Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

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dxbruelhart
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Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von dxbruelhart »

Im deutschsprachigen Raum haben wir bis heute keine privaten Nachrichtenprogramme - obwohl wir die Klimakrise, die Ukrainekrise, auch noch etwas die Coronakrise und bald (oder schon jetzt) die Energiekrise haben. Die Hörer gieren nach tiefergehzenden Informationen, aber die bekommen sie bisher nur bei den öffentlich-rechtlichen Programmen. Wer heute ein reines Informationsprogramm auf privater Basis anbieten würde, hätte eine Lizenz zum Gelddrucken. Dabei haben wir weder in der Schweiz, noch in Österreich und auch nicht in Deutschland ein Nachrichten- oder Infoprogramm in privater Hand. Diese Krisen werden uns (zumindest die Klimakrise) noch Jahrzehnte beschäftigen, und die Realitäten sind vielerorts völlig unbekannt. Das Informationsbedürfnis in diesen Krisenzeiten ist also riesig - aber kein privater Radiobetreiber hat dies bisher umgesetzt. In Frankreich boomen wiederum die Programme, die Informationen einen sehr breiten Raum einräumen. Warum fehlen diese im deutschsprachigen Raum immer noch?
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cappu62
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von cappu62 »

..das wurde hier doch erschöpfend diskutiert.

Die Causa Bild-TV veranschaulicht: ein trashiger Nachrichtensender erreicht bei weitem nicht die erhofften Zuschauerzahlen, so dass bereits nach wenigen Monaten laut Meldungen wieder die Rückabwicklung im Raume stand. Konzeptänderung usw.

Damit kannst du niemanden ein Geschäftsmodell versprechen.

Eine andere Diskussion ist die, warum der mit einem Grundsicherungsauftrag versehene ÖR kein News TV auf die Beine bringt. Soll ja kommen, aber wann.
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pomnitz26
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von pomnitz26 »

tagesschau24 und Phoenix sollten ausreichend sein.
dxbruelhart
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von dxbruelhart »

Hier wurden bislang nur TV Sender genannt. Als Radiosender werden Infosender, die weder trashig noch steif daherkommen, wirklich von sehr vielen Menschen gehört
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Ruhrwelle
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von Ruhrwelle »

Wenn es die Sender doch nicht gibt, wie sollen sie dann von vielen Menschen gehört werden? Die Hörerzahlen der besehenden Infosender sind frei nachlesbar.
RADIO354
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von RADIO354 »

Es gab Früher schon Versuche Inforadio Privat zu senden.
FAZ 93,6 via Berlin fällt mir da noch ein. Hatte Ich eigentlich auch Gerne eingeschaltet. Oder Radio Ropa Info via der Langwelle Burg 261 KHz.
Aber Irgendwie rechnete es sich auf Dauer nicht und die Programme verschwanden Leider.
Informationsradio erfordert auch ein gut florierendes Korrespondentennetz. Das ist Personalintensiv und kostet. Die ÖR schaffen viel zusammen. Von der SRF
gibt es dann Korrespondenz der ARD Berichterstatter.
Heute habe Ich im Autoempfänger 4 Infowellen eingespeichert, alles ÖR Programme.
dxbruelhart
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von dxbruelhart »

Ohne umfassende Krisen scheinen die Inforadios keine Selbstläufer zu sein; heute mit den langanhaltenden multiplen Krisen wäre jedes gutgemachte Inforadio eine Gelddruckmaschine
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iro
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von iro »

dxbruelhart hat geschrieben: Di 19. Jul 2022, 13:33 Ohne umfassende Krisen scheinen die Inforadios keine Selbstläufer zu sein; heute mit den langanhaltenden multiplen Krisen wäre jedes gutgemachte Inforadio eine Gelddruckmaschine
Glaube ich eher nicht... Wir haben ja bereits eine Reihe ö-r-Inforadios - deren Quoten auch in Krisenzeiten nicht groß anwachsen. Es ist doch eher so, daß viele Leute bereits von den sich dauernd im Krisenmodus befindlichen Medien (inklusive der Radiosender) genervt sind. Die Gelddruckmaschine oder Quotenhit wäre eher der Sender mit "gefälliger" Musik und Moderation, bei dem die Krisen gar nicht vorkommen und der auch explizit keine stündlichen Nachrichtensendungen im Programm hat.
Daneben etablieren sich dann noch "Alternativmedien" für die Klientel, die sich im andauernden angstvollen Panikmodus befinden (wollen), wie etwa der (TV)Nazisender A**1, der jetzt nach Deutschland expandieren möchte.
Jelvert
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von Jelvert »

Langanhaltende multiple Krisen ,die Hörer lange immer wieder mit den neuesten Neuigkeiten brennend interessiert, gibt es nicht bzw. hoffentlich nie. So gibt es im Fernsehen auch nicht mehr jeden Abend einen Brennpunkt zur Ukraine, da schlicht und einfach das Interessen daran stark nachgelassen hat.

