit Papphülse hinten). Hat niemanden interessiert, dass wir noch keine 16 waren. Ich war auch "live" dabei (praktisch Fensterplatz in der Schule, keine 250m entfernt), als es am 24.9.1982 in der Kaserne in Schönau zum Brand und nachfolgenden Explosionen kam. Aber das ist eine andere Geschichte...


Mit "Radio Moskau" auf Langwelle hatte ich zu dieser Zeit nur insoweit zu tun, dass ich meinen "Polytronic ABC" Elektobaukasten "Piratensender" immer rechts daneben gesetzt habe, weil dort weniger Störungen waren. Weit bin ich mit diesem Sender natürlich nicht gekommen (vielleicht 7m von meinem Kinderzimmer bis zum Radio in der Stube), aber die Hits waren gut.

Drehrumbum hat geschrieben: ↑Fr 3. Okt 2025, 21:07 Mit "Radio Moskau" auf Langwelle hatte ich zu dieser Zeit nur insoweit zu tun, dass ich meinen "Polytronic ABC" Elektobaukasten "Piratensender" immer rechts daneben gesetzt habe, weil dort weniger Störungen waren. Weit bin ich mit diesem Sender natürlich nicht gekommen (vielleicht 7m von meinem Kinderzimmer bis zum Radio in der Stube), aber die Hits waren gut.

So Du einen Piratensender in der DDR betrieben haettest, haette man ueber Dich gesagt, "Mann, der hat Eier".....

Ich koennte mir vorstellen dass man hier in der DDR eine laengere Gefaengnisstrafe bekommen hat wenn man erwischt wurde. Eventuell auch ein "Umerziehungslager" in Russland?

Also nach Sibirien kam man nun nicht mehr in den 80igern. Solange keine politischen Botschaften gesendet wurden gab's nur die üblichen Strafen. Einzug der Technik und je nach Einzelfall auch Bewährung mit Geldstrafe. Unter 14 Jahre wäre es vermutlich nur ein Schulverweis oder sowas.

Leute, das war ein Sender aus einem Elektronik-Baukasten. Natürlich sollte man die Schaltung laut Experimentierhandbuch direkt mit der Antennenbuchse eines Radios verbinden - aber es ging ja logischerweise auch "mit ohne Schnur". Kein Grund, um den jungen Drehrumbum nach Sibirien zu schicken. UK-DX, Du hast vielleicht eine Vorstellung vom Osten. Nur Schauermärchen, wer hat die dir erzählt? Du bist hier auch einer der Wenigen, der hier laufend das Wort "Vergewaltigung" benutzt - schau mal in die Boardsuche.

Hier übrigens der Bericht zu dem Vorfall in Schönau 1982 - viel findet sich nicht im Netz. Den Bericht vom Deutschlandfunk würde ich gern hören. Und auch wenn es im Artikel steht und möglicherweise falsch verstanden wird, die Leipziger Feuerwehr haben die Russen nicht in die Kaserne gelassen. Die standen praktisch mit einem Großaufgebot vor dem Eingang - "Stoij!", sozusagen - und haben dann die Straßen um die Kaserne abgesperrt.

http://www.gruen-as.de/2012/38/artikel1.html

Drehrumbum hat geschrieben: ↑Fr 3. Okt 2025, 23:08 Leute, das war ein Sender aus einem Elektronik-Baukasten. Natürlich sollte man die Schaltung laut Experimentierhandbuch direkt mit der Antennenbuchse eines Radios verbinden - aber es ging ja logischerweise auch "mit ohne Schnur". Kein Grund, um den jungen Drehrumbum nach Sibirien zu schicken. UK-DX, Du hast vielleicht eine Vorstellung vom Osten. Nur Schauermärchen, wer hat die dir erzählt? Du bist hier auch einer der Wenigen, der hier laufend das Wort "Vergewaltigung" benutzt - schau mal in die Boardsuche.

Ich kenne nur "solche Geschichten". Wahrscheinlich sind viele Geruechte die sich bis heute halten und die Wenigsten davon wahr. Manche vielleicht doch....

