Das RND bringt dazu eine lange Reportage über die Anfänge und die Zukunftsperspektiven der ARD Jugendsender.
(RND+)
www.rnd.de/medien/30-jahre-n-joy-hat-da ... AQC5Y.htmlKind der Neunziger: Hat das Jugendradio eine Zukunft?
Vor 30 Jahren gingen mehrere Jugendsender der ARD on Air – als öffentlich-rechtliche Antwort auf das Musikfernsehen. Viva gibt es längst nicht mehr, das junge Radio sendet noch. Nur für wen? Ein Besuch beim NDR-Programm N-Joy verrät, ob das Modell neben Tiktok und Spotify noch bestehen kann.
Trotz des lockeren Atmosphäre im recht jungen Team der Welle sei der Sender heute "spürbar erwachsener" geworden.
Der Ursprung der Jugendwellen hatte damals mit dem Aufkommen des privaten Musik TV wie MTV und Viva zu tun. Programme wie NDR 2 hatten Mühe, jugendliche Hörer noch zu erreichen. Sie galten als verstaubt. Die "jungen Wilden" müssten jetzt ran. hieß es.
"Das könnte man heute so nicht mehr machen." meint der Entwicker von N-Joy Norbert Grundei.
Heute habe Radio all seine Alleinstellungsmerkmale verloren. Niemand mache mehr Aufnahmen mit dem Kassetten-Rekorder. Musik sei überall verfügbar. Tiktok, Spotify, Apple usw. Blödelei gibts auch in zahlreichen Laber-Podcasts.Das Musikprogramm von N-Joy ist in seinen Anfangstagen geprägt von den quietschbunten Hypes der Neunzigerjahre. Man habe „radikal alles gespielt, was angesagt war“, erinnert sich Grundei. Das ist zu dieser Zeit mitunter deutscher Hip-Hop, wie etwa die Fantastischen Vier, Afrob oder Fettes Brot. Aber vor allem auch: Eurodance und Happy Hardcore. Anders 1Live oder Fritz befasst man sich weniger mit Indie-Musik. Das Programm von N-Joy Radio ist stets laut, quietschig und nicht zuletzt durch Jingles mit Explosionen und Scratch-Effekten unfassbar rasant.
Die heutige Zielgruppe des Programms ist bis zu 40 Jahre alt. "Junge Erwachsene" Die "wilden Zeiten" seien vorbei.
Zwei Drittel der Hörer sind über 29. Der NDR Staatsvertrag schreibt dem Sender auch kein ausdrückliches Jugendradio vor.
Der Artikel weist darauf hin, dass andere Sender diese Abkehr in den linearen Wellen nicht ganz so deutlich vorgenommen haben. Radio Bremen mit NEXT oder der WDR mit 1 LIVE Diggi.
Der NDR versuche, die Teenis über andere multimediale Formate in den Plattformen zu erreichen. z.B. über zahlreiche Podcasts. Die nachrichtenmüde junge Generation suche Gemeinschaft, Austausch und Orientierung in einer immer komplexer werdenden Welt. Man sei Immer im Wettbewerb mit den Influencern von Tiktok und Youtubern. Bei jungen TV Kanälen habe sich das alles schon erledigt. Die meisten Angebote wurden eingestampft.
Auch die Zukunft von N-Joy sei ungewiss.
Aber ob es N-Joy auch in 30 Jahren noch geben wird? „Wir reden heute viel über Audiotheken und Mediatheken – und kein Mensch weiß, ob es die in zehn Jahren überhaupt noch geben wird“, sagt Grundei. „Es kann gut sein, dass wir künftig nur noch mit KI-basierten Modellen interagieren. Das kann heute niemand voraussagen.“