Krisen sind keine Gelddruckmaschine, je nach Ereignis kann man währenddessen gar kein Werbung laufen lassen, da man ständig aktuell informiert werden möchte. Gehen Krise länger, werden die Menschen müde und wollen auch mal wieder positive Nachrichten und suchen diese aber dann auch nicht bei einem Privatinfosender.

Wegen einer Energie-oder Klimakrise schaltet niemand gezielt einen Infosender ein.
Ruhrwelle
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von Ruhrwelle »

Ich denke wenn jemand informiert werden möchte liest er das im Internet nach, statt im Radio darauf zu warten.
RF_NWD
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von RF_NWD »

Die Anteile der ARD Info-Radios sind in den letzten beiden Jahren schon deutlich nach oben gegangen.
Das sind in NDS in der Summe von NDR Info, DLF und WDR immerhin über 700 Tsd Hörer, die das am Tag mal einschalten so um die 10%. Tagesbegleiter sind diese natürlich nicht. Das sind von der Hördauer dann eher Programme wie NDR 1 NDS, dessen Marktanteil über der Tagesreichweite liegt.
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dxbruelhart
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von dxbruelhart »

Im Auto oder ansonsten unterwegs geht es nicht, im Internet zu surfen. Die Deutschen sind gerne 15 Stunden wöchentlich unterwegs, zur Arbeit, Schule und Ausbildung. Gerade zur Klima- und Energiekrise gibt es noch sehr viel Unwissenheit. Da ist ein Inforadio genau das richtige, um die Menschen aufzuklären. Wir brauchen gewisse Dinge auch, wenn wir nur wenig Geld zur Verfügung haben - und auch gemeinnützige Ziele und Unternehmen sind Werbekunden, die bislang kaum bedient werden.
Ich bleibe also dabei, heute kann ein gutes privates Informationsradio sehr viel Geld verdienen.
Krisen sind ja nicht einfach schlecht, sie fordern uns auf, manches zu verändern, damit es uns nachher viel besser geht als zuvor.
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Kohlberger91
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von Kohlberger91 »

Ich verstehe nicht warum manche User zwanghaft alles nochmals von Privaterseite haben möchten und immer wieder in andern Foren von vorn anfangen. Die Erfahrung zeigt doch das Querbett durch Privatisierung nie das Wasser reichen können. Anders ausgedrückt. Warum muß es denn nochmal Private Infosradios geben wenn die ÖR es doch einfach besser können, da dir ganz andere Möglichkeiten haben. Auf Privaterseite würde das langfristig auf so art Bildradio oder Endlosschleife von die Hauptnachrichten heraus laufen wie Antenne Bayern damals mit "Antenne Info" und selbst das haben nicht mal professionell hinbekommen die übergänge (mitten im Wetterbericht ging von vorn los).

Aus meiner Hörersicht. Manmal ist halt auch weniger mehr. Wenn ich ca 3-4 ÖR Infosradio habe und dann würden noch Private hinzukommen. Was soll man dann hören um gut informiert zu sein? Ich kann ja nur einen hören! Mir persönlich gehts ja jetzt schon so im der Früh mit der Bayern 2 Radiowelt, DLF am Morgen und Studio9 vom DLF Kultur. Alle 3 genannten Sendungen sagen mir zu, kann aber nur einen davon hören.
RADIO354
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von RADIO354 »

Daher sind im Auto von den 5 FAV Tasten Oben am Empfangsadapter ja auch 4 mit Informationsprogrammen belegt.
Auch zwischen den Nachrichten bedarf es einer Auffüllung mit Inhalten. Da kommt besonders der DLF mit seinem Programm gut zur Geltung.
Reine Info - " Dudler " mit Nachrichten alle 15 Minuten schalte Ich doch dann auch weg, wenn alles 1x durch ist.
Ich wüsste auch gerade Niemanden, der ein in meiner Region empfangbares Privates Inforadio errichten wollte. Der ÖR deckt das ja schon völlig ab.
RF_NWD
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Re: Krisenzeiten - Hochzeiten der Informationsradios (aber...)

Beitrag von RF_NWD »

Ich vermute auch stark, dass ein Grossteil der Hörer der Infosender keine Werbung im Programm haben möchte. Bei Tageszeitungen und deren Portalen steigt die Zahlbereitschaft in den jüngeren Altersgruppen deutlich an, weil man sich bewusst ist, dass guter Journalismus seinen Preis hat. Also werbefinanzierte Gratismodelle sind ein Auslaufmodell und die Ansprüche steigen. Dass man das im Radiomarkt hinbekommt, halte ich für fraglich.
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