Wer West-Radio hoert oder West-Fernsehen sah oder RIAS hoerte und dabei erwischt wird, wird in ein Umerziehungslager in Russland gesteckt.

Die Kinder im Kindergarten wurden gefragt, welche Farbe die Uhr bei den Nachrichten hatten, um herauszubekommen, ob die Eltern West-Fernsehen hatten.

Fernsehantennen die auf den Westen gerichtet waren wurden demontiert von irgendwelchen parteitreuen Leuten.

Ehefrauen spionierten fuer die Stasi ihre Ehemaenner aus, und umgekehrt.

Die DDR hatte die besten Taxifahrer, man setzte sich einfach in ein Taxi und der Fahrer wusste sofort wo man zu Hause war weil er nebenberuflich fuer die Stasi arbeitete...

Nachbarn bespitzelten ihre Nachbarn fuer die Stasi.

Die Stasi hatte ein System entwickelt, am Klang des Tippens auf einer mechanischen Schreibmaschine abzuhoeren, was darauf getippt wird.

Es gab Autobahnen mit Katzenkopfpflaster.

In der Schule gab es schon militaerischen Umgangston und es wurde militaerische Disziplin verlangt.

Alle oder viele DDR Buerger sprachen fliessend Russisch.

Zum Zeitpunkt als man Vater wurde, bestellte man rechtzeitig fuer den Nachwuchs ein Auto mit einer Lieferzeit von 18 Jahren.

Sovietische Soldaten tranken viel Alkohol und vergewaltigten Frauen.

Sovietisches Gesetz war immer ueber DDR Gesetz.

Telephongespraeche wurden alle abgehoert, so die Telephone ueberhaupt funktionierten bzw. es welche gab.

Im DDR Radio lief viel russische Musik und keine englischsprachige Musik.

Radioapparate und Fernsehapparate sowie Sendetechnik wurden aus der Sovietunion importiert.

OK als Zustimmung war verboten.

Zigaretten dienten als Waehrungseinheit, da die DDR Mark nicht viel Wert hatte.

Mit Pornoheften aus dem Westen konnte man so manche Behoerden bestechen.

Nur mit Parteimitgliedschaft gab es eine Wohnung oder eine Arbeit.

UK-DX hat geschrieben: ↑Sa 4. Okt 2025, 00:05 Ich kenne nur "solche Geschichten". Wahrscheinlich sind viele Geruechte die sich bis heute halten und die Wenigsten davon wahr. Manche vielleicht doch....

Sicherlich sind einige Geschichten wahr. Es kommt aber auch auf den Zeitraum an, auf den man sich bezieht. Und um erstmal auf diesen Thread Bezug zu nehmen - damals, Anfang der 80er, galten in den sozialistischen Ländern westeuropäischen Staaten wie Österreich (unter Bundeskanzler Bruno Kreisky, SPÖ) und Schweden (Olof Palme), auch Frankreich, als dem Ostblock "durchaus freundlich gesinnte Staaten". Im Gegensatz zu imperialistischen Schurkenstaaten wie die USA und ihre Vasallen (NATO Doppelbeschluss, you know). Dieser Flyer von Radio Moskau mit dem Reisangebot für "die Freunde in Österreich" passt also durchaus gut in diese Zeit.

UK-DX hat geschrieben: ↑Sa 4. Okt 2025, 00:05 Wer West-Radio hoert oder West-Fernsehen sah oder RIAS hoerte und dabei erwischt wird, wird in ein Umerziehungslager in Russland gesteckt.

Die Kinder im Kindergarten wurden gefragt, welche Farbe die Uhr bei den Nachrichten hatten, um herauszubekommen, ob die Eltern West-Fernsehen hatten.

Fernsehantennen die auf den Westen gerichtet waren wurden demontiert von irgendwelchen parteitreuen Leuten.

Ehefrauen spionierten fuer die Stasi ihre Ehemaenner aus, und umgekehrt.

Die DDR hatte die besten Taxifahrer, man setzte sich einfach in ein Taxi und der Fahrer wusste sofort wo man zu Hause war weil er nebenberuflich fuer die Stasi arbeitete...

Nachbarn bespitzelten ihre Nachbarn fuer die Stasi.

Die Stasi hatte ein System entwickelt, am Klang des Tippens auf einer mechanischen Schreibmaschine abzuhoeren, was darauf getippt wird.

Es gab Autobahnen mit Katzenkopfpflaster.

In der Schule gab es schon militaerischen Umgangston und es wurde militaerische Disziplin verlangt.

Alle oder viele DDR Buerger sprachen fliessend Russisch.

Zum Zeitpunkt als man Vater wurde, bestellte man rechtzeitig fuer den Nachwuchs ein Auto mit einer Lieferzeit von 18 Jahren.

Sovietische Soldaten tranken viel Alkohol und vergewaltigten Frauen.

Sovietisches Gesetz war immer ueber DDR Gesetz.

Telephongespraeche wurden alle abgehoert, so die Telephone ueberhaupt funktionierten bzw. es welche gab.

Im DDR Radio lief viel russische Musik und keine englischsprachige Musik.

Radioapparate und Fernsehapparate sowie Sendetechnik wurden aus der Sovietunion importiert.

OK als Zustimmung war verboten.

Zigaretten dienten als Waehrungseinheit, da die DDR Mark nicht viel Wert hatte.

Mit Pornoheften aus dem Westen konnte man so manche Behoerden bestechen.

Nur mit Parteimitgliedschaft gab es eine Wohnung oder eine Arbeit.

Welcher geborene Ossi möchte darauf antworten? Ich nicht. Vieles steht auch schon längst hier im Forum. In Threads, in denen Du auch schon geschrieben hast. Liest Du auch mal zwischendurch was andere Leute schreiben, bevor du postest?

Ich biete Dir eine "Umerziehung" bzw. ein "Update" (deiner alten Geschichten von vor 70 Jahren) an. Nicht in Sibirien, sondern per PN. Ehrlich, einige dieser Geschichten kann man heute, knapp 36 Jahre nach dem Fall der Mauer, wirklich nicht mehr bringen.

Drehrumbum hat geschrieben: ↑Sa 4. Okt 2025, 01:00
Welcher geborene Ossi möchte darauf antworten?

Ich habe 'Gremlins' mehrfach gesehen, ich füttere keine Trolle.

Drehrumbum hat geschrieben: ↑Sa 4. Okt 2025, 01:00
Sicherlich sind einige Geschichten wahr. Es kommt aber auch auf den Zeitraum an, auf den man sich bezieht. Und um erstmal auf diesen Thread Bezug zu nehmen - damals, Anfang der 80er, galten in den sozialistischen Ländern westeuropäischen Staaten wie Österreich (unter Bundeskanzler Bruno Kreisky, SPÖ) und Schweden (Olof Palme), auch Frankreich, als dem Ostblock "durchaus freundlich gesinnte Staaten". Im Gegensatz zu imperialistischen Schurkenstaaten wie die USA und ihre Vasallen (NATO Doppelbeschluss, you know). Dieser Flyer von Radio Moskau mit dem Reisangebot für "die Freunde in Österreich" passt also durchaus gut in diese Zeit.

Ich gehe davon aus, dass sich der deutschsprachige Auslandsdienst von Radio Moskau in erster Linie an Hoerer in Westdeutschland und Oesterreich gewendet hatte, eventuell auch an die Schweiz?

Die DDR war ja ohnhin unter Moskau's Kontrolle, und haette man ein Radio aus Moskau fuer DDR Buerger gewollt haette man dies auf UKW verbreitet und dies in der ganzen DDR.

Ich glaube nicht, das die Propaganda westlich der Elbe groß auf fruchtbaren Boden traf.

Ich glaube sogar, das Programm von Radio Moskau wurde gelegentlich mal in der FF-Dabei mit abgedruckt, mit Angabe der MW- Frequenzen. Ob da das deutsprachige Programm von Radio Wolga auf 261kHz mit dabei war, weiß ich nicht, oder war der Deutschanteil eine Übernahme von Radio Moskau?

DLR-Fan Sachsen-Anhalt hat geschrieben: ↑So 5. Okt 2025, 15:13 Ich glaube sogar, das Programm von Radio Moskau wurde gelegentlich mal in der FF-Dabei mit abgedruckt, mit Angabe der MW- Frequenzen. Ob da das deutsprachige Programm von Radio Wolga auf 261kHz mit dabei war, weiß ich nicht, oder war der Deutschanteil eine Übernahme von Radio Moskau?

Es ist sehr lange her und an Vieles kann man sich nicht mehr genau erinnern. Ich meine dass Radio Wolga auf 261 kHz nicht all zu weit in den Westen strahlte. Wahrscheinlich war auch wirklich nur der Zweck Sovietische Soldaten in der DDR mit Radio zu versorgen. Eventuell war man auch in Polen ganz gut empfangbar, vielleicht auch in Teilen der CSSR?

Man wird auch die LW gewaehlt haben, da die AM Bereiche den Soviets gelaeufiger waren, der Empfang leichter da ohne Teleskopantenne, und auch die Gefahr auf UKW Westradio des Klassenfeindes zu empfangen und die Moral der Soviet-Armee zu stoeren war auch weniger. Viele Kofferradios aus Russland scheinen ohnehin nur MW und LW empfangen zu haben?

In UK war in den Abendstunden und in der Nacht die 270 aus der CSSR sowie die 225 aus Polen stabil und brauchbar empfangbar. Nach der 261 hatte ich niemals genau gescannt.

Drehrumbum hat geschrieben: ↑Fr 3. Okt 2025, 23:08 Leute, das war ein Sender aus einem Elektronik-Baukasten. Natürlich sollte man die Schaltung laut Experimentierhandbuch direkt mit der Antennenbuchse eines Radios verbinden - aber es ging ja logischerweise auch "mit ohne Schnur". Kein Grund, um den jungen Drehrumbum nach Sibirien zu schicken. UK-DX, Du hast vielleicht eine Vorstellung vom Osten. Nur Schauermärchen, wer hat die dir erzählt? Du bist hier auch einer der Wenigen, der hier laufend das Wort "Vergewaltigung" benutzt - schau mal in die Boardsuche.

Hier übrigens der Bericht zu dem Vorfall in Schönau 1982 - viel findet sich nicht im Netz. Den Bericht vom Deutschlandfunk würde ich gern hören. Und auch wenn es im Artikel steht und möglicherweise falsch verstanden wird, die Leipziger Feuerwehr haben die Russen nicht in die Kaserne gelassen. Die standen praktisch mit einem Großaufgebot vor dem Eingang - "Stoij!", sozusagen - und haben dann die Straßen um die Kaserne abgesperrt.

http://www.gruen-as.de/2012/38/artikel1.html

Als der Vorfall 1982 war wohnten wir noch in Connewitz gut sechseinhalb Kilometer entfernt und hörten sogar dort die Explosionen, die Gerüchte Küche brodelte "halb Grünau wäre weg" .
Wir wohnten und wohnen seid 1985 dort in der Nähe und ich erinnere mich noch daran dass an den Wohnblöcken gegenüber dem heutigen PEP Center Antennen u.a. an den Schornsteinen angenagelt waren und manch Fenster mit der PRAWDA zu geklebt war.
Russisches TV war hier durch die Kaserne zu empfangen, ein russisches Radioprogramm war hier im Leipziger Raum extrem stark zu empfangen.
Danke für den Link zum Grün-As

astranase hat geschrieben: ↑Mo 20. Okt 2025, 14:43 ein russisches Radioprogramm war hier im Leipziger Raum extrem stark zu empfangen.

Ich vermute, dies wird auch Radio Volga mit dem Studio in Leipzig?

Da gehe ich fast von aus. Radio Wolga auf Langwelle aus Burg bei Magdeburg.auf 263KHz. Später mit weniger Leistung für Radioropa 261.

Ruhrwelle hat geschrieben: ↑Di 21. Okt 2025, 09:13 Da gehe ich fast von aus. Radio Wolga auf Langwelle aus Burg bei Magdeburg.auf 263KHz. Später mit weniger Leistung für Radioropa 261.

Stimmt es dass der Mast und die Sendeanlage von Radio Wolga auch irgendwo aus der Sovietunion stammte?